J.S. STAEDTLER LUNA 349

Heute gibt’s schon wie­der etwas aus dem Muse­ums­kel­ler die­ses Web­logs, und zwar den LUNA 349 № 2 von J.S. STAEDTLER.

J.S. STAEDTLER LUNA 349

(Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken)

Die­ser sechs­flä­chige, dun­kel­grün lackierte Blei­stift mit sil­ber­far­be­nem Auf­druck und den üb­lichen Abmes­sun­gen bie­tet ein paar – wie ich finde – inter­es­sante Details.

J.S. STAEDTLER LUNA 349

Wie die Regis­ter­aus­kunft des Deut­schen Patent- und Mar­ken­am­tes infor­miert, wurde die Wort-/Bildmarke „LUNA“ bereits im Juli 1913 ange­mel­det und im Januar 1914 auf die J.S. STAEDTLER GmbH & Co. KG ein­ge­tra­gen. Nach einer Ver­län­ge­rung der Schutz­dauer gehört sie immer noch STAEDTLER, doch das ein­zige, heute ange­bo­tene Pro­dukt mit die­sem Mar­ken­na­men im Pro­gramm die­ses Her­stel­lers, das ich fin­den konnte, ist ein Farb­stift von STAEDTLER Hong Kong. – Wäh­rend bei vie­len ande­ren mir bekann­ten Stif­ten aus die­ser Zeit der Name sehr deko­ra­tiv gestal­tet wurde, hat man sich hier für die Ver­wen­dung einer schlich­ten, brei­ten Schreib­ma­schi­nen­schrift ent­schie­den. War der LUNA 349 viel­leicht als ein­fa­cher Alltags-Bleistift gedacht?

J.S. STAEDTLER LUNA 349

Noch älter als die Marke „LUNA“ ist der auch auf die­sem Stift anzu­tref­fende Vier­tel­mond, das (mei­nes Wis­sens nach) älteste Mar­ken­zei­chen von STAEDTLER, das 1887 ange­mel­det und bis in die 50er Jahre hin­ein genutzt wurde. Wie schon beim MARS-REVISOR erwähnt, könnte der Vier­tel­mond, des­sen Ursprung unbe­kannt ist, auf eine Ver­bin­dung zum Ori­ent hin­deu­ten. Ver­wandte Mar­ken­zei­chen waren „Full Moon“ und „Camel“, wobei letz­te­res noch lange im gleich­na­mi­gen Blei­stift von STAEDTLER Thai­land wei­ter­ge­lebt hat.

J.S. STAEDTLER LUNA 349

Doch zurück zum LUNA 349 № 2. Die­ser Blei­stift kam im Okto­ber 1937 auf den Markt und wurde bis in den Mai 1941 pro­du­ziert, war also ver­gleichs­weise kurz im Han­del; ob es einen Vor­gän­ger und/oder Nach­fol­ger gab, weiß ich nicht. Die Jahre (oder viel­leicht auch eine unsach­ge­mäße Lage­rung) haben meine Exem­plare etwas stra­pa­ziert, denn kei­nes ist frei von Schä­den. Das gut spitz­bare Holz und die kratz­freie Mine mit ihrer sau­be­ren Abgabe sind jedoch sehr hoch­wer­tig, so dass man sich auch heute noch am Gebrauch des LUNA 349 № 2 erfreuen kann.

J.S. STAEDTLER LUNA 349

Staedt­ler LUNA 349, gespitzt mit dem Carl Decade DE-100 und dem DUX DX4122

17 Kommentare zu „J.S. STAEDTLER LUNA 349“

  1. Ich denke, dass der Name viel­leicht ein Mar­ke­ting Stunt wäre? „Stella Luna“ = „Staedt­ler Luna“?
    „Ich möchte gern ein Staedt­ler Luna??“ :=) 

    Hen­rik

  2. Hen­rik, ver­mut­lich würde man sich heute zu der­ar­ti­gen Marketing-Ideen hin­rei­ßen las­sen ;-) Damals ging wohl alles noch recht beschau­lich zu.

    h4lfh0nk: :-)

  3. How would you describe the wri­ting expe­ri­ence of a pen­cil such as this one? Is it com­pa­ra­ble, worst or bet­ter than a cur­rent good pencil?

    Never used a vin­tage pen­cil in my life, so am really intrigued by the result.

  4. I’d say the old LUNA com­pa­res very well to good cur­rent pen­cils (howe­ver, it’s not as good as e. g. the STAEDTLER Lumo­graph or the Faber-Castell 9000).

    Vin­tage pen­cils are hit-and-miss – some are a very plea­sant sur­prise and some are defi­ni­tely not (scrat­chy lead, poor glu­e­ing, off-centred lead, poor lac­quering etc.)

  5. So old is not always bet­ter, interesting.

    Would have been lead to believe that older pen­cils were of supe­rior qua­lity than the stuff we curr­ently have. Yet, I can’t quite remem­ber loving a par­ti­cu­lar pen­cil or brand back in the 80’s or 90’s when I used them on an almost daily basis.

    I do recall their enorm­ous ver­sa­ti­lity and great variety of effects I could afford using just one of them.

  6. Back then there were dif­fe­rent qua­li­ties too, just like today.

    Some pen­cils got worse after chan­ges by the com­pany, e. g. the Sta­bilo micro 8000 – it was an ama­zing pen­cil but with the move of the of the wood­case pen­cil pro­duc­tion to the Czech repu­blic in 1991 the qua­lity drop­ped con­sider­a­bly (now this par­ti­cu­lar pen­cil isn’t available any­more). Some other pen­cils had their ups and downs, e. g. those from STAEDTLER; I have the impres­sion that the ones from the 1980s were worse than those from the 1950s/1960s and today.

    In the 1980s and 1990s we were limi­ted to the pen­cils and access­ories which were avail­ble in local stores, and since we couldn’t compare them e. g. to items from Japan we were happy. Now since we can get pro­ducts from all over the word we are spoiled ;-)

  7. That’s quite a good observation.

    I would have thought that the Ger­man cus­to­mer was way more deman­ding in terms of qua­lity, spe­ci­ally of pen­cils. All the more so con­side­ring that the two oldest manu­fac­tu­r­ers call Ger­many home.

    I under­stand that if you have no point of refe­rence other than the usual pro­ducts, your per­cep­tion can quickly get ske­wed, but many pen­cil users must have noted the dif­fe­rence bet­ween ’80s pro­ducts and those coming pre­viously, didn’t they?

    Here in Mexico Ger­man pro­ducts have an almost cult fol­lo­wing. Nowa­days Staedt­ler for exam­ple, marks their blisters/ boxes as „Ger­man Engi­nee­red“ ador­ned with a Ger­man flag when manu­fac­tu­red else­where, and proudly pro­claims „Ger­man made“ on those scarce pro­ducts that are still made there.

    Faber is more res­trai­ned. Their high-end pro­ducts only refe­rence Ger­many by their high price. On the low end -on which they are quite uncom­pe­ti­tive, they go about with their brand repu­ta­tion only. Maybe because Bra­zi­lian pro­ducts have a shameful repu­ta­tion here, that a „Ger­man Engi­nee­red“ badge couldn’t pos­si­bly remedy ;o)

  8. I’m not sure if Ger­man cus­to­mers really demand more qua­lity when buy­ing a pen­cil than cus­to­mers in other countries.

    Maybe some cus­to­mers have noti­ced a decline in qua­lity but since the dif­fe­rence wasn’t very big most will have accepted that, espe­ci­ally in view that there weren’t many other choices back then.

    Thank you for these details from the Mexi­can pen­cil market!

    These labels and mar­kings can be mis­lea­ding. On that occa­sion I think of the LYRA Tema­graph which has “Ger­many” on it alt­hough the com­pany now belongs to FILA Italy and the pen­cil is made in China.

  9. Hi, Lexi­ka­li­ker,

    ich habe mal ne‘ beschei­dene Anfrage, wozu dient der – STAEDLER „Luna“ 07549, N°2 – ?
    Auf nor­ma­len Papier schreibt/malt er ja nicht.

    Schon mal Danke sagend und

    mit den bes­ten Grüßen
    A. Lebenhagen

  10. Da muss ich lei­der pas­sen. Hin­ter­lässt die­ser Stift denn gar keine Spu­ren auf dem Papier? Trägt er wei­tere Kenn­zeich­nun­gen, die auf den Ver­wen­dungs­zweck schlie­ßen las­sen könnten?

  11. Zu der Anfrage mit dem Staedt­ler „Luna“ 07549, No.2
    Mir ist gerade auch so einer in die Fin­ger gefallen.
    Die Mine ist extrem hart. Ich habe mich auch gewun­dert. Und her­aus­ge­fun­den: Ein wun­der­ba­rer Stift, um auf dunk­lem Stein oder Flie­sen zu schreiben.

  12. Danke für diese Details! Ist der Stift unla­ckiert? Der Umstand, dass die Num­mer mit 0 beginnt, lässt mich das ver­mu­ten. Dass die Mine so hart ist, finde ich unge­wöhn­lich. Prima, dass er sich für die­sen spe­zi­el­len Zweck so gut eignet!

  13. Inter­es­sant. Ich habe noch einige alte Blei­stifte aus dem Nach­lass mei­nes Groß­va­ters (Schrei­ner, ver­stor­ben 1978). Dar­un­ter ist auch ein No. 2 * 07549 J.S.STEADTLER „LUNA“.
    Ja, der Stift ist unla­ckiert, rund (nicht sechs­eckig), 17,5cm lang. Ist noch nicht ange­spitzt, daher kann ich nicht sagen ob er auf Papier schreibt oder nur auf här­te­ren Oberflächen.
    Der Groß­teil der Samm­lung besteht aus Lyra Schrei­ner­stif­ten No 91T und 910. Dabei sind auch noch ein paar Kopier­stifte Van Dyke No. 702 von Eber­hard Faber (gelb mit schwarz-weißem Ende, Swano 333 (rot-gelb gestreift), Staed­ler Ram­ses 3810 Kopier­stift, Faber Cas­tell Tin­ten­stift weich 9111 und andere.
    Übri­gens, tolle Seite. Ich freue mich immer, wenn ich Infor­ma­tio­nen über ältere Sachen finde.
    Gruß Reiner

  14. Danke für die Details und die sehr nette Rück­mel­dung! Toll, die alten Stifte, erst recht mit die­sem Hin­ter­grund und dem per­sön­li­chen Bezug. Erfreu­lich sind sicher auch die vie­len Details, mit denen man die Blei­stifte damals bedacht hat!

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