Schritt für Schritt

Den Klas­si­ker Mars Lumo­graph 1001 von STAEDTLER kennt wohl fast jeder, doch wer weiß schon, wie seine Lackie­rung entsteht?

Zur Erin­ne­rung: Gra­phit, Ton und Was­ser wer­den gemischt, in Stränge gepresst, auf Stift­länge gebracht, gebrannt und in Par­af­fin getaucht. Die so gefer­tig­ten Minen kom­men mit Leim2 zwi­schen zwei genutete Brett­chen; aus die­sem Leim­ling fräst man dann die Roh­blei­stifte3.

Schritt für Schritt

Die­ser Roh­blei­stift (hier aus Zeder) geht drei­mal in die Durch­stoß­la­ckie­rung. Er wird dazu in einen mit Lack gefüll­ten Behäl­ter geschos­sen und ver­lässt ihn lackiert.

Schritt für Schritt

Es folgt eine Schicht eines hoch­glän­zen­den, trans­pa­ren­ten Lacks.

Schritt für Schritt

Im nächs­ten Schritt bekommt der Stift seine Foli­en­prä­gung – Kenn­zeich­nung, Strich­code, EAN und Arti­kel­num­mer – sowie die Blind­prä­gung (rechts neben „Lumo­graph“).

Schritt für Schritt

Anschlie­ßend wird das Ende, auf den die Tauch­kappe kommt, ver­run­det („geschär­felt”).

Schritt für Schritt

Nach dem ers­ten Tauch­gang, in dem auf Länge der Kappe Iso­lier­lack auf­ge­bracht wird, kommt ein zwei­ter mit wei­ßem Lack, …

Schritt für Schritt

… ein drit­ter mit schwar­zem, der knapp über den Rand geht, …

Schritt für Schritt

… und ein vier­ter eben­falls mit schwar­zem Lack. Ein Über­zug mit hoch­glän­zen­dem, trans­pa­ren­tem Lack4 ver­voll­stän­digt die Tauchkappe.

Schritt für Schritt

Die Härtegrad-Kennzeichnung wird angebracht.

Schritt für Schritt

Zum Schluss wird der Stift gespitzt5. Fer­tig!

Schritt für Schritt

Diese Mus­ter stam­men aus dem Unter­richts­set, das STAEDTLER auf der Paper­world 2011 vor­ge­stellt hat. Vie­len Dank an STAEDTLER für das Set!6

  1. Er kam am 1. August 1930 als Nach­fol­ger des MARS 1225 unter den Namen MARS-LUMOGRAPH 2886 auf den Markt; 1967 wurde er in den Mars Lumo­graph 100 umbe­nannt.
  2. Genau­ge­nom­men sind es bei STAEDTLER zwei Kleb­stoffe, und zwar einer für Mine-Holz und ein ande­rer für Holz-Holz, da beide Ver­bin­dun­gen unter­schied­li­che Ansprü­che an den Kleb­stoff stel­len.
  3. Apro­pos Roh­blei­stift: Ein sol­cher hoch­wer­ti­ger wäre eines Tho­re­aus wür­dig gewe­sen und hätte sich in die­sem Set zwei­fel­los bes­ser gemacht als der in jeder Hin­sicht min­der­wer­tige Blei­stift unbe­kann­ter Her­kunft, mit dem Dio­ge­nes des 150. Todes­ta­ges des Schrift­stel­lers und Blei­stift­her­stel­lers zu geden­ken ver­sucht hat.
  4. Wer sich einen Stift genau anschaut, kann den Rand die­ses Lacks knapp unter­halb des wei­ßen Rings erken­nen.
  5. Soll der Blei­stift unge­spitzt ver­kauft wer­den (z. B. in Japan), wird das Ende nur gesäu­bert.
  6. Ich mag Fuß­no­ten und hoffe, einige mei­ner Leser auch.

8 Kommentare zu „Schritt für Schritt“

  1. Danke für den Link – der Film zeigt es deut­lich. Stimmt, „Die Sen­dung mit der Maus“ ist wirk­lich Deutsch­land wich­tigs­ter Bil­dungs­trä­ger ;-) Aber Spaß bei­seite: Ich staune immer wie­der über die her­vor­ra­gen­den Erklä­run­gen selbst kom­pli­zier­ter Sachverhalte.

  2. This is a won­derful series!

    Some of the „inter­me­diate“ stage pen­cils look wrong – but are incre­di­bly intriguing.

    Thank you for this post!

  3. I’ll echo both of Stephen’s comments!

    It’s nice to see a pen­cil manu­fac­tu­rer put so much care and effort into such a kit. I won­der if they might ever make them available for purchase. (If you don’t mind, men­tion that to them during your next visit.) ;)

  4. Thank you! I, too, hope that they will change their mind and make this great set available for purchase. – I have been at Staedt­ler the day before yes­ter­day but I will ask them on the next occasion :-)

    I would like to add that not only the care and effort Staedt­ler have put into that kit is admi­ra­ble but also their excel­lence in pen­cil making. Just a few details:

    1. They don’t use only one glue but two dif­fe­rent ones because glu­e­ing the leads to the wood requi­res dif­fe­rent glue pro­per­ties than glu­e­ing wood to wood. By the way, the glue for the lead stays a little ela­s­tic, forming a shell that pro­tects the lead from brea­king. – This tech­ni­que has been intro­du­ced as „Sicher­heits­ver­lei­mung“ many years ago (it can be trans­la­ted as „safety bon­ding”). In the begin­ning, these pen­cils were marked with a slan­ted capi­tal S bet­ween two ortho­go­nal tra­pe­zia (see the first photo in this post) and – as far as I know – mar­ke­ted as „Jet Bonded“ in Eng­lish spea­king count­ries (pos­si­bly because of the jet nozz­les which are used to apply the glue).

    2. There are three lay­ers of lac­quer before the trans­pa­rent one is applied to ensure an excel­lent coverage and to pre­vent the ter­pe­nes in the cedar from lea­king and dis­co­lou­ring the lacquer.

    3. The pencil’s end is roun­ded, resul­ting in a well-shaped dip cap.

    4. The black lac­quer is applied twice to pre­vent the white one from shi­ning through at the edge (because of the lacquer’s cha­rac­te­ristics it tends to thin at the edge so one layer may not be sufficient).

    5. All mar­kings are done by hot foil stam­ping, not by che­a­per and less resistant methods like pad printing.

    6. If the Lumo­graph is sold uns­har­pe­ned its end is clea­ned so that excess lac­quer is remo­ved from the end surface.

    No, I am not on Staedtler’s payroll :-)

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