Markiges Marketing (18)

Als Mitte des 19. Jahr­hun­derts Pet­schaft und Sie­gel­lack aus der Mode kamen, griff man zu soge­nann­ten Briefverschluss- oder auch Sie­gel­mar­ken, um ein unbe­merk­tes Öff­nen der Briefe zu ver­hin­dern. Diese Mar­ken waren aus Papier, meist rund, far­big bedruckt und oft geprägt und wur­den bis in die Nach­kriegs­zeit hin­ein benutzt.

Siegelmarke von A.W. Faber

Die­ses 43 mm große und eben­falls geprägte Exem­plar von A.W. Faber im typi­schen, da­mals noch wesent­lich hel­le­ren Grün stammt ver­mut­lich aus der Vor­kriegs­zeit und machte Wer­bung für die 1906 ein­ge­tra­gene Marke „CASTELL“. Die namens­ge­bende Burg ist als Sil­hou­ette und sti­li­siert zu sehen; die­ses Sym­bol und der „CASTELL“-Schriftzug sind kaum ver­än­dert auch nach über hun­dert Jah­ren noch in Gebrauch. – Die Bild­marke mit der Waa­ge, hier auf einem älte­ren CASTELL 9000, wurde 1914 angemeldet.

← vor­he­rige | Mar­ki­ges Mar­ke­ting | nächste →

3 Kommentare zu „Markiges Marketing (18)“

  1. Der absicht­lich ungleich­maes­sig gewellte Rand ist sehr schoen.
    Ich nehme an diese Brief­ver­schluss­marke war fuer die Ver­wen­dung bei Faber-Castell gedacht oder wurde als Geschenk verteilt.
    Gekaufte Brief­ver­schluss­mar­ken haben den Her­stel­ler nicht so offen­sicht­lich bewor­ben, oder?
    …und noch eine andere Frage: waren diese Mar­ken gummiert?

  2. Gum­mierte (Dienst-)Brief-Verschlußmarken gab es bei der Deut­schen Bun­des­bahn im Wes­ten (und ver­mut­lich auch bei der Deut­schen Reischs­bahn im Osten) Deutsch­lands bis weit in die 1980er Jahre hin­ein, siehe hier!

  3. Mat­thias: Danke für Dei­nen Hin­weis auf den ungleich­mä­ßi­gen Rand – die­ses Detail ist mir gar nicht auf­ge­fal­len. – Ich nehme an, dass die Marke nur intern benutzt, aber nicht als Wer­bung ver­teilt wurde, doch ganz sicher bin ich mir nicht (und so kann ich auch nicht aus­schlie­ßen, dass die Mar­ken von Faber viel­leicht auch Ver­pa­ckun­gen ver­sie­gelt haben). – Einige Mar­ken waren wohl gum­miert, doch bei die­ser lässt sich das nicht mehr fest­stel­len; sie wurde abge­löst, so dass Papier­reste an ihr kleben.

    zone­batt­ler: Danke für den Hin­weis! Die Motive der Bahn-Vignetten sind ja ziem­lich dramatisch.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. – Die Angabe von Name, E-Mail und Website ist freiwillig.

Nach oben scrollen