Neu von Caran d’Ache: Ein Set mit vier Bleistiften aus besonderen Hölzern.
Eigentlich sind Luxusschreibgeräte nicht mein Ding, doch hier bin ich schwach geworden – zu gut gefallen mir die Holzarten, und auch die Verpackung spricht mich an.
Der anthrazitfarbene, silbern glänzende Karton ist mit einer transparenten Folie umverpackt; seine sechseckige, mit dem Profil der Bleistifte korrespondierende Aussparung gibt eine Vorschau auf den Inhalt.
Ein kleines Faltblatt informiert in drei Sprachen über die Hölzer und darüber, dass die Bleistifte aus einer Zusammenarbeit der Genfer Manufaktur für Haute Écriture, der Luxus-Linie von Caran d’Ache, und einem italienischen Spezialisten für Holzbearbeitung entstanden sind.
Großen Wert legt Caran d’Ache auf den Umweltaspekt, und so tragen die verwendeten Hölzer das FSC- und das OLB-Zertifikat (letzteres ist mir neu). – Die Angabe „Lack auf Wasserbasis“ erinnert mich jedoch immer daran, dass dieser bis zu 10% Lösungsmittel enthalten darf und in der Verarbeitung nicht unbedenklich ist.
(zum Vergrößern anklicken)
Die Bleistifte sind mit 8,2 mm spürbar dicker als der heutige Standard-Bleistift, was mir gut gefällt. Ihre Enden sind geschärfelt, ihr silberfarbener Folienprägedruck mit „CARAN d’ACHE ⋅ SWISS MADE“ schlicht und zurückhaltend und ihre matte Oberfläche glatt. Die Verarbeitung könnte man als sehr gut bezeichnen, wären da nicht die leicht außermittig sitzenden Minen in zwei der Bleistifte. Während es bei dem aus Lati nicht sofort auffällt, ist es bei dem Exemplar aus Makassar-Ebenholz deutlich sichtbar. Dies trübt den Gesamteindruck und müsste bei den heutigen Fertigungsmethoden nicht sein (erst recht nicht bei Produkten des Luxus-Segments).
Von oben: Amerikanische Walnuss, Titaneiche, Makassar-Ebenholz und Lati.
Das Gewicht der Stifte liegt zwischen 6,7 g (amerikanische Walnuss) und 8,1 (Makassar-Ebenholz) und beträgt damit gut das Doppelte eines Zedernholz-Bleistifts. Dies lässt darauf schließen, dass die Hölzer vergleichsweise dicht sind, was möglicherweise die Spitzbarkeit beeinträchtigt.
Die Mine schreibt sich leicht und sauber; ihre Härte etwa der des STAEDTLER Mars Lumograph B. Die Radierbarkeit und die Schwärzung sind sehr gut.
Den Preis des Sets kenne ich noch nicht, da ich es im Darmstädter Fachgeschäft FORMAT mitgenommen habe, bevor es ins System eingepflegt und ausgepreist wurde. – Das Etikett auf der Rückseite trägt u. a. die Angabe „EDITION № 1“, was vermuten lässt, dass weitere geplant sind. Doch wie auch immer: Nicht nur wegen des beschriebenen Mangels möchte ich es bei diesem Ausflug in das Luxus-Segment von Caran d’Ache belassen, selbst wenn diese Bleistifte wirklich sehr schön sind. Der wahre Luxus ist ja für mich das ganz Einfache, aber das ist ein anderes Thema …
Nachtrag vom 4.3.13: Hier noch zwei Detailbilder des erwähnten Fertigungsmangels am Makassar-Exemplar (die blauen Stellen, vermutlich durch Reflexionen beim Scannen entstanden, bitte ich zu entschuldigen).
Deutlich zu sehen: Die Mine sitzt nicht mittig. Das hat den Nachteil, dass beim Spitzen das Holz ungleichmäßig abgetragen wird und so an einer Stelle sehr weit an die Minenspitze heranreicht; dies kann beim Schreiben stören. Hier die werkseitige Spitze:
Diesen Mangel kannte ich bis jetzt nur von Billig-Bleistiften; heute werde ich das Set retournieren.
Nachtrag vom 5.3.13: Skripta Paris bietet das Set für 25 Euro an.
Nachtrag vom 25.9.13: Das zweite Set gibt es bei Skripta Paris und Cult Pens zu sehen und zu bestellen.
Nachtrag vom 26.9.13: Ich habe mir das retournierte Set wieder zurückgeholt. Wie gut, dass es noch da war! Diese Bleistifte sind einfach zu schön.
Nachtrag vom 10.11.14: Ein paar Anmerkungen zum vierten Set gibt es hier.