A.W. Faber „Polygrades” Jubiläums-Edition
Zum 200. Geburtstag Lothar von Fabers am 12. Juni 2017 hat Faber-Castell eine auf 15.000 Exemplare limitierte Edition der „Polygrade“-Bleistifte von A.W. Faber herausgegeben1.
Der „Polygrade“ wurde 1837 in Paris vorgestellt2. Mit ihm kam zum ersten Mal ein Bleistiftsortiment auf den Markt, das mehrere Härtegrade in einem Set vereinte. Zudem wurde besonderen Wert auf die Gestaltung der Stifte und ihrer Verpackung gelegt, und an dieser hat man sich auch beim Jubiläumsset orientiert: Die zwölf Stifte in den Härten HHHHH bis BBBBB3 sind rund, schwarz lackiert, linksbündig goldfarben bedruckt und ungespitzt4. Den Deckel und die Innenseite der Schachtel zieren die Medaillen, die der „Polygrade“ errungen hat5.
Zum Jubiläumset gehört eine 52-seitige Broschüre, die in acht Sprachen über die Unternehmensgeschichte A.W. Fabers und den „Polygrade“ informiert.
Wie früher enthält die Innenseite des Deckels Details zu den Härtegraden und zur Verwendung der Bleistifte.
Mir ist nicht so ganz klar, welches historische Original die Vorlage für dieses Jubiläumsset war. Mal abgesehen davon, dass es verschiedene Sets gab (siehe z. B. „A. W. Faber’s Polygrade Lead Pencils“ bei pencil talk und „To Edith From Will“ bei Contrapuntalism), kann das erste noch nicht mit den Medaillen geschmückt gewesen sein, mit denen es später ausgezeichnet wurde.
Die runden, ungespitzten Bleistifte haben einen Durchmesser von 7,3 mm und 2 mm dicke Minen (die der Grade 4B und 5B sind 3 mm dick). Der matte Lack ist glatt und regelmäßig und der goldfarbene Prägedruck6 sehr sauber; eine Blindprägung gibt es nicht. Ebenso wie die Stifte7 zeigen auch der Karton und die Broschüre eine sehr gute Verarbeitungsqualität. – Noch konnte ich mich nicht dazu durchringen, die Stifte anzuspitzen8 und zu testen; ich vermute allerdings, dass man die Minen des 9000 benutzt hat.
Das „Polygrades“-Set kostet 25 Euro und kann bei Faber-Castell bestellt werden.
- Die Pressemitteilung gibt es hier.↩
- 1905 hat der Castell 9000 den „Polygrade“ abgelöst.↩
- Diese Angabe der Härtegrade war damals üblich; auch STAEDTLER hat sie genutzt.↩
- Aus fertigungstechnischen Gründen haben sie jedoch keine viereckige, sondern eine runde Mine.↩
- Auf der Rückseite heißt es:
Limited Edition 2017
In Honour of Lothar von Faber’s 200th Birthday
Faber-Castell AG ⋅ 90546 Stein ⋅ Germany↩ - Ich wüsste gerne, ob das Zeichen zwischen Härtegrad und „A.W. Faber“ nur Dekoration ist oder eine Bedeutung hat.↩
- Angesichts der Maserung gehe ich davon aus, dass sie aus Weihrauch-Zeder gefertigt wurden (alles andere wäre diesen Bleistiften auch nicht würdig).↩
- Wollte ich das historisch korrekt machen, so müsste ich ein Messer nehmen, denn Spitzer, wie wir sie heute kennen, gab es zur Zeit der „Polygrades“ noch nicht.↩