April 2018

Pentel Accu Graph

Mein Inter­esse an Blei­stif­ten und Zube­hör hat wech­selnde Aus­prä­gun­gen. Mal benutze ich nur einen ein­zi­gen holz­ge­fass­ten Blei­stift, mal führe ich eine grö­ßere Aus­wahl mit mir und habe Spaß an der Viel­falt. In man­chen Wochen schreibe ich aus­schließ­lich mit Druck­blei­stif­ten, und dabei kommt es vor, dass ich Stü­cke, die ich vor lan­ger Zeit gekauft habe, wie­der­ent­de­cke. So erfreue ich mich zur­zeit erneut an der „Accu Graph“1-Serie des japa­ni­schen Her­stel­lers Pen­tel, die in den spä­ten 1970er Jah­ren2 auf den Markt kam und wohl bis in die 1990er hin­ein erhält­lich war.

Pentel Accu Graph

Von oben: PG1505, PG1804, PG2003

Der erste war der PG1505 (0,5 mm)3, dem kurz dar­auf der PG2003 (0,3 mm)4 folgte5. Danach kam der PG1804 (0,4 mm), den es im Gegen­satz zu den ande­ren bei­den nur in Japan gab6. Diese Druck­blei­stifte gefal­len mir noch genauso gut wie vor zehn Jah­ren, als ich auf sie auf­merk­sam gewor­den bin – ich finde sie funk­tio­nell, hoch­wer­tig und anspre­chend gestal­tet, obwohl (oder viel­leicht gerade weil) sie nach 40 Jah­ren etwas alt­mo­disch wirken.

Pentel Accu Graph

Von oben: PG1804, PG2003

Auch wenn ich bezweifle, dass der Accu Graph für das Tech­ni­sche Zeich­nen ange­bo­ten wurde (denn dafür fehlt die 0,7-mm-Variante), bie­tet er doch alles, was man bei die­ser Pro­fes­sion schätzte: das feste, vier Mil­li­me­ter lange Minen­füh­rungs­röhr­chen, die exakte Füh­rung der Mine, den ver­läss­li­chen Minen­trans­port in klei­nen Schrit­ten7, die Griff­zone für sehr guten Halt, den weit vorne lie­gen­den Schwer­punkt und den abnehm­ba­ren Clip8. Natür­lich sind diese Eigen­schaf­ten auch beim Schrei­ben von Vorteil.

Pentel Accu Graph

PG1505. Von links: Erste Gene­ra­tion, zweite Gene­ra­tion (Härtegrad-Indikator intakt), zweite Gene­ra­tion (Härtegrad-Indikator mit Folie)

Die erste Gene­ra­tion des Accu Graph hatte kei­nen Härtegrad-Indikator, und in die­sem sehe ich auch die ein­zige Schwach­stelle. Das Eti­kett darin ist nicht sehr stra­pa­zier­fä­hig, denn wenn man häu­fi­ger auf das Fens­ter im Ring fasst, löst sich der schwarze Auf­druck. Daher habe ich bei zwei Stif­ten das Eti­kett durch sil­ber­far­be­nes Kle­be­band ersetzt, um weder auf den beschä­dig­ten Druck noch (nach Ent­fer­nen des Eti­ketts) auf das mes­sing­far­bene Teil dar­un­ter zu schauen. – Als klei­nen Schön­heits­feh­ler könnte man noch die gering­fü­gi­gen Farb­dif­fe­ren­zen zwi­schen Schaft und End­stück des PG2003 und PG1804 bezeichnen.

Pentel Accu Graph

PG1804 (erste Gene­ra­tion) in Originalverpackung

Mit damals 1500 bis 2000 Yen waren diese Druck­blei­stifte ver­gleichs­weise teuer, doch was heute dafür ver­langt wird, ist ein viel­fa­ches davon – für einen neu­wer­ti­gen Accu Graph der zwei­ten Gene­ra­tion wer­den inzwi­schen 100 US-Dollar und mehr gefor­dert, und Exem­plare der ers­ten und unbe­nutzte in Ori­gi­nal­ver­pa­ckung erzie­len oft weit höhere Preise9.

Bei den Minen bevor­zuge ich übri­gens die des Mit­be­wer­bers Pilot. Habe ich frü­her die Pen­tel Ain in B und 2B benutzt, so bin ich schon vor eini­gen Jah­ren auf die Pilot Eno Neox 2B und dann auf den Nach­fol­ger Pilot Neox Gra­phite 2B umge­stie­gen; Schwär­zung, Bruch­fes­tig­keit, Gleit­fä­hig­keit und Radier­bar­keit finde ich hervorragend.

Nach­trag vom 3.2.24: Offen­bar gab es zumin­dest vom PG2003 nicht zwei, son­dern drei Gene­ra­tio­nen. Wie im Knockology-Forum unter „Pen­tel Accu­graph dif­fe­rence bet­ween ver­si­ons“ zu sehen ist, hatte die erste Vari­ante ein schwar­zes End­stück, eine grö­bere Rän­de­lung und kräf­ti­gere Far­ben; zudem war sie etwas schwerer.

  1. In man­chen Kata­lo­gen wird der Name mit dem Trademark-Zeichen „™“ geschrie­ben.
  2. Bei den Jah­res­an­ga­ben bin ich mir nicht sicher.
  3. Dem PG1505 ging der PG15 vor­aus, der einen sil­ber­far­be­nen Schaft und ein Griff­stück mit ande­rer Ober­flä­che hatte.
  4. Ich wüsste gerne, warum der PG2003 eine andere Spitze und als ein­zi­ger der drei Stifte einen deko­rier­ten Schaft hat.
  5. Soweit ich weiß, waren diese Stifte nur in Japan und den USA, aber nicht in Deutsch­land erhält­lich.
  6. Die voll­stän­di­gen Typen­be­zei­chun­gen lau­ten PG2003ED, PG1804DD und PG1505AD, wobei „PG“ mei­nes Wis­sens für „Pen­tel Graph“ steht, eine Bezeich­nung, die bereits in den 1960er Jah­ren ver­wen­det wurde und sich auch heute noch bei vie­len Model­len fin­det.
  7. Der Vor­schub bei ein­ma­li­gem Drü­cken ent­spricht etwa dem Minen­durch­mes­ser.
  8. Auf einen Radie­rer im Drü­cker hat man hier ver­zich­tet.
  9. Beim Kauf eines sol­chen Stifts lohnt der genaue Blick auf die ver­chrom­ten Teile wie z. B. den Clip, denn von die­sen kann sich die Beschich­tung ablö­sen.

Auf Abwegen

Auf Abwegen

Wenn ich mal nicht hier war (was in letz­ter Zeit häu­fer vor­kam), bin ich viel­leicht durch die Gegend getrabt (was in nächs­ter Zeit häu­fi­ger vor­kom­men wird). Viele Jahre hat mir das Jog­gen sehr gut getan, bis ich vor zehn Jah­ren aus Faul­heit (ja, wirk­lich!) damit auf­ge­hört habe. Der Neu­an­fang war nicht so schlimm, wie ich befürch­tet habe: Ein paar der inzwi­schen hin­zu­ge­kom­me­nen Pfunde durch andere Ernäh­rung run­ter, zwei Monate fast täg­lich auf den Cross­trai­ner und dann raus. Begon­nen habe ich mit drei Kilo­me­tern, und jetzt, nach etwa zwei­ein­halb Wochen, komme ich auf bis zu sie­ben Kilo­me­ter im gemäch­li­chen 6,5er-Schnitt. Damit gewinne ich natür­lich kei­nen Preis, aber mir geht’s nur um Kör­per und Geist, und gerade für letz­te­ren ist das Lau­fen eine Wohl­tat. Mein Ziel ist, wei­ter­hin drei-, bes­ser vier­mal in der Woche zu lau­fen und in abseh­ba­rer Zeit zehn Kilo­me­ter im 6er-Schnitt zu schaf­fen (auch wenn ich damit noch lange nicht bei dem bin, was ich frü­her gemacht habe, aber ich bin ja auch nicht jün­ger gewor­den). – Nein, Kisho rennt nicht mit; er steigt immer in der zwei­ten, deut­lich gemüt­li­che­ren Runde ein.

Fundstift

Heute früh auf unse­rem Park­platz: Ein STAEDTLER Noris school pencil.

Fundstift

Das hat mich über­rascht, denn die­ser Blei­stift wurde zwar in Deutsch­land gefer­tigt, aber offi­ziell nur in Eng­land ange­bo­ten; mei­nes Wis­sens ist er schon län­ger nicht mehr im Sor­timent von STAEDTLER UK. Wie er wohl hier her kam? (Meine Exem­plare haben das Haus bis jetzt nicht ver­las­sen.) – Dem Zustand nach lag er wahr­schein­lich noch nicht lange dort.

Kurz notiert

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