Alltägliches

Nachruf auf einen Pfeil

Ich mag Pfeile: kleine und große, dicke und dünne, gerade und gebo­gene, Pfeile auf und aus Papier, Holz und Metall.

Alter Herzpfeil

Aus­ge­rech­net ein mir beson­ders ver­trau­ter Pfeil ist inzwi­schen fast voll­stän­dig aus dem öffent­li­chen Raum ver­schwun­den, und zwar der Herz­pfeil. Auf zahl­rei­chen Stra­ßen­schil­dern rich­tungs­wei­send und bereichs­mar­kie­rend ver­tre­ten war er für lange Zeit ein wich­ti­ger und auf­fäl­li­ger Teil des Stra­ßen­bilds, das sich jetzt wan­delt, denn schon einige Jahre vor der am 1. Sep­tem­ber 2009 ein­ge­führ­ten neuen Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung erfuh­ren etli­che Schil­der eine Über­ar­bei­tung. Bei die­ser Straf­fung – einer wei­te­ren unse­res All­tags – musste der alte Herz­pfeil mit sei­ner freund­li­chen und etwas fül­lig wir­ken­den Gestalt der mage­ren, kantig-strengen ISO-Variante weichen.

Neuer ISO-Pfeil

Es klingt bestimmt völ­lig irra­tio­nal und hoff­nungs­los nost­al­gisch, aber mir wird der Herz­pfeil fehlen.

Augen auf!

Ein offe­nes Auge und oben­drein einen sehr guten Blick beweist Michael Leddy in sei­nem lesens­wer­ten Blog-Beitrag The Blob and I“, in dem sich über die Kul­tur der Dinge in der (wie er sie bezeich­net) alt­ba­cke­nen Welt im Film „Angriff aus dem Welt­all“ (The Blob, 1958) Gedan­ken macht.

Sein ana­ly­ti­scher Blick streift über einen Schreib­tisch im Film, des­sen Aus­stat­tung er mit der sei­nes in Ver­bin­dung bringt; die gut gefüllte Schub­lade ist für ihn ein Indiz dafür, dass diese und viele andere Sze­nen nicht im Stu­dio, son­dern vor Ort gedreht wur­den. Kleine Details der Wand­de­ko­ra­tion und den Zustand der Ein­rich­tung nimmt er ebenso sorg­fäl­tig wahr.

Alte Karteikarten-Register

Im fast vier Jahre alten Bei­trag „The dowdy world on film“ beschreibt er seine Freude, sich Filme zuwei­len allein wegen die­ser ver­gan­ge­nen All­tags­kul­tur „in ihrer gan­zen Schwarzweiß-Pracht“ anzu­schauen. Mich spricht das sehr an, denn auch ich finde immer mehr Gefal­len an alten All­tags­din­gen und schaue gerne ganz genau hin (bei einer die­ser Gele­gen­hei­ten fie­len mir Blei­stifte auf, die spit­zer gespitzt waren als die hier­zu­lande). Zudem denke ich, dass man eigent­lich gar nicht auf­merk­sam genug sein kann – auch außer­halb von Fil­men und auch dann, wenn es nicht um Blei­stifte geht.

„Mehr wedeln …

… und weni­ger bel­len“ rät die­ser hei­tere Auf­kle­ber und spricht mir damit aus dem Herzen.

Mehr wedeln, weniger bellen

Jeder hat sein Bün­del zu tra­gen und kei­ner kann stän­dig gut gelaunt sein, aber kommt man unterm Strich nicht bes­ser über die Run­den, wenn man etwas weni­ger klagt und dafür die klei­nen, all­täg­li­chen Freu­den bewuss­ter erlebt?

Auf ein Neues!

Selbstgebackenes Glücksschweinchen aus Hefeteig mit Marzipan-Nuss-Füllung

Mit die­sem selbst­ge­ba­cke­nen und übers Inter­net bedau­er­li­cher­weise nicht anbeiß­ba­ren Glücks­schwein­chen wün­sche ich mei­nen Lesern ein gutes und erfolg­rei­ches neues Jahr!

Guter Gedanke

Mark Twain sagte einmal:

Gib jedem Tag die Chance, der schönste dei­nes Lebens zu werden.

Das gefällt mir sehr gut – es ist moti­vie­rend, posi­tiv und hoffnungsvoll.

Hut ab!

Fang den Hut

Der Spie­le­klas­si­ker „Fang den Hut“ fei­ert in die­sem Jahr sei­nen 80. Geburts­tag. Herz­li­chen Glückwunsch!

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