Bleistifte

„Fortschritt in Ihrer Hand“

Mit die­sem pfif­fi­gen Slo­gan und der dazu­ge­hö­ri­gen Gra­fik warb Faber-Castell in den 50er und 60er Jahren.

Fortschritt in Ihrer Hand

Das gelun­gene Motiv war u. a. auf Streich­holz­brief­chen zu sehen und schmückte die Num­mer 36 der Haus­zei­tung „Der CASTELL-Brief“ vom Juli 1961.

Fortschritt in Ihrer Hand

Wenn ich rich­tig sehe, zeigt das Wap­pen zwei sti­li­sierte Berg­män­ner mit Eisen oder Schlä­gel; zum Ursprung des Zei­chens und den Bezug zum Unter­neh­men kann ich jedoch lei­der nichts sagen. – Diese Werk­zeuge des his­to­ri­schen Berg­baus fan­den sich auch im Sinn­bild von Johann Faber.

Fortschritt in Ihrer Hand

Unnö­tig zu sagen, dass mir die Gestal­tung außer­or­dent­lich gut gefällt.

Fortschritt in Ihrer Hand

Danke an Faber-Castell für den Scan!

Im Blick des Künstlers

Gerührt und sprach­los war ich, als mich mein nicht nur künst­le­risch äußerst fähi­ger Kol­lege Domi­nik vor weni­gen Tagen mit die­ser Zeich­nung von mir überraschte:

Im Blick des Künstlers

Und am Tag dar­auf folgte sogar eine kolo­rierte Version:

Im Blick des Künstlers

Diese gran­dio­sen Werke sind für mich eine rie­sige Freude, und in Kürze bekom­men sie ge­rahmt einen beson­de­ren Platz. Vie­len Dank, Dominik!

Der grüne Bleistift

Der grüne Bleistift

Für den Schrift­stel­ler Erich Käst­ner muss der grüne Blei­stift eine beson­dere Bedeu­tung ge­habt haben, denn im Vor­wort zu sei­nem Kin­der­ro­man „Das flie­gende Klas­sen­zim­mer“ aus dem Jahr 19331 hat er ihn gleich mehr­mals erwähnt.

Damit war alles ent­schie­den. Ich packte schleu­nigst mei­nen Kof­fer, legte den Ten­nis­schlä­ger, den Bade­an­zug, den grü­nen Blei­stift und furcht­bar viel Schreib­papier hin­ein und fragte, als wir schwit­zend und abge­hetzt in der Bahn­hofs­halle stan­den: „Und wohin nun?“

Die Frage war ver­ständ­lich, ver­suchte er doch im August dem Som­mer zu ent­flie­hen, um das pas­sende Umfeld für seine Arbeit an einer Win­ter­ge­schichte zu fin­den. Dem Rat sei­ner Mut­ter fol­gend reiste er an die Zug­spitze – und konnte dort im bes­ten Wet­ter und im Freien ar­beiten. Ein regel­mä­ßi­ger Besu­cher an sei­nem wacke­li­gen Tisch auf einer gro­ßen Wiese war Edu­ard, ein brau­nes Kalb, das ihn abends abholte.

Schließ­lich steckte ich mei­nen grü­nen Blei­stift weg und klopfte Edu­ard das warme glatte Kalb­fell. Und er stupst mich mit den klei­nen Hör­nern, damit ich end­lich auf­stehe. Und dann bum­meln wir gemein­sam über die schöne bunte Wiese nach Hause.

Noch am sel­ben Tag wollte er wei­ter schrei­ben, aber:

Da merkte ich, daß ich mei­nen grü­nen Blei­stift ver­lo­ren hatte. Sicher war er mir auf dem Nach­hau­se­weg aus der Tasche gefal­len. Viel­leicht hatte ihn auch Edu­ard, das bild­hüb­sche Kalb, für einen Gras­halm gehal­ten und ver­schluckt. Jeden­falls saß ich nun in der Gast­stube herum und konnte nicht schrei­ben. Denn es gab im gan­zen Hotel, obwohl es ein piek­fei­nes Hotel ist, weit und breit kei­nen grü­nen Blei­stift, den ich mir hätte bor­gen kön­nen. Toll, was?

Doch die Ret­tung folgte bereits am Tag darauf:

Ich sitze übri­gens, wäh­rend ich diese bei­nahe phi­lo­so­phi­schen Dinge schreibe, wie­der auf mei­ner Holz­bank, vor dem Wackel­tisch, mit­ten in der bun­ten, umfang­rei­chen Wiese. Ich hab mir, gleich am Vor­mit­tag, im Kolonialwaren­geschäft einen grü­nen Blei­stift besorgt.

Damit war die Welt wie­der in Ord­nung und er konnte mit dem Schrei­ben sei­ner Erzäh­lung be­ginnen. – Unklar bleibt, um wel­chen grü­nen Blei­stift es sich gehan­delt hat. War es ein Faber-Castell 9000, ein Schwan Othello 282 oder ein Staedt­ler Luna 349? Aber es wird da­mals wohl noch mehr grüne Blei­stifte gege­ben haben.

Danke an Kai für den Hin­weis auf Erich Käst­ners grü­nen Bleistift!

Anm.: Der Blei­stift im Bild ist übri­gens der A.W. Faber CASTELL 9000 E SPECIAL.

  1. Die Zitate ent­stam­men der Aus­gabe, die 1966 im Kin­der­buch­ver­lag Ber­lin (DDR) erschie­nen ist.

Schöner mit STAEDTLER

Wer sich vor gut 60 Jah­ren die Fin­ger­nä­gel bema­len oder die Augen­brauen nach­zie­hen wollte, wurde dabei auch von J.S. STAEDTLER unterstützt.

Schöner mit STAEDTLER

Die bei­den etwa 90 mm lan­gen Stifte sind mit einer Schutz­kappe aus­ge­stat­tet und tra­gen als ein­zi­ges Kenn­zei­chen ihrer Her­kunft den Vier­tel­mond; der Name des Her­stel­lers fehlt. Der sechs­flä­chige „Luna 853 Nail­white Pen­cil“ hat eine etwa 4 mm dicke und recht harte Mine, die zum Gebrauch ange­feuch­tet wurde.

Schöner mit STAEDTLER

Die 6 mm dicke und wachsig-weiche Mine des run­den „Luna 7058 Eye­brow Pen­cil“ hin­ter­lässt auf der Haut deut­li­che und nur schwer abwasch­bare Spuren.

Schöner mit STAEDTLER

Ange­sichts der eng­lisch­spra­chi­gen Pro­dukt­be­zeich­nung ist es denk­bar, dass diese Stifte für den Export gefer­tigt wurden.

Nicht wegzudenken

Etwas ram­po­niert und rost­be­fleckt, aber sicher immer noch sehens­wert ist die­ser Ein­le­ger aus einer Blech­schach­tel des MARS-LUMOGRAPH 2886 von J.S. STAEDTLER.

Nicht wegzudenken

(Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken)

Von den zahl­rei­chen Details auf dem 175 × 95 mm gro­ßen und etwa 80 Jahre alten Blatt gefal­len mir die For­mu­lie­rung „Wich­tige Winke“ und die Aus­führ­lich­keit der Hin­weise beson­ders gut.

Nicht wegzudenken

Sandstand

Der hei­lige Gral ist leich­ter zu fin­den als der ideale Blei­stift­stän­der. Ich stelle mich die­ser He­rausforderung immer wie­der gerne und daher heute eine wei­tere Idee vor: Ein mit Sand gefüll­ter Karton.

Karton mit Sand als Bleistiftständer

Von links: Eber­hard Faber Mon­gol 482, LYRA Robin­son 2510, LYRA Gar­den Pen 1695, Viking Skjol­dun­gen 400, Caran d’Ache Tech­no­graph 777

Der Knül­ler ist das aber nicht. Bei mei­nem kur­zen Test blieb manch­mal etwas Sand am Stift hän­gen, und ich denke, dass er scheu­ert (was jedoch weni­ger kri­tisch wäre). – Möglicher­weise ist Quarz­sand aus dem Baustoff­handel hier das bes­sere Schütt­gut, doch ich möchte diese Albern­heit nicht vertiefen.

Stoffstift

Stoffstift

Es ist schon bemer­kens­wert, was es an holz­ge­fass­ten Stif­ten gibt. Die­ser in Japan her­ge­stellte „Dress Mar­king Pen­cil“ zum Kenn­zeich­nen von Stof­fen vor ihrer Bear­bei­tung hat eine krei­de­ähn­li­che Mine, deren Strich sich durch Waschen und – so ist es gedacht – die auf­ge­steckte Kunststoff-Bürste ent­fer­nen lässt.

Stoffstift

Die harte und als Radie­rer gedachte Bürste, die ver­dreh­si­cher auf dem run­den Stift sitzt, ent­fernt die Krei­de­spu­ren jedoch nur unzu­rei­chend und hat damit eher deko­ra­ti­ven und wer­ben­den Cha­rak­ter. Der Stift selbst erfüllt sei­nen Zweck sehr gut, denn die 4 mm dicke Mine im sau­ber spitz­ba­ren Holz mar­kiert deut­lich, ist rück­stands­frei aus­wasch­bar1 und bie­tet einen guten Kom­pro­miss zwi­schen Weich­heit und Bruchstabilität.

Stoffstift

Den „Dress Mar­king Pen­cil“ gibt es im 4er-Set (zwei­mal weiß, je ein­mal rot und blau); ich habe es für 3,75 Euro bei Sil­kes Näh­shop erwor­ben. – Dem „Dress Mar­king Pen­cil“ ähn­lich ist der Schnei­der­krei­de­stift „Signet“ von hoechst­mass.

  1. Ja, ich habe das wirk­lich getes­tet.

Kurz und knapp

Kurz und knapp

Noch kür­zer als die­ser Bei­trag sind die Minen in der Zir­kel­mi­nen­dose 4430 von STAEDTLER. Der Behäl­ter mit den 20 mm lan­gen und 2 mm dicken Minen kam 1952 auf den Markt.

Kurz und knapp

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