Technik

Kurz notiert

  • Keith Hous­ton, Betrei­ber des her­vor­ra­gen­den Web­logs Shady Cha­rac­ters und Ver­fas­ser des gleich­na­mi­gen Buchs sowie des eben­falls sehr lesens­wer­ten Titels „The Book: A Cover-to-Cover Ex­plor­a­tion of the Most Power­ful Ob­ject of Our Time“, hat für Ende 2022 ein drit­tes Buch ange­kün­digt. „Em­pire of the Sum: The Rise and Reign of the Pocket Cal­cu­lator“ wird sich dem Taschen­rech­ner und sei­nen zahl­rei­chen Vor­gän­gern wid­men. Ich bin sehr gespannt!
  • Dem im Dezem­ber 2019 auf den Markt gebrach­ten uni Jet­stream Edge, mit sei­ner Spitze von nur 0,28 mm der am feins­ten schrei­bende Kugel­schrei­ber der Welt, folgt Ende Februar der Edge mit 0,38 mm. Ich erkenne jedoch nicht ganz die Neu­heit, denn die Jetstream-Minen gibt es bereits in 0,38 mm, und diese pas­sen auch in den Edge. Oder sind es die neuen Schaftfarben?
  • Nach der Zusam­men­ar­beit von Tom­bow Japan und der Mode­marke Middla, aus der Klei­dungs­stü­cke her­vor­gin­gen, gab es nun eine wei­tere. Dabei ent­stan­den sind Mas­ken mit Schmuck­ele­men­ten in der klas­si­schen Mono-Farbkombination.
  • Diese Dar­stel­lung des Kur­bel­spit­zers CARL Angel-5 Clas­sic gefällt mir sehr gut.
  • Zum 60-jährigen Jubi­läum des Pentel-Druckbleistifts hat das japa­ni­sche Unter­neh­men drei neue Farb­va­ri­an­ten des TUFF auf den Markt gebracht. Das im wahrs­ten Sinne her­aus­ra­gende Merk­mal die­ses Stifts ist der 30 mm lange Radie­rer. – Außer­halb Japans ist die­ser Druck­blei­stift unter dem Namen „Twist-Erase III“ bekannt.
  • Einen beson­de­ren, näm­lich 138-fach ver­grö­ßer­ten Blick auf die aus dem Füh­rungs­röhr­chen eines Druck­blei­stifts her­aus­schau­ende Mine bie­tet Thermo Fisher Sci­en­ti­fic mit die­sem beein­dru­cken­den Foto.
  • Die Publi­ka­tion1 zum Sym­po­sium „The Future Of Text“ ent­hält im Anhang eine „Text Time­line“ mit Erfin­dun­gen zu Schrift, Schreib­sys­te­men, Stan­dards, Soft­ware und ver­wand­ten The­men von 7500 v. Chr. bis heute. In die­ser gibt es auch zahl­rei­che Ein­träge rund um den Blei­stift, z. B. den Zim­mer­manns­blei­stift von Simo­nio and Lyn­diana Ber­na­cotti (1560), den Blei­stift von Gess­ner2 (1565), den Radie­rer von Nairne (1770), den mecha­ni­schen Blei­stift von Mordan und Haw­kins (1822), den Spit­zer von Las­si­monne (1828) und den Radier­tip von Lip­man (1858). Ich finde es span­nend, diese Erfin­dun­gen im zeit­li­chen Kon­text mit ande­ren zu sehen, die auch mit Schrift und Schrei­ben zu tun haben.
  1. Diese Publi­ka­tion gibt es als PDF und EPUB zum kos­ten­lo­sen Down­load.
  2. „Ges­ner“ in der Publi­ka­tion.

Kurz notiert

  • Die drei vor eini­gen Jah­ren hin­zu­ge­kom­me­nen Farb­va­ri­an­ten des Druck­blei­stifts Pilot S20 sind jetzt auch für 0,3-mm-Minen erhält­lich. Damit wer­den Modi­fi­ka­tio­nen wie der S15/0.3 ein­fa­cher und der S20/0.3 unnötig.
  • Die neuen Fein­mi­nen von Mitsubishi/uni sol­len wisch­fes­ter und Text­mar­kern gegen­über wider­stands­fä­hi­ger sein. Sie sind ab März in den Durch­mes­sern 0,3 mm und 0,5 mm sowie den Här­te­gra­den HB, B und 2B erhält­lich; wei­tere Vari­an­ten sind angekündigt.
  • Das kürz­lich ver­öf­fent­lichte Gebrauchs­mus­ter „Mine für Schreib-, Zeichen- und/oder Mal­ge­räte“ von STAEDTLER beschreibt eine Mine mit dem Bin­de­mit­tel Hydro­xy­pro­pyl­cel­lu­lose (HPC). Im Gegen­satz zu ande­ren Cel­lu­lo­se­de­ri­va­ten ermög­licht HPC die Her­stel­lung von Farb- und Gra­phit­mi­nen in nur einem Arbeits­schritt; zudem sind diese Minen was­ser­ver­mal­bar. Kommt jetzt der aqua­rel­lier­bare Noris eco?
  • Wohl schon län­ger online, aber für mich neu: Die Geschichte des Blei­stifts Mitsu­bi­shi uni.

Kurz notiert

  • Nur kurz nach der Schlie­ßung des US-amerikanischen Ver­triebs­un­ter­neh­mens Alvin & Co. ist die Marke „Alvin“ in neuer Hand. Eigen­tü­mer ist das Unter­neh­men Ascen­dent mit Sitz in Utah, USA; der Relaunch ist für das kom­mende Jahr geplant. – Danke an Guil­lermo für den Hinweis!
  • Eine bei Red­dit ver­öf­fent­lichte Kata­log­seite des japa­ni­schen Her­stel­lers Pilot zeigt den Druck­blei­stift S30, der einen Schaft ähn­lich dem S20 hat und die auto­ma­ti­sche Mecha­nik des Auto­mac haben soll. – Ob bei die­sem auch eine Modi­fi­ka­tion wie für den S15 mög­lich ist?
  • Nur ein­ein­halb Jahre nach der Vor­stel­lung sind bei KUM die bei­den Mes­sig­spit­zer 300-1 und 300-2 nicht mehr zu fin­den. Wur­den sie aus dem Pro­gramm genom­men? Wenn ja, wäre Möbius+Ruppert wie­der der welt­weit ein­zige Her­stel­ler von Hand­spit­zern aus Mes­sing.
  • Nach dem Repa­per Ring, der die Zeich­nung eines holz­ge­fass­ten Blei­stifts über ein Gra­fik­ta­blett auf den PC oder ein Smart­phone über­trägt, bie­tet iskn jetzt den Fall­mi­nen­stift Repa­per Clutch an. Er ist in Zusam­men­ar­beit mit Faber-Castell ent­stan­den und für 49 Euro erhältlich.
  • Das kürz­lich ver­öf­fent­lichte Patent „Anspitz­ba­rer Stift“ von STABILO beschreibt Mög­lich­kei­ten, den Benut­zer eines spitz­ba­ren Stifts dar­auf hin­zu­wei­sen, dass der Hal­te­be­reich eine bestimmte Min­dest­länge unter­schrei­tet; so soll ein ergo­no­misch nicht sinn­vol­ler Gebrauch ver­mie­den wer­den. Statt der bekann­ten Lösung, außen am Stift eine dau­er­haft sicht­bare Skala anzu­brin­gen, wird in die­sem Patent eine Mar­kie­rung beschrie­ben, die erst bei Unter­schrei­tung der Min­dest­länge im gespitz­ten Bereich erscheint und ver­bleibt. Dazu kön­nen die Brett­chen, der Kleb­stoff oder die Man­tel­flä­che der Mine teil­weise in Längs­rich­tung ein­ge­färbt wer­den. Dar­über hin­aus führt das Patent eine Kappe auf, die die Spitze schützt oder durch Umste­cken den Hal­te­be­reich verlängert.

Kurz notiert

  • Das vor weni­gen Tagen offen­ge­legte Patent „Pen­cil Shar­pe­ner“ des japa­ni­schen Her­stel­lers Kut­suwa beschreibt einen Kur­bel­spit­zer, bei dem der Win­kel des Frä­sers und damit der Spitz­konus ver­stell­bar ist. – Danke an Wow­ter für den Hinweis!
  • Amü­sant: Der „Far Side“-Cartoon vom 23. Okto­ber 2020.
  • Es sieht so aus, als hätte Pla­ti­num den nicht nur bei Urban Sket­chern belieb­ten Car­bon Pen aus dem Pro­gramm genom­men. Die japa­ni­sche Web­site führt ihn nicht mehr auf und viele Anbie­ter haben ihn nicht mehr vor­rä­tig (ledig­lich auf eBay und Ama­zon Mar­ket­place gibt es noch ein paar Ange­bote, wenn auch zu recht hohen Preisen).
  • STAEDTLER Japan fei­ert das 30-jährige Jubi­läum der Druckbleistift-Serie 925 und hat dazu wei­tere limi­tierte Modelle angekündigt.

Nach­trag vom 14.11.20: Der erste limi­tierte STAEDTLER 925 25/35 wird hier vorge­stellt. Er wird mit zwei unter­schied­li­chen Drü­ckern, aber nur in 0.5 mm ange­bo­ten und bie­tet die Mög­lich­keit, statt des Här­te­grads den Mar­s­kopf aus­zu­wäh­len. Eine nette Idee!

Kurz notiert

  • Bereits im April hat der japa­ni­sche Her­stel­ler Tomoe­gawa den Her­stel­lungs­pro­zess sei­nes Papiers Tomoe River geän­dert. Bei den Nut­zern, die die­ses her­vor­ra­gende Papier vor allem für den Gebrauch mit Tinte schät­zen, hat dies für einige Unruhe gesorgt. Mehr in der offi­zi­el­len Ankün­di­gung auf Face­book, der Dis­kus­sion im Foun­tain Pen Net­work und im aus­führ­li­chen Ver­gleich bei Mac­chiato Man.
  • Von Tom­bow Japan gibt es seit kur­zem ein 16-seitiges Büch­lein zum belieb­ten Mono mit einem Etui in Gestalt die­ses klas­si­schen Radierers.
  • In Zusam­men­ar­beit von 590&Co. und Tom­bow Japan enstand ein Halb­stift mit der Mine des Tom­bow Mono 2B. Die Gestal­tung und die Ver­pa­ckung spre­chen mich sehr an!
  • Zu dem Noris digi­tal von STAEDTER kam schon vor ein paar Mona­ten der Noris digi­tal jumbo. Des­sen Innen­le­ben stammt von Wacom, doch im Gegen­satz zur schlan­ken Vari­ante hat der 35 mm kür­zere jumbo einen inter­gier­ten Radierer.
  • Mitsubishi/uni bie­tet jetzt auch einen digi­ta­len Ein­ga­be­stift an. Die Tech­nik des Stifts im Hi-uni-Design stammt eben­falls von Wacom, und in Kom­bi­na­tion mit der Illustrations­software Clip Stu­dio Paint von CELSYS soll es mög­lich sein, alle 22 Här­te­grade des holz­gefassten Blei­stifts Hi-uni digi­tal nachzuempfinden.

Kurz notiert

  • Das Radio­kol­leg „Über das Schrei­ben“ im ers­ten Hör­funk­pro­gramm des Öster­rei­chi­schen Rund­funks beschäf­tigt sich mit den – so der Sen­der – „Facet­ten einer ele­men­ta­ren Kul­tur­tech­nik“. Alle vier Fol­gen (1, 2, 3 und 4) sind online nach­zu­hö­ren. – Danke an T.B. für den Hinweis!
  • Wer die Mecha­nik des Druck­blei­stifts Pen­tel P200 mag, nicht aber des­sen Kunst­stoff­schaft, wird beim Kickstarter-Projekt „Num­ber 9 Pen­cil“ von Lind­say Wil­son fün­dig. Die hexa­go­na­len Schäfte wer­den in drei Mate­ria­lien (Alu­mi­nium, Mes­sing und Edel­stahl) und mit sechs unter­schied­li­chen Griff­va­ri­an­ten erhält­lich sein. Das Pro­jekt hat bereits jetzt das Finan­zie­rungs­ziel erreicht.
  • Ich habe einen Bei­trag ergänzt: Der zum Gel­schrei­ber uni-ball Signo Needle ent­hält jetzt einen wei­te­ren kur­zen Ver­gleich des Needle mit dem uni-ball Signo DX 0.38.
  • Das kürz­lich ver­öf­fent­lichte Patent „Mecha­ni­cal Pen­cil“ von Pilot Japan beschreibt einen Druck­blei­stift, bei dem man von außen sieht, ob noch Minen im Vor­rats­be­häl­ter sind und wie viel von der letz­ten Mine noch übrig ist. Dazu folgt der letz­ten Mine ein längs der Stift­achse ver­schieb­ba­res Teil, des­sen Posi­tion durch ein Fens­ter im Schaft erkenn­bar ist. – Etwas ähn­li­ches gab es übri­gens schon beim Pen­tel P154 Injecto, der ein Fens­ter hatte, durch das man sehen konnte, wenn man die letzte Mine benutzte (eine wei­tere Beson­der­heit die­ses Druck­blei­stifts war des­sen Befül­lung durch eine Kartusche).

Pentel Mechanica

Der Mecha­nica des japa­ni­schen Her­stel­lers Pen­tel hat etwas, das es auch 50 Jahre nach Markt­ein­füh­rung bei kei­nem ande­ren Druck­blei­stift gibt: Dreht man den Griff, fährt eine Hülse zum Schutz des Minen­füh­rungs­röhr­chen heraus.

Pentel Mechanica

Erdacht hat sich dies Yukio Horie1, Grün­der von Dai Nihon Bungu Kabu­shiki Kai­sha, dem Unter­neh­men, das sich 1971 den Namen Pen­tel gab. Sein Patent wurde in Japan am 29. Mai 1968 ange­mel­det, und im dar­auf­fol­gen­den Jahr kam der Mecha­nica in den Han­del2.

Pentel Mechanica

Das bri­ti­sche Patent „Mecha­ni­cal Pencil“

Den Mecha­nica gab es in den Minen­durch­mes­sern 0,3 und 0,5 mm, drei leicht unter­schied­li­chen Designs und ver­schie­de­nen Aus­stat­tungs­va­ri­an­ten3. Auf diese Details sind jedoch bereits andere ein­ge­gan­gen, und so möchte ich mich auf das kon­zen­trie­ren, was die­sen Druck­blei­stift so ein­zig­ar­tig macht, näm­lich den Schutz des Minen­füh­rungs­röhr­chens. Auf­schluss gibt die Patentschrift.

Pentel Mechanica

Aus dem bri­ti­schen Patent „Mecha­ni­cal Pencil“

Natur­ge­mäß ist sie sehr aus­führ­lich und in einer spe­zi­el­len Spra­che gehal­ten4; hier eine Kurzfassung.

Pentel Mechanica

Aus dem bri­ti­schen Patent „Mecha­ni­cal Pencil“

Die Teile:

  1. Klemm­hülse
  2. Minen­füh­rungs­röhr­chen
  3. Schaft
  4. Vor­de­rer Teil des Schafts
  5. Mine
  6. End­kappe mit Drücker
  7. Äuße­rer Zylinder
  8. Spi­ral­schlitz
  9. Inne­rer Zylinder
  10. Längs­schlitz
  11. Ring­kra­gen
  12. Befes­ti­gungs­punkt
  13. Schutz­hülse
  14. Knopf
  15. Griff­hülse
  16. Ring

Am vor­de­ren Teil des Schafts (4) ist der innere Zylin­der (9) befes­tigt. In die­sem sitzt längs ver­schieb­bar die Schutz­hülse (13), deren Knopf (14) so lang ist, dass er durch den Längs­schlitz (10) des inne­ren Zylin­ders (9) in den Spi­ral­schlitz (8) des dar­über sit­zen­den und dreh­ba­ren äuße­ren Zylin­ders (7) reicht. Letz­te­rer ist als Feder aus­ge­führt, so dass er durch Kraft­schluss in der Griff­hülse (15) gehal­ten und immer zusam­men mit die­ser gedreht wird. Ring­kra­gen (11) und Ring (16) ver­hin­dern das Ver­schie­ben von äuße­rem Zylin­der und Griffhülse.

Doch wie führt die Dreh- zu einer Längs­be­we­gung? Dreht man die Griff­hülse, läuft der Knopf der Schutz­hülse im Spi­ral­schlitz des äuße­ren Zylin­ders. Die Schutz­hülse würde sich nur mit­dre­hen, aber der Längs­schlitz des inne­ren Zylin­ders zwingt sie in Längs­rich­tung5. So bewegt eine knappe Umdre­hung der Griff­hülse die Schutz­hülse über die kom­plette Länge6 (eine geringe Dreh­be­we­gung bleibt natür­lich). – Die Mecha­nik ist spiel­arm und leicht­gän­gig, und das Logo auf dem Kar­ton nimmt Bezug auf ihre Funktion.

Pentel Mechanica

Kar­ton (Aus­schnitt)

Ange­sichts der durch­dach­ten Mecha­nik des Stifts ist es kurios, dass man ihm einen Clip bei­gelegt hat, der nicht rich­tig passt.

Pentel Mechanica

Er ist nahezu iden­tisch zu dem des Pen­tel P200, nur etwas kür­zer, und hat eben­falls einen zylin­dri­schen, geschlitz­ten Ring, der auf den ent­spre­chend geform­ten Abschnitt des P200 passt, aber auf dem koni­schen, zwölf­flä­chi­gen Schaft des Mecha­nica kei­nen Halt fin­det. Schiebt man den Clip so weit auf den Schaft, dass er leid­lich sitzt, ist er zu weit vom Stif­tende ent­fernt und hin­ter­lässt, da der Ring nicht flä­chig auf­liegt, mit einer Kante leichte Druck­stel­len am Schaft. Jeder Ver­such, den Clip zu benut­zen, führt dazu, dass er sich löst.

Wäh­rend ich meine Leser mit ermü­den­den Details nicht nur zum Innen­le­ben des Mecha­nica stra­pa­ziere, geht der Her­stel­ler mit sei­nen Kun­den scho­nen­der um und im Bei­le­ger nur auf Hand­ha­bung und War­tung des Schreib­ge­räts ein.

Pentel Mechanica

Aus dem Beileger

Das Befül­len des Stifts, der Minen­vor­schub usw. mag vor 50 Jah­ren erklä­rungs­be­dürf­tig gewe­sen sein7, ist aber heute all­ge­mein bekannt und muss hier nicht mehr wie­der­ge­ge­ben wer­den (auch wenn die Abbil­dun­gen im Bei­le­ger reiz­voll sind). So beschränke ich mich hier auf die beson­de­ren Aspekte die­ses Druckbleistifts.

Pentel Mechanica

Der Mecha­nica aus Benutzersicht:

  1. Spitze
  2. Schutz­hülse
  3. Griff­hülse
  4. Ring8
  5. Schaft9
  6. Här­te­grad­in­di­ka­tor
  7. End­konus
  8. Drü­cker

Pentel Mechanica

Aus dem Beileger

Hier wird beschrie­ben, den Stift dadurch gebrauchs­fer­tig zu machen, in dem man mit der einen Hand die Griff­hülse hält und mit der ande­ren den Schaft nach links dreht, bis die Schutz­hülse die Spitze frei­ge­legt hat, und den Stift in die ent­ge­gen­ge­setzte Rich­tung zu dre­hen, um die Schutz­hülse wie­der über die Spitze hin­aus­tre­ten zu las­sen. Dazu gibt es den Hin­weis, ein Über­dre­hen der Griff­hülse zu ver­mei­den, weil sie sich sonst lösen kann. Auf den fol­gen­den Sei­ten fin­den sich Details zum Ein­stel­len und Rück­stel­len der Mine, zum Nach­fül­len, zur Rei­ni­gungs­na­del, zum Här­te­grad­in­di­ka­tor und zur Schutzhülle.

Pentel Mechanica

Aus dem Beileger

Die Anlei­tung zum Zer­le­gen des Mecha­nis­mus beginnt mit dem Hin­weis, dies mög­lichst zu ver­mei­den, da sich der Zusam­men­bau als schwie­rig erwei­sen könnte. Das hat mich moti­viert und wie beschrie­ben vor­ge­hen lassen.

Pentel Mechanica

Schutz­hülse zur Sicher­heit herausdrehen.

Pentel Mechanica

Griff­hülse abziehen.

Pentel Mechanica

Schutz­hülse abneh­men (ggf. wie eine Schraube herausdrehen).

Pentel Mechanica

Äuße­ren Zylin­der abneh­men (man muss ihn leicht auf­bie­gen, damit er über den Ring­kra­gen passt). – Hier fal­len zwei Unter­schiede zum Patent auf: Zum einen ist der äußere Zylin­der sym­me­trisch aus­ge­führt10, kann also auch anders herum auf­ge­steckt wer­den, und zum ande­ren hat der innere Zylin­der einen zwei­ten Ringkragen.

Kann man den Mecha­nica noch wei­ter zerlegen?

Pentel Mechanica

Ja, denn die Spitze lässt sich lösen, um bei Pro­ble­men mit dem Minen­vor­schub die Zwinge rei­ni­gen zu können.

Pentel Mechanica

Spitze abschrau­ben und ggf. Minen­reste aus der Zwinge entfernen.

Der Zusam­men­bau ist in der Tat nicht ganz ein­fach, weil der äußere Zylin­der, wenn er auf dem inne­ren sitzt, beim Auf­set­zen der Griff­hülse fest zusam­men­ge­drückt wer­den muss, damit er nicht durch die Griff­hülse über den zwei­ten Ring­kra­gen gescho­ben wird (unnö­tig zu sagen, dass sich dann alles ver­keilt und die Teile beschä­digt wer­den kön­nen). – Die Mecha­nik ist werk­sei­tig leicht geschmiert.

Pentel Mechanica

Aus dem Kata­log von Pen­tel Japan (1999)

Ich benutze den Mecha­nica sehr gerne. Dass sein Griff ziem­lich glatt ist, der Clip nicht passt und der Minen­vor­schub mit 2,8 mm pro zehn­mal Drü­cken sehr gering aus­fällt, sind Klei­nig­kei­ten – die hohe Material- und Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät, die spiel­freie Minen­füh­rung, das in mei­nen Augen reiz­volle Design und und natür­lich die spe­zi­elle Mecha­nik machen den Pen­tel Mecha­nica auch heute noch zu einem beson­de­ren Druckbleistift.

Wann genau die Pro­duk­tion des Mecha­nica ein­ge­stellt wurde, weiß ich nicht, aber man­che Quel­len nen­nen das Jahr 2002; heute ist er nur noch sehr schwer zu bekom­men. – Die Schutz­hülse, wenn auch abnehm­bar und nicht inte­griert, kam übri­gens 1970 beim Pen­tel Mecha­nica Graph wieder.

Danke an Sola von pen­cils and other things für die Über­set­zung des Beilegers!

  1. Er gilt auch als Erfin­der des Faser­schrei­bers (1962).
  2. Der Mecha­nica war der welt­weit erste Druck­blei­stift für 0,3-mm-Minen; er bekam außer­dem den Long Life Design Award (Quel­len: Pen­tel Design, Good Design Award).
  3. Der Lie­fer­um­fang und die Ver­pa­ckung des Mecha­nica waren ver­gleichs­weise auf­wän­dig: Ein Kar­ton schützte die Klapp­box aus Kunst­stoff, und in die­ser befand sich neben dem Stift ein Clip, eine Schutz­hülle (zunächst aus Leder, spä­ter aus Kunst­stoff), ein Röhr­chen Minen, ein Bei­le­ger (Japa­nisch für die lokale und Englisch/Französisch/Deutsch für die Export­va­ri­ante) und – in frü­hen Ver­sio­nen – ein Tuch. Durch­ge­hend geblie­ben sind der gelbe Här­te­grad­in­di­ka­tor für die 0,5-mm-Variante und der rote für 0,3 mm; auch war immer nur bei letz­te­rer die Gra­vur der Griff­hülse mit schwar­zer Farbe gefüllt. – Eine sehr frühe (die erste?) inter­na­tio­nale Vari­ante ist unter „PENTEL MECHANICA 0.3m/m“ zu sehen, und viele wei­tere Details zu den ande­ren gibt es bei 2本のメカニカを比較する und 徹底比較「3本のメカニカ 〜付属品編〜」.
  4. Ich muss geste­hen, dass ich nicht sel­ten Gefal­len an die­ser finde.
  5. Durch die Rei­bung des Knop­fes an den Kan­ten der Schlitze ist natür­lich mit einem gewis­sen Ver­schleiß zu rech­nen, doch die­ser dürfte sich in Gren­zen hal­ten.
  6. Die Schutz­hülse fährt übri­gens etwa einen Mil­li­me­ter über das Minen­füh­rungs­röhr­chen hin­aus, so dass auch noch die even­tu­ell her­aus­ste­hende Mine geschützt wäre.
  7. Der erste Fein­mi­nen­stift kam 1960, also neun Jahre vor dem Mecha­nica, auf den Markt (Quelle: Pen­tel Japan).
  8. Die erste Vari­ante war hier u. a. mit „JIS S 6013“ gekenn­zeich­net, der japa­ni­schen Norm für Druck­blei­stifte (iden­tisch zu ISO 9177-1).
  9. Man­chen Quel­len zufolge ist er aus einem POM (Poly­oxy­me­thy­len) gefer­tigt.
  10. Wie unter 徹底比較「3本のメカニカ 〜本体編〜」 zu sehen ist, kam dies erst mit der zwei­ten Vari­ante.

Kurz notiert

  • Vom japa­ni­schen Her­stel­ler SEED gibt es jetzt einen trans­pa­ren­ten Radie­rer. Der block­förmige SEED Clear Radar ist in zwei Grö­ßen erhält­lich und kos­tet 100 bzw. 150 Yen (etwa 0,90 bzw. 1,30 Euro). – Danke an Sola von pen­cils and other things für den Hinweis!
  • Das Patent „Pen­cil Lead“ von Mitsu­bi­shi beschreibt die Ver­bes­se­rung der Bruchfestig­keit von Blei­stift­mi­nen durch eine 5 µ dünne Kunstharz-Beschichtung. Die Patent­schrift ist auch wegen ande­rer bemer­kens­wer­ter Details lesens­wert, z. B. zur Her­stel­lung einer Farb­mine, bei der zunächst eine graue oder weiße Mine gebrannt und diese dann mit einem Fär­be­mit­tel imprä­gniert wird. Dar­über hin­aus wird Bor­ni­trit als Alter­na­tive zu Gra­phit genannt, und auch ein Blei­stift­här­te­prü­fer wird erwähnt (ähn­lich dem Elco­meter 501); außer­dem wird auf Nor­men des JISC (Japa­nese Indus­trial Stan­dards Com­mittee) verwiesen.
  • Und noch ein Patent: In „Pen­cil For Wri­ting Or Colou­ring“ beschreibt der fran­zö­si­sche Her­stel­ler Conté einen durch Coex­tru­sion gefer­tig­ten Stift zum Schrei­ben oder Malen, des­sen Mine durch eine schüt­zende Zwi­schen­schicht aus Poly­sty­rol und EVA (Ethylen­vinylacetat) umge­ben ist.
  • In die­sem Monat kom­men zwei neue Pro­dukte von Mitsubishi/uni Japan auf den Markt. Mit einem neuen Rot-Blau-Stift rich­tet sich das Unter­neh­men an Schul­kin­der, und für den Schaft des Kugel­schrei­bers Limex wird das gleich­na­mige, zu über 50% aus Kalk­stein her­gestellte Mate­rial genutzt.
  • Am Sams­tag, den 14.9.19 um 20.15 Uhr zeigt die ARD den drei­stün­di­gen Film „Otti­lie von Faber-Castell – Eine mutige Frau“ (das „Making of“ gibt es hier). Er basiert auf dem Roman „Eine Zierde in ihrem Hause. Otti­lie von Faber-Castell“ von Asta Scheib (Rowohlt 1998) und wurde in Tsche­chien gedreht; die Auf­nah­men in der Blei­stift­fa­brik entstan­den in einer umge­bau­ten Braue­rei in Tre­bon (Quelle). Von Faber-Castell konnte ich erfah­ren, dass Asta Scheib Zugang zum Fami­li­en­ar­chiv hatte, aber ein eman­zi­pa­to­ri­scher Roman mit nicht allzu viel Bezug zur his­to­ri­schen Rea­li­tät ent­stan­den ist und man an der Pro­duk­tion des Films nicht betei­ligt war.
Nach oben scrollen