Verputzt

Verputzt

Im Gegen­satz zu mir, der ich mich stets der unge­schmink­ten Wahr­heit ver­pflich­tet fühle und nur sel­ten dick auf­trage, hat das scho­ko­la­dige Lang­ohr, des­sen schlichte Visi­ten­karte hier zu sehen ist, geschmack­voll auf­ge­legt, um anläss­lich der Fei­er­tage eine appe­tit­li­che Erschei­nung abzu­ge­ben. Mit mei­ner unde­ko­rier­ten Auf­ma­chung kann ich da natür­lich nicht kon­kur­rie­ren, und so werde ich an den öster­li­chen Tagen vor­zugs­weise im Hin­ter­grund herumeiern.

Ich wün­sche mei­nen Lesern ein ange­neh­mes Osterfest!

Bleistiftherstellung vor 60 Jahren

Einen sehr inter­es­san­ten Ein­blick in die Pro­duk­tion von J.S. STAEDTLER im Jahr 1950 bie­tet der kürz­lich von STAEDTLER bei Face­book ein­ge­stellte Schwarzweiß-Film „Wie der STAEDTLER-Stift ent­steht“. Im Gegen­satz zu den gezeig­ten Blei­stif­ten ist der gut 15-minütige Strei­fen ganz ohne Ton, was jedoch seine Attrak­ti­vi­tät für mich nicht min­dert. Ein bemer­kens­wer­tes his­to­ri­sches Dokument!

Johann Faber 1911

Der prunk­volle Mes­se­stand der Blei­stift­fa­brik von Johann Faber auf der Inter­na­tio­na­len Industrie- und Gewerbe-Ausstellung in Turin 1911 stand im Mit­tel­punkt die­ses 29 × 22,5 cm gro­ßen Blat­tes, mit dem das Unter­neh­men die dort errun­gene höchste Aus­zeich­nung, den „Grand Prix“, prä­sen­tiert und aus­führ­lich über sich infor­miert hat.

Werbeblatt der Bleistiftfabrik von Johann Faber (1911)

Auf der Rück­seite erfuhr der Leser eini­ges aus der Fir­men­ge­schichte, in der man auch auf den gericht­li­chen Streit zwi­schen den Faber-Brüdern und die Ent­schei­dung zu Guns­ten Johann Fabers ein­ging. Dar­über hin­aus fan­den die Ener­gie­ver­sor­gung des Werks sowie die Roh­stoffe Erwäh­nung: Neben dem sibi­ri­schen gin­gen pro Jahr wei­tere 120 Ton­nen Gra­phit und über 3000 Ton­nen Zedern­holz aus Nord­ame­rika in die Bleistift-Produktion, die von vier Dampf­ma­schi­nen und fünf Elek­tro­mo­to­ren 900 PS bezog; eine eigene Licht­zen­trale speiste 1500 Glüh- und 20 Bogenlampen.

Werbeblatt der Bleistiftfabrik von Johann Faber (1911, Ausschnitt)

Die auf­fäl­li­gen und deko­ra­ti­ven Säu­len des Stan­des, in des­sen luxu­riö­sem Innern sich wohl jeder Bleistift-Freund gerne auf­ge­hal­ten haben dürfte, stell­ten über­di­men­sio­nale Vari­an­ten des damals neuen „Apollo”-Polygrades-Bleistifts No. 1250 dar, der in 15 Här­ten von 6B bis 7H ange­bo­ten wurde.

Werbeblatt der Bleistiftfabrik von Johann Faber (1911, Ausschnitt)

Aus Forschung und Entwicklung

Nach auf­wän­di­ger und pha­sen­weise zer­mür­ben­der For­schungs­tä­tig­keit ist es dem Labor die­ses Web­logs nun end­lich gelun­gen, die Unter­leg­scheibe für Exzen­tri­ker zu ent­wi­ckeln und damit eine von zahl­rei­chen Ver­brau­chern oft beklagte Markt­lü­cke zu schließen.

Unterlegscheibe für Exzentriker (Prototyp)

Das Foto zeigt einen der frü­hen Pro­to­ty­pen, die bereits voll funk­ti­ons­fä­hig sind. Er ist 0,8 mm dick, hat einen Außen­durch­mes­ser von 11,6 mm und eine 4,3 mm große Boh­rung, deren Mit­tel­punkt sage und schreibe 2,65 mm von der gesell­schaft­lich akzep­tier­ten Norm abweicht.

Par­al­lel zur Opti­mie­rung der Seri­en­fer­ti­gung, deren Start unmit­tel­bar bevor­steht, arbei­tet das Labor mit Hoch­druck am Aus­bau der Pro­dukt­pa­lette sowie an Spe­zi­al­aus­füh­run­gen für Eigen­bröt­ler beson­de­rer Cou­leur, um sämt­li­che Grade der Exzen­tri­zi­tät opti­mal bedie­nen zu kön­nen. – Zum Anlass der für das zweite Quar­tal 2010 geplan­ten Markt­ein­füh­rung wird das Modell „Komi­scher Kauz“, des­sen Details hier und jetzt noch nicht ver­ra­ten seien, in einer streng limi­tier­ten Aus­gabe erhält­lich sein.

Heute mach ich blau

Heute mach ich blau

Von oben im Uhr­zei­ger­sinn: Radie­rer SEED Kesugomu, Foldback-Klammer ALCO 781-26, Blei­stift­ver­län­ge­rer Rosetta mit STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 B, Roll­mäpp­chen Enve­loop, Farb­stift Mitsu­bi­shi Arterase Color, Notiz­buch X17 und Rund­kopf­na­deln Dura­ble „Eis­bär“ 4/15 mm

Buntes Treiben

Hier beherr­schen der graue Gra­phit und des­sen Drum­herum das Gesche­hen, doch unter „Farb­stifte: Tests, Infos und ein paar Bil­der …“ geht es pra­xis­be­zo­gen, gekonnt und meist far­big zur Sache. Anja Fuhr­bach, die Künst­le­rin hin­ter dem Blog, betreibt außer­dem den Online-Shop „farbstifte.net – fine art mate­ria­lien & mehr“, der zahl­rei­che zum Teil hier nur schwer erhält­li­che Arti­kel führt und den ich als zufrie­de­ner Kunde sehr gerne emp­fehle. Auf die Updates von Blog und Shop bin ich gespannt!

Schnittig

Anzeige für den „Penknife Pencil” der Wickland Manufacturing Co. (1884)

Ein in mehr­fa­cher Hin­sicht schar­fes Teil dürfte der paten­tierte „Pen­knife Pen­cil“ von der Wick­land Manu­fac­tu­ring Co. gewe­sen sein, für den diese 60 × 30 mm große Anzeige im „Cen­tury Illus­tra­ted Monthly Maga­zine“ vom Novem­ber 1884 warb.

Die Zwinge war erheb­lich län­ger, saß nicht fest, son­dern wurde (so wie ich es sehe) nur auf­ge­steckt und hielt außer dem Radie­rer noch eine kleine Klinge, die bei Nicht­be­nut­zung im geschlit­zen Holz des Blei­stifts ver­schwand und dort keine Ver­let­zungs­ge­fahr barg. Eine ziem­lich pfif­fige Idee, diese „Grea­test little con­ve­ni­ence ever devi­sed for busy men” (um die Worte zu zitie­ren, die mir hier beson­ders gut gefallen).

Nach­trag vom 20.3.10: Eine ganz andere Kom­bi­na­tion aus Klinge und Stift gibt es unter „Impe­rial Pocket Knife Pen­cil“ bei Dave’s Mecha­ni­cal Pen­cils zu bewundern.

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