Markiges Marketing (4)

Reklamemarke von LYRA

An die­ser 57 × 41 mm gro­ßen und wohl 90 Jahre alten Rekla­me­marke des in Nürn­berg an­sässigen tra­di­ti­ons­rei­chen Unter­neh­mens LYRA, das 1806 gegrün­det wurde, gefällt mir be­sonders gut, wie Her­stel­ler, Pro­dukt und Wer­be­bot­schaft in die Dar­stel­lung inte­griert sind. Wäh­rend diese Infor­ma­tio­nen meist los­ge­löst und an pro­mi­nen­ter Stelle posi­tio­niert wer­den, so sind sie hier wich­ti­ger Bestand­teil des Bil­des. – Ganz neben­bei gibt es in die­ser Szene auch noch Dinge zu sehen, die damals all­täg­lich waren, heute jedoch (sicher zur Freude der meis­ten) ver­schwun­den sind: Matro­sen­an­zug, Rohr­stock und Sütterlin-Schrift.

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Sphinx

Nach dem „ALLIGATOR“ und dem „DRAGON“ hier nun ein wei­te­rer, recht unge­wöhn­lich gestal­te­ter Blei­stift, und zwar der „SPHINX“ von Johann Faber. Lei­der weiß ich auch von die­sem fast nichts, und so beschränke ich mich auf die Prä­sen­ta­tion die­ses (wie ich finde) anspre­chen­den Bleistifts. 

Sphinx

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Sphinx

Der runde, in einem sehr dunk­len Rot und nicht immer ganz gleich­mä­ßig lackierte Blei­stift hat Stan­dard­maße. Neben einer Gra­fik der Sphinx sowie Schlä­gel und Eisen, dem aus dem his­to­ri­schen Berg­bau stam­men­den Sinn­bild des 1876 gegrün­de­ten Unter­neh­mens, trägt er die Auf­dru­cke „JOHANN FABER’S SPHINX“ und „MADE IN NÜRNBERG-GERMANY“ (die An­gabe des Här­te­grads fehlt jedoch). Das Alter kann ich nur schät­zen: Da die Firma Johann Fabers 1942 von Faber-Castell über­nom­men wurde, müsste der Blei­stift 67 Jahre oder älter sein (vor­aus­ge­setzt, der Mar­ken­name ist mit der Über­nahme ver­schwun­den); von der Ge­staltung würde ich aller­dings auf die 20er Jahre schließen.

Sphinx

Sphinx

Ein wei­te­rer Schrift­zug, eben­falls im sil­ber­far­be­nen Prä­ge­druck, über­rascht: „THE GLOBE STATIONERY MART, RANGOON.“ Wurde die­ser Blei­stift viel­leicht für den Ver­kauf in einem Geschäft die­ses Namens gefer­tigt und dazu ent­spre­chend bedruckt? Wenn ja, han­delt es sich bei „Ran­goon“ um die Stadt Ran­gun in Myan­mar, dem ehe­ma­li­gen Birma?

Sphinx

Gespitzt mit dem Hand­spit­zer DUX DX4122

Sphinx

… und der Kur­bel­spitz­ma­schine Carl Decade DE-100

Die Ver­ar­bei­tung mei­ner Exem­plare, die noch völ­lig gerade sind, ist von hoher Qua­li­tät, denn die Holz­hälf­ten zei­gen keine Anzei­chen dafür, dass sie sich tren­nen, und in allen Stif­ten sitzt die Mine zen­trisch. Bis auf kleine Lager­spu­ren wie ein paar Abplat­zun­gen des Lacks und Del­len konn­ten die Jahr­zehnte dem „SPHINX“ nichts anha­ben. Das röt­li­che, fein gema­serte Holz lässt sich sowohl im Hand­spit­zer als auch in der Kur­bel­spitz­ma­schine gut spit­zen, und seine Mine, die etwas här­ter als HB zu sein scheint, hat eine sau­bere und gleich­mä­ßige Abgabe. Eine Pracht!

Sphinx

Zettelzwerg

Jetzt gibt’s wirk­lich keine Aus­rede mehr, nichts zum Schrei­ben dabei­zu­ha­ben, denn die­ser win­zige Notiz­block passt selbst in die kleinste Tasche: Nur 74 mm kurz, 52 mm schmal und knapp 9 mm dünn ist der „Bloc № 10“ des fran­zö­si­schen Her­stel­lers Rho­dia.

Zettelzwerg

Rho­dia Bloc № 10 mit Tom­bow Mono J HB (Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken)

Das im Rhodia-typischen, inzwi­schen 75 Jahre alten orange-schwarzen Design gehal­tene „Nano­pad“ ver­fügt – ebenso wie seine gro­ßen Brü­der – über die prak­ti­schen Falze im beschich­te­ten Deck­kar­ton, die des­sen Umschla­gen erleich­tern, sowie die Mikro­per­fo­ra­tion zum ein­fa­chen und zuver­läs­si­gen Abtren­nen der 80 Blätter.

Zettelzwerg

Der aus hell­vio­lett karier­tem 80 g/m²-Papier her­ge­stellte „Bloc № 10“ ist mit orange und schwar­zem Kar­ton erhält­lich und kos­tet knapp 1,30 Euro.

Leipzig, Coffe Baum

Als alter Kaffee-Junkie gro­ßer Lieb­ha­ber des schwar­zen Mun­ter­ma­chers habe ich das lange Wochen­ende in Leip­zig unter ande­rem für einen Besuch im „Coffe Baum“, einem der ältes­ten kon­ti­nu­ier­lich betrie­be­nen Café-Restaurants in Europa, genutzt.

Leipzig, Coffe Baum

Fas­sade (Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken)

Die frü­hes­ten Hin­weise auf den Bau im Bar­fuß­gäß­chen in der Leip­zi­ger Innen­stadt rei­chen bis in die Mitte des 16. Jahr­hun­derts zurück; im Jahr 1720 erhielt er dann den Namen „Zum Ara­bi­schen Coffe Baum“. Umbau­ten und Erwei­te­run­gen haben für zahl­rei­che Win­kel und Stu­fen gesorgt, die sehr zum Reiz des Hau­ses bei­tra­gen. Beson­ders ange­tan hat es mir dabei der enge und inzwi­schen über­dachte Innenhof.

Leipzig, Coffe Baum

Innen­hof

Neben vie­len Kaffee-Köstlichkeiten und Schmack­haf­tem in Kuchen- und ande­rer Form bie­tet der „Coffe Baum“ ein klei­nes Geschäft und ein ein­drucks­vol­les Museum mit über 500 Expo­na­ten aus der Geschichte des Kaf­fees. Ein lecke­rer und loh­nen­der Besuch!

XXXL

Aus Anlass des durch einen Feier- sowie einen Brü­cken­tag ver­län­ger­ten Wochen­en­des gibt es heute den bis dato längs­ten Bild­bei­trag in die­sem Weblog.

Lexikaliker XXXL

Na, habe ich zuviel versprochen? ;-)

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