Janus
Janus, römischer Gott des Anfangs und des Endes sowie Namensgeber eines Spitzers von Faber-Castell, wurde gern mit Doppelgesicht dargestellt. Hier meine Variation des Themas.
Janus, römischer Gott des Anfangs und des Endes sowie Namensgeber eines Spitzers von Faber-Castell, wurde gern mit Doppelgesicht dargestellt. Hier meine Variation des Themas.
Über einen Referrer entdeckt: Das japanische Blog アフィリエイトの文具評論家ブログ実装版.
Der Schwerpunkt des seit knapp fünf Jahren betriebenen Weblogs liegt auf Fallminenstiften und deren Zubehör, doch darüber hinaus gibt es holzgefasste und Druckbleistifte, Füllfederhalter und Tinte sowie Zeichengeräte und Büroutensilien zu sehen. Auch wer (so wie ich) den Text nicht lesen kann, findet sicher Gefallen an den detaillierten Fotos.
Die Plakate der aktuellen Werbekampagne des Verlags Bastei-Lübbe zeigen einen Bleistift und einen Radierer – Grund für mich, genauer hinzuschauen, auch wenn ich mich nicht zur Zielgruppe zähle.
Sieht das Gezeigte zunächst aus wie die Arbeit an einem Manuskript, so spricht die Makellosigkeit eine andere Sprache. Der offenbar mit dem Messer gespitzte Bleistift1 trägt kaum Gebrauchsspuren und der Radierer gar keine; zudem scheinen beide zu schweben. Beim Text, wohl aus dem beworbenen Roman „Der stille Sammler“, fallen gleich mehrere Dinge auf: Er wirkt auf den ersten Blick wie handgeschrieben, ist es aber nicht, was man an der fehlenden Varianz der Buchstaben erkennen kann. Korrekturen und andere Merkmale eines Entwurfs fehlen; seltsam auch der Umstand, dass die Schrift nicht nach Bleistift, sondern eher nach Faserschreiber aussieht (immerhin hat man ihr ein paar Unregelmäßigkeiten gegeben und diese im Gegensatz zu denen auf dem Bleistift etwas gestreut, aber sie passen nicht so recht zu der Struktur des mit dem Hintergrund identischen Beschreibmaterials). Das inzwischen abgenutzte „Route 66“-Emblem verkommt hier – ebenso wie Bleistift und Radierer – zur Staffage.
Für mich ist diese Werbung gedankenlos zusammengestoppelt und ohne Authentizität – genau so, wie ein Roman eigentlich nicht sein sollte.
Ing. Helmut Winkler: Technisches Zeichnen. Leipzig: VEB Fachbuchverlag Leipzig, 10. Auflage 1975. – Weitere Umschlagillustrationen von Büchern zum Technischen Zeichnen gibt es unter „Kunst und Konstruktion“ sowie „Zeichnung und Zierde“, und eine thematisch passende Fassadengestaltung wird in „Kunst und Technik“ präsentiert.
Kürzlich erschienen: Das Stationery Magazine in seiner neunten Ausgabe. Die Gestaltung und die Fotos sind wie immer hervorragend, und so lohnt die Anschaffung auch dann, wenn man kein Japanisch kann (so wie ich).
Als Freund des großen L1 muss ich diese Dekoration vor dem Gutenberg-Museum in Mainz unbedingt hier zeigen.
Davon ein Abzug – das wär’s!
A true revelation, it seems to me, will only emerge from stubborn concentration on a solitary problem. I am not in league with inventors or adventurers, nor with travellers to exotic destinations. The surest – also the quickest – way to awake the sense of wonder in ourselves is to look intently, undeterred, at a single object. Suddenly, miraculously, it will reveal itself as something we have never seen before.
— Cesare Pavese, ital. Schriftsteller (1908–1950)