Craft Design Technology

Kurz notiert

  • Die Aus­stel­lung „The Secret Life of the Pen­cil“ des Indus­trie­de­si­gners Alex Ham­mond und des Foto­gra­fen Mike Tin­ney vom 19. Mai bis 3. Juni in Lon­don wird groß­for­ma­tige Detail­auf­nah­men von Blei­stif­ten bekann­ter Nut­zer zei­gen. Hier der 15 Jahre lang ge­nutzte Druck­blei­stift des Schrift­stel­lers Wil­liam Boyd:
    William Boyds Druckbleistift
    (Foto © Mike Tin­ney 2014.) Ein­füh­rende Worte gibt es von Alex Ham­mond; ein Kata­log ist in Pla­nung. – Danke an Sean für den Hinweis!
  • Bleistift-Verkaufsautomaten: Selbst­ge­baut und fer­tig zu kau­fen. – Danke an Andreas Wein­ber­ger für den Hinweis!
  • Die Erfin­dung des kegel­för­mig gebohr­ten Blei­stift­spit­zers gebührt offen­bar nicht Theo­dor Paul Möbius, son­dern dem Lon­do­ner Able­ger der fran­zö­si­schen Firma A. Marion & Co., deren „Pen­cil Cut­ter and Shar­pe­ner“ bereits 1852, also 56 Jahre vor Möbius, so aus­ge­führt gewe­sen sein soll. – Danke an Wow­ter für den Hinweis!
  • Craft Design Tech­no­logy hat den Blei­stift item 17 aus dem Sor­ti­ment genom­men und durch den item 32 mit Radier­tip ersetzt. Letz­te­rer kommt von einem ande­ren Herstel­ler und hat keine gebrannte Poly­mer­mine mehr. (Gebrannte Poly­mer­mi­nen gibt es üb­licherweise nur für Druck­blei­stifte, und so war die zwei Mil­li­me­ter dicke Mine im item 17 und im bis 2011 erhält­li­chen Pen­tel Black Poly­mer 999 etwas Beson­de­res.) – Danke an Sola für den Hinweis!

Druckbleistift des Monats: Pentel GraphGear 500

Pentel GraphGear 500

Mein Druck­blei­stift des Monats ist der Pen­tel Graph­Gear 500 (PG525), der seit 2005 in Japan her­ge­stellt und dort sowie in den USA ver­trie­ben wird. Das hier­zu­lande erhält­li­che Modell mit glei­chem Namen unter­schei­det sich von die­sem in meh­re­ren Details und in der Typen­be­zeich­nung (PG515). Neben­bei: Letz­te­rem bau­ähn­lich ist der eben­falls von Pen­tel gefer­tigte und bis jetzt nur in Japan ange­bo­tene „item 16: Mecha­ni­cal Draf­ting Pen­cil“ von Craft Design Tech­no­logy.

Pentel PG525, Pentel PG515, CDT item 16

Das auf­grund sei­ner Gestal­tung etwas alt­mo­disch anmu­tende Schreib­ge­rät erin­nert mit fes­tem und daher nicht hemd­en­ta­schen­freund­li­chem Minen­füh­rungs­röhr­chen an die Zeit des tech­ni­schen Zeich­nens vor Ein­füh­rung des CAD.

Pentel GraphGear 500

Die in einem ange­neh­men Maß gerän­delte Griff­zone und der 58 mm von der Spitze, also recht weit vorne lie­gende Schwer­punkt sor­gen für eine sehr gute Hand­ha­bung, zu der die ohne jedes seit­li­che Spiel aus­ge­legte Füh­rung der unge­fe­der­ten Mine ebenso bei­trägt wie die lange, gut sit­zende und daher beim Schrei­ben nicht klap­pernde Kappe. Das zehn­ma­lige Betä­ti­gen der Mecha­nik, die Pentel-gewohnt sehr zuver­läs­sig arbei­tet, trans­por­tiert die Mine gerade mal um knappe 4,5 mm. Die­ser geringe Vor­schub hat Vor- und Nach­teile: Durch das not­wen­dige Drü­cken wird der Schreib­fluss der­je­ni­gen, die viel schrei­ben, oft unter­bro­chen; ver­wen­det man jedoch wei­che oder Farb­mi­nen im Graph­Gear 500, ist die Gefahr des Abbre­chens denk­bar gering.

Pentel GraphGear 500

Der inte­grierte und sepa­rat erhält­li­che Radie­rer ist weich und krü­melt stark, radiert aber die getes­te­ten Minen mit Här­ten von HB bis 2B ganz ordent­lich; die in den meis­ten ande­ren mecha­ni­schen Blei­stif­ten anzu­tref­fende Nadel zur Rei­ni­gung des Minen­füh­rungs­röhr­chens und das Här­te­grad­sicht­fens­ter feh­len. Mir gelang es nicht, die Mecha­nik zu ent­neh­men, so dass die Behe­bung von Pro­ble­men – die ich jedoch von Pen­tel nicht kenne – schwie­rig oder gar unmög­lich sein dürfte. Der schlichte Clip des gut ver­ar­bei­te­ten Stifts ist kurz, verschieb- und abnehm­bar. Lei­der pro­du­ziert der Graph­Gear 500 Minen­reste mit einer Länge von 13 mm (nutzt also nur etwa 77 Pro­zent), womit er sich aller­dings in bes­ter Gesell­schaft befindet.

Pentel GraphGear 500

Fazit: Trotz der genann­ten klei­nen Schwä­chen kann ich den funk­tio­nel­len, zuver­läs­si­gen und preis­wer­ten Pen­tel Graph­Gear 500 sehr empfehlen.

Tech­ni­sche Daten
Modell: Graph­Gear 500 (PG525)
Her­stel­ler: Pen­tel, Japan
Länge: 142 mm, davon Spitze und Griff­stück zusam­men 54 mm
Durch­mes­ser: Griff­zone 9,5 mm; Gehäuse 7,8 mm
Gewicht: 14 g
Schwer­punkt: 58 mm von der Spitze
Mate­rial: Metall, schwar­zer Kunststoff
Minen­füh­rungs­röhr­chen: 4 mm, nicht versenkbar
Minen­stärke: 0,5 mm
Minen­vor­schub: 4,5 mm/10
Radie­rer: 22 mm, ø 4 mm
Vari­an­ten: 0,3 mm; 0,7 mm; 0,9 mm
Pro­duk­tion: ca. 2005 bis heute
Märkte: USA, Japan
Quel­len: Jet­Pens, Pen­Wish, eBay.com
Preis: 3 bis 5 Euro

Grö­ßere Fotos vom Pen­tel PG525, Pen­tel PG515 und CDT item:16 gibt es im Vir­tu­el­len Mäpp­chen.

Nach­trag vom 27.6.09: MUJI führt einen zum Graph­Gear 500 bau­glei­chen Druck­blei­stift; der Gedanke, dass Pen­tel (oder Koto­buki) hier als OEM tätig war, drängt sich natür­lich auf.

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