Druckbleistifte

Kurz notiert

  • Vor kur­zem wurde ein für STAEDTLER ein­ge­tra­ge­nes Gebrauchs­mus­ter veröffent­licht. Es beschreibt eine durch Extru­sion zu fer­ti­gende „Mine für Schreib-, Zeichen- und/oder Mal­ge­räte“, die als Neu­heit Ten­side ent­hält. Der Wachs­ge­halt der extru­dier­ten Minen ver­bes­sert zwar die Schreib­ei­gen­schaf­ten und senkt den Extru­si­ons­druck, ver­rin­gert aber die Fes­tig­keit der Minen. Die Zugabe von Ten­si­den ver­bes­sert die Benet­zung der Füll­stoffe durch den Kunst­stoff und sorgt so für ein sta­bi­le­res Gefüge, wodurch die Fes­tig­keit steigt.
  • Holz­ge­fasste Blei­stifte sehe ich etwas anders als der Autor, aber sein gro­ßes Inter­esse an Druck­blei­stif­ten ist mir sym­pa­thisch: „I Can Never Have Too Many Mecha­ni­cal Pen­cils“.
  • Wer sich in die Nie­de­run­gen des Pri­vat­fern­se­hens begibt, sieht in „Ach­tung Kon­trolle“ ab 19:19 einen Ein­satz des Zolls auf der Paper­world 2015 und dabei die Beschlag­nahme von Kopien u. a. des STAEDTLER Mars Lumo­graph. – Danke an deh für den Hinweis!
  • Neu von Creas, Däne­mark: Der Viking Valg­bly­ant, ein dicker Blei­stift mit eben­sol­cher Mine, der sowohl an den däni­schen Staat zum Ein­satz in Wahl­lo­ka­len als auch an End­kunden ver­kauft wird. Mir gefällt die Gestal­tung die­ses Blei­stifts außer­or­dent­lich gut!
  • Unter „Stein: Span­nende Welt rund um den Blei­stift“ berich­ten die Für­ther Nach­rich­ten von Faber-Castells Plä­nen für eine Erleb­nis­welt in Stein, die vor­aus­sicht­lich ab Som­mer 2016 jähr­lich rund 130.000 Besu­cher anzie­hen soll. – Danke an den zone­batt­ler für den Hinweis!

»Feinminenzeichner«

Auch heute gibt’s nur einen schnel­len Scan, und zwar von einer Anzeige, die 1977 den Druck­blei­stift STAEDTLER MARS-MICROGRAPH HS bewarb1.

Feinminenzeichner

Soweit ich weiß, stand „HS“ für „half sli­ding“. – Die an einen Inte­gral­helm erin­nernde Vari­ante des Mar­s­kop­fes und die etwas befremd­li­che DT-Ligatur wur­den von 1973 bis 2001 benutzt.

  1. Wenn ich mit einem Fein­mi­nen­stift zeichne, bin dann nicht ich der Fein­mi­nen­zeich­ner?

Zurschaustellung

Freunde der geho­be­nen Schreib­kul­tur zei­gen gerne ihr Gerät, und so habe ich ges­tern auf der Paper­world sofort mei­nen Druck­blei­stift gezückt, als deh von giant leap die Idee zu einem Pen­fie hatte. Heute bin ich Robert Neu­mann vom Fach­ge­schäft For­mat in Darm­stadt begeg­net und habe die Gele­gen­heit genutzt.

Zurschaustellung

Rechts Robert Neu­mann mit sei­nem SUPER5, links ich mit einem modi­fi­zier­ten Pilot S20.

Kurz notiert

Tombow MONO graph

Heute ein kur­zer Blick auf den noch recht neuen Druck­blei­stift MONO graph von Tombow.

Tombow MONO graph

Der MONO graph ist 14,7 cm lang, an der tail­lier­ten Griff­zone 1 cm dick und 17 g leicht. Sein Schwer­punkt liegt 6,5 cm hin­ter dem 4 mm lan­gen und nicht ver­senk­ba­ren Minen­führungsröhrchen, und so lässt er sich gut hand­ha­ben. – Material- und Verarbeitungsqua­lität finde ich sehr gut. Alle Teile sit­zen bün­dig, die Mecha­nik arbei­tet geschmei­dig und die drei­ge­teilte Zwinge ist aus Metall (was heut­zu­tage lei­der nicht mehr selbst­ver­ständ­lich ist).

Tombow MONO graph

Die bei­den Beson­der­hei­ten des MONO graph sind der Minen­vor­schub und der Radie­rer. Der Vor­schub geschieht über Druck auf das obere Ende des Clips1 längs des Stifts oder über den von Pilot bekann­ten „Shaker“-Mecha­nis­mus. Das zehn­fa­che Drü­cken oder Schüt­teln trans­por­tiert die Mine um gut 7 mm, und das Ver­schie­ben des Clips zum Radie­rer hin arre­tiert den Mecha­nis­mus. Der Radie­rer ist 26 mm lang und 5,5 mm dick und damit der zweit­größte, der mir bis­her in einem Druck­blei­stift unter­ge­kom­men ist2; die Dre­hung des Endes schiebt in heraus.

Den Tom­bow MONO graph für 0,3- und 0,5-mm-Minen gibt es bei den ein­schlä­gi­gen Ver­sendern für etwa 5 Euro und außer im klas­si­schen MONO-Farbschema noch in Schwarz, Rot, Blau, Gelb­grün und Rosa; der Drei­er­pack Ersatz­ra­die­rer liegt bei knapp 1,50 Euro. In Deutsch­land ist der MONO graph lei­der nicht erhältlich.

  1. Die Gewohn­heit lässt mich jedoch ab und zu auf den Radie­rer drü­cken.
  2. Der Radie­rer im STAEDTLER gra­phite 771 ist mit einer Länge von 39 mm und einer Dicke von 7 mm noch grö­ßer.

Kurz notiert

  • Wäh­rend STAEDTLER Deutsch­land den 1,3-mm-Druckbleistift 771 („Jumbo”) bereits Ende 2013 aus dem Sor­ti­ment genom­men hat, gibt es bei STAEDTLER Japan neben der schwarz-gelben Ver­sion jetzt auch eine schwarz-weiße.
  • Das neu­este Pro­dukt mit dem vor 80 Jah­ren für STAEDTLER ein­ge­tra­ge­nen Namen „LUNA“ ist der drei­flä­chige Druck­blei­stift LUNA 7612 von STAEDTLER Japan.
  • Die was­ser­feste Tinte für den SUPER5 ist ab sofort verfüg- und online bestell­bar.
  • „Smar­ter Blei­stift für Papier und Tablet“: Der Faber-Castell Stylus Pen­cil (PDF). – Danke an Ste­phen für den Hinweis!
  • Schreib­ge­rät, Stylus, Zir­kel, Expe­ri­men­tier­kas­ten und Spiel­zeug in einem ist der Polar Pen, eben­falls ein erfolg­rei­ches Kickstarter-Projekt. Die­ser Stift arbei­tet u. a. mit der Mine des Gel­schrei­bers Pilot Hi-Tec-C1, der mir auch sehr gut gefällt. – Danke an Wow­ter und Andreas für den Hinweis!
  1. Heißt außer­halb Japans G-Tec-C.

Doppelter Schutz für die Feinmine

Der japa­ni­sche Her­stel­ler Zebra hat für Novem­ber einen neuen Druck­blei­stift ange­kün­digt, in dem die Mine gleich dop­pelt vor Bruch geschützt ist. Die erste Feder im „Del­guard“ gibt bei star­kem axia­len Druck nach, damit die Mine in den Stift zurück­glei­ten kann, und die zweite fährt einen die Mine umschlie­ßen­den Schutz her­aus, wenn eine starke Kraft schräg auf die Mine wirkt (mehr unter „New Auto­ma­tic Pen­cil Pre­vents Lead From Brea­king“ und in die­sem Clip). Den „Del­guard“ wird es nur für 0,5-mm-Minen geben, doch für dün­nere Minen dürfte seine Tech­nik noch sinn­vol­ler sein. – Danke an Andreas Wein­ber­ger für den Hinweis!

Pentel orenz

Mit dem orenz1 hat Pen­tel Japan seit Mitte Januar2 wie­der einen 0,2-mm-Druckbleistift im Sortiment.

Pentel orenz

0,2 Mil­li­me­ter? Bricht da nicht die Mine beim gerings­ten Schreib­druck ab? Nein, denn im orenz wird die Mine durch ein Füh­rungs­röhr­chen geschützt, das beim Schrei­ben nach­gibt und in den Stift hin­ein­glei­tet („lead sup­port sys­tem”, wie es auf dem Schaft heißt und durch die Gestal­tung des „o“ im Pro­dukt­na­men sym­bo­lisch dar­ge­stellt wird).

Pentel orenz

Mit einem STAEDTLER Mars Lumo­graph 100

Im Gegen­satz zu ande­ren Druck­blei­stif­ten (und der Dar­stel­lung im obi­gen Bild) darf die Mi­ne des orenz wäh­rend des Gebrauchs nicht aus dem Füh­rungs­röhr­chen her­aus­ra­gen, son­dern muss bün­dig mit ihm abschlie­ßen. Ist die Mine her­un­ter­ge­schrie­ben und das Röhr­chen nahe an oder gar in der Spitze, schiebt ein ein­zi­ger Druck auf das andere Ende des Stifts Mine und Röhr­chen wie­der heraus.

Pentel orenz

Die Illus­tra­tio­nen auf dem Bei­le­ger3 der Blis­ter­ver­pa­ckung ver­deut­li­chen dies auch denen, die – so wie ich – kein Japa­nisch kön­nen (ledig­lich ノック 1回だけ, wört­lich „drü­cken ein­mal nur“, unten rechts, erschließt sich den Sprach­un­kun­di­gen nicht)4. Der Vor­teil der so vor Bruch geschütz­ten Mine wird aller­dings mit dem Nach­teil erkauft, dass das Minenführungs­röhrchen beim Schrei­ben stän­dig auf dem Papier glei­tet. Durch die Ver­run­dung der Röhr­chen­kante ist die Rei­bung jedoch – wie ich finde – ver­tret­bar, erst recht auf glat­tem Beschreib­ma­te­rial und bei leich­tem Anpressdruck.

Pentel orenz

Der 145 mm lange und gut 10 g leichte orenz hat eine etwa 45 lange Griff­zone, deren Durch­mes­ser sich von 8,5 auf 7,5 mm ver­rin­gert. Mir gefällt, dass die Ein­dre­hun­gen in der Griff­zone mit denen in der Spitze kor­re­spon­die­ren und die Spitze mal keine gera­den, son­dern geschwun­gene Kon­tu­ren hat. Der Clip sitzt ver­dreh­si­cher und ist abnehm­bar; einen Här­te­grad­in­di­ka­tor gibt es nicht. Alle Teile sind sau­ber und pass­ge­nau ver­ar­bei­tet. – Zusätz­lich zum Radie­rer unter der Kappe war ein zwei­ter in einem klei­nen Beu­tel mit einem Hin­weis außen an der Ver­pa­ckung ange­bracht. Die­ser hat einen dün­nen Draht zum Reini­gen der metal­le­nen, drei­tei­li­gen Zwinge und des Minen­füh­rungs­röhr­chen; die in Form eines vier­blätt­ri­gen Klee­blatts ver­drehte Stelle soll ver­mut­lich die Hand­ha­bung erleich­tern5.

Pentel orenz

Im Ver­gleich zum 1981 ein­ge­führ­ten und nicht mehr erhält­li­chen Pen­tel PG2-AD6 zei­gen sich vor allem beim Minen­füh­rungs­röhr­chen deut­li­che Unter­schiede7. Wäh­rend es beim PG2-AD 4 mm her­aus­schaut und nur 2 mm nach­gibt, also nie ganz ver­schwin­det, so geht das 3 mm lange des orenz voll­stän­dig in die Spitze zurück. Damit kann man mit dem orenz län­ger schrei­ben, ohne erneut drü­cken zu müs­sen; zudem macht es ihn hemdtaschen­freundlich. Beide Röhr­chen haben einen Außen­durch­mes­ser von 6 mm, doch das des orenz hat stär­ker ver­run­dete Kan­ten, die es leich­ter glei­ten lassen.

Pentel orenz

PG2-AD und orenz mit ausgefahrenem …

Pentel orenz

… und ein­ge­fah­re­nem Minenführungsröhrchen

Der Pen­tel orenz ist in fünf Schaft­far­ben erhält­lich, hat die Arti­kel­num­mer PP502 und kos­tet in Japan 500 Yen (gut 3,50 Euro).

Pentel orenz

Zusam­men mit dem orenz hat Pen­tel auch pas­sende Minen aus der Reihe Ain STEIN in den Här­te­gra­den HB und B auf den Markt gebracht8. Ein Dös­chen mit zehn 60 mm lan­gen Minen wird in Japan für 200 Yen (etwa 1,40 Euro) angeboten.

Pentel orenz

Der zur­zeit ein­zig­ar­tige Pen­tel orenz ist ein ver­bes­ser­ter Nach­fol­ger des PG2-AD und eine inter­es­sante Berei­che­rung der Druck­blei­stift­welt. Er bie­tet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und einen hohen Gebrauchs­wert; ich hoffe, dass die­ser Stift und die dazugehö­rigen Minen auch in das Sor­ti­ment von Pen­tel Deutsch­land auf­ge­nom­men werden.

Vie­len Dank an isu von the uncom­for­ta­ble chair für den Pen­tel orenz und die Minen!

  1. Ich wüsste ja zu gerne, wie man auf die­sen Namen gekom­men ist.
  2. Auch im Pentel-Blog wurde er vor­ge­stellt.
  3. Wei­tere Erklä­run­gen gibt es beim Pen­tel Cus­to­mer Ser­vice.
  4. In der obers­ten Abbil­dung gibt es ein inter­es­san­tes Detail. Wäh­rend wir und viele andere Teile der west­li­chen Welt den Haken (✓) für „OK“ oder „Ja“ und das Kreuz (✗) für „Nicht OK“ oder „Nein“ ver­wen­den, benutzt man in Japan den Kreis (◯) für „OK“ und nicht nur (wie hier) das Kreuz (✗), son­dern zuwei­len auch den Haken (✓) für „Nicht OK“. Letz­te­rer wäre auf Produk­ten, die expor­tiert wer­den, natür­lich ungüns­tig.
  5. Auch dabei hilft der Pen­tel Cus­to­mer Ser­vice.
  6. Vor­gän­ger war der Pen­tel PS1042 aus dem Jahr 1973. – Die Schrift des Patents „Mecha­ni­cal pen­cil for fine leads“ (1971) zum glei­ten­den Minen­füh­rungs­röhr­chen gibt es bei Espa­ce­net.
  7. Der PG2-AD hatte außer­dem einen Här­te­grad­in­di­ka­tor und einen abnehm­ba­ren Clip.
  8. Wenn ich rich­tig infor­miert bin, gab es zu Zei­ten des PG2-AD nur HB-Minen.
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