Seite 13
Farbenprächtig: Die Seite 13 des Katalogs der Schwan-Bleistift-Fabrik aus dem Jahr 1938, mit der die „I. Abteilung“ („STABILO-Blei-, Farb- und Kopierstifte, Kreiden usw.”) beginnt.
Vielen Dank an Herbert R. für diesen Katalog!
Farbenprächtig: Die Seite 13 des Katalogs der Schwan-Bleistift-Fabrik aus dem Jahr 1938, mit der die „I. Abteilung“ („STABILO-Blei-, Farb- und Kopierstifte, Kreiden usw.”) beginnt.
Vielen Dank an Herbert R. für diesen Katalog!
Eine weitere Kostbarkeit aus dem Päckchen von Michael Leddy, das auch den historischen CASTELL 9000 enthielt, ist dieser Notizblock, den IBM Ende der 1980er Jahre ausgegeben hat.
Er ist 75 × 115 mm groß und mit dem bereits in den 1920er Jahren eingeführten Slogan „THINK“ bedruckt, was ihn zum „Think pad“ und dieser Quelle1 zufolge zum Namensgeber der gleichnamigen Notebooks gemacht hat.
Vierzig Blanko-Seiten warten darauf, die durch das Denken gewonnenen Ideen aufzunehmen. – Das Klappeninnere gibt die Unternehmenswerte wieder.
Ebenso schlicht wie die Vorderseite ist die Rückseite, die nur das Logo zeigt.
Für mich ein außergewöhnliches und wertvolles Stück.
Thank you again, Michael!
Nachtrag vom 20.7.12: Es gab auch mal eine kleinere, graublaue Variante.
Heute ein rascher Blick auf die etwa 72 × 149 mm große und mit einer ausführlichen Gebrauchsanweisung bedruckten Papiertüte des Minenschärfers „Spitzer 1035“ der W. Hebel KG.
Der ähnlich einem Klappmesser ausgeführte Spitzer war mit einigen Bögen Sandpapier zum Schärfen sowie mit einer weich ausgeschlagenen Nut zum Reinigen der Mine ausgestattet. Da der Minenstaub weder aufgefangen noch vom Gehäuse des Geräts zurückgehalten wurde, konnte man sicher sein, dass er sich selbst bei sorgfältigster Handhabung auch dort niederließ, wo man ihn überhaupt nicht haben wollte. Ich habe den Spitzer trotzdem gemocht, nicht zuletzt wegen dieser sorgfältigen Beschreibung.
Irgendwo muss ich den „Spitzer 1035“ noch haben; wenn er auftaucht, reiche ich ein Foto nach.
To my English readers: Have you heard of the term „drawing presser pencil“ before?
A.W. Faber, CASTELL 9000, Special: Dazu passt diese Ausführung des bekannten Bleistifts, über die ich überhaupt nichts weiß. Er ist weich (etwa 3B/4B), recht wischfest und gut radierbar; andere Kennzeichnungen als die hier zu sehenden trägt er nicht.
Kann meine geschätzte Leserschaft etwas zu diesem Stück sagen?
Völlig platt war ich beim Blick in das Paket, das mir Michael Leddy von Orange Crate Art kürzlich geschickt hat: Eine Kostbarkeit neben der anderen, darunter zwei A.W. Faber CASTELL 9000 aus US-amerikanischer Nachkriegs-Produktion mit deutscher Mine.
Die Bleistifte im vertrauten, aber damals noch helleren Grün haben keinen Abschluss und fallen auch durch die eckigen Ziffern auf, doch das Besondere ist ihr Aufdruck „LEADS IMPORTED FROM AMERICAN ZONE, GERMANY“. (Ich vermute, dass der Graphit von der Firma Kropfmühl in Hauzenberg nahe Passau im Bayerischen Wald kam und die Minen in Stein bei Nürnberg hergestellt wurden.) – Die amerikanische Besatzungszone existierte von Juli 1945 bis Dezember 1946, so dass das Alter dieser Bleistifte bei rund 65 Jahren liegen dürfte (es sei denn, man hat die Minen in großen Mengen eingeführt und noch lange Zeit danach in Holz gefasst).
Vielen Dank an Michael Leddy für diese und die anderen außergewöhnlichen Stücke!
Entrümpeln ist eine unerquickliche Beschäftigung, doch ein Zufallsfund kann die Stimmung aufhellen – so wie gestern bei mir.
Es muss in den späten Siebziger Jahren gewesen sein, als ich keine Lust freien Kapazitäten hatte, mich den binomischen Formeln gebührend zu widmen und mir daher für die bevorstehende Klassenarbeit eine kleine Gedächtnisstütze angefertigt habe.
Wie ich zu dem Venus Autograph 779 kam, ist mir schleierhaft, doch ich erinnere mich noch gut daran, dass er mir und meinem Vorhaben durch das Auflösen in seine drei Teile – Mine und zwei Holzhälften – sehr entgegenkam.
Die Konstruktion war schnell fertiggestellt: Papier in der passenden Größe beschriften, falten und zusammen mit einem Stück der Mine einkleben. Der zusammengeklappte Bleistift zeigte sich dem ungeübten Auge auch als ein solcher und war sogar benutzbar.
Ich weiß nicht mehr, ob ich diesen gehaltvollen Stift tatsächlich für den geplanten Zweck eingesetzt habe, denn wenn das ganze Spickzettelschreiben einen Nutzen hatte, dann den, dass man sich dabei den Kram eingeprägt hat und schließlich ohne Hilfsmittel auskam.
Als August Buchwald in seinem Buch mit dem ausführlichen Titel „Bleistifte, Farbstifte, farbige Kreiden und Pastellstifte, Aquarellfarben, Tusche und ihre Herstellung nach bewährten Verfahren“ (1904) das Konzept eines Drehbleistifts beschrieb, beließ er es nicht bei der einfachsten Variante, sondern stellte noch weitere Bauformen vor.
Bei einer anderen Ausführungsform ist das vordere Ende, ein Kopf, lösbar mit dem Stiel verbunden; entweder ist es aufgeschraubt, oder es ist der Kopf mit einem Konus versehen, welcher in eine entsprechende Bohrung des Stieles eingesteckt ist. Auch kann, im Fall die Graphiteinlage kurz abgebrochen ist, das Anschneiden mit dem Messer überflüssig werden, wenn man bei einer weiteren Ausführungsform die Befestigung zwischen Kopf und Stiel löst und die Einlage von hinten durch den Kopf herausschraubt.
Diese Ausführung löst gleich mehrere Probleme, die beim Gebrauch der ersten auftreten können, doch es geht noch weiter.
Es soll weiter das Anfassen der Graphitseele ohne Anwendung einer besonderen Mutter dadurch vermieden werden, daß die Spitze des Halters selbst drehbar ist und mit einem unrunden Loch eine unrunde Graphitseele aufnimmt, welche in einem Gewinde des Halters liegt, so daß bei Drehung der Spitze die Graphitseele mitgedreht und in dem Gewinde der runden Halterbohrung vorgeschoben wird.
Die unrunde Graphitseele mit Außengewinde sitzt jetzt also mittels Formschluss verdrehsicher in der Spitze, schiebt sich aber bei Verdrehung im Halter durch dieselbe.
In den Abbildungen sind mehrere Ausführungformen dargestellt: Fig. 98 ist ein Längsschnitt mit abgenommender Spitze; Fig. 99 zeigt einen Einsatz für den Halter einzeln; Fig. 100 ist eine Ansicht des gebrauchsfähigen Bleistiftes;
Hier hat Buchwald offenbar die Abbildungsnummern vertauscht, denn Fig. 98 zeigt den Einsatz und Fig. 99 den Längsschnitt.
Fig. 101 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher die Spitze frei auf das Ende des Halters aufgesetzt wird; Fig. 102–105 zeigen weitere Ausführungsformen; Fig. 103 veranschaulicht eine Befestigungsart der Spitze.
Der Halter A ist mit Schraubengewinde versehen, welches entweder direkt im Halter, Fig. 101, oder in einem in demselben angeordneten Einsatz A
1 (Fig. 104) angebracht sein kann. Der Einsatz kann eine beliebige Konstruktion haben und besteht beispielsweise aus einem bei A4 geschlitzten Rohr A3 (Fig. 98 und 99), welche eine bequeme Entfernung der Graphiteinlage gestattet, wenn dieselbe im Halterinneren zerbricht. Die Graphiteinlage ist in jedem Fall unrund und ebenso ist die Bohrung B3 der Spitze B entsprechend unrund und ohne Innengewinde. Es ist ersichtlich, daß infolgedessen durch Drehung der lose aufgesetzten Spitze die Graphitseele mitdreht und in dem Gewinde des Halters vorgeschoben werden kann. Bei der Ausführungsform nach Fig. 101 ist der Halter von einer dünnen Hülse D2 umgeben, auf welcher die Spitze D3 aufgesetzt ist. Zum Verschieben der Einlage kann hierbei entweder der Halter mit der Hülse mittels des Griffes D4 oder es kann auch die Spitze D3 gedreht werden. Bei der Ausführungsform nach Fig. 100 ist das Ende des Halters A geschlitzt, so daß die aufgesetzte Spitze federnd gehalten wird. In der Spitze sitzt eine Sackung D5 , welche die Graphiteinlage mit starker Reibung erfaßt. Fig. 102 zeigt die Spitze mit der Packung auf dem Halter.
Fig. 103 veranschaulicht eine Befestigungsart für die Spitze. Die Spitze besitzt innen eine Nase C4 , mittels welcher sie in einer Längsnut C² des Halters aufgeschoben werden und dann durch Drehung in der Ringnut C3 gesichert wird.
Die Beschreibung der Varianten ist nicht sofort zu durchschauen; hier eine Übersicht der Details:
Diese Konstruktionen mögen zunächst reizvoll wirken, haben jedoch das Problem der nicht unerheblichen mechanischen Beanspruchung der Mine, die wohl hauptsächlich zu Graphitstaub, durch die Torsionslast aber auch zum Bruch geführt hätte. – Interessant zu sehen wäre nun, wer diese Ideen aufgegriffen hat und wie sie weiterentwickelt wurden.
Ein bemerkenswertes Mittelding aus mechanischem und Holzbleistift zeigt das Buch „Bleistifte, Farbstifte, farbige Kreiden und Pastellstifte, Aquarellfarben, Tusche und ihre Herstellung nach bewährten Verfahren“ von August Buchwald, erschienen 1904 in A. Hartleben’s Verlag1.
Bleistifte mit schraubbarer Graphitseele.
Bei dieser Konstruktion eines Bleistiftes soll das Lösen und Verstellen der Einlage aus Graphit, Kreide usw. auf das einfachste dadurch erreicht werden, daß die Einlage an ihrer Außenseite mit einem Gewinde versehen wird, während der zur Aufnahme desselben dienende Stift ein entsprechendes Muttergewinde aufweist, in welches die Einlage unmittelbar eingeschraubt werden kann. Diese einfachste Form des Gedankens ist in Fig. 97 im Längs- und Querschnitt dargestellt. Der Stiel, welcher vorzugsweise aus Holz ausgeführt wird, kann außen die gebräuchliche runde oder sechseckige Form erhalten. Im Innern ist er seiner ganzen Länge nach oder auch an einem Stück seiner Länge mit einem Muttergewinde versehen.
Die Einlage e aus Graphit, Kreide u. dgl. ist in ihrer ganzen Länge nach auf der Außenseite mit Gewinde ausgestattet. Das Gewinde erhält eine so geringe Steigung, daß die Einlage durch den Längsdruck, der bei dem Gebrauch des Stiftes ausgeübt wird, in dem Stiel nicht verschoben werden kann, obgleich sie sich so leicht in dem Muttergewinde dreht, daß sie ohne weiteres mit den Fingern verstellt werden kann. Ist die Spitze verbraucht, so wird sie einfach mit dem Daumen und Zeigefinger erfaßt und durch die Drehung in entsprechendem Sinn aus dem Stiel um ein Stückchen herausgeschraubt.
Sollte sie beim Gebrauch so kurz abgebrochen oder durch Unvorsichtigkeit soweit hineingeschraubt sein, daß man sie nicht mehr mit den Fingern fassen kann, so kann man durch Anschneiden des Holzstieles in üblicher Weise mit dem Messer ein genügendes Stück freilegen.
Wer diese Idee hatte und ob ein solcher Stift jemals gefertigt wurde, lässt Buchwald leider offen, präsentiert aber noch andere, aufwändigere Umsetzungen dieses Konzepts. Diese seien jedoch für einen späteren Beitrag aufgehoben.
Nachtrag vom 25.8.11: Weiter geht es unter „Drehbleistift (2)“.