Noris

Marke von STAEDTLER, ein­ge­tra­gen 1901

Herzlichen Glückwunsch, Noris!

STAEDTLER fei­ert in die­sem Jahr den 120. Geburts­tag der Marke Noris. Zu die­sem Anlass gibt es vier ver­schie­dene Sets des Bleistift-Klassikers Noris 120 mit einem auf das Design des Noris abge­stimm­ten Radie­rer und einen neuen Behäl­ter­spit­zer, der sich dank sei­ner Rat­schen­funk­tion auch für Links­hän­der eig­net und zudem das Spit­zende anzeigt. Neu ist auch der Noris junior für kleine Hände. – Details zum Behäl­ter­spit­zer gibt es unter „More about the upco­ming Noris 511 120 shar­pe­ner“ bei Blei­stift.

Bei die­ser Gele­gen­heit ein Blick auf einige Vari­an­ten des Blei­stifts Noris HB im aktu­el­len Design, dem wohl bekann­tes­ten Ver­tre­ter der am 10. Sep­tem­ber 1901 ein­ge­tra­ge­nen Marke1.

Herzlichen Glückwunsch, Noris!

Der erste Noris2 ist der aktu­elle. Wann es den aus Aus­tra­lien gab, weiß ich lei­der nicht, doch er könnte so alt sein wie der dritte, bei dem der Mar­s­kopf hilft: Diese Form wurde von 1963 bis 1973 benutzt, und da 1967 die neuen Arti­kel­num­mern (dar­un­ter auch die 120) ein­ge­führt wur­den, stammt die­ser Noris aus der Zeit von 1967 bis 1973. Die in Eng­land gefer­tig­ten kom­men aus dem Ende 2008 geschlos­se­nen Werk in Glamor­gan, Süd-Wales3, und der 11004, der Vor­gän­ger des 120, war zwi­schen 1955 und 1963 erhält­lich. Beim sieb­ten ist der Mar­s­kopf in der Vari­ante zu sehen, die von 1973 bis 2001 ver­wen­det wurde. – Danke an Mat­thias für die Blei­stifte aus England! 

Nach­trag vom 15.1.21: Die Noris-Party bei STAEDTLER geht wei­ter: „Happy Bir­th­day, Noris!“. Ich fühle mich geehrt, dass ich ein Gruß­wort zum Jubi­läum des Noris 120 ver­fas­sen durfte und STAEDTLER es zusam­men mit einem Gruß­wort von Mat­thias ver­öf­fent­licht hat.

  1. Die kor­rekte Mar­ken­dar­stel­lung ist „NORIS“.
  2. Mehr zur Geschichte des Blei­stifts Noris gibt es in die­sem Exkurs.
  3. Es gibt übri­gens auch einen in Deutsch­land gefer­tig­ten Noris school pen­cil.
  4. Die­sem ging der Noris 1100 ohne Tauch­kappe vor­aus. – Rechts neben „STAEDTLER“ zu sehen sind das astro­no­mi­sche Zei­chen für den Pla­ne­ten Mars sowie die bei­den Mars-Monde Pho­bos und Dei­mos. Damals noch dabei: Der Vier­tel­mond, 1887 für J.S. STAEDTLER beim Amts­ge­richt Nürn­berg ange­mel­det und damit eines des frü­hes­ten Waren­zei­chen für Blei­stifte.

Fundstift

Heute früh auf unse­rem Park­platz: Ein STAEDTLER Noris school pencil.

Fundstift

Das hat mich über­rascht, denn die­ser Blei­stift wurde zwar in Deutsch­land gefer­tigt, aber offi­ziell nur in Eng­land ange­bo­ten; mei­nes Wis­sens ist er schon län­ger nicht mehr im Sor­timent von STAEDTLER UK. Wie er wohl hier her kam? (Meine Exem­plare haben das Haus bis jetzt nicht ver­las­sen.) – Dem Zustand nach lag er wahr­schein­lich noch nicht lange dort.

Schnell aufgetischt

Wer sich am Nach­mit­tag des gest­ri­gen Sams­tag das Fern­seh­pro­gramm des WDR zuge­führt hat, sah gegen 16.55 Uhr einen Glas­tisch, des­sen Platte auf zahl­rei­chen STAEDTLER Noris 122 ruhte.

Schnell aufgetischt

Schnell aufgetischt

Man beachte den Spit­zer in der Mitte. – Der Tisch steht im Museum der Desi­gne­rin Rossa­na Orlandi in Mai­land. Die Sen­dung „2 für 300: Tamina in Mai­land“ ist noch bis zum 2.12.16 abruf­bar; der Noris-Tisch hat sei­nen sehr kur­zen Auf­tritt bei etwa 8:20.

Nebenrolle: Noris

Anne-Marie Deschodt als Blan­che in „Sorce­rer“ (1977) mit einem STAEDTLER Noris 1221:

Nebenrolle: Noris

Benno Für­mann als Ulrich Chaussy in „Der blinde Fleck“ (2013) mit einem STAEDTLER Noris 120:

Nebenrolle: Noris

In der zwei­ten Szene stimmt jedoch etwas nicht. Wo ist der Fehler?

  1. Ich gehe davon aus, dass die Ver­öf­fent­li­chung der Screen­shots der genann­ten Filme als Zitat nach § 51 UrhG gilt, da ich das in den Screen­shots Gezeigte im Bei­trag the­ma­ti­siere und die Screen­shots als Beleg für meine Aus­füh­run­gen not­wen­dig sind.

J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Aus einem Stifte-Allerlei: Drei alte J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2.

J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Wie ich von STAEDTLER erfah­ren konnte, ist die­ser Noris der erste mit „zwei gegen­über­lie­gen­den schwar­zen Stem­pel­flä­chen und zwei gegen­über­lie­gen­den schwar­zen Kan­ten­strei­fen“, wie es kor­rekt heißt, und damit die Urform des Blei­stift­klas­si­kers; er kam am 5. Januar 1934 auf den Markt. Die­sen Blei­stift mit oran­ge­far­be­ner Grund­po­li­tur1 gab es mit leicht ver­än­der­ten gold­far­be­nen Stem­pe­lun­gen (erst kam der Zusatz „CEDER“, danach „MADE IN BAVARIA“, dann fiel bei­des weg) bis März 1955.

J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Der Noris 1100 ist mit einem Durch­mes­ser von 7,8 mm (Schlüs­sel­weite 7 mm) gering­fü­gig dicker als der aktu­elle Noris 120 (7,4/6,8) und hat etwas schär­fere Kan­ten. Gemes­sen an heu­ti­gen Stan­dards zei­gen Lack und Auf­druck kleine Fer­ti­gungs­män­gel, doch da diese Blei­stifte vor mehr als 70 Jah­ren her­ge­stellt wur­den, muss man natür­lich andere Maß­stäbe anle­gen. Die 2 mm dicke Mine aller­dings beein­druckt auch heute noch: Mit sau­be­rer Abgabe, star­ker Schwär­zung, hoher Bruch­fes­tig­keit und sehr guter Radier­bar­keit2 muss sie den Ver­gleich mit aktu­el­len hoch­wer­ti­gen Minen nicht scheuen. Sie ist jedoch ein klein wenig här­ter als die des Noris 120 und daher auch etwas sparsamer.

J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Exkurs: Noris

Die Marke „Noris“ wurde am 10. Sep­tem­ber 1901 ein­ge­tra­gen und zuerst für runde und sechs­flä­chige Stifte mit ein­far­bi­ger Poli­tur benutzt3. Ein Best­sel­ler der Noris-Reihe war u. a. der rote Noris 278, der in den 1910er Jah­ren ange­bo­ten wurde. Im März 1955 kam erst­mals der Noris 1100 mit schwar­zem Kro­nenk­äpp­chen und wei­ßem Ring auf den Markt4. Kurz dar­auf gab es ihn auch mit far­big sor­tier­ten Kro­nenk­äpp­chen, aber nur im Här­te­grad 2. Noch im sel­ben Monat erhielt er seine gelbe Grund­po­li­tur und im August 1955 die die fünf Här­te­grade (1/2B über 2½/HB bis 4/2H) kenn­zeich­nen­den far­bi­gen Kro­nenk­äpp­chen, wenn auch mit ande­rer Codie­rung als heute (z. B. war HB gelb und B rot)5. Anfang 1962 wurde das Sor­ti­ment um den Här­te­grad 0 mit wein­ro­tem Krön­chen erwei­tert, 1963 die Rich­tung der Beschrif­tung umge­kehrt und 1967 die Arti­kel­num­mer auf 120 umgestellt.

J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Das letzte Bild zeigt ein Gene­ra­tio­nen­tref­fen: Noris 1100 (1934–1943), Noris 1100 (1955–1963), Noris 120 (1973–2001) und Noris 120 (heute).

Danke an STAEDTLER für die Details zur Geschichte des Noris!

  1. Der Begriff „Poli­tur“ geht zurück auf die Zeit vor 1900, als die Spit­zen­blei­stifte einen Schel­lack­über­zug mit Schwermetall-Farben erhiel­ten und von Hand poliert wur­den.
  2. Getes­tet mit dem STAEDTLER Mars pla­s­tic und dem Pilot Foam Era­ser.
  3. Quelle: „100 Years of NORIS“, in: STAEDTLER Inter­na­tio­nal, 2001.
  4. Genau­ge­nom­men wur­den das Kro­nenk­äpp­chen und der weiße Ring bereits im August 1938 ein­ge­führt. Für drei Jahre gab es den hell­ro­ten Noris 1102 und oran­ge­far­be­nen Noris 1103 mit zwei blauen Stem­pel­flä­chen, zwei blauen Kan­ten­strei­fen, blauem Kro­nenk­äpp­chen und wei­ßem Ring.
  5. Wann die Codie­rung umge­stellt wurde, konnte ich noch nicht her­aus­fin­den.
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