In letzter Sekunde
Gestern nachmittag kam ich gerade noch rechtzeitig vom Kaffeeautomaten an meinen Schreibtisch zurück, um zu verhindern, dass der grobe Haftnotiz-Klotz drei wichtige Büroutensilien verspeist.
Gestern nachmittag kam ich gerade noch rechtzeitig vom Kaffeeautomaten an meinen Schreibtisch zurück, um zu verhindern, dass der grobe Haftnotiz-Klotz drei wichtige Büroutensilien verspeist.
Gerade einmal so lang wie ein Streichholz sind diese winzigen Farbstifte des japanischen Herstellers Eyeball, mit denen man tatsächlich noch malen und schreiben kann, auch wenn bei einer Länge von 45 mm und einem Durchmesser von 4 mm die Handhabung natürlich nicht mehr ganz so leicht fällt.
Das 5,5 x 5 cm große Kunststoff-Etui mit den zwölf Farb-Zwergen, in denen 2 mm dicke Minen stecken, passt auch in die kleinste Tasche und sorgt für große Aufmerksamkeit.
Vielen Dank an isu von the uncomfortable chair für diese ungewöhnlichen Farbstifte!
Den Härtegrad eines Bleistifts findet man meist seitlich aufgedruckt, doch einige Hersteller erleichtern mit einer zusätzlichen farblichen Markierung bei manchen ihrer Produkte die Identifizierung.
Einer der farbgekennzeichneten Bleistifte ist der in fünf Härtegraden erhältliche Noris 120 von STAEDTLER, der in diesem gelb-schwarzen Streifen-Design 1955 (damals noch unter der Nummer 1100) auf den Markt kam und inzwischen ein echter Klassiker ist. – Vorgänger dieses nach der Stadt Nürnberg, dem Sitz des Herstellers, benannten Bleistifts war der 1919 eingeführte Noris 6045. Die Noris-Reihe wurde nach und nach erweitert, so z. B. um den Club triplus und den ergosoft 163; zuletzt fand das Design beim Druckbleistift graphite 771 Anwendung. In diesem Jahr erfuhr der Noris 120 eine Weiterentwicklung und verfügt laut Hersteller jetzt über eine noch bruchfestere Mine und verbesserte Gleitfähigkeit.
Ein anderer Bleistift mit farbcodiertem Härtegrad ist der DESSIN 2000 von Faber-Castell. Auch ihn gibt (gab?) es in den fünf Graden von 2B bis 2H, denen jedoch andere Farben zugeordnet wurden. Entgegen z. B. der Codierung von Druckbleistiftstärken, deren Farben sogar als ISO festgelegt sind, scheint es hier keinen Standard zu geben.
Anders als beim Noris 120 wurde beim DESSIN 2000 die Farbe für den Härtegrad nur am Abschluss des Stifts, nicht jedoch auch seitlich angebracht. Die Kennzeichnung ist daher nicht immer sichtbar, was ihren praktischen Nutzen leider reduziert.
Im aktuellen Office-Katalog von Faber-Castell konnte ich nur einen Dreierpack des DESSIN 2000 in B mit und ohne Radierer finden, und so vermute ich, dass die anderen aus dem Programm genommen wurde (der englische Office-Katalog hingegen führt noch sämtliche Härtegrade auf). Ich hatte auch etwas Mühe, in meiner Umgebung alle fünf Varianten zu bekommen. Das aufgestöberte „H“-Exemplar trägt als einziges den Aufdruck „GERMANY“ und dürfte angesichts der leicht abweichenden Gestaltung sowie des strapazierten Lacks aus einer anderen Zeit stammen.
Auch wenn das Holz des DESSIN 2000 einen etwas höherwertigen Eindruck macht als das des Noris 120, so verfügt doch letzterer über eine deutlich bessere Mine und eine höhere Verarbeitungsqualität.
Andere Bleistifte mit farbig gekennzeichnetem Härtegrad sind der Mark Sheet Pencil und die in türkis gehaltene Variante des Black Polymer 999 von Pentel Japan, die aber nur in zwei bzw. drei Härten angeboten werden.
Neben Klassikern wie dem MONO 100 bietet der japanische Hersteller Tombow zahlreiche weitere hochwertige und attraktive Bleistifte an. Einer davon ist der KM-KMSC, ebenfalls aus der „MONO“-Serie, dessen ungewöhnliche und – wie ich finde – sehr geschmackvolle Gestaltung sofort auffällt.
Deutlich gekennzeichnet mit かきかた („kakikata”, frei übersetzt „wie man schreibt“) und auch in einer rosafarbenen Variante erhältlich, richtet sich Tombow mit diesem Produkt an Schüler und Schülerinnen. Der Bleistift ist in den Härtegraden B sowie 2B verfügbar; zwölf Stück in einer aufwändigen Kunststoffbox mit transparentem Klappdeckel werden für 1134 Yen (zur Zeit gut 9,30 Euro) angeboten.
Die Angaben auf dem ungespitzt ausgelieferten Bleistift sind wohltuend knapp. Neben den obligatorischen Details gibt es den Zusatz „Highest Quality“, was zweifellos zutrifft, sowie なまえ („namae”, Name) zur individuellen Kennzeichnung; ein Strichcode fehlt.
Mit den Abmessungen von Holzkorpus und Mine sowie seinem Gewicht unterscheidet sich der KM-KMSC kaum von anderen Bleistiften, wohl aber in der Lackierung: Während alle zwölf Stifte den gleichen Härtegrad haben, sind die insgesamt vier verschiedenen Blautöne so verteilt, dass sich jeweils vier Bleistifte in der Farbkombination gleichen. Zusätzlich sorgen der weiße Prägedruck und der silberfarbene, glänzende Ring unterhalb der Tauchkappe für attraktive farbliche Akzente.
Die hohe Qualität steht nicht nur drauf, sondern steckt auch drin – wie von Tombow nicht anders zu erwarten, sind Holz, Mine und Verarbeitung hervorragend. Die Mine des KM-KMSC B ist dabei etwa so weich wie die des STAEDTLER Mars Lumograph 2B.
Dieser Bleistift hat es mir ganz besonders angetan, denn er bietet Qualität, Sorgfalt und in diesem Fall sogar Luxus in einem kleinen Gegenstand des täglichen Gebrauchs, und das alles zu einem günstigen Preis. – Leider ist der Tombow MONO KM-KMSC hierzulande nicht erhältlich; ich habe ihn von Bundoki, einem Versender in Japan, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Anm.: Natürlich weiß ich, dass Bleistifte kein Blei enthalten, aber für eine Alliteration drücke ich gerne mal ein Auge zu ;-)
Man kann ja gar nicht genug aufpassen! Zwischen Tür und Korpus des „Pax“-Schranks vom unmöglichen Möbelhaus aus Schweden lauert dieses fremdartige Wesen, das nicht den Eindruck macht, als nutze es seine sehr gefährlich wirkenden Beißwerkzeuge ausschließlich zur Nahrungsaufnahme. Ich baue die Schranktür jetzt wohl besser schnell wieder ein, um es nicht unnötig zu reizen.
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Mitarbeiter des Monats ist der sehr hochwertige Bleistift Cretacolor 150 H aus Österreich, der mich lange Zeit in meiner Werkzeugkiste begleitet und mir stets treue und nützliche Dienste geleistet hat. Auf dem gelbbraunen Lack des ACMI-zertifizierten Stifts aus Zedernholz gerade noch erkennbar ist ein kleiner Rest des inzwischen umgestalteten „Austria“-Gütezeichens von Quality Austria. – Mit einem geeigneten Verlängerer wie z. B. dem hervorragenden STAEDTLER 900 25 aus Japan könnte man jedoch auch diesen Stummel, der zuletzt mit dem KUM 400-5L in Form gebracht wurde, noch komfortabel weiterverwenden.
Unser heutiger stiller Beobachter ist eigentlich gar keiner: Wenn er still ist, beobachtet er nicht, und wenn er beobachtet, ist er nicht still. Doch zum Glück mischt er sich nur auf Wunsch, dann aber kräftig pustend ein.
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