2008

Ein veredelter Klassiker

Die seit fast 40 Jah­ren erhält­li­che P200-Serie des japa­ni­schen Her­stel­lers Pen­tel bedarf wohl kei­ner Vor­stel­lung – die her­vor­ra­gende Mecha­nik wurde zum Maß­stab, das über die Jahre nur in Details geän­derte und oft imi­tierte Design zum Klas­si­ker und damit der P200 zum Inbe­griff des mecha­ni­schen Blei­stifts. Inzwi­schen gibt es ihn in vier Strich­stär­ken, dar­un­ter die 0,7-mm-Version in zwei und die 0,5-mm-Version in drei Gehäusefarben.

Die drei zur Zeit in Deutschland erhältlichen Varianten des Pentel P205

Die drei zur Zeit in Deutsch­land erhält­li­chen Vari­an­ten des Pen­tel P205 (zum Ver­grö­ßern anklicken)

Wer den Kunststoff-Korpus die­ses Stifts nicht mag oder gerne etwas Indi­vi­du­el­les hätte, ohne auf das hoch­wer­tige Innere ver­zich­ten zu müs­sen, wird bei Turn of the Cen­tury auf viel­fäl­tige Weise fün­dig. Wil­liam Schmidt, die eine Hälfte des seit weit über 30 Jah­ren bestehen­den Unter­neh­mens in Mans­field, Ohio, USA, ver­ar­bei­tet an der Dreh­bank unter­schied­lichste Hart­höl­zer unter ande­rem zu Gehäu­sen für die Modelle P205 (0,5 mm) und P207 (0,7 mm), die so zu hand­schmei­cheln­den Uni­ka­ten werden.

Zwei P205 von „Turn of the Century”

Zwei P205 von „Turn of the Cen­tury“ (links: Gre­na­dill, rechts: Cocobolo)

Jeder ein­zelne der sorg­fäl­tig gear­bei­te­ten Druck­blei­stifte, die wahl­weise mit aus­ge­stell­tem oder (wie abge­bil­det) sich ver­jün­gen­dem Griff­teil erhält­lich sind, kommt sorg­fäl­tig ver­packt mit einem Bei­blatt, das über den Her­stel­ler infor­miert und das ver­wen­dete Holz nennt.

Zwei P205 von „Turn of the Century”

Obwohl hand­ge­ar­bei­tet, kos­tet jeder die­ser Stifte gerade mal 13 US-Dollar (zur Zeit gut 10 Euro), und pro Bestel­lung fal­len 6 US-Dollar Porto an; Details zum Bestell­pro­zess gibt es hier. Eine Aus­wahl der ver­füg­ba­ren Holz­ar­ten zeigt die Über­sicht der Feder­hal­ter.

Zwei P205 von „Turn of the Century”

Druck­blei­stifte mit Holz­kor­pus sind nicht allzu oft anzu­tref­fen, und diese gehö­ren für mich zu den schöns­ten, die aktu­ell erhält­lich sind – es ist eine wahre Pracht, sie in der Hand zu hal­ten und zu benutzen.

Auf diese kleine Kost­bar­keit auf­merk­sam gewor­den bin ich durch „A Woo­den P205“ bei Dave’s Mecha­ni­cal Pen­cils. Danke an David für die­sen Hinweis!

Links:
Schreib­ge­räte von „Turn of the Century“
Bespre­chung des P205 bei Dave’s Mecha­ni­cal Pencils
Druck­blei­stifte von „Turn of the Cen­tury“ im Vir­tu­el­len Mäppchen
Druck­blei­stifte mit Holz­kor­pus im Vir­tu­el­len Mäppchen

Abwägender Blick

Die Obst- und Gemü­se­ab­tei­lun­gen vie­ler Super­märkte hal­ten Waa­gen bereit, an denen der Kunde das aus­ge­wählte Pro­dukt abwie­gen und anschlie­ßend eti­ket­tie­ren muss. Das allein ist noch nichts Beson­de­res, doch die Selbst­be­die­nungs­waa­gen des Her­stel­lers Mett­ler Toledo in der ört­li­chen Filiale der Kette „real,-“ sind zusätz­lich mit einer klei­nen Kamera aus­ge­stat­tet, die das Wäge­gut von oben beäugt. Nach einer kur­zen Erken­nungs­phase (selbst­ver­ständ­lich inklu­sive mehr­far­bi­gem Fort­schritts­mel­der) schlägt die Waage dann vier Arti­kel vor und erspart so dem Kun­den die län­gere Suche nach der rich­ti­gen Taste in dem ver­schach­tel­tem Menü auf dem berüh­rungs­emp­find­li­chen Bildschirm.

Abwägender Blick

So etwas macht mich natür­lich sehr neu­gie­rig. Als wel­ches Obst oder Gemüse würde wohl meine schwarze Leder­ja­cke iden­ti­fi­ziert? Ich packe eine Banane auf die Waag­schale, um den Erken­nungs­pro­zess zu star­ten, stre­cke mei­nen Ärmel unter das elek­tro­ni­sche Auge und erfahre:

Rot­kohl Trau­ben (blau) Zwetsch­gen Kir­schen

Ziem­lich dane­ben, denn mein Wams ist aus Rinds­le­der – aber gut, wir sind ja hier nicht beim Fleisch. Mal sehen, auf wel­che Gedan­ken das Gerät beim Blick auf mei­nen rech­ten Hand­rü­cken kommt:

Paprika (gelb) Sel­le­rie Aus­tern­pilze Zwie­beln

Auch die­ses Ergeb­nis will mich nicht so recht über­zeu­gen. Getreu dem Motto „Spaß mit Tech­nik“ halte ich nun meine Mur­mel mei­nen Kopf unter den Sen­sor und lese erfreut:

Möh­ren Oran­gen Cle­men­ti­nen Äpfel

Das klingt schon erheb­lich bes­ser, da die Möhre ja auch als Mohrrübe bezeich­net wird (die Oran­gen­haut möchte ich mir jedoch ver­bit­ten). Der Apfel – genauer: die Ober­flä­che des­sel­ben – passt eben­falls gut, bevor­zuge ich zur Pflege mei­nes Haup­tes doch den Schä­del­scha­ber aus dem Hause Head­blade.

Nicht unpfif­fig, diese Maschine, und eine nette Abwechs­lung beim Einkauf!

LYRA Schreinerstift

LYRA Schreinerstift

Zu den zahl­rei­chen Spezial-Produkten für „Indus­tri­el­les Mar­kie­ren und Signie­ren“ des tra­di­ti­ons­rei­chen Her­stel­lers LYRA gehört neben dem Gar­den Pen auch ein Stift für das holz­ver­ar­bei­tende Gewerbe, und zwar der Schrei­ner­stift No. 91T.

LYRA Schreinerstift

Auch er mutet mit sei­ner sehr ein­fa­chen Gestal­tung wie ein Relikt aus alten Tagen an, feh­len doch der Strich­code und andere heute übli­che Kenn­zeich­nun­gen. Der rote, nicht ganz per­fekte Lack und die für den schwar­zen Prä­ge­druck gewählte Schrift­art ver­stär­ken die­sen Eindruck.

LYRA Schreinerstift

Der 17,5 cm lange Schrei­ner­stift aus Zedern­holz mit einem Durch­mes­ser von knapp 8 mm hat eine etwa 2,5 mm dicke Mine der Stärke 2H, wodurch er sich für den ange­streb­ten Ein­satz­zweck sehr gut eig­nen dürfte. Mit sei­ner run­den Form rollt er zwar leich­ter von der Werk­bank, aber viel­leicht trägt er sich dafür hin­term Ohr umso angenehmer.

LYRA Schreinerstift

Holz und Mine sind von hoher Qua­li­tät und las­sen sich sehr gut spit­zen, sowohl im Tisch­spitzer Carl Decade DE-100 (oben) als auch mit dem M+R 0600 (unten).

LYRA Schreinerstift

Auf mich wirkt der Schrei­ner­stift wie ein klei­nes, schö­nes Stück Vergangenheit.

„Mehr wedeln …

… und weni­ger bel­len“ rät die­ser hei­tere Auf­kle­ber und spricht mir damit aus dem Herzen.

Mehr wedeln, weniger bellen

Jeder hat sein Bün­del zu tra­gen und kei­ner kann stän­dig gut gelaunt sein, aber kommt man unterm Strich nicht bes­ser über die Run­den, wenn man etwas weni­ger klagt und dafür die klei­nen, all­täg­li­chen Freu­den bewuss­ter erlebt?

Sonntagsausflug

Was macht man nicht alles, wenn man von Blei­stif­ten beses­sen begeis­tert ist! Man fährt zum Bei­spiel in den tiefs­ten Oden­wald, um sich ein Holz­werk anzu­schauen – und das an einem Sonn­tag, an dem auch dort die Arbeit ruht. Doch das Säge­werk Monn­hei­mer in Gras­el­len­bach ist ein ganz beson­de­res, das anzu­schauen sich auch dann lohnt, wenn die Maschi­nen stillstehen.

Sonntagsausflug

Ein präch­ti­ger Herbst­tag, leicht die­sig, aber mit aus­rei­chend Sonne und wun­der­vol­len Farben

Sonntagsausflug

Der über­di­men­sio­nale Blei­stift im klas­si­schen Noris-Design an der Ein­fahrt zeigt, wo es langgeht

Sonntagsausflug

Sonntagsausflug

Sonntagsausflug

Sonntagsausflug

Die Weymouth-Kiefer, beliebt als Bau­ma­te­rial und für Geste­cke, aber auch für Bleistifte

Sonntagsausflug

Sonntagsausflug

Silos für die Pellets-Produktion

Sonntagsausflug

Wie­der­se­hen? Und ob!

Wer sich eben­falls auf den Weg dort­hin machen will, bekommt hier eine kmz-Datei für Google Earth.

Radierer al dente

Bes­tens auf­ge­ho­ben beim Dok­tor BEST sind all die­je­ni­gen, die nicht nur auf dem Papier radie­ren möch­ten, son­dern zur Abwechs­lung auch mal auf den Zäh­nen, und wer gerne auf dem Blei­stift kaut und sich dabei beherzt bis zur Mine vor­beißt, wird nun end­lich die wenig attrak­ti­ven Gra­phi­t­reste auf den Kau­werk­zeu­gen los.

Die neue Dr. BEST „White & Shine” mit Radierkern

Die neue Dr. BEST „White & Shine“ mit Radierkern

Die ret­tende Lösung kommt aus des Dok­tors wis­sen­schaft­li­chem Labor: Jede ein­zelne Borste der neuen Zahn­bürste Dr. BEST „White & Shine“ ent­hält einen elas­ti­schen Radier­kern, der (so der Ver­pa­ckungs­text) „sanft die Beläge von der Zahn­ober­flä­che“ ent­fernt. Natür­lich hat das pfle­gende Instru­ment mit Kugel­ge­lenk und Spezial-Federung noch eini­ges mehr zu bie­ten, doch der Radier­kern ist zwei­fel­los das beein­dru­ckenste Leistungsmerk­mal. Und wie machen sich die ker­ni­gen Radie­rer des knapp 2,50 Euro teu­ren Hygiene­helfers in der Praxis?

Da ich mir gerade die Zähne geputzt habe (noch ohne Radierkern-Unterstützung), muss eine unbe­nutzte Pro­these her­hal­ten, um den Radier­ker­nen auf den Zahn zu füh­len. Mit Stif­ten bis an die Zähne bewaff­net, habe ich mich für den (mit 24 cm übri­gens über­langen) Uni­ver­sal­schrei­ber LYRA Orlow CELLUGRAPH 1174 ent­schie­den, um dem Zahn­ersatz ein paar kräf­tige Gra­phit­spu­ren zu ver­pas­sen. Die­ser außer­ge­wöhn­li­che Stift ist laut Her­stel­ler „geeig­net für Mar­kie­run­gen auf allen glat­ten Ober­flä­chen“ und damit das für die­sen Zweck ideale Uten­sil. – Mein Vor­ha­ben, den Test foto­gra­fisch zu doku­men­tie­ren, habe ich aus ästhe­ti­schen Grün­den verworfen.

Dr. BEST „White & Shine” mit Radierkern, LYRA Orlow CELLUGRAPH 1174

Dr. BEST „White & Shine“ mit Radier­kern, LYRA Orlow CELLUGRAPH 1174

Um das Ergeb­nis des Expe­ri­ments nicht zu ver­fäl­schen, ver­zichte ich auf die Zugabe von Zahn­creme. Der gum­mierte, nop­pen­ver­stärkte Griff gibt mir den nöti­gen Halt, um die ku­gelgelenkten, spe­zi­al­ge­fe­der­ten Bors­ten mit Radier­kern kraft­voll an- und dem Gra­phit zuzusetzen.

Das Resul­tat kann sich sehen las­sen – eine gründ­li­che Best­leis­tung, und da beim täg­li­chen Zahn­ge­bürste außer­dem die Creme hilft, sollte das all­mor­gend­li­che und -abend­li­che Radier­ergebnis noch bes­ser aus­fal­len. Meine Emp­feh­lung: Zubei­ßen Zugreifen!

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