2008

Umgenutzt statt ungenutzt

Man­che Dinge ber­gen Beson­der­hei­ten, die sich nur denen erschlie­ßen, die unkon­ven­tio­nell vor­ge­hen – so auch in die­sem Fall.

Milch-Kartusche für die Kaffeemaschine Douwe Egberts Cafitesse 60 (leer)

Links: Die Milch-Kartusche für die Kaf­fee­ma­schine Douwe Egberts Cafitesse 60 (leer)

Mein krea­ti­ver Kol­lege A. hat her­aus­ge­fun­den (über die Umstände möchte ich hier nicht spe­ku­lie­ren), dass sich das Ven­til der Milch-Kartusche für die Kaf­fee­ma­schine Douwe Eg­berts Cafitesse 60, hat man es vom Rest gelöst und gerei­nigt, her­vor­ra­gend als unterhalt­same Tröte nut­zen lässt (Hör­probe). Bemer­kens­wert ist, dass man nicht wie gewohnt in die Tröte bla­sen, son­dern am dun­kel­grü­nen Ende sau­gen muss, um ihr die­sen lus­ti­gen Ton zu entlocken.

Ent­fernt man die schräge, ledig­lich auf­ge­steckte Spitze und kürzt die Tröte, ist sie ta­schenfreundlich und leich­ter handhabbar.

Ventil der Milch-Kartusche für die Kaffeemaschine Douwe Egberts Cafitesse 60 (gekürzt)

Ven­til der Milch-Kartusche für die Kaf­fee­ma­schine Douwe Egberts Cafitesse 60 (gekürzt)

Mein Kom­pli­ment für die gelun­gene Umnut­zung eines Teils, das meist unbe­ach­tet und vor allem unge­hört in den Müll wandert!

Gegensätze in Graphit

Zwei nicht all­täg­li­che Blei­stifte und ein Kon­trast, wie er grö­ßer wohl kaum sein könnte: Der Druck­blei­stift Pen­tel PG2-AD und der holz­ge­fasste Blei­stift Mitsu­bi­shi 10B.

Gegensätze in Graphit

Wäh­rend der Pen­tel mit Minen arbei­tet, die mit 0,2 mm noch nicht ein­mal dop­pelt so dick sind wie ein mensch­li­ches Haar, ver­fügt der Mitus­bi­shi über einen vier Mil­li­me­ter star­ken Gra­phit­kern der Härte 10B. Das sanfte Glei­ten die­ser außer­ge­wöhn­lich wei­chen Mine auf dem Papier sorgte sicher auch für den Namen die­ses aus­ge­fal­le­nen Blei­stifts: ふでえんぴつ, „fude-enpitsu“, was sich mit „Schreibpinsel-Bleistift“ über­set­zen lässt und an den ebenso wei­chen Pin­sel­strich erinnert.

Gegensätze in Graphit

Beide Schreib­ge­räte sind auf ihre Art etwas ganz Beson­de­res und zei­gen ein­mal mehr den viel­sei­ti­gen Ein­satz jenes Mate­ri­als, das man zuerst um 1564 in einer Grube bei Bor­row­dale in der eng­li­schen Graf­schaft Cum­ber­land ent­deckt hat.

Vie­len Dank an isu von the uncom­for­ta­ble chair für den her­vor­ra­gen­den Mitsu­bi­shi 10B!

Nach­trag vom 23.3.18: Der erste 0,2-mm-Druckbleistift war der Pen­tel PS1042 von 1973; ihm folg­ten 1981 der Pen­tel PG2-AD und 2014 der Pen­tel orenz (Quelle: Pen­tel).

Wundersame Welt der Waren (10)

Hin und wie­der bin ich mei­nem Lieb­lings­dis­coun­ter untreu und streune dann auch mal durch die schmuck­lo­sen Gänge des nord-süd-geteilten Mit­be­wer­bers, um inter­es­sante Dinge zu ent­de­cken oder – wie ges­tern – attrak­tive Ange­bote wahrzunehmen.

Kunststoffpflegetücher

Bei der Vor­be­rei­tung auf den dro­hen­den bevor­ste­hen­den Ter­min zur alle zwei Jahre fäl­li­gen tech­ni­schen Über­prü­fung mei­nes aus­dau­ern­den Fahr­zeugs kamen mir die für 1,99 Euro offe­rier­ten Kunst­stoff­pfle­ge­tü­cher für Arma­tu­ren und Zier­leis­ten sehr genehm, möchte ich doch vor den Prü­fen­den (und nicht nur dort) einen glän­zen­den Auf­tritt hin­le­gen. (Das Cockpit-Spray mit Neu­wa­gen­duft hin­ge­gen werde ich dies­mal nur sehr zurück­hal­tend ein­set­zen, um nicht durch allzu dickes Auf­tra­gen unbe­grün­de­ten Ver­dacht zu erregen).

Kunststoffpflegetücher

Als Bedienungsanleitungs-Gernleser habe ich zunächst den Ver­pa­ckungs­text stu­diert und mich dabei über einen Hin­weis sehr gewun­dert: Nicht für die per­sön­li­che Hygiene ver­wen­den. Auch als über­zeug­ter Umnut­zer wäre ich nicht auf die Idee bekom­men, die Tücher für die­sen Zweck ein­zu­set­zen, aber das heißt viel­leicht nur, dass ich nicht zur Ziel­gruppe die­ses Hin­wei­ses gehöre oder nicht dem ent­spre­che, was der Her­stel­ler die­ses Pro­dukts als sei­nen typi­schen Kun­den sieht – dies jedoch würde mir ein gutes Gefühl geben.

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Ich bin bereit!

Liebe Deut­sche Nationalbibliothek,

die Netz­pu­bli­ka­tion „Spie­gel Online“ hat mich ges­tern dar­über infor­miert, dass Sie das deut­sche Inter­net kopie­ren möch­ten. Ich freue mich sehr, Ihnen mit­tei­len zu dür­fen, dass ich bereits fast alle Vor­keh­run­gen für den Fall getrof­fen habe, dass die Ihrem Vor­ha­ben zugrunde lie­gende Ver­ord­nung der Bun­des­re­gie­rung in Kürze auch Blog­ger ver­pflich­ten sollte, Kopien ihrer Werke abzuliefern.

Ich bin bereit!

Links im Bild: Der Schraub-Klemmstift 2540 von A. W. Faber aus dem Jahr 1957

Als ein in der Gene­ra­tion Web 0.9 ver­wur­zel­ter Inter­net­be­nut­zer geht mir jedoch die Be­dienung des Inter­nets nach wie vor nicht so leicht von der Hand, und so bevor­zuge ich die Ein­rei­chung mei­nes viel­sei­ti­gen Ange­bots in bewähr­ter Papier­form (Stan­dard­for­mat DIN A4, 80 g/m², vier­fach gelocht sowie ein­sei­tig bedruckt). Ich hoffe, auch damit den we­sentlichen for­ma­len Ansprü­chen zu genü­gen und sehe nun dem Stich­tag sowohl sehr ge­lassen als auch mit gro­ßer Vor­freude entgegen.

Hoch­ach­tungs­voll,

Ihr Lexi­ka­li­ker
(nach Dik­tat verreist)

Danke!

Danke!

Rechts im Bild: Der Blei­stift Pan­tone Gra­phite 2B mit einer Dicke von 12 Millimetern

Heute möchte ich mich noch­mal bei all denen bedan­ken, die auf ganz unter­schied­li­che Weise viel zu die­sem Web­log und zu mei­nem gro­ßen Ver­gnü­gen, es zu füh­ren, bei­tra­gen. Ob Ver­lin­kun­gen, nütz­li­che Hin­weise, inter­es­sante Anre­gun­gen, kleine Geschenke oder tat­kräf­tige Unter­stüt­zung bei der Beschaf­fung von Din­gen, ob aus unmit­tel­ba­rer Nähe oder von der ande­ren Seite des Glo­bus: Es war und ist mir immer eine sehr große Freude!

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