2014

J.S. STAEDTLER 1919 (10)

„Der belieb­teste Zei­chen­stift in mitt­le­rer Preis­lage“ war laut dem Kata­log von J.S. STAEDTLER aus dem Jahr 1919 der „Vorwärts“-Zeichenstift.

J.S. STAEDTLER 1919 (10)

Den Namen des Blei­stifts finde ich groß­ar­tig, ebenso den Schrift­zug „Zei­chen­stift“ auf dem Schaft.

J.S. STAEDTLER 1919 (10)

Ob es mit die­sem Blei­stift vor­wärts ging? Ich habe keine Zweifel!

J.S. STAEDTLER 1919 (10)

Die hier ver­wen­de­ten Schrif­ten sind übri­gens die Beh­rens Anti­qua von Peter Beh­rens („Mit Stem­pel”, Text unter dem Blei­stift) und die Fette Bernhard-Antiqua von Lucian Bern­hard („Vor­wärts”).

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Les Crayons de la Maison Caran d’Ache Ed. № 4

Vor kur­zem kam das vierte Set der Reihe „Les Cray­ons de la Mai­son Caran d’Ache“1 auf den Markt und sofort in mei­nen Waren­korb2.

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache Ed. № 4

(Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken)

Mein ers­ter Ein­druck war ein sehr guter. Der Klapp­kar­ton der ers­ten drei Sets wurde von einer sta­bi­le­ren und mich anspre­chen­den Schie­be­schach­tel abge­löst. Ihre Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät und die der vier Blei­stifte ist sehr gut; Fer­ti­gungs­män­gel wie beim ers­ten Set konnte ich nicht feststellen.

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache Ed. № 4

Nach här­te­ren Minen im zwei­ten und drit­ten Set sind die im aktu­el­len wie­der wei­cher und denen im ers­ten Set sehr ähn­lich; sie ent­spre­chen etwa HB-B beim STAEDTLER Mars Lumo­graph3. Unklar ist für mich jedoch, warum sie sich über­haupt unter­schei­den. – Glei­t­ei­gen­schaf­ten und Radier­bar­keit spre­chen für eine kera­mi­sche Mine.

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache Ed. № 4

Auch die­ses Set ent­hält ein drei­spra­chi­ges Falt­blatt. Unter „Aus­ser­ge­wöhn­li­che Holz­ar­ten* für eine exklu­sive Kol­lek­tion“ wer­den Afri­ka­ni­sches Ayous, Sil­ber­pap­pel, Red & Olive Zebrano und Indi­sche Pap­pel genannt; das Stern­chen ver­weist dabei auf „Press­holz“ am unte­ren Rand. In der fran­zö­si­schen und eng­li­schen Beschrei­bung heißt es „Des essen­ces* de bois d’exception pour une coll­ec­tion exclu­sive“ (*Bois recon­sti­tué) und „An exclu­sive coll­ec­tion made with essen­ces* of noble woods“ (*Recon­sti­tu­ted wood). Bei einem wei­te­ren Blick auf die Falt­blät­ter zu den ande­ren drei Sets ent­de­cke ich den Hin­weis auf Press­holz auch in dem zum zwei­ten. Doch warum Press­holz? Und was bedeu­tet „essen­ces“, zu fin­den in allen Faltblättern?

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache Ed. № 4

Ich finde das rät­sel­haft. Würde da nicht eher „Her­ge­stellt aus …“ ste­hen, wenn diese Blei­stifte tat­säch­lich aus den genann­ten Höl­zern gefer­tigt wor­den wären?4 Wäh­rend Caran d’Ache beim 348 aus Buche und dem Blei­stift aus Lär­che das jewei­lige Holz ver­ar­bei­tet hat, kam bei den Blei­stif­ten der „Les Cray­ons de la Mai­son Caran d’Ache“-Sets offen­bar eine andere Tech­nik zum Ein­satz. Mein Leser Tom kom­men­tierte bereits am 31.7.14:

Am I right in thin­king the pen­cils are NOT made from the woods they are named after? They are I think made from refor­med and colou­red wood pow­der (FSC) that is inspi­red by cer­tain natu­ral woods in its pat­ter­ning and colouring …

Ich habe die­sen Gedan­ken zunächst abge­tan, kann ihn aber jetzt nach­voll­zie­hen, denn die Blei­stifte haben kein für mich wahr­nehm­ba­res Aroma und ihr Gewicht schwankt bei wei­tem nicht in dem Maß, wie es die Dich­ten der auf­ge­führ­ten Höl­zer erwar­ten las­sen. Es wäre zwei­fel­los eine große Leis­tung, mit gefärb­ten Holz­meh­len die Mase­rung edler Höl­zer nach­zu­emp­fin­den, doch sollte man das bei die­sen Sets wirk­lich gemacht haben, hätte ich eine ent­spre­chende Infor­ma­tion ehr­li­cher gefun­den als den für mich hier nichts­sa­gen­den Begriff „essence“ (aber immer­hin wurde auf Press­holz verwiesen).

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache Ed. № 4

Die Stifte aller Sets finde ich sehr schön, doch die mei­ner Ansicht nach unklare Mate­ri­al­be­schrei­bung trübt meine Freude.

Nach­trag vom 11.11.14: Kurio­ser­weise habe ich noch etwas über­se­hen. Selbst mit der Lupe kann ich bei kei­nem der 16 Blei­stifte in den Sets die für einen aus Brett­chen her­ge­stell­ten Blei­stift typi­schen Trenn­li­nien erken­nen. Gerade bei den stär­ker gema­ser­ten Exem­pla­ren müss­ten die Hälf­ten durch eine Stö­rung des Mus­ters deut­lich erkenn­bar sein, doch das ist nicht der Fall.

Nach­trag vom 12.11.14: Wei­tere Beob­ach­tun­gen und Gedan­ken habe ich in die­sem Kom­men­tar untergebracht.

Nach­trag vom 15.11.14: Wei­ter geht es hier.

  1. Das erste gibt es hier zu sehen.
  2. Zeichen-Center Ebe­l­ing, knapp 21 Euro. – Aus der Serie „Les Cray­ons de la Mai­son“ gibt es jetzt auch eine Stift­ab­lage № 1.
  3. Die Minen im zwei­ten kom­men F-HB und die im drit­ten H-F sehr nahe.
  4. Rät­sel­haft finde ich übri­gens auch, dass mir die­ser Gedanke nicht schon beim ers­ten, spä­tes­tens jedoch beim zwei­ten Set gekom­men ist.

Der Spaziergang

Ohne Spa­zie­ren und damit ver­bun­dene Natur­an­schau­ung, ohne diese ebenso lieb­li­che wie ermah­nungs­rei­che Erkun­di­gung fühle ich mich wie ver­lo­ren und bin es auch. Höchst lie­be­voll und auf­merk­sam muß der, der spa­ziert, jedes kleinste leben­dige Ding, sei es ein Kind, ein Hund, eine Mücke, ein Schmet­ter­ling, ein Spatz, ein Wurm, eine Blume, ein Mann, ein Haus, ein Baum, eine Hecke, eine Schne­cke, eine Maus, eine Wolke, ein Berg, ein Blatt oder auch nur ein armes weg­ge­wor­fe­nes Fetz­chen Schreib­pa­pier, auf das viel­leicht ein lie­bes gutes Schul­kind seine ers­ten unge­fü­gen Buch­sta­ben geschrie­ben hat, stu­die­ren und betrach­ten. Die höchs­ten und nied­rigs­ten, die erns­tes­ten und lus­tigs­ten Dinge sind ihm glei­cher­weise lieb und schön und wert. 

Aus: Robert Wal­ser, Der Spa­zier­gang (1917). – Auf diese Pas­sage auf­merk­sam gewor­den bin ich durch „Wal­ser Wal­king“ bei Orange Crate Art.

Herbst

Auch wenn diese Jah­res­zeit von Zer­fall geprägt ist, so habe ich doch den Herbst noch nie so schön emp­fun­den wie in die­sem Jahr. Als Kisho heute früh nach einer guten Stunde nicht nach Hause wollte, konnte ich ihn sehr gut ver­ste­hen – nur allzu gerne wäre ich mit ihm noch län­ger spa­zie­ren gegangen.

Herbst

Herbst

Herbst

Herbst

Herbst

Herbst

Herbst

Herbst

Herbst

Herbst

Herbst

Herbst

Die Fotos habe ich bei drei Spa­zier­gän­gen in Rüs­sels­heim gemacht.

Kurz notiert

  • Wäh­rend STAEDTLER Deutsch­land den 1,3-mm-Druckbleistift 771 („Jumbo”) bereits Ende 2013 aus dem Sor­ti­ment genom­men hat, gibt es bei STAEDTLER Japan neben der schwarz-gelben Ver­sion jetzt auch eine schwarz-weiße.
  • Das neu­este Pro­dukt mit dem vor 80 Jah­ren für STAEDTLER ein­ge­tra­ge­nen Namen „LUNA“ ist der drei­flä­chige Druck­blei­stift LUNA 7612 von STAEDTLER Japan.
  • Die was­ser­feste Tinte für den SUPER5 ist ab sofort verfüg- und online bestell­bar.
  • „Smar­ter Blei­stift für Papier und Tablet“: Der Faber-Castell Stylus Pen­cil (PDF). – Danke an Ste­phen für den Hinweis!
  • Schreib­ge­rät, Stylus, Zir­kel, Expe­ri­men­tier­kas­ten und Spiel­zeug in einem ist der Polar Pen, eben­falls ein erfolg­rei­ches Kickstarter-Projekt. Die­ser Stift arbei­tet u. a. mit der Mine des Gel­schrei­bers Pilot Hi-Tec-C1, der mir auch sehr gut gefällt. – Danke an Wow­ter und Andreas für den Hinweis!
  1. Heißt außer­halb Japans G-Tec-C.

Wundersame Welt der Waren (30)

Sicher allen ver­traut ist der „Ser­vier­vor­schlag“, mit dem auf Lebens­mit­tel­ver­pa­ckun­gen dar­auf hin­ge­wie­sen wird, dass z. B. der Apfel­saft nicht in Form gan­zer Äpfel aus der Fla­sche pur­zelt und die Tiefkühl-Fertigmahlzeit den Ofen ohne ein Glas Rot­wein ver­lässt. Wie man vor­geht, wenn die Nicht­über­ein­stim­mung von Eti­kett und Inhalt eine noch grö­ßere Dimen­sion annimmt, zeigt die Vös­lauer Mine­ral­was­ser AG („Bitte ein­fach wohl füh­len.”) mit ihrem Erfri­schungs­ge­tränk „Balance Juicy“ der Geschmacks­rich­tung „Pink Grape­fruit“ und dem Begriff „Sym­bol­bild“.

Symbolbild

(für eine noch grö­ßere Erfri­schung Bild anklicken)

Das Sym­bol­bild „Grapefruit-Scheibe“ steht ver­mut­lich für den sym­bo­li­schen Anteil Grape­fruit­saft, denn „mit 7% Frucht­zu­satz“ und „Grapefruit- und Zitro­nen­saft“, wie uns das Eti­kett mit­teilt, ent­hält „Balance Juicy“ keine 7% davon. Bei die­ser Menge hätte es selbst der Ser­vier­vor­schlag schwer!

Symbolbild

Übri­gens: Das Eti­kett misst 22,2 × 5,7 cm und die bei­den Grape­fruit­schei­ben im Durch­mes­ser 3,8 cm, womit die Grape­fruit 17,9% der Eti­ket­ten­flä­che und so por­ti­ons­mä­ßig einen Platz weit vor denen in der Fla­sche einnimmt.

Danke an San­dra für den Hin­weis auf die­ses bemer­kens­werte Etikett!

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