2016

Paperworld 2016 (2)

Auch in die­sem Jahr war ich wie­der bei DOMS.

Paperworld 2016 (2)

Der indi­sche Her­stel­ler, der 1976 mit der Fer­ti­gung von Blei­stif­ten begon­nen hat und seit ein paar Jah­ren zur FILA-Gruppe gehört1, zeigte sich im neuen Design, zu dem ein lus­ti­ges Mas­kott­chen und der Slo­gan „Sharp Minds“ gehö­ren. Das Design ist zwar sehr bunt, aber durch­aus reizvoll.

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Die Blei­stifte sind von ordent­li­cher Qua­li­tät und haben – ebenso wie die Ver­pa­ckun­gen – eine pfif­fige Gestal­tung (ich werde bei Gele­gen­heit einige Details zei­gen). – Außer Pap­pel kommt übri­gens Chandada (auch Vatta oder Kenda, bot. Mac­a­ranga pel­tata) zum Ein­satz; die­ses Blei­stift­holz war mir neu.

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Der Besuch am Stand von Viarco gehörte selbst­ver­ständ­lich auch zum Pro­gramm, da das por­tu­gie­si­sche Unter­neh­men immer etwas Beson­de­res präsentiert.

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Sehr gut gefal­len haben mir die dün­nen Blei­stifte mit recht­ecki­gem Quer­schnitt und stark ver­run­de­ten Kan­ten, die es in sechs Vari­an­ten gibt.

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Viarco nutzt für Mus­ter ein Kar­ton­etui, und die­ses steht den fla­chen Blei­stif­ten eben­falls gut.

Paperworld 2016 (2)

Gerade in Arbeit ist eine Wie­der­auf­lage alter Designs für Blei­stifte und Kar­tons, die hier in einer ers­ten Ver­sion zu sehen waren (die Blei­stifte stam­men aus dem Archiv).

Paperworld 2016 (2)

Die bes­ten zur­zeit erhält­li­chen Kur­bel­spit­zer kom­men mei­ner Ansicht nach vom japa­ni­schen Her­stel­ler CARL, und da ich von einer Neu­heit wusste, war ich kurz am Stand.

Paperworld 2016 (2)

Die Lehre des GP-6 klemmt das Papier, und der Locher hat eine Nase, die in den Ker­ben der Lehre ein­ras­tet; so lässt sich mit die­sem Set für nahezu jedes Ring­buch prä­zise lochen.

Paperworld 2016 (2)

Der Putitto ist sicher einer der kleins­ten Locher für die Stan­dard­lo­chung (zwei Löcher mit einem Durch­mes­ser von etwa 6 mm im Abstand von 80 mm). Die Details, auf die geach­tet wurde, las­sen stau­nen: Eine Aus­spa­rung ermög­licht, den kor­rek­ten Sitz des Papiers zu prü­fen, und der Drü­cker lässt sich ver­sen­ken und arre­tie­ren, um den Putitto bei Nichtge­brauch noch fla­cher zu machen. Eine Öse, um den Locher an eine Schnur zu hän­gen, und einen Auf­fang­be­häl­ter für den Spitz­ab­fall gibt es ebenfalls.

Paperworld 2016 (2)

Beson­ders neu­gie­rig war ich auf den CPS-80, einer unge­wöhn­li­chen Kom­bi­na­tion aus Hand- und Kur­bel­spit­zer. Das Gerät ist so gestal­tet, dass man nicht den Blei­stift im Spit­zer, son­dern den Spit­zer mit­hilfe der Kur­bel um den Blei­stift dreht. Es funk­tio­niert per­fekt und erfreut nicht nur den zehn­jäh­ri­gen Jun­gen mir! – Ich hoffe, dass CARL bald einen deut­schen Ver­trieb findet.

Paperworld 2016 (2)

Im drit­ten und letz­ten Teil geht es um den Erlan­ger Her­stel­ler Möbius+Ruppert, der mit gro­ßen Über­ra­schun­gen aufwartete.

Nach­trag vom 11.10.16: Die Patent­schrift zum CPS-80 gibt es hier.

  1. Genauer: DOMS ist eine Marke der Wri­te­fine Pro­ducts Pvt. Limi­ted (WFPL), und das ita­lie­ni­sche Unter­neh­men FILA (Fabbrica Ita­liana Lapis ed Affini) hat sei­nen 2012 erwor­be­nen Anteil an WFPL von 18,5% im ver­gan­ge­nen Jahr auf 51% erhöht. – Zu FILA gehö­ren u. a. LYRA, Dixon und Ticon­de­roga.

Paperworld 2016 (1)

Vor weni­gen Tagen gin­gen die Paper­world und die zeit­gleich statt­fin­dende Crea­ti­ve­world in Frankfurt/Main zu Ende; hier der erste Teil mei­ner kur­zen und nicht reprä­sen­ta­ti­ven Noti­zen. – Dies­mal nicht ver­tre­ten waren u. a. Atoma, Brun­nen, Dahle, Haff, Her­litz, Koh- I-Noor, LAMY, Pilot, Plus, Schnei­der und Schwan-Stabilo.

Der Auf­tritt von STAEDTLER stand ganz im Zei­chen des 50-jährigen Jubi­lä­ums von FIMO. Es gab auch einen Auf­stel­ler mit Blei­stif­ten, dar­un­ter der Mars Lumo­graph, doch zu mei­ner gro­ßen Über­ra­schung wurde nicht des­sen erwei­ter­tes Sor­ti­ment prä­sen­tiert. – Bei Faber-Castell und Eber­hard Faber sind mir keine Neu­hei­ten auf­ge­fal­len, ebenso wenig bei KUM.

Paperworld 2016 (1)

Neu vom Schwei­zer Her­stel­ler Caran d’Ache ist der Blei­stift GENIUS 353 mit Touch­screen-Tip, den es mit schwar­zem und wei­ßem Lack, aber nur in HB gibt. – Der Tip ist nicht abnehmbar.

Paperworld 2016 (1)

Zu sehen war auch das im ver­gan­ge­nen August ein­ge­führte Geschenk­set „Swiss Wood“ mit einem Blei­stift aus Jura-Buche und einem aus Arve nebst Radie­rer und Magnesium-Spitzer. Letz­te­rer trägt außer „Made in Ger­many“ auf dem Mes­ser keine Kenn­zeich­nung, doch ich ver­mute auf­grund der Ähn­lich­keit, dass er wie der Spit­zer im Technograph-Set von Eisen stammt.

Paperworld 2016 (1)

Paperworld 2016 (1)

Bei zwei der vier Blei­stifte eines Sets der GRAFIK-Serie fie­len mir außer­mit­tig sit­zende Minen auf.

Paperworld 2016 (1)

Vor­ge­stellt wur­den zudem zwei Son­der­aus­füh­run­gen des im Jahr 1930 erst­mals erhältli­chen Fix­pen­cil, mit dem der Schwei­zer Archi­tekt Mario Botta gewür­digt wird. Die Sets mit Fix­pen­cil, Gra­phit­mine in B und vier was­ser­ver­mal­ba­ren Farb­mi­nen sind ab April erhältlich.

Paperworld 2016 (1)

Die wohl unge­wöhn­lichs­ten Blei­stifte der dies­jäh­ri­gen Paper­world kom­men vom Start-Up Manao­mea.

Paperworld 2016 (1)

Das Mün­che­ner Unter­neh­men fer­tigt sie nach eige­nem paten­tier­ten Ver­fah­ren aus Jute, Flachs und ande­ren Natur­fa­sern sowie Bio­po­ly­me­ren. Die Mate­ria­lien für die bei­den Bleistif­te und das Mäpp­chen stam­men meist aus Ent­wick­lungs­län­dern und immer aus Bio-Anbau, und beim gesam­ten Her­stel­lungs­pro­zess wird auf Fair­ness und Umwelt­ver­träg­lich­keit ge­achtet. Die ver­wen­dete Tech­nik bie­tet große Gestal­tungs­frei­hei­ten, und so las­sen sich Stifte in unter­schied­li­chen Pro­fi­len, Far­ben und Ober­flä­chen fertigen.

Paperworld 2016 (1)

Bei Pen­tel konnte ich erfah­ren, dass die Ver­füg­bar­keit der Metall­va­ri­ante des 0,2-mm-Druckbleistifts Pen­tel orenz in Deutsch­land davon abhängt, wie gut die ande­ren Ausfüh­rungen ankommen.

Paperworld 2016 (1)

Die groß­ar­ti­gen Ecoline-Wasserfarben des nie­der­län­di­schen Anbie­ters Royal Tal­ens gibt es ab sofort auch als Pin­sel­stift. – Inter­es­san­tes Detail: Die Farbe in den Pin­sel­stif­ten ist etwas kon­zen­trier­ter als die im Glas, damit die Far­ben zuein­an­der pas­sen. Würde man den Pin­selstift nach­fül­len (was mög­lich ist), wäre der Abstrich zu hell.

Paperworld 2016 (1)

Im zwei­ten Teil geht es um DOMS, Viarco und CARL.

Veranschaulichung

Mit zwei bemer­kens­wer­ten Ver­an­schau­li­chun­gen war­tete Franz Maria Feld­haus in sei­ner zwölf­sei­ti­gen Schrift „Der Blei­stift“ aus dem Jahr 1922 auf.

Veranschaulichung

(zum Ver­grö­ßern anklicken)

Acht Züge mit je fünf­und­zwan­zig Wag­gons, davon vier mit Holz und vier mit Kohle, zei­gen den dama­li­gen Jah­res­ver­brauch von J.S. STAEDTLER für die Blei­stift­pro­duk­tion. Noch beein­druckender indes ist fol­gende Abbildung:

Veranschaulichung

Würde man alle damals von STAEDTLER pro Jahr gefer­tig­ten Stifte – etwa 65.000.000 Stück – anein­an­der­rei­hen, so käme man auf 11.375.000 Meter (zum Ver­gleich: Die Erd­achse ist 12.712.000 Meter lang).

Kurz notiert

  • Manao­mea, ein Start-up aus Mün­chen, fer­tigt nach eige­nem paten­tier­ten Ver­fah­ren Blei­stifte aus Jute, Flachs und ande­ren Natur­fa­sern sowie Bio­po­ly­me­ren. Die Mate­ria­lien stam­men meist aus Ent­wick­lungs­län­dern und immer aus Bio-Anbau, und beim gesam­ten Her­stel­lungs­pro­zess wird auf Fair­ness und Umwelt­ver­träg­lich­keit geachtet.
    Manaomea (Klick führt zur Website)
    Das Unter­neh­men prä­sen­tiert sich und seine Pro­dukte auf der Paper­world 2016 in Frankfurt/Main am Stand B80C in Halle 6, Ebene 1. 
  • Noch mehr Bleistift-Schnitzereien: „Artist Meti­cu­lously Car­ves Pen­cils to Recreate the World Around Him“. – Via Blei­stift.
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