2017

Blau-Weiß-Schwarz

Wer es geschafft hat, sich eine Farb­kom­bi­na­tion als Mar­ken­zei­chen schüt­zen zu las­sen, kann es sich auch leis­ten, nur mit die­ser auf­zu­tre­ten und auf jede wei­tere Kenn­zeich­nung zu verzichten.

Blau-Weiß-Schwarz

Der japa­ni­sche Her­stel­ler Tom­bow brachte im Novem­ber 1969 den Radie­rer MONO auf den Markt1 und wählte für ihn die Far­ben Blau, Weiß und Schwarz. Am 1. März 2017 gewährte das japa­ni­sche Minis­te­rium für Wirt­schaft, Han­del und Indus­trie erst­mals die Ein­tra­gung einer Farb­kom­bi­na­tion als Mar­ken­zei­chen, und die erste geschützte Kom­bi­na­tion ist die des Tom­bow MONO. Doch dass aus­schließ­lich diese Far­ben die Papp­man­schette die­ses beson­deren Radie­rers zie­ren, hat einen ande­ren Grund: Man möchte Prü­fungs­kan­di­da­ten ein Pro­dukt anbie­ten, das den stren­gen Vor­schrif­ten für zu Prü­fun­gen zuge­las­se­nen Din­gen und deren Kenn­zeich­nung ent­spricht2. Anstatt nun den Auf­druck auf das Nötigste zu re­duzieren, kann ihn Tom­bow auf­grund der Popu­la­ri­tät die­ser Farb­kom­bi­na­tion ganz weg­lassen3.

Blau-Weiß-Schwarz

Ja, die Rück­seite sieht genauso aus; die Schmal­sei­ten sind weiß.

Der mini­ma­lis­ti­sche Radie­rer4 wurde Anfang August 2017 vor­ge­stellt; er misst 43 × 17 × 11 mm und ent­spricht der kleins­ten Aus­füh­rung PE-01A. – Vie­len Dank an Yumiko für die­ses Set!

Nach­trag vom 5.10.17: Einen voll­stän­dig wei­ßen Radie­rer gibt es von SEED; auch die­ser wird Prü­fungs­kan­di­da­ten ange­dient. – Neben­bei: Der Tom­bow MONO wird von SEED her­gestellt.

  1. Genau­ge­nom­men gab es schon im Sep­tem­ber 1967 einen Radie­rer mit dem Namen MONO 100. Er hatte jedoch keine Man­schette, war weiß-grau und wurde nur zusam­men mit einem Dut­zend des Blei­stifts Tom­bow MONO 100 ange­bo­ten, der anläss­lich des 55-jährigen Fir­men­ju­bi­lä­ums auf den Markt kam. – Quelle: The 100 Year History of Tom­bow Pen­cil (Tom­bow Pen­cil Co., Ltd., 2013).
  2. Bereits im Okto­ber 2015 hat Tom­bow eine Vari­ante des „Mark Sheet“-Bleistifts auf den Markt gebracht, der nur das Logo, näm­lich die Libelle, trägt.
  3. Ich denke aller­dings, dass der Radie­rer auf­grund des feh­len­den Strich­codes immer in einer Umver­pa­ckung ver­kauft wer­den muss.
  4. Dazu passt ein Zitat von Antoine de Saint-Exupéry: „Per­fek­tion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hin­zu­zu­fü­gen gibt, son­dern wenn man nichts mehr weg­las­sen kann.“

Ein Etui für den Pollux

Vor einer Weile bin ich auf La Hyuna aus Korea und ihre geschmack­vol­len Arbei­ten auf­merksam gewor­den. Unter die­sen befand sich ein Etui für den Faber-Castell Janus 4046, und so habe ich sie gefragt, ob ich bei ihr eines für den M+R Pol­lux in Auf­trag geben könne. Seit ein paar Tagen habe ich es nun.

Ein Etui für den Pollux

Das in hell­braun und grün gehal­tene Etui ist her­vor­ra­gend ver­ar­bei­tet und passt per­fekt. Der Druck­knopf schließt sicher, aber nicht zu fest, und damit der auf der Innen­seite liegen­de Teil des Druck­knop­fes den Spit­zer nicht ver­kratzt, ist es abgedeckt.

Ein Etui für den Pollux

Meine Freude an dem Etui wurde noch grö­ßer, als ich erfah­ren habe, dass es ein Geschenk ist.

Ein Etui für den Pollux

Vie­len Dank an La Hyuna für das schöne Stück!

Stiftablage des Monats (4)

Die Stift­ab­lage des Monats Okto­ber kommt von LYRA.

Stiftablage des Monats

Fül­lung fürs Foto: M+R Pol­lux, Pan­tone Gra­phite HB

Sie ist aus Holz, 23 cm lang, 7 cm breit und 1,4 cm hoch; vier halb­runde Ril­len neh­men Stifte und Zube­hör auf. – Ich habe die­ses in Deutsch­land her­ge­stellte und in mei­nen Augen attrak­tive Uten­sil vor vie­len Jah­ren beim japa­ni­schen Anbie­ter Bun­doki gekauft und hier­zu­lande nie gesehen.

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Granate 1892

Das US-amerikanische Design-Patent1 Nr. 21864 vom Sep­tem­ber 1892 beschreibt eine Vari­ante des als „Gra­nate“ bekann­ten Handspitzers.

Granate 1892

Hat die „Gra­nate“ auch heute noch vier Rän­de­lun­gen2, damit man sie gut grei­fen kann, ist der im Patent gezeigte Spit­zer mit vier Rin­gen aus jeweils acht Flä­chen ver­se­hen. Inter­es­san­ter­weise hebt Ste­phen A. Davis, der Inha­ber des Patents, her­vor, dass der Aus­schnitt für das Mes­ser nicht Bestand­teil sei­nes Designs ist. – Offen bleibt, ob die­ser Spit­zer tat­säch­lich pro­du­ziert wurde oder es bei dem Design-Patent blieb.

Danke an Sean von Con­trap­un­ta­lism für den Hin­weis auf die­ses Patent!

  1. Ver­gleich­bar mit dem Geschmacks­mus­ter in Deutsch­land.
  2. Die Aus­füh­run­gen für Stifte mit einem Durch­mes­ser von bis zu 11 mm (z. B. diese) haben nur drei Rän­de­lun­gen.

Blei- und Rotstifte von Shinwa

Heute ein kur­zer Blick auf Blei- und Rot­stifte von Shinwa, einem japa­ni­schen Anbie­ter von Messgeräten.

Blei- und Rotstifte von Shinwa

Die Stifte haben die übli­che Länge von 17,5 cm, den Durch­mes­ser von 7,7 mm und Minen in den Stär­ken 2,5 mm (Blei­stift) bzw. 3 mm (Rot­stift). Neben den eng­li­schen Kennzeich­nungen fin­den sich „工事用鉛筆 PRO“ (etwa „Kon­struk­ti­ons­blei­stift PRO“) sowie das Logo und der Name „シンワ” des Anbie­ters. Die Tauch­kappe des Blei­stifts trägt „HB“ und die des Rot­stifts „〈赤〉ふつう“, grob über­setzt „Rot nor­mal“. Ich nehme an, dass diese Stifte für den Gebrauch z. B. in der Werk­statt gedacht sind, und so sei das an die 1980er Jahre erin­nernde Design verziehen.

Blei- und Rotstifte von Shinwa

Die Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät der Stifte könnte etwas bes­ser sein. Der dünne Lack hat einige Unre­gel­mä­ßig­kei­ten und an man­chen Kap­pen gibt es rote und blaue Fle­cken; zudem ist ein Rot­stift leicht verzogen.

Blei- und Rotstifte von Shinwa

Gespitzt mit dem Kur­bel­spit­zer CARL Decade DE-100 …

Die Qua­li­tät von Holz und Mine ist jedoch erfreu­lich. Beide Stifte machen im Kurbel- und im Hand­spit­zer eine gute Figur, sind recht bruch­fest und haben eine sau­bere Abgabe. Der Blei­stift, des­sen Härte etwa der des STAEDTLER Mars Lu­mograph B ent­spricht, glei­tet und schwärzt gut, und der Rot­stift, der wisch­fes­ter ist als der Blei­stift, hat eine or­dentliche Sät­ti­gung und ist ver­gleichs­weise weich. Erwar­tungs­ge­mäß lässt sich nur der Blei­stift radie­ren. – Beim Holz dürfte es sich um Weihrauch-Zeder handeln.

Blei- und Rotstifte von Shinwa

… und dem Pol­lux von Möbius+Ruppert

Gekauft habe ich diese Stifte beim deut­schen Ver­sen­der Die­ter Schmidt, wo sie im Dreier­pack zu 1,95 Euro (Blei­stift) und 2,45 Euro (Rot­stift) ange­bo­ten wer­den. Den Blei­stift gibt es in H und HB und den Rot­stift in Hart und Mit­tel. – Ver­mut­lich wur­den diese Stifte von einem OEM für Shinwa gefer­tigt, doch wer das ist, konnte ich nicht herausfinden.

Blei- und Rotstifte von Shinwa

Post-Feder

Post-Feder

(zum Ver­grö­ßern anklicken)

Nein, die­ser Pilot Cus­tom Heri­tage 912 hatte kei­nen Unfall, und die unge­wöhn­li­che Form sei­ner Feder ist auch nicht das Ergeb­nis einer frag­wür­di­gen Bastelei.

Die Krüm­mung der soge­nann­ten PO-Feder hat einen beson­de­ren Grund. Als im Japan der 1920er Jahre Post­kar­ten auf­ka­men, waren diese zunächst aus wei­chem, fase­ri­gem Papier, das sich zwar gut für die Beschrif­tung mit dem Pin­sel eig­nete, aber nicht für die mit dem Füll­fe­der­hal­ter. Und weil der Ver­sand der Post­karte deut­lich güns­ti­ger war als der eines Briefs, erfreute sie sich gro­ßer Belieb­heit. So ent­warf der japa­ni­sche Her­stel­ler Pilot eine Feder für das Schrei­ben auf die­sem bil­li­gem Papier. Sie ist sehr fest und hat eben diese Krüm­mung, durch die die Spitze fast senk­recht auf dem Papier steht; dies führt auf wei­chem und rau­hem Papier zu einer noch schwär­z­e­ren Schrift, ohne dass diese dabei zer­fa­sert. Diese Feder, die etwas fei­ner ist als die EF-Feder des Pilot Pen­man­ship, glei­tet sehr leicht und hat einen sehr gu­ten Tin­ten­fluss, und es macht mir große Freude, mit ihr zu schrei­ben. – Außer im Cus­tom Heri­tage 912, den ich haupt­sächlich zusam­men mit dem Hobo­ni­chi Techo benutze, bie­tet Pilot diese PO-Feder noch im Cus­tom 742 und im Cus­tom 743 an.

Vier

Vier

Beim heu­ti­gen Morgenspaziergang

Kisho ist heute vier! Das wird natür­lich gefei­ert, und wir hof­fen, dass er mit uns genauso glück­lich ist wie wir mit ihm und wir noch viele schöne Jahre zusam­men ver­brin­gen dürfen.

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