Januar 2020

SEED Clear Radar

Ein ech­ter Hin-, nein: Durch­gu­cker ist der trans­pa­rente Radie­rer Clear Radar von SEED aus Japan.

SEED Clear Radar

Der in zwei Grö­ßen erhält­li­che Clear Radar kam bereits Anfang Sep­tem­ber letz­ten Jah­res auf den Markt und war gleich so begehrt, dass er lange aus­ver­kauft war und es in eini­gen Geschäf­ten sogar War­te­lis­ten gab. – Wenn ich rich­tig infor­miert bin, ist er nicht der erste durch­sich­tige Radie­rer. Auch von SEED gab es schon vor vie­len Jah­ren einen, doch der war här­ter und hat schlecht radiert.

SEED Clear Radar

Nach dem Ent­fer­nen der Schutz­fo­lie fällt auf, dass der Radie­rer mit einem Pul­ver über­zo­gen ist. Es soll ver­hin­dern, dass die Blö­cke in der Fer­ti­gung anein­an­der kle­ben, lässt sich aber abwa­schen. Die Trans­pa­renz ist ver­blüf­fend, und die sehr glatte Ober­flä­che1 sowie die halb­durch­sich­tige Man­schette aus Kunst­stoff unter­strei­chen­den den unge­wöhn­li­chen Effekt.

Beein­druckt die Radier­leis­tung des SEED Clear Radar ebenso wie sein Aus­se­hen? Das wird sich diese Woche im täg­li­chen Gebrauch zeigen.

Danke an Sola von pen­cils and other things für den SEED Clear Radar!

  1. Ledig­lich an den schma­len Längs­sei­ten kann man leichte Spu­ren erken­nen (sie stam­men ver­mut­lich von einem Schneid­werk­zeug).

uni LIMEX

Bereits seit Ende Sep­tem­ber ver­gan­ge­nen Jah­res im Sor­ti­ment des japa­ni­schen Her­stel­lers Mitsubishi/​uni: Der Kugel­schrei­ber LIMEX mit einem Schaft aus dem gleich­na­mi­gen Mate­rial, der zum über­wie­gen­den Teil Kalk­stein enthält.

uni LIMEX

Das japa­ni­sche Unter­neh­men TBM Co., Ltd. hat LIMEX als Alter­na­tive zu Poly­pro­py­len und Polyethy­len ent­wi­ckelt und 2014 paten­tie­ren las­sen. Der Kalk­stein, der bis zu 80% die­ses Werk­stoffs aus­macht, ist welt­weit reich­lich vor­han­den und kann sehr effi­zi­ent recy­celt wer­den. LIMEX lässt sich auch für die Her­stel­lung von Papier- und Kar­to­nal­ter­na­ti­ven nut­zen, und aus den Res­ten, die dabei anfal­len, wird der uni LIMEX gefertigt.

uni LIMEX

Die Form des uni LIMEX ent­spricht der des 1979 ein­ge­führ­ten Kugel­schrei­bers uni BOXY 1001, und der Drü­cker und die Ras­tung dürf­ten die glei­chen wie bei die­sem sein. Unge­wöhnlich ist jedoch die Kenn­zeich­nung: Wäh­rend der Name des Her­stel­lers recht unschein­bar ange­bracht ist, fin­den sich das LIMEX-​Logo und der Schrift­zug so pro­mi­nent auf dem Clip, als würde der Stift das Mate­rial bewer­ben2. – Lei­der schreibt die mit­ge­lie­ferte Mine (0,7 mm, schwarz, Art.-Nr. S-​7S) nicht so leicht wie die Jetstream-​Minen des glei­chen Her­stel­lers, doch es gibt eine ein­fa­che Abhilfe.

uni LIMEX

Die Mine SXR-​80-​xx3 (z. B. für den Jet­stream 3 Slim Com­pact) hat die glei­chen Abmessun­gen wie die im LIMEX, aber nicht des­sen Ver­di­ckung, mit der sie auf der Feder sitzt; mit etwas Kle­be­band ist diese jedoch schnell ange­bracht4. Der Tausch ist leicht: Rote Ras­tung mit einem spit­zen Gegen­stand in den Schaft drü­cken, bis sich der schwarze Drü­cker he­rausziehen lässt, Mine tau­schen, Ras­tung mit Drü­cker wie­der in den Schaft ste­cken – fertig.

Der uni LIMEX gefällt mir sehr gut: Die unty­pi­sche Form, die kom­pak­ten Abmes­sun­gen, die Farb­ge­bung, die matte, nicht zu glatte Ober­flä­che und natür­lich das unge­wöhn­li­che Mate­rial machen ihn für mich zu einem anspre­chen­den Schreib­ge­rät (ledig­lich die mit­gelieferte Mine ist nicht mein Ding). Trotz der unge­wöhn­li­chen Pro­fils lässt sich der LIMEX auch gut hal­ten, denn die Kan­ten sind abge­run­det, und nahe am Griff gibt es zwei ge­riffelte Flä­chen. – Werde ich jetzt dem Blei­stift untreu? Nein, immer noch nicht.

Der uni LIMEX hat die Arti­kel­num­mer SD-​LX-​07 und kos­tet 200 Yen (knapp 1,70 Euro); die Mine SXR-​80 gibt es für 80 Yen (etwa 0,70 Euro).

Danke an Sola von pen­cils and other things für den uni LIMEX!

Nach­trag vom 5.1.20: Der uni LIMEX mit einem (dem?) Druck­blei­stift BOXY INTERNATIONAL:

uni LIMEX

  1. Es gab auch einige BOXY-​Druckbleistifte mit dem typi­schen Vier­kant­schaft.
  2. In der Pres­se­mit­tei­lung von uni heißt es, dass uni und TBM im Sep­tem­ber 2018 eine Kapital- und Geschäfts­al­li­anz ein­ge­gan­gen sind; dies könnte der Grund dafür sein. – Kom­men wei­tere Pro­dukte aus die­sem Mate­rial?
  3. xx = Strich­stärke.
  4. Auch die 0,28-mm-Mine für den uni Jet­stream Edge (SXR-​203-​28) lässt sich auf die glei­che Weise im uni LIMEX nut­zen. – Eine wei­tere Alter­na­tive ist die Gel-​Mine für den uni Style Fit (UMN-​139-​xx). Aller­dings muss diese nicht nur ver­dickt, son­dern auch um 11 mm gekürzt wer­den.

Schwarzer Freitag

Schwarzer Freitag

Wer unter die­ser Über­schrift düs­tere Mel­dun­gen aus der Bör­sen­welt befürch­tet hat, kann sich ent­spannt zurück­leh­nen – die offi­zi­elle Blog-​Währung ist der Gra­phit, und der steht immer hoch im Kurs. Und die­je­ni­gen, die sich bei die­sem Stich­wort ein Schnäpp­chen erhofft haben, muss ich ent­täu­schen, denn hier gibt es nach wie vor nichts zu kau­fen. Es drän­geln sich nur ein paar schwarze Radie­rer1 – sonst ist hier nichts los.

  1. Außer den gezeig­ten hatte ich noch den Faber-​Castell Dust Free (den ich lei­der nicht mehr fin­den kann) und den KUM Cor­rec Stick (der nach dem ers­ten Gebrauch in den Müll­ei­mer kam).

„Der Bleistift ist absolute Spitze“

Der moderne Blei­stift fei­ert heute sei­nen 225. Geburts­tag, denn am 3. Januar 1795 erhielt Nicolas-​Jacques Conté das Patent auf seine noch heute genutzte Rezep­tur für die Mine aus Gra­phit und Ton. In der sehr lesens­wer­ten Hom­mage „Der Blei­stift ist abso­lute Spitze“ wid­met sich Clau­dia Mäder der von Krieg und Liebe gepräg­ten Geschichte des Blei­stifts. – Danke an Tho­mas für den Hin­weis auf die­sen Artikel!

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