März 2021

Graphit-Tagebuch

Bereits gut ein Jahr online, aber für mich neu: Das Web­log gra­phite dia­ries1 aus Kanada. Mit gefällt die Aus­wahl der The­men, denn anstatt popu­läre Blei­stifte abzu­fei­ern, stellt der Autor weni­ger bekann­tes vor, z. B. Blei­stifte und Notiz­bü­cher aus Russ­land. Ich werde es gespannt ver­fol­gen! – Lei­der gibt es keine Kom­men­tar­funk­tion, aber viel­leicht kommt diese ja noch hinzu.

  1. Den Link zum RSS-Feed fin­det man auf der Seite nicht, aber man erhält ihn durch Anhän­gen von „/?format=rss“ an den URL.

Pentel Black Polymer 999

Die Blei­stift­mine, wie wir sie heute ken­nen, hat der Fran­zose Nicolas-Jacques Conté im Jahr 1795 erfun­den1. Er war der erste, der den Gra­phit mit Ton und Was­ser mischte, dar­aus die Minen presste und diese dann brannte2. Damit wurde es auch mög­lich, den Här­te­grad zu steu­ern – je höher der Gra­phit­an­teil, desto wei­cher die Mine.

Gut 150 Jahre danach suchte man nach einem Ver­fah­ren, um sehr dünne, bruch­sta­bile Minen für mecha­ni­sche Blei­stifte her­zu­stel­len. Erfolg hatte schließ­lich das im Jahr 1946 gegrün­dete japa­ni­sche Unter­neh­men Dai-Nihon Bungu Kabu­shiki Kai­sha, das sich 1971 den Namen Pen­tel gab und 1960 die Poly­mer­mine auf den Markt brachte3. Diese Mine, die als Bin­de­mit­tel Poly­mere4 statt Ton ent­hält, wird eben­falls gebrannt, wobei ein Teil der Poly­mere kar­bo­ni­siert5, d. h. in Kohle umge­wan­delt wird, was zur Schwär­zung bei­trägt6.

Neben ihrer hohen Bruch­fes­tig­keit hat die Poly­mer­mine noch wei­tere Vor­teile gegen­über der kera­mi­schen, denn sie glei­tet leich­ter, schreibt sau­be­rer, ist spar­sa­mer und schwärzt stär­ker. Sie wird inzwi­schen von allen gro­ßen Her­stel­lern ange­bo­ten und ist in den Durch­mes­sern von 0,2 bis 1,3 mm und den Här­te­gra­den 4H bis 4B erhältlich.

Pentel Black Polymer 999

19867 brachte Pen­tel eine Beson­der­heit auf den Markt, und zwar den holz­ge­fass­ten Blei­stift Black Poly­mer 999 mit einer 2 mm star­ken Poly­mer­mine8. Die­ser Blei­stift wurde offi­zi­ell nur in Japan ver­kauft und ist hier­zu­lande kaum bekannt. Es gab ihn 25 Jahre; 2011 endete die Produktion.

Pentel Black Polymer 999

Der Black Poly­mer 999 war in min­des­tens fünf Vari­an­ten erhältlich:

  1. PBP 999, erste Aus­füh­rung (CB100; schwar­zer Lack, matt; JIS-Logo9) 1986–?
  2. PBP 999, zweite Aus­füh­rung (CB100; schwar­zer Lack, matt; Bar­code und GTIN) ?–2011 (4B–2H)10
  3. PBP 999 (CB1; tür­ki­ser Lack, glän­zend; Namens­feld, Hiragana/Kanji11, Farb­co­die­rung12) ?–2011 (2B–HB)
  4. PBP 999 α (CB200; schwar­zer Lack, glän­zend; JIS-Logo, graue Kunst­stoff­kappe) 1987–2000
  5. PBP 999 α (CB201; Klar­lack, glän­zend; JIS-Logo, braune Kunst­stoff­kappe) 1989–?

Die Ver­pa­ckung des Pen­tel Black Poly­mer 999 mit schwar­zem Lack gab es in zwei Vari­an­ten. Die erste war eine trans­pa­rente Box, in der das Dut­zend durch ein U-förmiges und mit Kar­ton umge­be­nes Schaum­stoff­stück gehal­ten wurde; die hier gezeigte Falt­schach­tel ist die zweite Vari­ante. – Beide Aus­füh­run­gen des Pen­tel Black Poly­mer 999 α kamen in einem schwar­zen bzw. brau­nen (α) Kunst­stoff­tray, der in einer fla­chen Falt­schach­tel steckte.

Im Gegen­satz zu den ers­ten drei haben die α-Varianten einen Tauch­ring, eine Kunst­stoff­kappe und die Härtegrad-Angabe auf allen statt nur auf zwei Flä­chen. (Den Craft Design Tech­no­logy item 1713 könnte man trotz sei­nes abwei­chen­den Namens als sechste Vari­ante bezeich­nen, denn auch die­ser hatte eine Poly­mer­mine und kam von Pen­tel14.) – Im Fol­gen­den ein nähe­rer Blick auf die zweite Variante.

Pentel Black Polymer 999

Der Black Poly­mer 999 ist 7,8 mm dick15 und 178 mm lang; die α-Variante misst sogar 180 mm. Sein Holz (Weihrauch-Zeder) lässt sich sehr gut spit­zen, ist aber nicht von der bes­ten Qua­li­tät, denn manch­mal reißt es im Hand­spit­zer trotz schar­fem Mes­ser leicht aus. Durch die bruch­feste Mine lässt sich sogar der Black Poly­mer 999 2B16 im Faber-Castell Janus 4048 pro­blem­los in Form bringen.

Lei­der ist das Finish nur mit­tel­mä­ßig: Der matte, recht dünne Lack zeigt einige Unre­gel­mä­ßig­kei­ten und wird durch den Gebrauch des Stifts glän­zend. Auch der sil­ber­far­bene Prä­ge­druck könnte bes­ser sein; in man­chen Fäl­len hat er kleine Lücken (die Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät der α- und der tür­ki­sen Vari­ante ist deut­lich höher, wobei letz­tere den bes­ten Ein­druck macht). Das ist schade, denn mir gefällt die Gestal­tung, beson­ders wegen „BLACK POLYMER“ in der Euro­stile von Aldo Nova­rese (1962) und „999“ in Dot-Matrix-Optik17.

Die Abstu­fung der Här­te­grade ist unge­wöhn­lich. Wäh­rend HB, B und 2B etwa dem jeweils nächst­wei­che­ren Grad beim STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 ent­spre­chen (also B, 2B und 3B), so ist der Black Poly­mer 999 H für einen japa­ni­schen Blei­stift ver­gleichs­weise hart und eher mit dem STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 H ver­gleich­bar. Der Här­te­grad des Black Poly­mer 999 α HB über­rascht, denn er ent­spricht etwa dem STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 F. Die α-Variante unter­schei­det sich also von der nor­ma­len nicht nur im Finish, son­dern auch in der Mine.

Pentel Black Polymer 999

Aus dem Pentel-Katalog des Jah­res 2008

Die Schreib­ei­gen­schaf­ten sind her­vor­ra­gend: Die imprä­gnierte18, außer­or­dent­lich bruch­sta­bile Mine glei­tet sehr leicht, hat eine sau­bere Abgabe, schwärzt her­vor­ra­gend und ist sehr gut radier­bar. Auch im Ver­brauch schlägt die Poly­mer­mine die kera­mi­sche; ich habe den Ein­druck, als würde sie etwa 1,3- bis 1,5-mal so lange hal­ten. So behält der Blei­stift auch seine Spitze länger.

Die Wisch­fes­tig­keit kann ich nur schwer beur­tei­len, hängt sie doch vom Här­te­grad, dem Schreib­druck, dem Papier und dem Andruck beim Wischen ab. Pen­tel Japan gab damals an, dass die Par­ti­kel im Black Poly­mer 999 gleich­mä­ßi­ger geformt seien und daher bes­ser am Papier haf­ten, aber ich habe nicht den Ein­druck, als sei die Mine wisch­fes­ter als die ande­rer hoch­wer­ti­ger Blei­stifte. – Bei wei­che­ren Gra­den und glat­ten Papie­ren kann man das ganz leichte und für die Poly­mer­mine typi­sche Anhaf­ten der Mine spü­ren, aber das stört mich nicht.

Pentel Black Polymer 999

Da Pen­tel mei­nes Wis­sens keine eigene Holz­blei­stift­fer­ti­gung hatte, habe ich ver­sucht her­aus­zu­fin­den, wer den Black Poly­mer 999 her­ge­stellt hat. Zwei mit dem japa­ni­schen Schreib­wa­ren­markt sehr Ver­traute haben mir bestä­tigt, dass der Stift nicht von Pen­tel stammt, doch bei der Mine waren sie sich uneins – der eine meinte, sie käme von Pen­tel, und der andere gab an, dass sie von einem Zulie­fe­rer stamme. Dies muss aber kein Wider­spruch sein, denn in die­ser Bespre­chung ist zu sehen, dass sich die Minen der ers­ten und der zwei­ten Vari­ante unter­schei­den. Es wäre also gut mög­lich, dass die Pro­duk­tion zwi­schen­durch gewech­selt hat; wer betei­ligt war, weiß ich jedoch lei­der bis heute nicht.

Pentel Black Polymer 999

Zur­zeit gibt es min­des­ten drei holz­ge­fasste Blei­stifte mit Poly­mer­mine, und zwar den Eye­ball Olen Mark Sheet, den Kut­suwa Oren­pitsu und den Kut­suwa Hoku­sign. Man sagte mir, dass Kut­suwa die Blei­stifte nicht sel­ber her­stelle, aber Eye­ball eine Fer­ti­gung habe. Eye­ball gehört zur Ori­en­tal San­gyo Co., Ltd., die 1953 als Ori­en­tal Pen­cil Co., Ltd. gegrün­det wurde. Die­ses Unter­neh­men stellt Koh­len­stoff­pro­dukte und Gra­phit­pul­ver her und seit 1961 auch Bleistift- und Farb­mi­nen (Ori­en­tal ist zudem Teil der Tokai Car­bon Co., Ltd.). Es wäre also denk­bar, dass Ori­en­tal San­gyo Minen für Eye­ball her­stellt und Eye­ball Blei­stifte an Kut­suwa lie­fert.– Es fällt auf, dass sich unter der far­bi­gen Lackie­rung des Hoku­sign und des Oren­pitsu ein sil­ber­ner Lack fin­det, der dem des Olen Mark Sheet bemer­kens­wert ähn­lich ist (aber das muss nichts heißen).

Pentel Black Polymer 999

Der Pen­tel Black Poly­mer 999 ist heute nur noch sehr schwer zu bekom­men (und wenn, dann nicht sel­ten für das zehn­fa­che sei­nes ursprüng­li­chen Prei­ses oder im Fall des 999 α für wesent­lich mehr), doch die oben genann­ten Blei­stifte von Eye­ball und Kut­suwa sind wür­dige Nachfolger.

Nach­trag vom 22.10.23: Hier die Dut­zend­pa­ckung des Pen­tel Black Poly­mer 999 α.

Pentel Black Polymer 999

Pentel Black Polymer 999

Pentel Black Polymer 999

Nach­trag vom 10.12.23: Eine Anzeige für den Pen­tel Black Poly­mer 999 α.

Pentel Black Polymer 999

Nach­trag vom 10.2.24: Eine Anzeige für den Pen­tel Black Poly­mer 999 sowie eine wei­tere für die beson­dere Aus­füh­rung des Pen­tel Black Poly­mer 999 α (CB201).

Pentel Black Polymer 999

Zu die­ser Anzeige heißt es in „Pen­tel Black Poly­mer 999“ im Web­log pen­cils and other things19 (wie konnte ich nur die­sen Bei­trag vergessen?):

[D]ie Kohlenstoff-Graphit-Mine hat im Laufe der Zeit ein paar Ver­bes­se­run­gen erfah­ren. Da die Mine 99,9% Mikro­koh­len­stoff­par­ti­kel ent­hält (im Gegen­satz zu den übli­chen 70%), die poly­mer­ge­bun­den sind und eine ein­heit­li­che Form haben, stellte Pen­tel fünf Behaup­tun­gen bezüg­lich ihrer über­le­ge­nen Leis­tung auf (untere Hälfte der Seite):

  1. Er schreibt viel dunk­ler und lässt sich bes­ser kopieren.
  2. Die Mine ist sta­bi­ler und bricht nicht unter Druck.
  3. Sie ist geschmei­di­ger und ermü­det daher auch bei län­ge­rem Schrei­ben nicht.
  4. Die Mine hält ihre Spitze viel län­ger und muss nicht so oft gespitzt wer­den wie andere Blei­stifte. Tests haben gezeigt, dass der Black Poly­mer 999 um ein Drit­tel län­ger hält als seine Kon­kur­ren­ten und daher wirt­schaft­li­cher ist.
  5. Weil die gleich­mä­ßig geform­ten Par­ti­kel bes­ser auf dem Papier haf­ten, gibt es fast kein Verschmieren.

Pentel Black Polymer 999

  1. Zuwei­len wird auch der Öster­rei­cher Joseph Hardth­muth als Erfin­der genannt, doch er hatte die Idee wohl erst drei Jahre nach Conté.
  2. Weil in die­sen Minen der Ton das Gerüst bil­det, spricht man auch von kera­mi­scher Bin­dung.
  3. Dies ist zumin­dest die am wei­tes­ten ver­brei­tete Dar­stel­lung, doch es gibt auch andere. So heißt es in „Dra­wing Instru­ments 1580–1980“ von Maya Ham­bly (Sotheby’s Publi­ca­ti­ons 1988):
    The most recent deve­lo­p­ment in spe­cial dra­wing pen­cils is a pla­s­tic ‘poly­mer’ com­bi­ned with gra­phite to pro­duce very fine leads, only 0.3, 0.5, 0.7 and 0.9 mm thick. Ori­gi­nally deve­lo­ped by Faber-Castell in the 1950s this pro­cess was soon taken over by a Japa­nes firm, now known as Pen­tel, who spe­cia­lize in a range of fine leads sup­plied for small automatic-feed clutch pen­cils. There are seve­ral ver­si­ons available, all of which are made with leads in metric thic­k­ness to cor­re­spond to the ink line thic­k­ness pro­du­ced by tech­ni­cal pens. The fine line pen­cils do not require shar­pe­ning and are sui­ta­ble for use on tra­cing paper and poly­es­ter dra­wing film.
    Ich habe Faber-Castell dar­auf ange­spro­chen, aber noch keine Ant­wort erhal­ten. – In „Der Blei­stift“ von Henry Petro­ski (Birk­häu­ser 1995) fin­det sich:
    Über sech­zig Mil­lio­nen mecha­ni­sche Blei­stifte wur­den jedes Jahr abge­setzt, und der aller­neu­este Ver­kaufs­schla­ger war der Blei­stift mit einer noch fei­ne­ren «fein­li­ni­gen» Mine mit einem Durch­mes­ser von 0,5 Mil­li­me­tern – eine Errun­gen­schaft, die es bei Zei­chen­blei­stif­ten schon seit 1961 gab. Viele der super­dün­nen Blei­stift­mi­nen kamen bald aus Japan, wobei einige einen Durch­mes­ser von nur 0,3 mm hat­ten, aber inzwi­schen beherr­schen die tra­di­tio­nel­len deut­schen Blei­stift­her­stel­ler eben­falls diese Tech­no­lo­gie. Ende der sieb­zi­ger Jahre war Faber-Castell in Stein bei Nürn­berg das ein­zige Unter­neh­men außer­halb Japans, das die neu­ar­ti­gen Minen in Groß­se­rie und nach eige­ner Rezep­tur her­stel­len konnte. Da kera­mi­sche Minen nicht sta­bil genug sind, um so fein gemacht zu wer­den, waren die neuen Minen nur durch die Bei­mi­schung von Plas­tik in einem Poly­me­ri­sa­ti­ons­ver­fah­ren möglich.
    Aber: Der von mir her­vor­ge­ho­bene Satz ist im eng­li­schen Ori­gi­nal „The Pen­cil“ nicht vor­han­den! – Pen­tel begann mit Minen im Durch­mes­ser von 0,9 mm und bot im sel­ben Jahr, also 1960, den ers­ten Druck­blei­stift dafür an. STAEDTLER folgte 1967 mit der Her­stel­lung von Fein­mi­nen und 1969 mit der von Druck­blei­stif­ten.
  4. In die­sem Fall PVC.
  5. Hier bin ich mir nicht sicher; mög­li­cher­weise wird auch der gesamte Poly­mer­an­teil kar­bo­ni­siert.
  6. Neben den gebrann­ten Poly­mer­mi­nen auf syn­the­ti­scher (PVC) und natür­li­cher Basis (Cel­lu­lose, Lignin) gib es noch unge­brannte wie z. B. im EPCON-Bleistift und im STAEDTLER WOPEX (heute: Noris eco). – Sowohl das EPCON- als auch das WOPEX-Patent füh­ren Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) auf.
  7. Diese Jah­res­zahl kann falsch sein, denn ich habe auch mal von August 1987 gehört.
  8. Eigent­lich „Pen­tel BLACK POLYMER 999“, doch im Inter­esse der bes­se­ren Les­bar­keit wähle ich hier die Gemischt­schrei­bung.
  9. Japa­nese Indus­trial Stan­dards. – Diese Vari­ante des Logos wurde bis August 2008 genutzt.
  10. Es kann sein, dass dies die dritte Vari­ante ist und es als zweite eine ohne JIS-Logo, aber ohne Bar­code und GTIN gab, doch dazu feh­len mir ver­läss­li­che Anga­ben.
  11. かきかた えんぴつ, „kaki­kata enpitsu“, grob über­setzt „Schreiblern-Bleistift“ (mit die­sem Blei­stift rich­tete man sich an Kin­der). – Zur Bedeu­tung der Kanji-Zeichen kann ich lei­der nichts sagen.
  12. HB – gelb, B – dun­kel­rot, 2B – rosa.
  13. Nicht zu ver­wech­seln mit dem Nach­fol­ger Craft Design Tech­no­logy item 32, der eine kera­mi­sche Mine hat und von Camel her­ge­stellt wird.
  14. Pen­tel gab damals an, die Tech­no­lo­gie des Black Poly­mer 999 auch in den Blei­stif­ten ECB, TUFF und Mark Sheet genutzt zu haben. Den ECB und den TUFF kenne ich nicht, doch bei der Mine des Mark Sheet könnte es sich eben­falls um eine poly­mer­ge­bun­dene han­deln, doch ich habe den Ein­druck, dass sie sich von der des Black Poly­mer 999 leicht unter­schei­det.
  15. Schlüs­sel­weite 7 mm.
  16. Wei­chere Grade habe ich nicht. – Inter­es­sant zu wis­sen wäre, ob die Minen der Grade 3B und 4B auch 2 mm dick sind.
  17. Ich wüsste gerne, ob es mit der Zahl 999 eine beson­dere Bewandt­nis hat.
  18. Ob eine Mine imprä­gniert ist, kann man leicht fest­stel­len: Man trennt dazu ein Stück Mine aus dem Holz, befreit es von Holz- und Kleb­stoff­res­ten und hält es in eine Feu­er­zeug­flamme. Bei einer imprä­gnier­ten Mine sieht man, wie die Imprä­gnie­rung flüs­sig wird, bevor sie ver­dampf bzw. ver­brennt. Bei einer nicht imprä­gnier­ten Mine sieht man kein Wachs schmel­zen, son­dern nur eine rußige Flamme.
  19. Alle drei Anzei­gen stam­men von der in die­sem Bei­trag ver­link­ten Facebook-Seite.

STAEDTLER Noris – Die frühen Jahre

Gelb-schwarzes Strei­fen­mus­ter und far­bi­ges Kro­nenk­äpp­chen – so kennt man den Blei­stift­klas­si­ker Noris von STAEDTLER, den es seit 120 Jah­ren gibt. Doch er hat nicht immer so aus­ge­se­hen, denn die typi­sche Lackie­rung kam 1934 und das Käpp­chen 19551. Einen Ein­druck davon, wie der Noris davor aus­sah, ver­mit­telt eine Bro­schüre aus dem Jahr 19332; hier ein Ausschnitt.

STAEDTLER Noris – Die frühen Jahre

In obi­gem Scan lei­der nicht zu sehen ist die glän­zende Farbe, die für die Dar­stel­lung des Gold- und Sil­ber­stem­pels (heute: Prä­ge­druck) genutzt wurde und in der Schräg­an­sicht am bes­ten zur Gel­tung kommt; daher einige Details im Foto.

STAEDTLER Noris – Die frühen Jahre

„Bil­lige Noris-Stifte“ klingt heute natür­lich etwas selt­sam, aber damals stand „bil­lig“ für „preis­wert“ und war posi­tiv konnotiert.

Den Noris gab es nicht nur in vier Här­te­gra­den, son­dern auch in drei Pro­fi­len – rund, sechs­eckig und acht­eckig(!)3 – und in bis zu vier Far­ben, die sich nach dem Här­te­grad rich­te­ten oder im Fall des 2784 in zwei wei­te­ren, die nach Wunsch auf­ge­bracht wer­den konn­ten. – Der Begriff „Poli­tur“ geht zurück auf die Zeit vor 1900, als die Spit­zen­blei­stifte einen Schel­lack­über­zug mit Schwermetall-Farben erhiel­ten und von Hand poliert wurden.

Für mich neu ist die Bezeich­nung „Cedrol­holz“. In der Bro­schüre heißt es: „Cedrol ist das von der MARS-Bleistiftfabrik Nürn­berg her­ge­stellte, beson­ders leicht spitz­bare Zedern-Ersatzholz.“5 Dazu wüsste ich gerne mehr!

  1. Wei­tere Details zur Gestal­tung gibt es unter „J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2“.
  2. Der Titel die­ser Bro­schüre ist unter „Der Geist des Gra­phits“ zu sehen.
  3. Mit dem Noris Club maxi gibt (gab?) es heute einen zwölf­sei­ti­gen Noris.
  4. Der Noris 278 wurde in den 1910er Jah­ren ein­ge­führt.
  5. Siehe dazu auch „Blei­stift­höl­zer (6)“.
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