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Stille Beobachter (30)

Gebäude an der Sturmflutwehr in der Oosterschelde

Wie dreist! Ver­steckt sich dick und fett und oben­drein breit grin­send hin­term Gebüsch und glaubt tat­säch­lich, ich würde ihn – auch abge­lenkt durch die zahl­rei­chen Attrak­tio­nen auf Neeltje Jans, dem inter­es­san­ten Erleb­nis­park unweit sei­nes Beob­ach­tungs­pos­tens an der Sturm­flut­wehr in der Oos­ter­schelde – nicht bemer­ken. Aber weit gefehlt und außer­dem nicht mit mir, denn als Hobby-Paranoiker auf­merk­sa­mer Mensch ent­geht mir eine der­ar­tige Obser­vie­rung natür­lich nicht. Da zücke ich doch sowohl gern als auch sofort meine Kamera und schieße beob­achte zurück!

Gebäude an der Sturmflutwehr in der Oosterschelde

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Aus Anlass des 30. stil­len Beob­ach­ters hier ein paar Quel­len mit wei­te­ren Fotos der vie­len unge­wöhn­li­chen Gesich­ter um uns herum:

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Stille Beobachter (29)

Teil einer Bodenplatte in Rotterdam

Vorne das große Kino „Pathé“ mit den neu­es­ten Fil­men auf rie­si­gen Lein­wän­den, hin­ten das moderne Thea­ter „Rot­ter­damse Schouw­burg“ mit wei­te­ren Dar­bie­tun­gen und unweit davon das pul­sie­rende Zen­trum der Metro­pole Rot­ter­dam – doch die­ser stille Beob­ach­ter, oder „stilte waar­ne­mer“, wie er in sei­ner Hei­mat wohl genannt würde, muss für den siche­ren Halt metal­le­ner Boden­plat­ten sor­gen und sieht dabei nur den blauen Him­mel über all die­sen ver­lo­cken­den Attrak­tio­nen. Ange­sichts des­sen ver­wun­dert es sicher kaum, dass er einen wenig begeis­ter­ten Ein­druck macht!

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Stille Beobachter (28)

Haken für ein Scheunentor

So man­cher Zeit­ge­nosse ver­fügt ja bekannt­lich über ein loses Mund­werk, doch die­ser stille Beob­ach­ter hat eine eben­sol­che Nase, mit der er sich zudem nütz­lich macht. Lächelnd und mit einem Augen­zwin­kern betrach­tet er dabei das Gesche­hen auf der Straße in sei­nem Blick­feld und vor der klei­nen Scheune, deren höl­zer­nes Tor er manch­mal offen hält.

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STAEDTLER WOPEX

Der Welt auf der Paper­world Ende Januar in Frank­furt am Main vor­ge­stellt und noch vor der bun­des­wei­ten Markt­ein­füh­rung Anfang Okto­ber hier zu sehen: Der WOPEX von STAEDTLER.

STAEDTLER WOPEX

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Beim ers­ten Kon­takt mit dem in einem Arbeits­gang aus drei Sor­ten Gra­nu­lat für Mine, Schaft und Deck­schicht im Extru­der gefer­tig­ten WOPEX fal­len sofort zwei Merk­male auf, und zwar die samtig-rutschfeste Ober­flä­che und das spür­bar höhere Gewicht, das mit 8,5 g über das Dop­pelte des Mars Lumo­graph (3,5 g) beträgt. Letz­te­res ist zurück­zu­füh­ren auf den sehr dich­ten, zu 70% aus ein­hei­mi­scher Fichte bestehen­den Werk­stoff, der für den WOPEX zum Ein­satz kommt. Die Länge von knapp 17,5 cm teilt der 7,6 mm dicke Stift mit sei­nen höl­zer­nen Pen­dants, ebenso das sechs­eckige Pro­fil mit abge­run­de­ten Kan­ten und die Minen­stärke von 2 mm.

STAEDTLER WOPEX

Der sil­ber­glän­zende Auf­druck ist knapp und macht nur die not­wen­digs­ten Anga­ben, was mich ebenso anspricht wie seine sehr hohe Qua­li­tät, denn er wurde sorg­fäl­tig auf­ge­bracht und ist auch unter einer fünf­fa­chen Lupe makel­los. Der spie­gelnde Name in der Euro­stile Bold Exten­ded auf grau­blauem Unter­grund – das hat etwas und passt her­vor­ra­gend zum tech­ni­schen Cha­rak­ter die­ses Schreibgeräts.

STAEDTLER WOPEX

Die grif­fige Ober­flä­che der etwa 0,1 mm dicken Außen­schicht ist sicher Geschmacks­sa­che, doch auch sie wirkt hoch­wer­tig – kräf­ti­gen, rei­ben­den Angrif­fen hat sie in einem kur­zen Test erfolg­reich wider­stan­den, so dass sie sich im Pra­xis­test in die­ser Woche wohl eben­falls bewäh­ren wird. Ver­gli­chen mit der Beschich­tung des STAEDTLER Mars ergo­soft bie­tet die des WOPEX der Hand noch etwas mehr Halt.

STAEDTLER WOPEX

Beim Spit­zen im Hand­spit­zer zei­gen sich große Unter­schiede zum Holz­blei­stift, denn das homo­gene Mate­rial wird leich­ter abge­tra­gen und ver­lässt den Spit­zer als foli­en­ähn­li­chen Abfall. Im Gegen­satz zu manch ande­ren extru­dier­ten Blei­stif­ten sind an der Schnitt­flä­che fast keine Poren zu erkennen.

STAEDTLER WOPEX

Mars Lumo­graph und WOPEX, gespitzt mit der „Gra­nate“ von M+R

Auch in der mit einem Frä­ser arbei­ten­den Kur­bel­spitz­ma­schine macht der WOPEX eine gute Figur, doch da die Maschine auf­grund ihrer Funk­ti­ons­weise am kom­pak­tem und im Ver­gleich zu Holz zähe­ren Mate­rial arg zu bei­ßen hat, ziehe ich hier den Hand­spit­zer vor.

STAEDTLER WOPEX

Mars Lumo­graph und WOPEX, gespitzt mit der Spitz­ma­schine Carl Decade DE-100

Ein rascher Test zeigt keine signi­fi­kan­ten Unter­schiede in der Bruch­fes­tig­keit der Minen im Lumo­graph und im WOPEX, so dass auch letz­te­rer dem rau­hen All­tag gut gewach­sen sein dürfte. Die Mine glei­tet leicht über das Papier und hat eine gute, sau­bere Abgabe; in der Schwär­zung steht sie jedoch leicht hin­ter dem Lumo­graph zurück und bei dickem Auf­trag glänzt sie etwas weni­ger. Die Wisch­fes­tig­keit des WOPEX ist gering­fü­gig bes­ser als die des holz­ge­fass­ten Kollegen.

Bei der Radier­bar­keit lässt sich eben­falls ein klei­ner Unter­schied wahr­neh­men. Der Radie­rer Mars pla­s­tic aus glei­chem Hause ent­fernt die Spu­ren des Lumo­graph etwas leich­ter und gründ­li­cher als die des WOPEX, doch dies ist vom Papier, dem Radie­rer und von der Stärke des Andrucks abhängig.

STAEDTLER WOPEX

Mars Lumo­graph und WOPEX, radiert mit dem Mars plastic

Mit dem WOPEX ver­leiht STAEDTLER der 350-jährigen Geschichte des Blei­stifts fertigungs- und mate­ri­al­tech­nisch eine neue Dimen­sion – ich bin sehr gespannt, wie er sich auf dem Markt macht.

STAEDTLER WOPEX

Der in Deutsch­land her­ge­stellte WOPEX kommt Anfang Okto­ber in den Han­del und ist zunächst nur im Här­te­grad HB erhält­lich; die unver­bind­li­che Preis­emp­feh­lung beträgt 0,90 Euro pro Stück.

Anm.: Dies ist der 300. Bei­trag in die­sem Weblog.

Nach­trag vom 9.7.09: Ges­tern habe ich zum wie­der­hol­ten Male Pro­bleme beim Spit­zen des WOPEX mit dem Carl Decade DE-100 fest­ge­stellt. Auch wenn das Spit­z­er­geb­nis sehr gut war, so gab es doch hin und wie­der ruck­ar­ti­gen Schlupf zwi­schen dem Zahn­kranz am Frä­ser (1) und dem in der Hal­te­rung (2); diese Beob­ach­tung habe ich bei Holz­blei­stif­ten bis­her noch nicht gemacht.

Innenleben des Carl Decade DE-100

Innen­le­ben des Carl Decade DE-100 (Detail)

Ich weiß nicht, ob die­ser Schlupf auf die Fes­tig­keit des WOPEX oder die Qua­li­tät des DE-100 zurück­zu­füh­ren ist und halte auch einen Zahn­kranz aus Kunst­stoff hier für nicht ideal. Beim Dahle 133 und dem bau­glei­chen Modell von M+R ist er durch 0,5 mm dickes Metall ver­stärkt; denk­bar wäre aller­dings, dass der DE-100 bewusst so kon­stru­iert wurde, um – ähn­lich einer Rutsch­kupp­lung – im Falle des Blo­ckie­rens grö­ßere Schä­den (z. B. einen Bruch der Kur­bel) abzu­wen­den. Wie auch immer: Das sehr dichte und zähe Mate­rial des WOPEX sehe ich inzwi­schen mit etwas gemisch­ten Gefühlen.

Nach­trag vom 17.2.09: Ein Jahr nach Vor­stel­lung des WOPEX HB zeigte STAEDTLER auf der Paper­world 2010 die Här­te­grade 2H und 2B; eine Bespre­chung des letz­te­ren gibt es hier.

Nach­trag vom 8.10.11: Ein Co-Extrusionswerkzeug für die Fer­ti­gung des WOPEX kommt vom öster­rei­chi­schen Unter­neh­men Grei­ner Tool.Tec. – Einige wei­tere tech­ni­sche Details nennt die Aus­gabe 6 des Biowerkstoff-Reports (PDF), erschie­nen im Okto­ber 2009, auf Seite 31. – Danke an Kai für die Hinweise!

Reife Leistung

Von all den Blei­stif­ten, die ich in den letz­ten Tagen schlauch­ge­schützt und kur­bel­ge­spitzt mit mir geführt und benutzt habe, hat es mir der „No. 9800“ des japa­ni­schen Her­stel­lers Mitsubishi/uni beson­ders angetan.

Mitsubishi 9800

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Die Rück­seite der Falt­schach­tel informiert:

Lar­gest Pro­duc­tion Quan­tity in the World
No other pen­cil in the world is pro­du­ced in such a large quan­tity as this. This is proof that the ver­sa­tile Mitsu­bi­shi No. 9800 pen­cil is used by a great many peo­ple around the world.

Fea­tures
It has a spe­ci­ally pro­ces­sed smooth lead which lea­ves clear marks. Mitsu­bi­shi No. 9800 is the best pen­cil eit­her for wri­ting or for drafting. 

Ver­glei­chende Zah­len zu Pro­duk­tion und Ver­brei­tungs­grad des 9800 lie­gen mir nicht vor und „spe­ci­ally pro­ces­sed“ sagt mir lei­der gar nichts, doch seine sehr hohe Qua­li­tät kann ich bestä­ti­gen: Mate­rial und Ver­ar­bei­tung sind wirk­lich her­vor­ra­gend, ebenso die Abgabe, die Schwär­zung und die Radier­bar­keit – der 9800 ist ein­fach klasse.

Mitsubishi 9800

Aber es sind nicht in ers­ter Linie seine Qua­li­tät und seine Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten, die den 9800 in mei­nen Augen so anspre­chend machen, son­dern seine Gestal­tung, die wohl ganz bewusst alt­mo­disch gehal­ten wurde. Im Gegen­satz zu den meis­ten ande­ren Blei­stif­ten aus aktu­el­ler Pro­duk­tion kommt der in sehr dunk­lem Grün lackierte 9800 ohne Strich­code und EAN, was die gold­far­bene und weiße Bedruckung ins­ge­samt wohl­tu­end auf­ge­räumt und auch vor­nehm wir­ken lässt; allein der Zusatz „GENERAL WRITING“ wirkt nicht so pas­send („MASTER WRITING“ gibt es übri­gens auch).

Mitsubishi 9800

Die Typo­gra­fie emp­finde ich als gelun­gen und geschmack­voll, wobei der gebo­gene Hin­weis auf das Grün­dungs­jahr des Unter­neh­mens und das in Schreib­schrift aus­ge­führte „Matu­red“ wohl­über­legte und gekonnte Akzente dar­stel­len. Bei letz­te­rem bin ich übri­gens ganz der ideale Kon­su­ment: Ich habe über­haupt keine Ahnung, was „Matu­red“ in die­sem Kon­text bedeu­ten soll, finde es aber prima ;-)

Mitsubishi 9800

An dem der Schreib­spitze abge­wand­ten Ende des 9800 war­tet eine kleine Beson­der­heit, und zwar eine schwarze, flach abge­run­dete und sorg­fäl­tig ange­brachte Kunst­stoff­kappe mit weiß auf­ge­druck­tem Här­te­grad; diese erleich­tert die Iden­ti­fi­zie­rung des Stifts.

Mitsubishi 9800

Der in sechs Här­te­gra­den von 2H bis 2B ange­bo­tene Mitsu­bi­shi 9800 kos­tet im Dut­zend 504 Yen (zur Zeit etwa 3,75 Euro) und ist damit zudem sehr preiswert.

Nach­trag vom 26.9.11: Hier heißt es, der 9800 hätte nun einen Strich­code. Schade!

J.S. STAEDTLER LUNA 349

Heute gibt’s schon wie­der etwas aus dem Muse­ums­kel­ler die­ses Web­logs, und zwar den LUNA 349 № 2 von J.S. STAEDTLER.

J.S. STAEDTLER LUNA 349

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Die­ser sechs­flä­chige, dun­kel­grün lackierte Blei­stift mit sil­ber­far­be­nem Auf­druck und den üb­lichen Abmes­sun­gen bie­tet ein paar – wie ich finde – inter­es­sante Details.

J.S. STAEDTLER LUNA 349

Wie die Regis­ter­aus­kunft des Deut­schen Patent- und Mar­ken­am­tes infor­miert, wurde die Wort-/Bildmarke „LUNA“ bereits im Juli 1913 ange­mel­det und im Januar 1914 auf die J.S. STAEDTLER GmbH & Co. KG ein­ge­tra­gen. Nach einer Ver­län­ge­rung der Schutz­dauer gehört sie immer noch STAEDTLER, doch das ein­zige, heute ange­bo­tene Pro­dukt mit die­sem Mar­ken­na­men im Pro­gramm die­ses Her­stel­lers, das ich fin­den konnte, ist ein Farb­stift von STAEDTLER Hong Kong. – Wäh­rend bei vie­len ande­ren mir bekann­ten Stif­ten aus die­ser Zeit der Name sehr deko­ra­tiv gestal­tet wurde, hat man sich hier für die Ver­wen­dung einer schlich­ten, brei­ten Schreib­ma­schi­nen­schrift ent­schie­den. War der LUNA 349 viel­leicht als ein­fa­cher Alltags-Bleistift gedacht?

J.S. STAEDTLER LUNA 349

Noch älter als die Marke „LUNA“ ist der auch auf die­sem Stift anzu­tref­fende Vier­tel­mond, das (mei­nes Wis­sens nach) älteste Mar­ken­zei­chen von STAEDTLER, das 1887 ange­mel­det und bis in die 50er Jahre hin­ein genutzt wurde. Wie schon beim MARS-REVISOR erwähnt, könnte der Vier­tel­mond, des­sen Ursprung unbe­kannt ist, auf eine Ver­bin­dung zum Ori­ent hin­deu­ten. Ver­wandte Mar­ken­zei­chen waren „Full Moon“ und „Camel“, wobei letz­te­res noch lange im gleich­na­mi­gen Blei­stift von STAEDTLER Thai­land wei­ter­ge­lebt hat.

J.S. STAEDTLER LUNA 349

Doch zurück zum LUNA 349 № 2. Die­ser Blei­stift kam im Okto­ber 1937 auf den Markt und wurde bis in den Mai 1941 pro­du­ziert, war also ver­gleichs­weise kurz im Han­del; ob es einen Vor­gän­ger und/oder Nach­fol­ger gab, weiß ich nicht. Die Jahre (oder viel­leicht auch eine unsach­ge­mäße Lage­rung) haben meine Exem­plare etwas stra­pa­ziert, denn kei­nes ist frei von Schä­den. Das gut spitz­bare Holz und die kratz­freie Mine mit ihrer sau­be­ren Abgabe sind jedoch sehr hoch­wer­tig, so dass man sich auch heute noch am Gebrauch des LUNA 349 № 2 erfreuen kann.

J.S. STAEDTLER LUNA 349

Staedt­ler LUNA 349, gespitzt mit dem Carl Decade DE-100 und dem DUX DX4122

Stille Beobachter (27)

Abfluss auf dem Gelände des Römerkastells „Saalburg” bei Bad Homburg

So rich­tig glück­lich wirkt er ja nicht, die­ser stille Beob­ach­ter, inmit­ten der zahl­rei­chen, von Römer­hand errich­te­ten und spä­ter sorg­fäl­tig restau­rier­ten Bau­werke, die vor bei­nahe zwei Jahr­tau­sen­den das heute „Saal­burg“ genannte Kas­tell wenige Kilo­me­ter nord­west­lich von Bad Hom­burg im Tau­nus aus­mach­ten. Neu geschaf­fen aus dem Mate­rial, das die dama­li­gen Bewoh­ner der Gemäuer um ihn herum erfun­den haben, muss er so eini­ges schlu­cken – oder ist er viel­leicht ent­täuscht dar­über, dass das auf dem gest­ri­gen „Römer­markt im Kas­tell­dorf“ als „Römer­brot“ feil­ge­bo­tene und ebenso schmack­hafte wie runde Back­werk bereits am frü­hen Nach­mit­tag aus­ver­kauft war? Dies wäre nur allzu ver­ständ­lich, ging es uns lust­wan­deln­den Ple­be­jern doch nicht anders.

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Sphinx

Nach dem „ALLIGATOR“ und dem „DRAGON“ hier nun ein wei­te­rer, recht unge­wöhn­lich gestal­te­ter Blei­stift, und zwar der „SPHINX“ von Johann Faber. Lei­der weiß ich auch von die­sem fast nichts, und so beschränke ich mich auf die Prä­sen­ta­tion die­ses (wie ich finde) anspre­chen­den Bleistifts. 

Sphinx

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Sphinx

Der runde, in einem sehr dunk­len Rot und nicht immer ganz gleich­mä­ßig lackierte Blei­stift hat Stan­dard­maße. Neben einer Gra­fik der Sphinx sowie Schlä­gel und Eisen, dem aus dem his­to­ri­schen Berg­bau stam­men­den Sinn­bild des 1876 gegrün­de­ten Unter­neh­mens, trägt er die Auf­dru­cke „JOHANN FABER’S SPHINX“ und „MADE IN NÜRNBERG-GERMANY“ (die An­gabe des Här­te­grads fehlt jedoch). Das Alter kann ich nur schät­zen: Da die Firma Johann Fabers 1942 von Faber-Castell über­nom­men wurde, müsste der Blei­stift 67 Jahre oder älter sein (vor­aus­ge­setzt, der Mar­ken­name ist mit der Über­nahme ver­schwun­den); von der Ge­staltung würde ich aller­dings auf die 20er Jahre schließen.

Sphinx

Sphinx

Ein wei­te­rer Schrift­zug, eben­falls im sil­ber­far­be­nen Prä­ge­druck, über­rascht: „THE GLOBE STATIONERY MART, RANGOON.“ Wurde die­ser Blei­stift viel­leicht für den Ver­kauf in einem Geschäft die­ses Namens gefer­tigt und dazu ent­spre­chend bedruckt? Wenn ja, han­delt es sich bei „Ran­goon“ um die Stadt Ran­gun in Myan­mar, dem ehe­ma­li­gen Birma?

Sphinx

Gespitzt mit dem Hand­spit­zer DUX DX4122

Sphinx

… und der Kur­bel­spitz­ma­schine Carl Decade DE-100

Die Ver­ar­bei­tung mei­ner Exem­plare, die noch völ­lig gerade sind, ist von hoher Qua­li­tät, denn die Holz­hälf­ten zei­gen keine Anzei­chen dafür, dass sie sich tren­nen, und in allen Stif­ten sitzt die Mine zen­trisch. Bis auf kleine Lager­spu­ren wie ein paar Abplat­zun­gen des Lacks und Del­len konn­ten die Jahr­zehnte dem „SPHINX“ nichts anha­ben. Das röt­li­che, fein gema­serte Holz lässt sich sowohl im Hand­spit­zer als auch in der Kur­bel­spitz­ma­schine gut spit­zen, und seine Mine, die etwas här­ter als HB zu sein scheint, hat eine sau­bere und gleich­mä­ßige Abgabe. Eine Pracht!

Sphinx

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