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Stille Beobachter (25)

Kanister

Ein­äu­gig, aber in bes­ter Laune prä­sen­tiert sich die­ser stille Beob­ach­ter inmit­ten zahl­rei­cher, nicht immer ein­deu­tig zu iden­ti­fi­zie­ren­der Dinge. Die Unvoll­kom­men­heit teilt er mit der his­to­ri­schen Tech­nik, die ihn umgibt und in deren Gesell­schaft er sich offen­bar sehr wohl fühlt; sein kan­ti­ger Kopf und die scharf geschnit­te­nen Gesichts­züge unter­strei­chen seine Ent­schlos­sen­heit beim offen­si­ven und sou­ve­rä­nen Umgang mit sei­nem Makel. Gut so!

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Dahle 133

Die meis­ten auf dem Markt erhält­li­chen manu­el­len Spitz­ma­schi­nen packen den Stift mit blan­ken, manch­mal sogar gezack­ten Metall­ba­cken und hin­ter­las­sen dabei unschöne Spu­ren am Schaft; selbst die sehr teu­ren Maschi­nen von El Casco grei­fen so zu (wenn auch mit gerin­ge­ren, aber noch gut sicht­ba­ren Schä­den). Eine löb­li­che Aus­nahme sind die bei­den Geräte von Carl, deren Klem­mun­gen mit Gum­mi­auf­la­gen ver­se­hen sind und den Stift daher nicht beschä­di­gen. Sie eigen sich jedoch nur für Stifte mit einem Durch­mes­ser von maxi­mal 8 Mil­li­me­tern und sind hier­zu­lande lei­der nicht erhältlich.

Dahle 133

(Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken)

Bis­her ent­gan­gen war mir die Dahle 133, auf die mich kürz­lich Pen­cil Anna hin­wies. Diese Maschine ver­fügt über (so der Her­stel­ler) „stift-schonende Soft-Klemmbacken“, hält den Stift also eben­falls gum­mi­ge­pols­tert. Sie spitzt Blei- und Farb­stifte mit einem Durch­mes­ser von bis zu 11,5 Mil­li­me­tern (!), erlaubt die stu­fen­lose Ver­stel­lung der Spit­zen­form, bie­tet einen auto­ma­ti­schen Spitz­stopp und kommt mit einer Tisch­zwinge. Mit den Gerä­ten von Carl teilt sie eine Beson­der­heit: Die Stift­auf­nahme wird beim Her­aus­zie­hen arre­tiert und beim Beginn des Spitz­vor­gangs auto­ma­tisch ent­rie­gelt, was die Hand­ha­bung vereinfacht.

Dahle 133

STABILO GRE­EN­graph, Eber­hard Faber Tricki Dicki, Caran d’Ache Graf­wood, LYRA Super FERBY DUO, STAEDTLER Noris 120, LYRA Super FERBY Gra­phit, LYRA Schreib­lern­stift, ITO-YA-Bleistift

Die Ver­ar­bei­tung der ins­ge­samt etwas klapp­rig, aber nicht unzu­ver­läs­sig wir­ken­den Dahle 133 steht hin­ter der des gut dop­pelt so teu­ren Carl Decade DE-100 zurück; zudem ist der Spä­ne­be­häl­ter ziem­lich klein. Trotz die­ser klei­nen Schwä­chen und dem nicht son­der­lich pep­pi­gen Design halte ich die Dahle 133 jedoch für eine durch­aus emp­feh­lens­werte und mit knapp 5 Euro oben­drein güns­tige Maschine, die ihren Zweck sehr gut erfüllt.

Nach­trag vom 11.5.09: Bei der Dahle 133 han­delt es sich um ein Import­mo­dell, das in glei­cher Bau­form, aber ande­ren und für mich wesent­lich attrak­ti­ve­ren Farb­ge­bun­gen auch von Möbius+Ruppert unter den Artikel-Nummern 0981 0000 (rot/schwarz) und 0981 0090 (schwarz) ver­trie­ben wird.

M+R 0981 0000

Zum Lie­fer­um­fang die­ser Spitz­ma­schi­nen gehört ein klei­nes Falt­blatt, das unge­wöhn­lich detail­reich infor­miert (zum Ver­grö­ßern anklicken):

Faltblatt zur M+R 0981 0000

Faltblatt zur M+R 0981 0000

Faltblatt zur M+R 0981 0000

Danke an Möbius+Ruppert für die freund­li­che Geneh­mi­gung zur Repro­duk­tion des Faltblatts!

Nach­trag vom 13.5.09: Mir ist auf­ge­fal­len, dass die vier schwar­zen Gum­mi­füße sowohl der Dahle 133 als auch der M+R 0981 auf hel­lem Unter­grund Spu­ren hin­ter­las­sen; wer da emp­find­lich ist, sollte die Füße, die sich leicht lösen las­sen, durch Filz­glei­ter ersetzen.

Nach­trag vom 10.6.09: Heute hatte ich zum wie­der­hol­ten Mal das Pro­blem, dass die Dahle 133 plötz­lich nicht mehr axi­al­sym­me­trisch spit­zen wollte, wobei die Abwei­chung vom Ideal sehr deut­lich auf­fiel; mich würde nicht über­ra­schen, wenn das doch recht große ver­ti­kale Spiel zwi­schen Klem­mung und Gehäuse dafür ver­ant­wort­lich wäre. Das Dre­hen des Blei­stifts in der Klem­mung hat dabei so wenig gehol­fen wie das Abbre­chen der Spitze und das anschlie­ßende neue Anspit­zen; erst ein paar Umdre­hun­gen im Carl Decade DE-100 konn­ten das Pro­blem lösen.

Stille Beobachter (24)

Pfeife Fox 40 Micro

Unser stil­ler Beob­ach­ter von heute ist ein pfif­fi­ges Kerl­chen, denn per­fekt als Pfeife getarnt und gerade mal 54 mm kurz fin­det er Platz selbst in der kleins­ten Tasche und mit die­ser immer dort­hin, wo es etwas zu sehen gibt. Doch die Mas­ke­rade hat einen hohen, nein, lau­ten Preis: Hin und wie­der gellt es ihm mit bis zum 115 dB in den nicht vor­han­de­nen Ohren, was seine Stim­mung sicht­bar und offen­bar auch anhal­tend drückt.

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Stille Beobachter (22)

Elektrische Zahnbürste Braun Oral-B 4729

(zum Ver­grö­ßern anklicken)

Es ist doch nicht zu fas­sen – noch nicht ein­mal bei der Kör­per­pflege ist man allein! Die­ser stille Beob­ach­ter ver­steckt sich äußerst trick­reich an der Rück­seite der Lade­sta­tion einer elek­tri­schen Zahn­bürste und behält das Gesche­hen über einen Spie­gel genau­es­tens im Auge. Ich werde wohl nicht umhin kom­men, ihm mal den Zahn zu weisen.

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Stille Beobachter (20)

Tür eines Geschirrspülautomaten

Die­ser stille, aus dem Nor­den Euro­pas ein­ge­reiste Beob­ach­ter hat eine große Klappe, die er jedoch stets zuguns­ten sei­nes nähe­ren Umfelds schwingt – mutig nimmt er es mit gro­ßen Men­gen schmut­zi­gen Geschirrs auf und sorgt auf der Stelle für sau­bere Verhältnisse.

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Kurz und knusprig

Rüs­sels­heim, die Hei­mat des zur Zeit arg gebeu­tel­ten Auto­mo­bil­her­stel­lers Opel, hält noch weit mehr bereit als zuver­läs­sige Tech­nik und freund­li­che Super­märkte. Man­ches davon hin­ge­gen offen­bart sich erst bei nähe­rem Blick.

Kurz und knusprig

Die­ser pott­häss­li­che unschein­bare Park­schein­au­to­mat in der Stadt­mitte zum Bei­spiel bie­tet eine kleine Sen­sa­tion, und zwar die „Bröt­chen­taste“. Doch was um alles in der Welt ist eine „Bröt­chen­taste“?

Kurz und knusprig

Hier wird (wohl unbe­ab­sich­tigt) sug­ge­riert, Brötchen- und gelbe seien zwei unter­schied­li­che Tasten.

Ein Schild klärt auf: Beim Druck erst auf diese und anschlie­ßend die „Anfor­de­rungs­taste“ (deren Bezeich­nung zwei­fel­los einen eige­nen Bei­trag wert wäre) spen­diert der Auto­mat hung­ri­gen und ande­ren Kurz­par­kern einen kos­ten­lo­sen, 30 Minu­ten lang gül­ti­gen und mit „Gra­tis“ gekenn­zeich­ne­ten Park­schein. Aller­dings gibt es weit um diese Maschine herum kei­nen Bäcker, und wer dar­aus schließt, sie würde auf Knopf­druck zudem ein Bröt­chen auf­ti­schen, liegt lei­der völ­lig falsch.

Kurz und knusprig

Der Koh­len­hy­dra­te­knopf scheint sich gro­ßer Beliebt­heit zu erfreuen und ist wohl daher be­reits ziem­lich angeknabbert.

Kurz und knusprig

Sirius Bleistift Nr. 2

Sirius Bleistift Nr. 2

Ein unge­wöhn­li­ches und sehr inter­es­san­tes Geschenk mei­ner bes­se­ren Hälfte: Ein Dut­zend des Sirius Blei­stift Nr. 2, her­ge­stellt von der VEB Leip­zi­ger Pia­no­for­te­fa­brik Abt. Blei­stifte in Böhlitz-Ehrenberg bei Leipzig.

Sirius Bleistift Nr. 2

Die VEB Leip­zi­ger Pia­no­for­te­fa­brik in Böhlitz-Ehrenberg1 ent­stand 1945 aus der Ent­eig­nung der 1910/11 gegrün­de­ten Lud­wig Hup­feld AG. Wie das Staats­ar­chiv Leip­zig infor­miert, wurde die Pia­no­for­te­fa­brik 1967 mit drei wei­te­ren Betrie­ben in der VEB Deut­sche Piano-Union Leip­zig zusam­men­ge­führt; 1985 kamen wei­tere 18 Betriebe hinzu2. Nun gab es diese volks­ei­ge­nen Betriebe aber erst ab 1949, dem Jahr der DDR-Gründung, und auch danach waren man­che Fir­men zunächst Genos­sen­schaf­ten; die Blei­stifte dürf­ten also 42 bis 60 Jahre alt sein. Die Ban­de­role macht dazu lei­der keine Anga­ben; auf der Rück­seite fin­det sich ledig­lich die noch nicht mal einen Mil­li­me­ter hohe Kenn­zeich­nung „III/18/194“.

Sirius Bleistift Nr. 2

Die vier oder gar mehr Jahr­zehnte haben ein paar Spu­ren an den Blei­stif­ten hin­ter­las­sen: Die Radie­rer sind hart und unbe­nutz­bar gewor­den, der gold­far­bene Prä­ge­druck hat sich teil­weise abge­löst und der rote Lack zeigt einige Risse. Kei­nes der Exem­plare ist jedoch ver­wor­fen, und gemes­sen am Alter sind die Stifte ins­ge­samt gut erhalten.

Sirius Bleistift Nr. 2

Die sechs­ecki­gen Stifte mit dem Durch­mes­ser von 7,5 mm und 2,3 mm dicker Mine tra­gen die Kenn­zeich­nung „|| [PF-Logo] || Sirius BLEISTIFT NR. 2 * 614“. Sie zei­gen recht hohe Fer­ti­gungs­to­le­ran­zen sowohl in der Länge als auch bei der Anbrin­gung von Zwinge und Radie­rer. Kür­zes­ter und längs­ter Blei­stift in die­sem Dut­zend unter­schei­den in der Länge um 2 mm und die Posi­tion der Zwinge vari­iert um 3 mm; auch sitzt die Mine nicht immer ganz zentrisch.

Sirius Bleistift Nr. 2

Sirius Blei­stift Nr. 2 gespitzt mit der „Gra­nate“ von Möbius+Ruppert (oben) und dem Tisch­spit­zer Carl Decade DE-100 (unten)

Auch Holz und Mine sind gut durch die Jahre gekom­men, denn ers­te­res lässt sich gut spit­zen und letz­tere schreibt sau­ber ohne zu krat­zen. Die Radier­bar­keit (getes­tet mit dem uni Mark Sheet Era­ser und dem Tom­bow Mono One) ist sehr gut.

Sirius Bleistift Nr. 2

Das kleine Logo, ein Flü­gel mit auf­ge­klapp­tem Deckel, ziert die Ban­de­role sowie (in ver­ein­fach­ter Form) die Blei­stifte und gefällt mir – ebenso wie der „Sirius“-Schriftzug – außer­or­dent­lich gut.

Sirius Bleistift Nr. 2

Ich weiß nicht, wie die­ser Blei­stift in das Lie­fer­pro­gramm eines Kla­vier­her­stel­lers gelangte. Wurde der „Sirius“ aus den Res­ten des Hol­zes gefer­tigt, das für die Instru­mente zum Ein­satz kam, oder zählte er als Zube­hör, z. B. für Anmer­kun­gen an den Noten? Erst habe ich ver­mu­tet, dass sein Ursprung in der soge­nann­ten Kon­sum­gü­ter­pro­duk­tion der ehe­ma­li­gen DDR liegt, als in der Plan­wirt­schaft auch pro­dukt­fremde Fir­men zur zusätz­li­chen Pro­duk­tion von Kon­sum­gü­tern auf­ge­for­dert wur­den, aber diese begann ja erst Anfang der 70er Jahre. Und: Wel­che Infor­ma­tio­nen sind in der Kenn­zeich­nung „III/18/194“ auf der Ban­de­role codiert?

Sirius Bleistift Nr. 2

Nach­trag vom 18.3.09: Auf Georg Bütt­ners Blei­stift­sei­ten heißt es zur TURM-Bleistiftfabrik in Böhlitz-Ehrenberg: „In der Leip­zi­ger Pia­no­forte Fabrik (LPF) von Lud­wig Hup­feld wur­den nach 1945 neben Möbeln und Sport­ge­rä­ten auch Blei­stifte her­ge­stellt. Wie lange dort pro­du­ziert wurde ist nicht bekannt.“ Zu sehen sind auch zwei Blei­stift­schach­teln von etwa 1950.

Nach­trag vom 1.6.09: Unter „Spu­ren­su­che“ gibt es ein paar Details zu der Vor­ge­schichte die­ses Blei­stifts und der Blei­stift­pro­duk­tion in Böhlitz-Ehrenberg.

  1. Seit 1999 Stadt­teil von Leip­zig.
  2. Laut Wiki­pe­dia über­nahm die Carl A. Pfeif­fer GmbH & Co. KG, Leon­berg, nach der Wende das Unter­neh­men und ver­kauft seit­dem die in Leip­zig gefer­tig­ten Kla­viere und Flü­gel unter den Mar­ken­na­men Hup­feld und Rönisch. Letz­te­rer knüpft an die im Jahr 1948 gegrün­dete Kla­vier­fa­brik des Dres­de­n­ers Carl Rönisch an, die 1918 in der Lud­wig Hup­feld AG auf­ging.

Stille Beobachter (19)

Schloss der Hecktür am Opel Vivaro

Unser stil­ler Beob­ach­ter von heute schaut ziem­lich ent­täuscht aus der Wäsche Tür, aber das kann man ihm sicher sehr gut nach­füh­len: Ebenso wie sein Kol­lege ist auch er oft unter­wegs, ohne jedoch dabei den Blick in die Land­schaft genie­ßen zu kön­nen. Bei der Erfül­lung sei­ner Auf­gabe indes, dem siche­ren Ver­wah­ren der Fracht, hat er allen ande­ren die metal­lene Nase vorn.

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