STAEDTLER

Kurz notiert

  • Die drei vor eini­gen Jah­ren hin­zu­ge­kom­me­nen Farb­va­ri­an­ten des Druck­blei­stifts Pilot S20 sind jetzt auch für 0,3-mm-Minen erhält­lich. Damit wer­den Modi­fi­ka­tio­nen wie der S15/0.3 ein­fa­cher und der S20/0.3 unnötig.
  • Die neuen Fein­mi­nen von Mitsubishi/uni sol­len wisch­fes­ter und Text­mar­kern gegen­über wider­stands­fä­hi­ger sein. Sie sind ab März in den Durch­mes­sern 0,3 mm und 0,5 mm sowie den Här­te­gra­den HB, B und 2B erhält­lich; wei­tere Vari­an­ten sind angekündigt.
  • Das kürz­lich ver­öf­fent­lichte Gebrauchs­mus­ter „Mine für Schreib-, Zeichen- und/oder Mal­ge­räte“ von STAEDTLER beschreibt eine Mine mit dem Bin­de­mit­tel Hydro­xy­pro­pyl­cel­lu­lose (HPC). Im Gegen­satz zu ande­ren Cel­lu­lo­se­de­ri­va­ten ermög­licht HPC die Her­stel­lung von Farb- und Gra­phit­mi­nen in nur einem Arbeits­schritt; zudem sind diese Minen was­ser­ver­mal­bar. Kommt jetzt der aqua­rel­lier­bare Noris eco?
  • Wohl schon län­ger online, aber für mich neu: Die Geschichte des Blei­stifts Mitsu­bi­shi uni.

Mit Noris durch Europa

Die Pro­dukte des Noris-Sortiments bewarb STAEDTLER vor etwa 50 Jah­ren mit die­sem klei­nen Taschen-Atlas.

Mit Noris durch Europa

Er hat 20 Sei­ten und misst 73 × 103 mm (etwa A7). Den Titel schmückt eine sti­li­sierte Stadt­an­sicht (ver­mut­lich Nürn­berg, die Hei­mat von STAEDTLER), die in unter­schied­li­chen Vari­an­ten auch auf Ban­de­ro­len und Schach­teln zu sehen war.

Mit Noris durch Europa

Die vier wer­ben­den Umschlag­sei­ten sind in den Noris-Farben gehal­ten, und natür­lich nimmt der Blei­stift eine pro­mi­nente Posi­tion ein. – Die für die Auf­lis­tung genutzte Schrift könnte die Futura von Paul Ren­ner aus dem Jahr 1936 sein1.

Mit Noris durch Europa

Ich mag den alten Landkarten-Stil und freue mich, die als „Römisch Links­kur­siv“ bekannte und nur in Land­kar­ten ver­wen­dete Schrift wie­der­zu­se­hen. Sie wurde im frü­hen 19. Jahr­hun­dert ein­ge­führt und bis vor etwa 20 Jah­ren in unter­schied­li­chen Vari­an­ten zur Kenn­zeich­nung von Gewäs­sern genutzt.

Mit Noris durch Europa

Auch die Dar­stel­lung des geteil­ten Deutsch­lands macht die­sen Taschen-Atlas zu einem his­to­risch inter­es­san­ten Dokument.

Mit Noris durch Europa

Die klei­nen Land­kar­ten und die Ver­kehrs­zei­chen mit Legende erin­ne­ren mich an die Zugabe, die frü­her oft in Taschen­ka­len­dern zu fin­den war (meist beglei­tet durch eine Entfernungstabelle).

Mit Noris durch Europa

Der Mar­s­kopf gibt Auf­schluss über das Alter des Atlan­ten: Die hier gezeigte Form wurde 1963 bis 1973 genutzt2.

Mit Noris durch Europa

Mir gefällt die­ser kleine Atlas!

Mit Noris durch Europa

Einen ande­ren, noch älte­ren Taschen-Atlas von STAEDTLER gibt es unter „Kleine Welt“ zu sehen.

  1. Die ft-Ligaturen las­sen mich an diese Holz­let­tern den­ken.
  2. Die Kenn­zeich­nung „P 3413“ auf der vier­ten Umschlag­seite sollte eine genauere Datie­rung ermög­li­chen.

Ein Dutzend J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Heute nur ein Foto, und zwar von einem Dut­zend J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2, das ich natür­lich anläss­lich des 120. Geburts­tags der Marke Noris zeige.

Ein Dutzend J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Das Alter die­ses Dut­zends lässt sich ver­gleichs­weise leicht und genau bestim­men. Der Noris 1100 mit oran­ge­far­be­ner Lackie­rung und jeweils zwei schwar­zen Flä­chen und Strei­fen kam 1934 auf den Markt. 1955 erhielt er die noch heute aktu­elle Gestal­tung mit gel­ber Grund­farbe und far­bi­gen Kro­nenk­äpp­chen, doch die Vari­ante des Mar­s­kop­fes, die hier auf der Ban­de­role zu sehen ist, wurde von 1952 bis 1957 benutzt. So stammt die­ses Dut­zend also aus der Zeit zwi­schen 1952 bis 1955 und ist dem­nach 66 bis 69 Jahre alt. – Wei­tere Details zum Noris 1100 gibt es unter „J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2“.

„… eine Art Fortsetzung der Hand“

Der Schwei­zer Schrift­stel­ler Tho­mas Hür­li­mann war im Dezem­ber zu Gast in der Sen­dung „Stern­stunde Reli­gion“ im SRF1; mit ihm sprach Oli­via Röl­lin. Beson­ders inter­es­sant fand ich, dass Tho­mas Hür­li­mann am liebs­ten mit Blei­stift schreibt und wel­che Gründe er dafür nennt2.

„... eine Art Fortsetzung der Hand“

Oli­via Röl­lin: Und dann schrei­ben sie auch, sie haben das mit­ge­nom­men, mit solch klei­nen Blei­stif­ten, also nicht mit der Maschine. Kön­nen sie bes­ser den­ken mit dem Stift als mit der Maschine?

Tho­mas Hür­li­mann: Das Blei­stift, das ist ja so eine Art Fort­set­zung der Hand, der Fin­ger, und es ist eben so, wenn ich mit die­sen Blei­stif­ten schreibe und nach­her ein Blatt vor mir habe, dann kann ich mich an die­ses Blatt sehr gut erin­nern. Also da habe ich ein ande­res Gedächt­nis als bei einer PC-Seite, die dann viel zu sau­ber ist. Da mache ich manch­mal auch, wenn’s mir lang­wei­lig ist, eine kleine Zeich­nung oder ich notiere etwas, was ich mir mer­ken muss. Wenn ich dann spä­ter mich frage, wo […] habe ich dann nicht noch etwas, einen Satz in die­ser oder jener Rich­tung, dann kann ich mich an diese Blät­ter gut erin­nern. Das könnte ich so mit einem com­pu­ter­be­schrie­be­nen Blatt eben nicht.

„... eine Art Fortsetzung der Hand“

Oli­via Röl­lin: Also das hat rein prak­ti­sche Gründe, dass sie das bes­ser memo­rie­ren können.

Tho­mas Hür­li­mann: Einer­seits das, und zwei­tens denke ich, dass der Bezug zwi­schen dem Schrei­ben­den, also zwi­schen der Hand und dem Blatt Papier, ist intensiver.

„... eine Art Fortsetzung der Hand“

Oli­via Röl­lin: Weil das eben eine Fort­set­zung ist?

Tho­mas Hür­li­mann: Ja. […] Also ich bin wahr­schein­lich eben auch in der Holz­zeit ver­blie­ben, bin nie ganz in der Elek­tro­nik gelan­det. Ich benutze die gern dann für ein sau­be­res Manu­skript. Eigent­lich bin ich ein alter Holz­ar­bei­ter mit einem Blei­stift und einem Papier.

Das gefällt mir sehr gut, und ich finde es bemer­kens­wert, dass er den Mars Lumo­graph in 4B nutzt.

Danke an Chris­tof für den Hin­weis auf diese Sendung!

  1. Ich gehe davon aus, dass die Ver­öf­fent­li­chung der Screen­shots der genann­ten Sen­dung als Zitat nach § 51 UrhG gilt, da ich das in den Screen­shots Gezeigte im Bei­trag the­ma­ti­siere und die Screen­shots als Beleg für meine Aus­füh­run­gen not­wen­dig sind.
  2. Der Text ist ein Tran­skript des Gesprächs von 2:12 bis 4:00.

Historische Marken (1)

Wäh­rend die Schreibwaren-Welt den 120. Geburts­tag der Marke Noris fei­ert, fan­den vor eini­gen Tagen nahezu unbe­merkt zwei andere Jubi­läen statt: Die Mar­ken Atlas und Minerva wur­den 125 Jahre alt.

Historische Marken (1)

Atlas und Minerva, beide ein­ge­tra­gen am 9. Januar 1896, sind die ältes­ten und noch geschütz­ten Mar­ken von STAEDTLER1. Älter ist nur der Ele­fant, denn er betrat bereits am 6. Mai 1895 die Mar­ken­bühne; sein Schutz besteht jedoch seit 1994 nicht mehr2.

Die Blei­stifte im Foto sind gut zehn Jahre alt. Den run­den Atlas 151 gab es damals nur in HB, doch der sechs­flä­chige Minerva war in H, HB und B erhält­lich. Heute bekommt man den Atlas nicht mehr (auch der Mar­ken­name wird nicht mehr ver­wen­det) und den minerva 130 60, wie er kor­rekt heißt, nur noch in HB. – Details zu die­sen Blei­stif­ten gibt es unter „Staedtler’s oldest brands – the Atlas and Minerva pen­cils“ bei pen­cil talk.

In die­sem Jahr fin­den übri­gens wei­tere – wenn auch nicht ganz so runde – Mar­ken­ju­bi­läen statt, näm­lich die von Mars (120, 29. April), Lumo­graph (90, 25. Juni) und Tra­di­tion (90, 14. Oktober).

Danke an Ste­phen von pen­cil talk für den Atlas 151!

Nach­trag vom 25.3.21: Eine Anzeige für den Atlas aus dem Jahr 1933 gibt es unter „ATLAS“.

  1. Ihr Schutz wurde vor sechs Jah­ren bis 2025 ver­län­gert.
  2. Für die ganz pin­ge­li­gen: Atlas und Minerva sind Wort-/Bildmarken und der Ele­fant war eine Bild­marke.

Aus dem Archiv

Anläss­lich des 120. Geburts­tags der Marke Noris ein Blick in das Archiv die­ses Web­logs und dort in ein altes Ring­buch von STAEDTLER, ver­mut­lich für den Vertrieb.

Aus dem Archiv

Es hat das For­mat DIN A4 und ent­hält sie­ben Klar­sicht­hül­len mit jeweils sechs 9 × 13 cm gro­ßen Fotos nebst Details.

Aus dem Archiv

Ein Foto zeigt das dama­lige Sor­ti­ment des Blei­stifts Noris 1201.

Aus dem Archiv

Das hier gezeigte Logo wurde von 1963 bis 1973 benutzt, und da der Noris 1967 die Arti­kel­num­mer 120 bekam, stammt das Foto wohl aus der Zeit von 1967 bis 1973. – Ein wei­te­res Foto aus die­sem Ring­buch gibt es unter „Tschüss, Sten­o­fix“.

  1. Es fällt auf, dass der Noris 120 2B mit oran­ge­far­be­ner Tauch­kappe hier nicht zu sehen ist. – Das Noris-Sortiment war damals schon sehr groß: Im Ring­buch fin­den sich außer­dem der Schul­farb­stift Noris, die Farb­stifte Noris-Karat und Noris-Duetto, die Noris Wachs­mal­krei­den, der Noris Farb­stift für Heft und Tafel sowie Zei­chen­ge­räte und eini­ges andere.

Herzlichen Glückwunsch, Noris!

STAEDTLER fei­ert in die­sem Jahr den 120. Geburts­tag der Marke Noris. Zu die­sem Anlass gibt es vier ver­schie­dene Sets des Bleistift-Klassikers Noris 120 mit einem auf das Design des Noris abge­stimm­ten Radie­rer und einen neuen Behäl­ter­spit­zer, der sich dank sei­ner Rat­schen­funk­tion auch für Links­hän­der eig­net und zudem das Spit­zende anzeigt. Neu ist auch der Noris junior für kleine Hände. – Details zum Behäl­ter­spit­zer gibt es unter „More about the upco­ming Noris 511 120 shar­pe­ner“ bei Blei­stift.

Bei die­ser Gele­gen­heit ein Blick auf einige Vari­an­ten des Blei­stifts Noris HB im aktu­el­len Design, dem wohl bekann­tes­ten Ver­tre­ter der am 10. Sep­tem­ber 1901 ein­ge­tra­ge­nen Marke1.

Herzlichen Glückwunsch, Noris!

Der erste Noris2 ist der aktu­elle. Wann es den aus Aus­tra­lien gab, weiß ich lei­der nicht, doch er könnte so alt sein wie der dritte, bei dem der Mar­s­kopf hilft: Diese Form wurde von 1963 bis 1973 benutzt, und da 1967 die neuen Arti­kel­num­mern (dar­un­ter auch die 120) ein­ge­führt wur­den, stammt die­ser Noris aus der Zeit von 1967 bis 1973. Die in Eng­land gefer­tig­ten kom­men aus dem Ende 2008 geschlos­se­nen Werk in Glamor­gan, Süd-Wales3, und der 11004, der Vor­gän­ger des 120, war zwi­schen 1955 und 1963 erhält­lich. Beim sieb­ten ist der Mar­s­kopf in der Vari­ante zu sehen, die von 1973 bis 2001 ver­wen­det wurde. – Danke an Mat­thias für die Blei­stifte aus England! 

Nach­trag vom 15.1.21: Die Noris-Party bei STAEDTLER geht wei­ter: „Happy Bir­th­day, Noris!“. Ich fühle mich geehrt, dass ich ein Gruß­wort zum Jubi­läum des Noris 120 ver­fas­sen durfte und STAEDTLER es zusam­men mit einem Gruß­wort von Mat­thias ver­öf­fent­licht hat.

  1. Die kor­rekte Mar­ken­dar­stel­lung ist „NORIS“.
  2. Mehr zur Geschichte des Blei­stifts Noris gibt es in die­sem Exkurs.
  3. Es gibt übri­gens auch einen in Deutsch­land gefer­tig­ten Noris school pen­cil.
  4. Die­sem ging der Noris 1100 ohne Tauch­kappe vor­aus. – Rechts neben „STAEDTLER“ zu sehen sind das astro­no­mi­sche Zei­chen für den Pla­ne­ten Mars sowie die bei­den Mars-Monde Pho­bos und Dei­mos. Damals noch dabei: Der Vier­tel­mond, 1887 für J.S. STAEDTLER beim Amts­ge­richt Nürn­berg ange­mel­det und damit eines des frü­hes­ten Waren­zei­chen für Blei­stifte.

Kurz notiert

  • Das vor weni­gen Tagen offen­ge­legte Patent „Pen­cil Shar­pe­ner“ des japa­ni­schen Her­stel­lers Kut­suwa beschreibt einen Kur­bel­spit­zer, bei dem der Win­kel des Frä­sers und damit der Spitz­konus ver­stell­bar ist. – Danke an Wow­ter für den Hinweis!
  • Amü­sant: Der „Far Side“-Cartoon vom 23. Okto­ber 2020.
  • Es sieht so aus, als hätte Pla­ti­num den nicht nur bei Urban Sket­chern belieb­ten Car­bon Pen aus dem Pro­gramm genom­men. Die japa­ni­sche Web­site führt ihn nicht mehr auf und viele Anbie­ter haben ihn nicht mehr vor­rä­tig (ledig­lich auf eBay und Ama­zon Mar­ket­place gibt es noch ein paar Ange­bote, wenn auch zu recht hohen Preisen).
  • STAEDTLER Japan fei­ert das 30-jährige Jubi­läum der Druckbleistift-Serie 925 und hat dazu wei­tere limi­tierte Modelle angekündigt.

Nach­trag vom 14.11.20: Der erste limi­tierte STAEDTLER 925 25/35 wird hier vorge­stellt. Er wird mit zwei unter­schied­li­chen Drü­ckern, aber nur in 0.5 mm ange­bo­ten und bie­tet die Mög­lich­keit, statt des Här­te­grads den Mar­s­kopf aus­zu­wäh­len. Eine nette Idee!

Nach oben scrollen