Niigata Seiki AGS-15KD

Ein in mehr­fa­cher Hin­sicht inter­es­san­tes und prak­ti­sches Lineal ist das AGS-15KD des japa­ni­schen Messgeräte- und Werk­zeug­her­stel­lers Niigata Seiki.

Niigata Seiki AGS-15KD

Das aus Acryl gefer­tigte, 30 × 160 mm große und 2 mm dicke Lineal hat zwei geprägte Ska­len, wobei die eine von 0 bis 15 cm und die andere von -7,5 cm bis +7,5 cm geht. Beide Ska­len rei­chen bis an ein Ende, so dass man ab Anschlag mes­sen kann, und da sie auf der Unter­seite ange­bracht sind, las­sen sie sich par­al­la­xen­frei able­sen. Dar­über hin­aus ver­fügt das sehr gut ver­ar­bei­tete Lineal über ein 0,5-cm-Raster. – Eine Tusche­kante gibt es nicht, doch da die 15-cm-Skala eine Facette hat, kann man das Lineal wen­den und so mit einem Füll­fe­der­hal­ter nutzen.

Niigata Seiki AGS-15KD

Pfif­fige Details erleich­tern das Able­sen. Die 1-mm-Teilstriche sind trep­pen­för­mig und jeder zweite endet in einem Punkt; zudem ist die Kenn­zeich­nung dun­kel­grau und daher auch auf dunk­len Unter­grün­den gut erkennbar.

Niigata Seiki AGS-15KD

Das AGS-15KD habe ich bei Ama­zon Japan für 483 Yen (ca. 3 Euro) gekauft. – Außer in 15 cm gibt es das nütz­li­che Uten­sil noch in 30 und 50 mm, und alle drei Län­gen sind auch in einer Aus­füh­rung mit Metall­kante für die Arbeit mit einem Mes­ser erhältlich.

6 Kommentare zu „Niigata Seiki AGS-15KD“

  1. A real useful beauty, Gun­ther. The details on the mar­king. Thank you for pos­ting on this sub­ject. Japan has so many treasures.

  2. I’m happy to hear that you like that ruler too, Wow­ter! Regar­ding the mar­king: I have just added that the sca­les are on the under­side and can the­r­e­fore be read wit­hout par­al­lax. Yes, Japan really does have a lot of treasures!

  3. Es ist schon komisch. Ich brau­che nahezu nie ein Lineal. Und wenn, reicht meis­tens ein ein­fa­ches. Und dann nutze ich ja auch noch lie­bend gerne Füller.

    Aber Lineale haben irgend­wie eine beson­dere Anziehungskraft.
    Bei dem, so sim­pel die Funk­tio­nen auch sind, hat man wirk­lich mit­ge­dacht. Die Mar­kie­run­gen finde ich gut. Sei es die Trep­pen bei den Mil­li­me­tern, oder dass man ein­mal die 0 als Mit­tel­punkt hat, und dann wie oft eben die 0 als Anfangswert.

    Das es für Fül­ler dann noch geeig­net ist beim Umdre­hen.. um so bes­ser. Ich könnte in Ver­su­chung kom­men. Aber dafür brau­che ich so etwas zu selten.

  4. Chris­tian, danke für dei­nen Kommentar.

    Ich denke, das nach­voll­zie­hen zu kön­nen – auch ich benutze Lineale zu sel­ten, als dass ich stän­dig eines mit mir füh­ren müsste (geschweige denn ein beson­de­res), doch ich finde man­che ein­fach sehr reiz­voll, so auch die­ses, bei man wirk­lich an sehr vie­les gedacht hat. Und nach den ers­ten Tagen des Gebrauchs kann ich bestä­ti­gen, dass die Gestal­tung der Teil­stri­che das Able­sen tat­säch­lich erleichtert.

    Apro­pos: Win­kel­mes­ser sind auch spannend ;-)

  5. Unin­ter­es­sant? Lineale (und Win­kel­mes­ser :)), all­ge­mein Zei­chen­in­stru­mente und Rechen­schie­ber, waren für die Bri­ten mal so inter­es­sant, dass das Bri­tisch Intel­li­gence Objec­ti­ves Sub-Committee, (wun­der­bar als B.I.O.S. abge­kürzt) 1946 tätig wurde. Man sandte ein Unter­su­chungs­gruppe auf eine Reise zu bekann­ten Her­stel­lern von „Dra­wing Instru­ments“ in Deutsch­land um die Indus­trie zu verstehen.

    Wie die Befra­gun­gen und Fabrik­be­sich­ti­gun­gen abge­lau­fen sind weiß ich nicht. Aber viele Mög­lich­kei­ten Nein zu sagen wer­den die Her­stel­ler 1946 nicht gehabt haben. 

    Jeden­falls, B.I.O.S. Reports soll­ten bri­ti­schen Her­stel­lern Ein­bli­cke in die Metho­den und Ver­fah­ren der deut­schen Indus­trie lie­fern. Eine Art durch die Sie­ger­mächte eigen-legalisierte Indus­trie­spio­nage. So fer­tigte die Unter­su­chungs­gruppe den B.I.O.S. Final Report no. 1289 „Ger­man Dra­wing Instru­ment Indus­try“. Zu fin­den auf
    https://archive.org/details/biosreport1289_201910/page/n3/mode/1up

  6. Flo­rian, das klingt ja span­nend! Danke für den Link und die Details – die­sen Bericht schaue ich mir sofort an.

    Ja, Zei­chen­in­stru­mente sind wirk­lich sehr inter­es­sant und waren auch schon Thema eini­ger Bücher, z. B. „Dra­wing Instru­ments 1580–1980“ von Maya Ham­bly (Sotheby’s Publi­ca­ti­ons 1988) und „Tools of the Ima­gi­na­tion“ von Susan C.
    Piedmont-Pallatino (Prince­ton Archi­tec­tu­ral Press 2007), die ich beide emp­feh­len kann. Es ist fas­zi­nie­rend, was es alles gab!

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