Zitat
Der Zauber steckt immer im Detail.
— Theodor Fontane (1819–1898), deutscher Schriftsteller
Der Zauber steckt immer im Detail.
— Theodor Fontane (1819–1898), deutscher Schriftsteller
Ein besonderes Zeichengerät ist das Rolimin aus den 1980er Jahren.
Das von Daniel Blasko aus Villingen-Schwenningen erdachte und 1986 als Gebrauchsmuster1 geschützte Utensil vereint Lineal, Zeichenschiene, Winkelmesser, Kreisschablone2 und Zirkel3 und wurde von der DANILINER GmbH, ebenfalls Villingen-Schwenningen, angeboten.
Dazu verfügt das 130 × 65 mm große und 17 mm hohe Rolimin4 über verschiedene Skalen (darunter auch zwei mit Inch-Teilung), Kreisöffnungen, Führungslöcher, eine Welle mit gerändelten Rollen5 und eine federbelastete Zirkelspitze, die zum Gebrauch auf die Zeichenfläche gedrückt wird.
Der zweiseitige Beileger im Format DIN A4 informiert in deutscher und französischer Sprache über „das kleinste Zeichengerät der Welt“ und dessen Funktionen und Handhabung. Er beschreibt auch die Nutzung als Wagen, um andere Zeichengeräte parallel zu verschieben. Da jedoch die Verbindung nur über die Zirkelspitze hergestellt wird und sich das zu verschiebende Zeichengerät daher beim Transport drehen kann, halte ich diese Funktion für fragwürdig.
Eine Weiterentwicklung des Rolimin, das es außer in transparentem auch in gelbem und orangefarbenem Kunststoff gab, ist der heute noch erhältliche und in zwei Größen verfügbare Constructor. Bei diesem kann man an der Zirkelspitze eine Schiene ansetzen, dessen verschieb- und arretierbarer Einsatz das Zeichnen von Kreisen mit beliebigen statt abgestuften Radien ermöglicht6.
Der Gebrauchswert des Rolimin ist recht ordentlich. Die cm- und die Inch-Skalen sowie die Kreisschablonen sind bemerkenswert genau, ebenso der Winkelmesser. Die Rändelung der Rollen hält das Romilin sicher auf dem Papier, ohne Spuren zu hinterlassen; damit erfüllt das Gerät die Funktion der Zeichenschiene ebenfalls gut. Dadurch wird jedoch die Nutzung als Zirkel etwas erschwert, denn die Rändelung bremst die Kreisbewegung. Die Zirkelspitze lässt sich nur dann genau positionieren, wenn der Einstichpunkt mit einem Kreuz markiert ist, das so groß ist, dass es über die Buchse, in der die Zirkelspitze sitzt, hinausragt; zudem könnte sie etwas spitzer sein, damit sie besser sitzt. Da die Führungslöcher vergleichsweise groß sind und so die Stiftspitze etwas Spiel hat, kann es passieren, dass der Kreisdurchmesser etwa ±1 mm abweicht. Bei der Zirkelfunktion muss man also ein paar Abstriche machen, und die geringen Abmessungen setzen dem Rolimin weitere Grenzen. Unter dem Strich ist es jedoch ein nützliches Hilfsmittel für schnelle Skizzen. –
Bei meiner Suche nach dem Rolimin und dessen Ursprung bin ich auf den sehr ähnlichen Golden Star Multipurpose Ruler der Shiny Hung Trading Co., Ltd. (Taiwan) gestoßen, von dem es noch einige Exemplare bei eBay gibt. Wie alt dieser und das im Beileger genannte Patent 20222 sind, konnte ich leider nicht herausfinden.
Wie so viele andere Geräte für das technische Zeichnen ist das Rolimin aus dem Alltag verschwunden, und auch die Faltschachtel erinnert an vergangene Zeiten: An der Stelle des weißen Rechtecks vor „Germany“ stand ursprünglich „West-“7.
Danke an Kai für den Hinweis auf das Rolimin! – Im Zusammenhang mit Zeichengeräten verweise ich gerne auf das sehr lesenswerte Weblog Graphography.
Ein in mehrfacher Hinsicht interessantes und praktisches Lineal ist das AGS-15KD des japanischen Messgeräte- und Werkzeugherstellers Niigata Seiki.
Das aus Acryl gefertigte, 30 × 160 mm große und 2 mm dicke Lineal hat zwei geprägte Skalen, wobei die eine von 0 bis 15 cm und die andere von -7,5 cm bis +7,5 cm geht. Beide Skalen reichen bis an ein Ende, so dass man ab Anschlag messen kann, und da sie auf der Unterseite angebracht sind, lassen sie sich parallaxenfrei ablesen. Darüber hinaus verfügt das sehr gut verarbeitete Lineal über ein 0,5-cm-Raster. – Eine Tuschekante gibt es nicht, doch da die 15-cm-Skala eine Facette hat, kann man das Lineal wenden und so mit einem Füllfederhalter nutzen.
Pfiffige Details erleichtern das Ablesen. Die 1-mm-Teilstriche sind treppenförmig und jeder zweite endet in einem Punkt; zudem ist die Kennzeichnung dunkelgrau und daher auch auf dunklen Untergründen gut erkennbar.
Das AGS-15KD habe ich bei Amazon Japan für 483 Yen (ca. 3 Euro) gekauft. – Außer in 15 cm gibt es das nützliche Utensil noch in 30 und 50 mm, und alle drei Längen sind auch in einer Ausführung mit Metallkante für die Arbeit mit einem Messer erhältlich.
„Jetzt geht das wieder los“, werden manche beim einsetzenden Herbst und dabei an Nässe, Trübe und Zerfall denken. Ich aber freue mich auf die Farben, das Licht und die Stimmung in dieser Jahreszeit, und der obige Anblick, festgehalten während der Morgenrunde mit Kisho vor zwei Tagen im Nordosten Rüsselsheims, markiert meinen persönlichen Herbstanfang.
Na, wer sieht ihn? Ein Klick auf das Bild zeigt ihn groß.
Unzählige Male sind Kisho und ich schon an ihm vorbeigegangen, doch erst heute ist er mir aufgefallen. Wie oft er uns wohl schon beobachtet hat?
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Sie sind wieder da – nein, sie waren nie weg.
Mein Hefter guckt ziemlich genervt, was mich angesichts seiner Aufgabe auch nicht wundert. Und dann muss er ständig diesen steifen grauen Anzug tragen. Eine Zumutung ist das.
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Manche stillen Beobachter verstecken sich recht gut, und der herbstliche Wald bietet dazu zahlreiche Möglichkeiten.
Für diejenigen, die meinen, dass es diesmal weit hergeholt sei, wird der stille Beobachter mal herangeholt.
Glücklich schaut er nicht, aber wen wundert’s – er ist vom Zerfall gezeichnet, und so kann ihn selbst das schönste Herbstwetter nicht aufmuntern.
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Wenn ich mal nicht hier war (was in letzter Zeit häufer vorkam), bin ich vielleicht durch die Gegend getrabt (was in nächster Zeit häufiger vorkommen wird). Viele Jahre hat mir das Joggen sehr gut getan, bis ich vor zehn Jahren aus Faulheit (ja, wirklich!) damit aufgehört habe. Der Neuanfang war nicht so schlimm, wie ich befürchtet habe: Ein paar der inzwischen hinzugekommenen Pfunde durch andere Ernährung runter, zwei Monate fast täglich auf den Crosstrainer und dann raus. Begonnen habe ich mit drei Kilometern, und jetzt, nach etwa zweieinhalb Wochen, komme ich auf bis zu sieben Kilometer im gemächlichen 6,5er-Schnitt. Damit gewinne ich natürlich keinen Preis, aber mir geht’s nur um Körper und Geist, und gerade für letzteren ist das Laufen eine Wohltat. Mein Ziel ist, weiterhin drei-, besser viermal in der Woche zu laufen und in absehbarer Zeit zehn Kilometer im 6er-Schnitt zu schaffen (auch wenn ich damit noch lange nicht bei dem bin, was ich früher gemacht habe, aber ich bin ja auch nicht jünger geworden). – Nein, Kisho rennt nicht mit; er steigt immer in der zweiten, deutlich gemütlicheren Runde ein.