„A bonne mine“

Mit einer reiz­vol­len Figur warb Caran d’Ache Ende der 1920er Jahre.

„A bonne mine“

Das Schwei­zer Unter­neh­men hatte kei­nen leich­ten Start. Gegrün­det 1915 in Genf unter dem Namen Fabri­que Gene­voise de Cray­ons S.A. steckte es trotz anfäng­li­cher Erfolge bereits nach weni­gen Jah­ren in so gro­ßen finan­zi­el­len Schwie­rig­kei­ten, dass es 1923 liqui­diert und ihr Name – zu die­sem Zeit­punkt Fabri­que de Cray­ons Ecri­dor S.A. – aus dem Han­dels­re­gis­ter gelöscht wurde.

Neuer Eigen­tü­mer wurde Arnold Schweit­zer, Inves­tor aus St. Gal­len. Seine Frau Irène machte noch im sel­ben Jahr den Vor­schlag, das Unter­neh­men nach dem Pseud­onym des Schwei­zer Kari­ka­tu­ris­ten Emma­nuel Poiré, „Caran d’Ache“, zu nen­nen1, und im Januar 1924 wurde die Fabri­que Suisse de Cray­ons Caran d’Ache S.A. eingetragen.

Arnold Schweit­zer hielt sich gerne in Luxus­ho­tels auf, so auch 1928 im Hotel Mon­treux Palace. Dort über­reichte ihm ein Por­tier eine Zeich­nung eines Blei­stift­männ­chens, die ihm Schweit­zer abkaufte. Die­ses Männ­chen2 zierte dann die ers­ten Wer­be­mit­tel und trat auch in Anzei­gen auf, wie in die­ser aus dem Jahr 19293. – Ich denke, dass „A bonne mine !“ ein Wort­spiel ist und sowohl „Sieht gut aus!“ (bezo­gen auf das Männ­chen) als auch „Eine gute [Bleistift-]Mine!“ bedeu­tet, aber bei mei­nen äußerst über­schau­ba­ren Fran­zö­sisch­kennt­nis­sen bin ich mit sol­chen Inter­pre­ta­tio­nen zurückhaltend. 

  1. Der Name ist vom rus­si­schen Wort für Blei­stift, „kar­an­dach“, abge­lei­tet, das wie­derum von den tür­ki­schen Begrif­fen „kara“ für schwarz und „taş“ für Stein stam­men soll.
  2. Bei einer schnel­len Suche sind mir unter­schied­li­che Vari­an­ten des Männ­chens unter­ge­kom­men. – Wie lange es genutzt wurde, konnte ich lei­der nicht her­aus­fin­den.
  3. Die Details zur Unter­neh­mens­ge­schichte habe ich aus dem lesens­wer­ten Buch „Die Caran d’Ache Saga – Von Genf in die Welt“ von Ralph Brüh­wi­ler, erschie­nen 2020 bei NZZ Libro.

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