Robinson am Freitag

Meine geschätzte Leser­schaft möge mir den bil­li­gen Kalauer im Titel nach­se­hen, aber ich konnte ihn mir ein­fach nicht ver­knei­fen und habe mit die­sem Bei­trag auch eigens bis zu einem Frei­tag gewartet ;-)

Robinson am Freitag

LYRA Robin­son 2510 HB/2 (von unten): 20er Jahre, 80er Jahre, aktu­el­les Modell (Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken)

Sehr lange im Pro­gramm des Nürn­ber­ger Unter­neh­mens LYRA ist der Blei­stift „Robin­son 2510“, des­sen Name bereits 1908, also vor gut 100 Jah­ren, als Waren­zei­chen ein­ge­tra­gen wurde. Bis zum Ende der 60er Jahre behielt er seine ursprüng­li­che, schlichte Gestal­tung, die den Namen des Stifts in einem deko­ra­ti­ven Font sowie den des Her­stel­lers in für heute unge­wohn­ter, näm­lich leicht kur­si­ver Form und in Kapi­täl­chen zeigte.

Robinson am Freitag

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Danach wurde das Design des Blei­stifts grund­le­gend ver­än­dert, und eine far­bige, durch einen wei­ßen Ring vom dun­kel­blauen Schaft abge­setzte Tauch­kappe zur Kenn­zeich­nung des Här­te­grads kam hinzu. „Vorne schwarz, hin­ten bunt“ also auch hier, aller­dings nur in drei Far­ben: Grün für H und här­ter, Gelb für HB sowie Rot für B und wei­cher. Den Namen und die Kenn­zeich­nun­gen führte man nun in der Schrift­art „Han­del Gothic“ von 1965 aus.

Robinson am Freitag

Spä­ter folg­ten die 13-stellige EAN und der Strich­code, die gegen­über dem gold­far­be­nen Prä­ge­druck weiß auf­ge­bracht sind; in die­ser Form ist der „Robin­son 2510“ heute in elf Här­te­gra­den von 4H bis 6B sowie in HB mit Radie­rer erhältlich.

Robinson am Freitag

Beim direk­ten Ver­gleich der Minen ist ein Qua­li­täts­un­ter­schied erkenn­bar, wobei die älteste die beste und die aktu­elle auf dem Papier lei­der etwas rauh ist. Das Holz von allen dreien lässt sich sehr gut spit­zen, und bei der Qua­li­tät von Ver­ar­bei­tung, Lack und Prä­ge­druck liegt das aktu­elle Modell deut­lich vorn.

Robinson am Freitag

Von links: aktu­el­les Modell, 80er Jahre, 20er Jahre

Trotz der klei­nen Schwä­che ist der laut Her­stel­ler im Aus­land aus Zedern­holz gefer­tigte „LYRA Robin­son 2510“ ein guter, attrak­ti­ver und zudem mit etwa 18 Euro-Cent (Quelle: GoRo­Tec) äußerst güns­ti­ger Alltags-Bleistift.

Robinson am Freitag

Anm.: Bei der Datie­rung bin ich mir nicht ganz sicher, so dass der alte „Robin­son“ auch aus den 30er Jah­ren stam­men und der in den 80er Jah­ren ange­sie­delte durch­aus zehn Jahre älter sein könnte.

10 Kommentare zu „Robinson am Freitag“

  1. Aha! Daher die (ille­gale) Sand­be­schaf­fung. ;-) Er lan­det doch wie­der in sei­nem Sand­kas­ten, gell?

    Der alte Robinson-Schriftzug durfte wirk­lich nur SO aus­se­hen. Der Font zeich­net die Buch­sta­ben tat­säch­lich so, wie sie (auf einer ein­sa­men Insel) mit Mes­ser in Holz geschnitzt aus­se­hen würden.
    – rus­ti­kale Regelmäßigkeit –

  2. Nun, ich erlaube mir, die knapp 800 ml Sand für zukünf­tige Akti­vi­tä­ten in mei­nem Fun­dus zu deponieren ;-)

    Beim Font hast Du völ­lig recht – zu dem, was zumin­dest ich mit dem Namen „Robin­son“ asso­zi­iere, passt der alte her­vor­ra­gend, ganz im Gegen­satz zum neuen, der mit sei­ner futu­ris­ti­schen Gestal­tung in star­kem Kon­trast dazu steht. – Ich habe Dei­nen Kom­men­tar zum Anlass genom­men, das fünfte Foto aus­zu­tau­schen und den Text um den Hin­weis auf die neue Schrift­art zu ergänzen.

  3. Nach­dem der blau-gelbe HB Robin­son aus­sieht wie die Impega Blei­stifte aus der Vor­rats­kam­mer mei­ner Fakul­taet habe ich im Inter­net etwas gesucht und nun fest­ge­stellt, dass Impega zu Lyreco gehoert. Trotz der Namens­aehn­lich­keit konnte ich auf die Schnelle keine Ver­bin­dung zwi­schen Lyra und Lyreco fin­den. Jetzt frage ich mich natuer­lich, ob die Impega Stifte in der sel­ben Pro­duk­ti­ons­staette wie die Lyra Stifte her­ge­stellt werden…

  4. Danke für den Hin­weis auf die Impega-Bleistifte von Lyreco, die offen­bar auch in Deutsch­land ver­trie­ben wer­den (gese­hen habe ich sie hier jedoch noch nie). Die Par­al­le­len fal­len wirk­lich auf, und so wäre ein direk­ter Ver­gleich und auch eine Anfrage bei LYRA sicher sehr interessant.

  5. Hallo Gun­ther,

    mit den Impega-Bleistiften kann ich wahr­schein­lich aus­hel­fen, ich müßte noch zwei ange­bro­chene Schach­teln haben. Werde am Wochen­ende die Schub­la­den durch­stö­bern. Meine habe ich übri­gens vor drei, vier Jah­ren bei einem ita­lie­ni­schen Lebens­mit­tel­händ­ler mit Haushaltswaren- und Dro­ge­rie­ar­ti­kel­re­gal gefun­den – es lohnt also, über­all die Augen aufzuhalten.

    Grüße
    Frank

  6. Hallo Frank,

    danke für das Ange­bot mit den Impega-Bleistiften, aber mir will bereits Mat­thias wel­che schi­cken (und ich möchte nicht maß­los erscheinen).

    Übri­gens konnte ich in Erfah­rung brin­gen, dass die Pro­dukte von Lyreco und damit auch die Impega-Bleistifte nur an gewerb­li­che Kun­den, nicht jedoch an Wie­der­ver­käu­fer abge­ge­ben wer­den; dies könnte erklä­ren, warum man sie im Han­del so gut wie nicht sieht.

    Gruß,

    Gun­ther

  7. Hallo Gun­ther,

    die Stifte sind bereits unter­wegs zu Ihnen, viel­leicht ergän­zen sie sich ja mit denen von Matthias.

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