Holzbleistifte
Kurz notiert
- Eine bemerkenswerte Übernahme: „Die Mitsubishi Pencil Company übernimmt LAMY und will Unternehmen und Marke in die Zukunft führen“ (PDF, Meldung bei Mitsubishi; via Reddit und Bleistift).
- Mit „Pencil“ von Carol Beggy gibt es seit wenigen Tagen ein weiteres Buch über den Bleistift, und ein Interview mit der Autorin kann man sich bei Apple Podcasts anhören.
- Nachdem Pilot Japan Anfang des Jahres u. a. einige Varianten des Druckbleistifts S3 in 0,3 mm aus dem Sortiment genommen hat, kamen vor wenigen Tagen wieder welche hinzu; damit gibt es jetzt die 0,3-mm-Variante in neun und die 0,4-mm-Variante in fünf Schaftfarben (via Reddit). – Eigentlich bin ich ja kein Freund von immer mehr Schaftfarben, doch die neuen des S3 halte ich für erwähnenswert, weil die Minendurchmesser 0,3 und 0,4 mm selten geworden sind. So gibt es z. B. von Rotring keinen 0,3-mm-Druckbleistift mehr, und Penac, die Hausmarke von Kotobuki, hat nur noch einen einzigen im Sortiment.
Graphite Ultras
Vor fast einem Jahr vorgestellt, einige Tests bei verschiedenen Anbietern mit zum Teil ziemlich gemischten Ergebnissen gemacht, dann die Übersicht und schließlich die Sache aus den Augen verloren: So macht man’s natürlich nicht. Aber jetzt ist das T-Shirt für die wahren Fans unter den Bleischreibern endlich erhältlich!
Zufrieden war ich am Ende nur mit Teespring (vormals Spring)1, und so gibt’s das T-Shirt ab sofort in zwei Varianten, jeweils fünf Farben und ohne Aufschlag2 unter https://teespring.com/de/graphite-ultras-tee.
Das Motiv entstand in Zusammenarbeit mit meinem geschätzten Kollegen Dominik Hüfner; die Schrift ist die Kompakt von Hermann Zapf aus dem Jahr 1954.
- Kleines Komfort-Plus: Das T-Shirt – zumindest mein Exemplar des „Comfort Tee“ – hat keine Seitennähte.↩
- Dieses Weblog ist und bleibt nicht-kommerziell.↩
Groß und klein
Den Bleistift Mitsubishi uni, eingeführt 1958, gab es auch in zwei ungewöhnlichen Größen.
Beide waren Werbegeschenke, die man beim Kauf anderer Produkte wie z. B. einem Dutzend uni erhielt. Der 249 mm lange Jumbo-uni hat einen Durchmesser von 11,2 mm und eine 3 mm dicke Mine (mehr unter „Jumbo-uni“). Er wurde 1971 ausgegeben, und zu ihm meinte Mitsubishi scherzhaft, dass man sich mit ihm auch den Rücken kratzen könne. Den nur 143 mm kurzen und 6,5 mm dünnen „Chibi-uni“ („kleiner uni“) mit 2 mm dicker Mine konnte man 1981 bekommen. – Die besonderen Bleistifte tragen auf der abgewandten Fläche die zusätzliche Kennzeichnung „非売品“ („Nicht zum Verkauf“).
Mitsubishi hatte noch weitere interessante Extras, darunter eine Pfeife, deren Tonhöhe man durch Verschieben eines eingesteckten uni ändern konnte, und Radiergummis, die wie kleine Wörterbücher gestaltet waren; diese und andere Gimmicks sind im „Nostalgic bonus picture book“ zu sehen.
Minimalismus
Durch Zufall kam ich an einige Exemplare eines minimalistisch gestalteten Bleistifts von Mitsubishi/uni.
Außer dem Logo des Herstellers und dem bis August 2008 genutzten für die Japanese Industrial Standards trägt er nur den Härtegrad und eine sechstellige Blindprägung. Auf den ersten Blick wirkt er wie eine Variante des 1958 eingeführten uni, doch sein Farbton ist etwas rötlicher und sein Ende offen; zudem fehlt der schwarze Ring. Handelt es sich vielleicht um einen der sog. „Mark Sheet“-Bleistifte, die meist nur sehr sparsam gekennzeichnet sind? Wie auch immer – er gefällt mir!
Kurz notiert
- Möbius+Ruppert, der in Erlangen ansässige Hersteller von Spitzern und Zeichengeräten mit über 100-jähriger Geschichte, hat seine Website überarbeitet und führt mit dem ARTEX sowie dem DUPLEX zwei neue Handspitzer auf. – Das dem ARTEX zugrunde liegende Patent „Spitzer für Stifte“ wurde im April 2019 veröffentlicht.
- Mit einem neuen Bleistift richtet sich Mitsubishi/uni (Japan) an Schüler. Der Abstrich der neu entwickelten Mine des nur im Härtegrad 2B, aber drei verschiedenen Lackierungen erhältlichen (so die automatische Übersetzung) „uni tablet class pencil“ soll bei gleichem Schreibdruck stärker schwärzen, weniger glänzen und weniger reflektieren als die eines üblichen Bleistifts, sich aber genauso gut radieren lassen.
- Das kürzlich veröffentlichte Gebrauchsmuster „Stift mit PLA/PBS-Schaftgrundmaterial“ von STAEDTLER beschreibt einen Stift mit einem Schaft aus Polyactid (PLA) und Polybutylensuccinat (PBS). Diese beiden Biokunststoffe sind im Gegensatz zu dem bisher für extrudierte Stifte verwendeten Polystyrol biologisch abbaubar, bieten aber die gleichen Gebrauchseigenschaften, vor allen Spitzbarkeit und Biegefestigkeit. Weitere Bestandteile des neuen Schaftmaterials sind Cellulose als Füllstoff, Wachs, einige Additive und Farbmittel.
- Nach dem halben Bleistift zum doppelten Preis gibt es von Blackwing jetzt den Blackwing Lab 11.24.23. Die zwölf Bleistifte dieses Sets stammen aus dem Ausschuss, der über drei Jahre gesammelt wurde, und lassen befürchten, dass das nächste „Lab“-Set aus dem besteht, was beim Ausfegen der Werkstatt anfällt.
Kurz notiert
- Den Druckbleistift Pentel Kerry gibt es nur für 0,5-mm-Minen, doch der Reddit-Nutzer Progstu hat ihn auf ungewöhnliche Weise für 0,3 mm modifiziert.
- Wohl schon länger online, aber für mich neu: Das Rotring Museum des kroatischen Architekten Duje Šegvić. Ich finde es sehr ansprechend!
- Mit „Half the pressure, twice the speed“ bewarb Eberhard Faber seinen Blackwing 602, und auch der neue Halbstift Blackwing 602 (Short), der mit dem Original nur den Namen gemeinsam hat, trägt diesen Slogan. Ich vermute jedoch, dass das ein Irrtum ist und man ihn eigentlich mit „Half the pencil, twice the price“ kennzeichnen wollte. Also: Schnell zugreifen – dieser Fehldruck wird bestimmt eine Rarität, die sich in Kürze für das Mehrfache des jetzigen Schnäppchen-Preises von 20 US-Dollar pro Dutzend verkaufen lässt.
- Von 2005 bis 2014 gab es in Japan das hervorragend gemachte Stationery Magazine, in dem sich Hersteller, Händler und andere, die mit Schreibwaren zu tun haben, präsentieren konnten (siehe z. B. hier, hier und hier). Leider war nach zehn Ausgaben Schluss, doch bereits im Mai dieses Jahres brachte Heritage das Stationery Magazine 2023 heraus. Ich habe es bestellt und bin gespannt, was mich erwartet.
- Der Beitrag zum Pentel Black Polymer 999 enthält jetzt auch Fotos der Dutzendpackung der α-Variante.
100 Jahre NORICA
Heute vor 100 Jahren wurde die Marke „NORICA“ für STAEDTLER eingetragen.
J.S. STAEDTLER “Norica” 6045 (1920er Jahre), STAEDTLER norica 132 46 (aktuelle Produktion1)
(Hier stand ursprünglich, dass der Name „Norica“ auf den gleichnamigen Stamm zurückgeht, der im 11. Jahrhundert die Ansiedlung Norimberga (auch „Norenberg“) auf dem Burgberg gegründet hat und daraus die Stadt Nürnberg entstand. Nach einem Kommentar habe ich die Quelle dafür gesucht, aber nicht mehr wiedergefunden; ich kann daher nicht ausschließen, dass meine Information falsch ist.) – Seit 1972 ist die Marke international geschützt.
Danke an Wowter für den aktuellen norica!
- Hergestellt in Thailand.↩