STAEDTLER

CAPTAIN STAEDTLER (4)

Meine Suche nach dem Ursprung von CAPTAIN STAEDTLER dau­ert an, doch kürz­lich fiel mir etwas Bemer­kens­wer­tes auf.

Der Super­held von STAEDTLER UK warb für Faser­schrei­ber und Farb­stifte in ins­ge­samt acht Anzei­gen im Comic-Stil, die vom 19. August bis zum 30. Dezem­ber 1978 im Maga­zin „2000 A.D.“ erschie­nen. Hier sein ers­ter Auftritt.

CAPTAIN STAEDTLER (4)

Der Voll­stän­dig­keit hal­ber sei der unge­wöhn­li­che, an eine Zei­tung erin­nernde Titel die­ser Aus­gabe von „2000 A.D.“ gezeigt.

CAPTAIN STAEDTLER (4)

Den als „Spe­cial Offer“ ange­bo­te­nen „superb 3-D Cap­tain Staedt­ler badge“ konnte ich vor eini­ger Zeit bekommen.

CAPTAIN STAEDTLER (4)

Kurz danach bin ich auf eBay über die­sen Anste­cker von Cap­tain Bri­tain gestolpert. 

CAPTAIN STAEDTLER (4)

Die Ähn­lich­keit der bei­den Anste­cker1 ist ver­blüf­fend. Cap­tain Bri­tain wurde von Chris Cla­re­mont und Herb Trimpe erdacht, von letz­te­rem gezeich­net und trat erst­mals 1976 auf. Gibt es eine Ver­bin­dung oder beschrän­ken sich die Gemein­sam­kei­ten auf die Anstecker? 

Danke an Paul von kylez­co­mics für das Fotos des „Cap­tain Britain“-Ansteckers!

  1. Ein Kom­men­ta­tor unter „My mys­te­rious Cap­tain Bri­tain badge“ meint, der „Cap­tain Britain“-Anstecker käme von Mono­gram Pro­ducts, Largo, USA.

CAPTAIN STAEDTLER (3)

Ob die Ret­tung der Prin­zes­sin Arach­non aus einem in einer Hyper­raum­ver­wer­fung ver­lo­ren­ge­gan­ge­nen impe­ria­len Kreu­zer oder die Zer­stö­rung des grü­nen, fleisch­fres­sen­den Nebels auf dem Mond Gany­med, in dem die durch einen Meter­oi­ten­schauer beschä­digte Jupi­ter­sonde gefan­gen ist: Diese und andere Her­aus­for­de­run­gen meis­terte der Super­held CAPTAIN STAEDTLER durch den gekonn­ten Ein­satz kräf­ti­ger Far­ben von STAEDTLER.

Den Super­hel­den in Aktion tre­ten ließ STAEDTLER UK1 in Anzei­gen im Comic-Stil, die 1978 im Maga­zin „2000 A.D.“ erschie­nen und für Faser­schrei­ber und Farb­stifte war­ben. In die­sen wurde auch einen „superb 3-D Cap­tain Staedt­ler badge“ ange­bo­ten, den man sich „for only 20p“ schi­cken las­sen konnte.

CAPTAIN STAEDTLER (3)

Aus „2000 A.D.“, Prog 80 vom 2. Sep­tem­ber 1978

Zu mei­ner Über­ra­schung ist die­ser inzwi­schen 46 Jahre alte Anste­cker inner­halb eines Jah­res gleich drei­mal bei eBay auf­ge­taucht, und beim drit­ten Mal hatte ich Glück.

CAPTAIN STAEDTLER (3)

Zum Grö­ßen­ver­gleich: Ein STAEDTLER MARS-LUMOGRAPH 100 aus der dama­li­gen Zeit

Er ist mit 80 × 70 mm bemer­kens­wert groß, 3 mm dick und hat kräf­tige Neon-Farben (im Foto ist das Leuch­ten lei­der nicht erkenn­bar). Die Nadel misst gerade ein­mal 20 mm und ist daher etwas unprak­tisch im Gebrauch; Kenn­zeich­nun­gen gibt es keine.

CAPTAIN STAEDTLER (3)

Der Voll­stän­dig­keit hal­ber: Die unspek­ta­ku­läre Rück­seite des Ansteckers

Es wäre sicher inter­es­sant, etwas über den Hin­ter­grund von CAPTAIN STAEDTLER zu erfahren!

  1. Zur Geschichte von STAEDTLER UK gibt es im Web­log Blei­stift den her­vor­ra­gen­den Bei­trag „Staedt­ler UK“.

Kurz notiert

  • Möbius+Ruppert, der in Erlan­gen ansäs­sige Her­stel­ler von Spit­zern und Zei­chen­ge­rä­ten mit über 100-jähriger Geschichte, hat seine Web­site über­ar­bei­tet und führt mit dem ARTEX sowie dem DUPLEX zwei neue Hand­spit­zer auf. – Das dem ARTEX zugrunde lie­gende Patent „Spit­zer für Stifte“ wurde im April 2019 veröffentlicht.
  • Mit einem neuen Blei­stift rich­tet sich Mitsubishi/uni (Japan) an Schü­ler. Der Abstrich der neu ent­wi­ckel­ten Mine des nur im Här­te­grad 2B, aber drei ver­schie­de­nen Lackie­run­gen erhält­li­chen (so die auto­ma­ti­sche Über­set­zung) „uni tablet class pen­cil“ soll bei glei­chem Schreib­druck stär­ker schwär­zen, weni­ger glän­zen und weni­ger reflek­tie­ren als die eines übli­chen Blei­stifts, sich aber genauso gut radie­ren lassen.
  • Das kürz­lich ver­öf­fent­lichte Gebrauchs­mus­ter „Stift mit PLA/PBS-Schaftgrundmaterial“ von STAEDTLER beschreibt einen Stift mit einem Schaft aus Poly­ac­tid (PLA) und Poly­bu­ty­len­suc­ci­nat (PBS). Diese bei­den Bio­kunst­stoffe sind im Gegen­satz zu dem bis­her für extru­dierte Stifte ver­wen­de­ten Poly­sty­rol bio­lo­gisch abbau­bar, bie­ten aber die glei­chen Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten, vor allen Spitz­bar­keit und Bie­ge­fes­tig­keit. Wei­tere Bestand­teile des neuen Schaft­ma­te­ri­als sind Cel­lu­lose als Füll­stoff, Wachs, einige Addi­tive und Farbmittel.
  • Nach dem hal­ben Blei­stift zum dop­pel­ten Preis gibt es von Black­wing jetzt den Black­wing Lab 11.24.23. Die zwölf Blei­stifte die­ses Sets stam­men aus dem Aus­schuss, der über drei Jahre gesam­melt wurde, und las­sen befürch­ten, dass das nächste „Lab“-Set aus dem besteht, was beim Aus­fe­gen der Werk­statt anfällt.

100 Jahre NORICA

Heute vor 100 Jah­ren wurde die Marke „NORICA“ für STAEDTLER eingetragen.

100 Jahre NORICA

J.S. STAEDTLER “Norica” 6045 (1920er Jahre), STAEDTLER norica 132 46 (aktu­elle Pro­duk­tion1)

(Hier stand ursprüng­lich, dass der Name „Norica“ auf den gleich­na­mi­gen Stamm zurück­geht, der im 11. Jahr­hun­dert die Ansied­lung Norim­berga (auch „Noren­berg“) auf dem Burg­berg gegrün­det hat und dar­aus die Stadt Nürn­berg ent­stand. Nach einem Kom­men­tar habe ich die Quelle dafür gesucht, aber nicht mehr wie­der­ge­fun­den; ich kann daher nicht aus­schlie­ßen, dass meine Infor­ma­tion falsch ist.) – Seit 1972 ist die Marke inter­na­tio­nal geschützt.

Danke an Wow­ter für den aktu­el­len norica!

  1. Her­ge­stellt in Thai­land.

Kurz notiert

CAPTAIN STAEDTLER (2)

1978 trat der Super­held CAPTAIN STAEDTLER in die Welt. Er kam von STAEDTLER UK in Por­ty­clun, Wales1, und hatte seine Auf­tritte in als Comics gestal­te­ten Anzei­gen, die in „2000 A.D.“ erschie­nen. Von August bis Dezem­ber 1978 gab es in die­sem Maga­zin acht die­ser etwa halb­sei­ti­gen Comics, so auch in Prog 80.

CAPTAIN STAEDTLER (2)

Diese Comics, die für Faser­schrei­ber und Farb­stifte von STAEDTLER („The brigh­test colours in the galaxy!“) war­ben, wur­den ver­mut­lich auch in „Star­lord“ und dort in Farbe ver­öf­fent­licht, doch dazu habe ich lei­der noch keine ver­läss­li­chen Anga­ben (der hier bereits gezeigte Comic könnte aus „Star­lord“ stammen).

Auf Seite 9 gelang es CAPTAIN STAEDTLER, Prin­zes­sin Arach­non, ver­schol­lene Erbin von Par­the­nia und unter­wegs im vor tau­send Jah­ren in einer Hyper­raum­ver­wer­fung ver­lo­ren­ge­gan­ge­nen impe­ria­len Kreu­zer „Stell­a­lux“, mit einem Purpur-Strahl aus dem Schein­tod aufzuwecken.

CAPTAIN STAEDTLER (2)

Als „Spe­cial Offer“ gab es damals einen „superb 3-D Cap­tain Staedt­ler badge, com­plete with fixing pin“.

CAPTAIN STAEDTLER (2)

Im April konnte ich einen sol­chen Anste­cker bei eBay für 0,99 GBP erstei­gern, doch lei­der ging er auf dem Post­weg ver­lo­ren. Drei Monate spä­ter fand eine wei­tere Auk­tion statt, wo er zusam­men mit einem ande­ren Anste­cker ange­bo­ten wurde, aber diese endete bei 204 GPB (!); da war ich schon früh raus.

Aber es gab noch mehr, näm­lich Wer­be­ma­te­rial für Händ­ler in Form von Auf­kle­bern, die im Fens­ter des Geschäfts ange­bracht auf das STAEDTLER-Sortiment hin­wei­sen soll­ten2. Bei die­sen gut 15 × 15 cm gro­ßen Auf­kle­bern fällt auf, dass sie keine sind, denn sie sind weder selbst- noch sonst irgend­wie kle­bend (auch das Befeuch­ten hilft nicht)3; so hat man sie ver­mut­lich mit einem Stück Kle­be­band im Fens­ter angebracht.

CAPTAIN STAEDTLER (2)

Die Gestal­tung sowohl der Auf­kle­ber als auch des Umschlags (vor allem der Schrift­zug „AVAILABLE HERE“, die Schreib­weise „Staedt­ler“ und das Feh­len des Mar­s­kopfs) über­rascht mich, denn sie passt nicht zu dem, was man von STAEDTLER kennt.

CAPTAIN STAEDTLER (2)

Wie auch immer – ich finde es klasse, dass man so etwas gemacht hat!

  1. Diese Nie­der­las­sung exis­tierte von 1966 bis 2008.
  2. CAPTAIN STAEDTLER gab es übri­gens auch auf Radie­rern; hin und wie­der sieht man diese auf eBay.
  3. Es ist natür­lich nicht aus­zu­schlie­ßen, dass es tat­säch­lich kle­bende Vari­an­ten gab und meine Exem­plare feh­ler­haft sind.

STAEDTLER 30197

Ein unge­wöhn­li­cher Fund: Der Rot-Blau-Stift STAEDTLER 30197.

STAEDTLER 30197

Unge­wöhn­lich des­halb, weil er sei­nen vor­ge­se­he­nen Ver­wen­dungs­zweck trägt und die­ser oben­drein in Schwe­disch ist.

STAEDTLER 30197

Der runde „Stu­di­ums Kor­ri­ge­rings­penna Röd/Blå“, also „Studiums-Korrekturstift Rot/Blau“, stammt der Form des Mar­s­kop­fes nach aus der Zeit von 1963 bis 1973. Dass es nur „GERMANY“, nicht aber „Made in Ger­many“ heißt, legt die Ver­mu­tung nahe, dass er außer­halb Deutsch­lands her­ge­stellt wurde. Bemer­kens­wert ist auch die fünf­stel­lige Arti­kel­num­mer, passt sie doch nicht zu den von STAEDTLER gewohn­ten. Da lohnt sicher eine Recherche!

Kurz notiert

  1. Auf die Ori­en­tal San­gyo Co., Ltd., Teil der Tokai Car­bon Co., Ltd., bin ich zum ers­ten Mal bei mei­ner Recher­che zum Pen­tel Black Poly­mer 999 gesto­ßen.
  2. Im Text heißt es „This is the only com­pany in Japan to make pen­cil leads and other car­bon gra­phite items“, doch das wage ich zu bezwei­feln (ver­mut­lich ist es eine Fehl­in­ter­pre­ta­tion der Ein­blen­dung).
  3. Die­ses Video kommt mir jedoch bekannt vor; gut mög­lich, dass es schon älter ist.
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