Steno

STAEDTLER STENO 111

Zu den jün­ge­ren1 Blei­stif­ten von STAEDTLER, die man kaum noch antrifft, gehört der STENO 111.

STAEDTLER STENO 111

Wann es ihn gab, kann ich nicht genau sagen, doch die Form des Mar­s­kop­fes lässt dar­auf schlie­ßen, dass er zwi­schen 1973 und 2001 erhält­lich war. In einem Ring­buch mit Pro­dukt­fo­tos, zusam­men­ge­stellt um 1970, sieht man den MARS-STENOFIX 1012 zusam­men mit dem STAEDTLER-STENO 111, der wohl der Vor­gän­ger des STENO 111 war und als güns­tige Alter­na­tive zum MARS-STENOFIX 101 ange­bo­ten wurde.

STAEDTLER STENO 111

Wäh­rend der MARS-STENOFIX 101 in 2B, B und HB ver­füg­bar war, gab es den STAEDTLER-STENO 111 nur in einer – so die Angabe im Ring­buch – „Spe­zi­al­härte“. Auch der STENO 111 trägt kei­nen Här­te­grad; seine Härte ent­spricht etwa der des STAEDTLER MARS Lumo­graph B.

Ein sehr ähn­li­cher Blei­stift war der in den glei­chen Far­ben gehal­tene und in Eng­land3 gefer­tigte STAEDTLER SHORTHAND, der unter „Sta­tio­nery Archeo­logy 3“ zu sehen ist.

  1. Soll hei­ßen: Jün­ger als 50 Jahre.
  2. Der MARS-STENOFIX 101 (spä­ter Mars sten­o­fix 101) war der Nach­fol­ger des 1935 ein­ge­führ­ten MARS-STENOFIX 2884; seine Pro­duk­tion wurde Ende 2011 ein­ge­stellt.
  3. Das Werk in Pon­ty­clun wurde 2008 geschlos­sen.

J.S. STAEDTLER 1919 (13)

Nach einer lan­gen Pause ein wei­te­rer Aus­schnitt aus dem Kata­log von J.S. STAEDTLER des Jah­res 1919.

J.S. STAEDTLER 1919 (13)

Die Blei­stifte STENOGRAPHIE 3251 und 326 gab es bereits vor 1908, und selbst diese waren nicht die ers­ten ihrer Art, denn sie folg­ten den Model­len STENOGRAPHIE 320, 321 und 324. Ich finde es bemer­kens­wert, dass der 326 nicht wie üblich rund, son­dern hexa­go­nal war. – Der letzte Steno-Bleistift von STAEDTLER war der Mars sten­o­fix, der 1935 auf den Markt kam und bis Ende 2011 pro­du­ziert wurde.

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  1. Zu Zedern-Ersatzholz siehe „Blei­stift­höl­zer (6)“.

Steno-Bleistifte aus der DDR

In der ehe­ma­li­gen DDR gab es min­des­tens vier Steno-Bleistifte von zwei Herstellern. 

Steno-Bleistifte aus der DDR

Von oben:

  • Phö­nix Ste­no­gra­phie 634
  • Saxo­nia Sten­o­stift 4031
  • Phö­nix Ste­no­gra­phie 642
  • Turm Steno2
  • Wolf­gang Dän­hardt, Hel­mut Lud­wig: Schreib­tech­nik und Satz­vor­schrif­ten von A bis Z. Leip­zig: VEB Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 4. Auf­lage 1984

Die bei­den Phö­nix Ste­no­gra­phie und der Turm Steno stam­men von der Leip­zi­ger Pia­no­for­te­fa­brik in Böhlitz-Ehrenberg (heute Stadt­teil von Leip­zig) und der Saxo­nia Sten­o­stift 403 von der Karl Knob­loch KG, einem Holz­wa­ren­pro­du­zen­ten in Stei­nigt­wolms­dorf, der von 1949 bis 1990 Blei-, Farb- und Kopier­stifte her­ge­stellt hat3.

Nach­trag vom 6.5.23: Den Saxo­nia Sten­o­stift 403 gab es in min­des­tens zwei Varianten.

Steno-Bleistifte aus der DDR

Im Hin­ter­grund:

  • Dr. Karl Wunsch (Lek­tor): Deutsch für schreib­tech­ni­sche Berufe. Ber­lin: Ver­lag Die Wirt­schaft, 2. Auf­lage 1972
  1. Zur Kenn­zeich­nung siehe „LYRA 664“.
  2. Die­ser war bereits unter „Turm“ zu sehen.
  3. Der in der DDR wohl am häu­figs­ten anzu­tref­fende Steno-Bleistift war der Bohe­mia Works giraffe-steno 1760, doch der kam von L. & C. Hardt­muth aus der dama­li­gen Tsche­chos­lo­va­kei.

„Der Deutsche Stenograf“

Heute ein kur­zer Blick auf den run­den A.W. Faber 1400 № 2, der ein inter­es­san­tes Detail aufweist.

„Der Deutsche Stenograf“

Auf der abge­wand­ten Seite fin­det sich eine beson­dere Kennzeichnung.

„Der deutsche Stenograf“

Das Alter die­ses Blei­stifts1 kenne ich nicht, aber ich ver­mute eine Ver­mark­tung im Zusam­men­hang mit der Deut­schen Ein­heits­kurz­schrift, die 1924 als ers­ter deut­scher Kurz­schrift­stan­dard vor­ge­stellt wurde. In die­sem Fall könnte der Blei­stift etwa hun­dert Jahre alt sein, wofür auch die Schrift­wahl spre­chen würde. – Der soge­nannte Flü­gel­stift ist das tra­di­tio­nelle Erken­nungs­zei­chen der Ste­no­gra­fen und steht für die hohe Schreibgeschwindigkeit.

Wäh­rend die für die Kenn­zeich­nung genutzte gebro­chene Schrift2 auf mit­tel­al­ter­li­che Hand­schrif­ten zurück­geht, bei denen sowohl das Schrei­ben als auch das Lesen Medi­ta­tion und Andacht waren, ist die Kurz­schrift auf Geschwin­dig­keit und kon­kre­ten Nut­zen aus­ge­rich­tet. Die­ser Kon­trast in einem Blei­stift gefällt mir!

  1. Er ist übri­gens nicht schwarz, son­dern dun­kel­vio­lett, was man auch nicht alle Tage sieht.
  2. Ein ähn­lich gestal­te­ter Steno-Bleistift war der deut­lich neuere Eber­hard Faber Van Dyke 1933 Steno, der den zusätz­li­chen Prä­ge­druck „Deut­scher Ste­no­gra­fen­stift“ trug. – Es gab auch Steno-Bleistifte mit einer Kenn­zeich­nung in Kurz­schrift, z. B. den 664 von LYRA und den Saxo­nia Sten­o­stift 403 der Karl Knob­loch KG, einem der bei­den Her­stel­ler holz­ge­fass­ter Stifte der ehe­ma­li­gen DDR.

Turm

Vor eini­gen Jah­ren bin ich durch den Sirius Blei­stift Nr. 2 auf die Blei­stift­pro­duk­tion der Leip­zi­ger Pia­no­for­te­fa­brik in Böhlitz-Ehrenberg in der ehe­ma­li­gen DDR auf­merk­sam gewor­den. Da es mich gewun­dert hat, dass es Blei­stifte von einem Kla­vier­her­stel­ler gibt, habe ich mich auf eine Spu­ren­su­che bege­ben und die Augen offen­ge­hal­ten. Nun konnte ich Blei­stifte und einen Kopier­stift der Marke „Turm“ bekom­men, die eben­falls aus der Leip­zi­ger Pia­no­for­te­fa­brik stam­men1.

Turm

Der Turm ist natür­lich der des Gebäu­des in der Ludwig-Hupfeld-Straße in Böhlitz-Ehrenberg2, in dem die Leip­zi­ger Pia­no­for­te­fa­brik ihren Sitz hatte, und ich finde es sehr schön, dass man ihn auf den Blei­stif­ten abge­bil­det hat. Ich weiß nicht, wie alt die Blei­stifte sind, gehe aber ange­sichts ihrer Gestal­tung davon aus, dass sie aus der Früh­zeit der Pro­duk­tion, d. h. aus den spä­ten 1940er oder frü­hen 1950er Jah­ren stammen.

Turm

Okto­ber 2019

Es fällt auf, dass es den Schrift­zug „Turm“ und die sti­li­sierte Dar­stel­lung in zwei Vari­an­ten gibt. Zudem ent­hält der Prä­ge­druck mit dem detail­lier­ten Turm die Kenn­zeich­nung „LPF LEIPZIG“ und das Zei­chen für den Volks­ei­ge­nen Betrieb (bei den Exem­pla­ren im Bild lei­der schlecht erkenn­bar; zu sehen u. a. hier). Der Kopier­stift trägt außer­dem die Blind­prä­gung „ZEDER“3. – Ges­tet habe ich bis­her nur den Turm Steno, und der birgt einige Über­ra­schun­gen (dazu bei Gele­gen­heit mehr).

Turm

Das Fabrik­ge­bäude im Jugend­stil wurde 1911 vom Leip­zi­ger Archi­tek­ten Franz Hän­sel für den Instru­men­ten­her­stel­ler Lud­wig Hup­feld (1864–1949) erbaut, der dort mit 1300 Beschäf­tig­ten Kla­viere und Pho­no­las4 fer­tigte. Nach dem ers­ten Welt­krieg galt das Unter­neh­men mit mehr als 20.000 Instru­men­ten pro Jahr als größ­ter Her­stel­ler die­ser Bran­che in Europa, doch mit dem Auf­kom­men von Schall­platte und Rund­funk wurde es immer schwe­rer, die selbst­spie­len­den Instru­mente zu ver­trei­ben; mit der Wirt­schafts­krise im Jahr 1929 endete die Her­stel­lung elek­tri­scher Selbst­spiel­in­stru­mente. Ab 1930 wur­den in Böhlitz-Ehrenberg Kino­or­geln, Plat­ten­spie­ler, Rund­funk­emp­fän­ger sowie Möbel für Wohn- und Schlaf­zim­mer und wäh­rend des zwei­ten Welt­kriegs Flug­zeug­teile her­ge­stellt. 1949 erfolgte die Umwand­lung des Unter­neh­mens zum Volks­ei­ge­nen Betrieb, in dem pro Jahr 21.000 Kla­viere gefer­tigt wur­den. Nach der Wende setzte man die Pro­duk­tion von Kla­vie­ren unter den Mar­ken­na­men „Rönisch“ und „Hup­feld“ fort5, doch 2009 musste das Unter­neh­men Insol­venz anmel­den6.

Turm

März 2023

Heute beher­bergt das Gebäude, seit 2009 das Hupfeld-Center, einige kleine Unter­neh­men, und vom Betrei­ber konnte ich erfah­ren, dass die Immo­bi­lie der AGH-Trade GmbH gehört und die Bau­maß­nah­men der Erhal­tung des Turms die­nen. – Einen Rundum-Blick bie­tet Google Earth.

Turm

März 2023

Bis auf das unter „Spu­ren­su­che“ auf­ge­führte konnte ich bis heute keine wei­te­ren Details zur Blei­stift­her­stel­lung in der Leip­zi­ger Pia­no­for­te­fa­brik fin­den. Auf Georg Bütt­ners Blei­stift­sei­ten, die lei­der schon lange nicht mehr online sind, hieß es 2009: „In der Leip­zi­ger Pia­no­forte Fabrik (LPF) von Lud­wig Hup­feld wur­den nach 1945 neben Möbeln und Sport­ge­rä­ten auch Blei­stifte her­ge­stellt. Wie lange dort pro­du­ziert wurde ist nicht bekannt.“ Dazu waren zwei Blei­stift­schach­teln von etwa 1950 zu sehen. Inter­es­sant bleibt auch der Kom­men­tar mei­nes Lesers Bal­zer vom Februar 2009, in dem er schrieb, dass die Fer­ti­gung lange vor der Kon­sum­gü­ter­pro­duk­tion begann, weil es in der DDR zwar Bedarf für Blei­stifte gab, aber kei­nen Her­stel­ler7. Die Pia­no­for­te­fa­brik hatte Holz­ab­fälle und Holz­be­ar­bei­tungs­ma­schi­nen, so dass der Pro­duk­tion nichts im Wege stand. Die Minen, so seine Ver­mu­tung, kamen von Koh-I-Noor aus der dama­li­gen Tsche­chos­lo­va­kei8.

Turm

Mit dem Holz­wa­ren­fa­bri­kan­ten Karl Knob­loch in Stei­nigt­wolms­dorf (Ober­lau­sitz, gegrün­det 1896) gab es ab 1949 den zwei­ten Her­stel­ler von Blei- und Kopier­stif­ten in der DDR, der im Gegen­satz zur Leip­zi­ger Pia­no­for­te­fa­brik auch Farb­stifte im Sor­ti­ment hatte. Die Pro­duk­tion endete erst 1990, und so sind die unter den Namen „Saxo­nia“ und „Lusa­tia“ ange­bo­te­nen Stifte zuwei­len auch heute noch fin­den. Diese wer­den Thema eines zukünf­ti­gen Bei­trags sein.

  1. Bereits 2021 bekam ich einen Hin­weis auf „Turm“. – Wei­tere Mar­ken waren „Phö­nix“ und „Tra­bant“.
  2. Seit 1999 Stadt­teil von Leip­zig.
  3. Alle Stifte haben auch eine nume­ri­sche Blind­prä­gung. Von oben: Turm Nr. 2 (rot): 511, Turm Nr. 2 (grün): 08, Zim­mer­mann­stift: 506, Turm Copier Mit­tel: 409, Turm Steno: 4011.
  4. Das Pho­nola war ein von Hup­feld erfun­de­nes selbst­spie­len­des Kla­vier und ein Kon­kur­renz­pro­dukt zum ame­ri­ka­ni­schen Pia­nola. – Mehr zu den von Hup­feld erdach­ten und pro­du­zier­ten Instru­men­ten gibt es unter „Instru­mente“ auf der Web­site der Lud­wig Hup­feld AG.
  5. Laut Wiki­pe­dia über­nahm die Carl A. Pfeif­fer GmbH & Co. KG, Leon­berg, nach der Wende das Unter­neh­men und ver­kaufte die in Leip­zig gefer­tig­ten Kla­viere und Flü­gel unter den Mar­ken­na­men „Hup­feld“ und „Rönisch“.
  6. Quelle: Hupfeld-Center.
  7. Der spä­ter in der DDR am häu­figs­ten anzu­tref­fende Blei­stift war der Bohe­mia Works Blacksun 1771 von L. & C. Hardt­muth aus der Tsche­cho­slo­wa­kei.
  8. Dies muss nicht im Wider­spruch zu den Unter­la­gen im Staats­ar­chiv Leip­zig ste­hen, denn auch wenn man damals – wie darin doku­men­tiert – sel­ber Minen her­ge­stellt hat, so heißt das nicht, dass man diese auch in aus­rei­chen­der Menge pro­du­zie­ren konnte.

J.S. STAEDTLER Dictation 2325

Zu der inzwi­schen fast aus­ge­stor­be­nen Gat­tung der Stenografie-Bleistifte gehörte der Dic­ta­tion 2325 von J.S. STAEDTLER USA1.

J.S. STAEDTLER Dictation 2325

Ebenso wie der Mon­gol Ste­no­gra­phic 596 von Eber­hard Faber ist der Dic­ta­tion 2325 nur 6,5 mm dick2 und ab Werk beid­sei­tig gespitzt. Die Kenn­zeich­nung des mit 180 mm unge­wöhn­lich lan­gen Blei­stifts finde ich reiz­voll, vor allem das kur­sive „DICTATION“ und den gekrümm­ten Fir­men­na­men3; auch der schwarze Prä­ge­druck macht sich auf dem hell­blauen, metal­lisch glän­zen­den Lack sehr gut. – Wie alt der Dic­ta­tion ist, weiß ich lei­der nicht, aber da STAEDTLER den Vier­tel­mond bis in die 1960er Jahre hin­ein genutzt hat, gehe ich von min­des­tens 60 Jah­ren aus; auch die Gestal­tung sprä­che dafür.

J.S. STAEDTLER Dictation 2325

Mit dem STAEDTLER Mars sten­o­fix (letzte Vari­ante, 2011)

Der Här­te­grad der 2 mm dicke Mine ent­spricht etwa dem STAEDTLER Mars Lumo­graph H. Sie hat eine sau­bere und spar­same Abgabe, eine zur Härte pas­sende Schwär­zung und ist sehr gut radier­bar4.

J.S. STAEDTLER Dictation 2325

Spitze ab Werk und mit dem CARL Angel-5

Die Bruch­fes­tig­keit des Dic­ta­tion ist recht gut, doch im Pol­lux bricht seine Spitze repro­du­zier­bar ab; in der Gra­nate lässt er sich aller­dings gut spit­zen. – Beim Holz spre­chend die Mase­rung und das sehr leichte Aroma für Weihrauchzeder.

J.S. STAEDTLER Dictation 2325

Der Dic­ta­tion ist einer der vie­len Blei­stifte, die es mal gab und die inzwi­schen ver­schwun­den sind. Von wel­chen der heu­ti­gen Blei­stifte wird man das in 30 oder 50 Jah­ren sagen?

Nach­trag vom 16.4.21: Von STAEDTLER konnte ich erfah­ren, dass der Stand­ort in Mont­ville, New Jer­sey, von 1971 bis 2005 bestand. Der Dic­ta­tion 2325 ist also höchs­tens 50 Jahre alt und damit deut­lich neuer als ich dachte.

  1. Zum Stand­ort Mont­ville, New Jer­sey, habe ich keine ver­läss­li­chen Details. Er muss jedoch bis min­des­tens 1994 exis­tiert haben, denn die­ser Nach­ruf in der Chi­cago Tri­bune gilt dem Vize­prä­si­den­ten des Unter­neh­mens, der von 1966 bis 1994 tätig war.
  2. Für meine nicht allzu gro­ßen Hände ist der Dic­ta­tion zu dünn; ich wüsste gerne, wie die dama­lige Ziel­gruppe das emp­fand.
  3. Eine Blind­prä­gung gibt es nicht.
  4. Getes­tet mit dem SEED Radar.

In Szene gesetzt

Wenn im Film ein Schreib­tisch zu sehen ist, schaue ich noch genauer hin. So auch beim Tat­ort „Mein Revier“ aus dem Jahr 2012, der kürz­lich wie­der­holt wurde.

In Szene gesetzt

Quelle: Tat­ort „Mein Revier“ (ARD, 2012)1, ca. 13:52.

In gleich vier Ein­stel­lun­gen konnte man einen STAEDTLER Mars sten­o­fix erspä­hen, sowohl aus der Ferne als auch aus der Nähe.

In Szene gesetzt

Quelle: Tat­ort „Mein Revier“ (ARD, 2012), ca. 14:022.

Die Marke „STENOFIX“ wurde 1929 ein­ge­tra­gen, und 1935 kam der erste MARS STENOFIX unter der Arti­kel­num­mer 2884 auf den Markt. Als 1967 das neue Num­mern­sys­tem ein­ge­führt wurde, erhielt er die Num­mer 101; bis in die 80er Jahre hin­ein war er außer in HB noch in B und 2B er­hältlich3. Ende 2011 hat man die Pro­duk­tion ein­ge­stellt und Mitte 2019 die Marke gelöscht.

In Szene gesetzt

STAEDTLER Mars sten­o­fix 101 HB (letzte Vari­ante)4

Diese „Tatort“-Folge fand ich übri­gens geschmack­los; nach 20 Minu­ten habe ich abge­schal­tet. Der Auf­tritt des Mars sten­o­fix war indes erfreulich!

  1. Ich gehe davon aus, dass die Ver­öf­fent­li­chung der Screen­shots des genann­ten Films als Zitat nach § 51 UrhG gilt, da ich das in den Screen­shots Gezeigte im Bei­trag the­ma­ti­siere und die Screen­shots als Beleg für meine Aus­füh­run­gen not­wen­dig sind.
  2. Bei dem Radie­rer im Hin­ter­grund könnte es sich um den Peli­kan RW 40 han­deln.
  3. In den 1960er/1970er Jah­ren hatte STAEDTLER mit dem rosa­far­be­nen STENO 111 einen wei­teren Stenografie-Bleistift im Pro­gramm, zu dem ich jedoch bis heute keine wei­te­ren Details fin­den konnte.
  4. 2003 wurde „STENOFIX“ zu „sten­o­fix“.

„Normal – Color – Steno“

Gut 40 Jahre alt ist die­ser Dreifach-Behälterspitzer von Möbius+Ruppert1.

„Normal – Color – Steno”

„Normal – Color – Steno”

Er ist etwa 50 × 35 × 20 mm groß und aus Kunst­stoff gefer­tigt; sein Magnesium-Einsatzspitzer wird durch Press­pas­sung gehal­ten. Die drei Stift­ein­lässe haben einen Durch­mes­ser von 8 mm. – Der trans­pa­rente Deckel sitzt nicht mehr fest, doch das führe ich auf das Alter des Spit­zers zurück, und so emp­finde ich die Verarbeitungs- und die Mate­ri­al­qua­li­tät als sehr gut.

„Normal – Color – Steno”

Die Kenn­zeich­nung ist knapp. Neben „NORMAL“, „COLOR“ und „STENO“ sowie den drei Pfei­len trägt der Spit­zer das 1972 ein­ge­tra­gene und bis 1992 genutzte Logo von Möbius+Ruppert. Es hatte zwi­schen M und R zwei Geo­drei­ecke und ein Spitz­loch, wobei letz­te­res zuwei­len für ein „O“ gehal­ten und das Logo dann als „MOR“ gele­sen wurde.

„Normal – Color – Steno”

Es ist eine Freude, die­sen Spit­zer zu benut­zen. Die Mes­ser schnei­den sehr gut und die Schnitt­flä­chen sind sau­ber; von ande­rem Spit­zern bekannte Auf­fäl­lig­kei­ten wie das Wackeln des Ein­satz­spit­zers oder ein Quiet­schen konnte ich nicht fest­stel­len. Die Spit­zen sind bei mei­nen zahl­rei­chen Tests mit Exem­pla­ren des STAEDTLER Noris 120 aus den 1990er Jah­ren (Zeder) nicht abge­bro­chen. Die Span­di­cke liegt bei durch­schnitt­lich 0,25 mm2, womit der Spit­zer noch als spar­sam durchgeht.

„Normal – Color – Steno”

Von links: Nor­mal, Color, Steno

Die Spitz­win­kel betra­gen 22° (Nor­mal), 33° (Color) und 21° (Steno). Letz­te­rer lässt sich nicht ein­deu­tig bestim­men, da sich an der Spitze ein klei­ner und sicher unge­woll­ter Zap­fen bil­det. – Zum Ver­gleich: Der M+R 604 („Gra­nate”) schnei­det einen Win­kel von 22° und der Kur­bel­spit­zer CARL Decade DE-100 einen von 18° (auch die­ser gilt nur nähe­rungs­weise, da die Spitze leicht kon­kav ist).

„Normal – Color – Steno”

Von links: M+R 604, CARL Decade DE-100, M+R 3-fach Steno

Danke an Möbius+Ruppert für die Leihgabe!

  1. Die Typen­be­zeich­nung rei­che ich nach.
  2. Nor­mal: 0,20 mm; Color: 0,30 mm; Steno: 0,26 mm.
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