In der ehemaligen DDR gab es mindestens vier Steno-Bleistifte von zwei Herstellern.
Von oben:
Im Hintergrund:
- Wolfgang Dänhardt, Helmut Ludwig: Schreibtechnik und Satzvorschriften von A bis Z. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut, 4. Auflage 1984
Die beiden Phönix Stenographie und der Turm Steno stammen von der Leipziger Pianofortefabrik in Böhlitz-Ehrenberg (heute Stadtteil von Leipzig) und der Saxonia Stenostift 403 von der Karl Knobloch KG, einem Holzwarenproduzenten in Steinigtwolmsdorf, der von 1949 bis 1990 Blei-, Farb- und Kopierstifte hergestellt hat3.
Nachtrag vom 6.5.23: Den Saxonia Stenostift 403 gab es in mindestens zwei Varianten.
Im Hintergrund:
- Dr. Karl Wunsch (Lektor): Deutsch für schreibtechnische Berufe. Berlin: Verlag Die Wirtschaft, 2. Auflage 1972
- Zur Kennzeichnung siehe „LYRA 664“.↩
- Dieser war bereits unter „Turm“ zu sehen.↩
- Der in der DDR wohl am häufigsten anzutreffende Steno-Bleistift war der Bohemia Works giraffe-steno 1760, doch der kam von L. & C. Hardtmuth aus der damaligen Tschechoslovakei.↩
Ab Februar 1991 war ich als Bundeswehroffizier bei der Übernahme / Auflösung der damaligen Nationalen Volksarmee (NVA) in Leipzig eingesetzt. Die zivilen Schreibkräfte der NVA, die „Facharbeiterinnen für Schreibtechnik“ (so die offizielle Berufsbezeichnung), wurden zunächst weiterbeschäftigt, soweit keine sicherheitsrelevanten Erkenntnisse ans Tageslicht kamen. Neben den Damen wurden auch die Büromaterialbestände übernommen und darin fanden sich auch massenhaft die „Saxonia“-Stenostifte. An diese Stifte erinnere ich mich deshalb noch sehr deutlich, weil sie eben den Steno-Schriftzug trugen und mir dieser aus meiner Schulzeit noch von dem westdeutschen Pendant, dem Lyra-Stenostift bekannt war.
Danke für diese Details! Und heute ist dieser Stift so gut wie verschwunden. Meinen habe ich übrigens vom Antikmarkt in Leipzig, der jeden Monat auf dem agra-Gelände in Markkleeberg stattfindet (leider gab es nur ein einziges Exemplar).