Wie immer starten wir mit großem Elan in die neue Arbeitswoche und haben obendrein noch überschüssige Energie, die wir produktiv nutzen wollen.
Wer gerne mit Bleistift schreibt, hat die zahlreichen dabei anfallenden Stummel getreu dem Motto „Da kann man noch was draus machen“ nicht weggeworfen, sondern für zukünftige Verwendungen in der Schublade oder der Bastelkiste verwahrt. Doch wer hätte gedacht, dass dieser unscheinbare und meist gedankenlos entsorgte Rest schreiberischer Tätigkeit sogar zu einem attraktiven Schmuckstück avancieren kann, um das uns nicht nur Freunde und Kollegen beneiden?
Bereits eine Broschennadel, etwas Klebstoff und haushaltsübliches Werkzeug reichen aus, um einen Stummel in wenigen Minuten zu einem schmucken Anstecker umzuarbeiten. Und so wird’s gemacht:
- Stummel in Form bringen und die später nach innen gewandte Fläche leicht aufrauen, damit der Klebstoff besser hält.
- Broschennadel in einer der Stummellänge angepassten Größe parat legen.
- Klebeflächen mit einem guten Klebstoff bestreichen (ich schätze den UHU-Alleskleber Super Strong & Safe).
- Stummel und Nadel fest zusammenpressen und Klebeverbindung trocknen lassen.
Fertig!
Geschmackvoller kann man seinem Interesse an Bleistiften wohl kaum Ausdruck verleihen!
Tipp: Eine dünne Schicht Klarlack beugt der Beschmutzung des Kleidungsstücks durch die Bleistiftmine vor.
Nachtrag vom 17.11.09: Und noch einer, und zwar auf Basis des STAEDTLER Noris 120 HB, der so prominent ist, dass er sogar im tiefsten Odenwald den Weg weist und als Design-Klassiker eigentlich schon längst im Museum vertreten sein müsste (aber auf mich hört ja keiner).
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Wenn man das firmenweit verpflichtend einführen würde, könnten Vorgesetzte dezent ihren momentanen Härtegrad signalisieren! Meiner einer indes taugt nicht zur Führungskraft und müßte daher wohl immer mit »6B« herumlaufen…
Ein sehr praktischer Verwendungsvorschlag! Ein Weich(bl)ei würde damit auf den ersten Blick erkennbar ;-) Zudem ließen sich noch über die Form der Spitze Informationen transportieren. So könnte z. B. ein stumpfer Stummel die Einstellung „Ich lasse mich gerne anspitzen“ und damit die Bereitschaft seines Trägers zur spontanen Teilnahme u. a. an humorvollen Aktionen signalisieren.
…und ich bin über die Stummel immer fast verzweifelt, in dem zwanghaften Drang sie bis zur absoluten Nichtmehrnutzbarkeit zu verbrauchen… :-)
Auch schick wären 3-4 in Reihe geklebte Stummelchen!
Als Manschettenknopf ist das bestimmt auch sehr schick.
Danke für die Kommentare und diese sehr guten Ideen! Eine Brosche aus mehreren Stummeln (idealerweise farblich aufeinander abgestimmt) wäre zweifelos sehr dekorativ, ebenso ein Manschettenknopf, der sich außerdem dank der Spitze besonders leicht durchs Knopfloch stecken ließe.
Lexikaliker, you really need to come with a Warning label. Think of the trouble you have got me into in the past with this tinkering of yours! This time though, I have looked before I leaped.
The cufflink pencils will inadvertently write all over your desk. Also, should you be a person who hugsa lot then beware of your brooch stabbing the other person – still might be handy if there are vampires about.
Kiwi-D, I am terribly sorry about putting you in trouble – I will think about adding a warning label, conforming both to ISO 3864-2 and ANSI Z535.4 to ensure maximum safety.
You are absolutely correct about the dangers, especially the risk of injury, when using pencil stubs as cufflinks. I was so taken with that idea from the commenter (who has even appeared under the name of the application he was suggesting) that I haven’t considered the perils. However, I have suggested covering the stub with transparent lacquer to avoid pencil marks on clothings and desks albeit if that treatment wouldn’t prevent inadvertent markings under all circumstances (the Noris 120 pin in the last image is treated that way).
Hervorragende Idee zur Endverwendung für Nicht-Schriftsteller. Peter Handke sammelt seine Bleistiftstummel nach Romanen getrennt. Vielleicht bekommt man die dann mal in einem Literaturmuseum oder -archiv zu sehen.
Das sortierte Sammeln der Stummel ist eine interessante Idee und führt zweifellos zu einem attraktiven Exponat. – Dazu: Bleistiftfans einst und jetzt (es gibt noch ein Buch, das Schriftsteller und ihre Arbeitsplätze sowie Utensilien zeigt, doch dessen Titel will mir gerade nicht einfallen).
Wahrscheinlich meinen Sie das Buch von Herlinde Koelbl „Im Schreiben zu Haus. Wie Schriftsteller zu Werke gehen“ (ISBN 3896600419) bzw. „Schreiben! 30 Autorenporträts“ (== 2. Auflage, erweitert um Günther Grass, die Interviews leicht gekürzt, ISBN 3896604228). Zu diesem Thema passen noch von Evelyne Polt-Heinzl „Ich hör‘ dich schreiben. Eine literarische Geschichte der Schreibgeräte“ (ISBN 3854492707) und das Marbacher Magazin 69/1994 „Vom Schreiben 2: Der Gänsekiel oder Womit schreiben?“ (ISBN 3929146215)
Danke! Wenn ich mich richtig erinnere, war es letzteres (ich habe das Buch nicht selber). – Ihr breit gefächertes Wissen über Bücher bewundere ich!
Man könnte die Stummel auch in transparentes Acrylharz gießen, so als kleine Quader. Die kann man dann gefahrlos überall hinpinnen und mit mehreren Stummel sogar einen netten Briefbeschwerer basteln.
Getreu dem Motto „The pen is mightier than the sword.“ könnte man auch einen Knetball nehmen und mehrere Bleistiftstummel mit dem stumpfen Ende zuererst reinstecken. Noch eine Kette aus Büroklammern dran und fertig ist der Morgenstern.
Pencil Anna: Ein sehr gute Idee für die geschmackvolle Schreibtischausstattung! Man könnte natürlich den Klotz auch möglichst klein halten, einen oder mehrere Neodym-Magneten mit eingießen und das Teil dann als dekorativen Magnethalter (etwa für den Kühlschrank) nutzen.
Der Manschettenknopf: Prinzipiell denkbar, doch mal abgesehen davon, dass statt der Knete härtbares und damit formstabiles FIMO wohl etwas geeigneter wäre, könnte schon der nächste zu bearbeitende Holzkopf die ansonsten wirksamen Bleistiftspitzen zum Brechen bringen und damit das Gerät weitgehend wirkungslos machen. Obendrein lehne ich derartige Methoden der Auseinandersetzung strikt ab, und so halte ich es für meinen Teil lieber mit dem demonstrativen und bestimmungsgemäßen Gebrauch z. B. dieses Schreibgeräts.
Mensch Lexikaliker,
du missverstehst mich! Mir ging es um die Symbolik, gerade WEIL ich gewaltsame Auseinandersetzungen ablehne.
Ein Holzopf mag die Bleistiftspitze brechen, aber nicht das damit geschriebene Wort!
Aber zur Verwendung von FIMO gebe ich dir Recht.
Ach so ;-) Nun, für Symbolisches bin ich immer zu haben.
Wo bekommt man solche Broschennadeln? Im Bastelbedarf?
Die Idee finde ich hervorragend. Ich trage meistens einen Bleistift in der Brusttasche meiner Jackets hinter dem Einstecktuch, so dass gerade der Radiergummi und noch ein Stück des Bleistiftes zu sehen ist. Auf Nachfrage erkläre ich es zum Statement einer Geisteshaltung. Da mag sich jeder denken, was er mag und kann.
Danke! :-) Einen Bleistift hinter dem Einstecktuch als Ausdruck der Geisteshaltung – das gefällt mir!
Ich habe die Broschennadeln von eBay, denke aber, dass man sie auch in einem Laden für Bastelbedarf und im Schmuckzubehör problemlos bekommt; wenn alle Stricke reißen, würde ich es mal bei Buttinette versuchen.
http://culpeo-fox.livejournal.com/16640.html
da hätten wir noch eine verwendungsmöglichkeit für moderne kunstwerke, wenn man genug stummel beisammen hat :)
Das ist ja beeindruckend – danke für den Link! Für eine derartige Verwendung von Stummeln ist es wohl ratsam, sie gezielt zu produzieren, als abzuwarten, bis sich genug angesammelt haben ;-)