Völlig platt war ich beim Blick in das Paket, das mir Michael Leddy von Orange Crate Art kürzlich geschickt hat: Eine Kostbarkeit neben der anderen, darunter zwei A.W. Faber CASTELL 9000 aus US-amerikanischer Nachkriegs-Produktion mit deutscher Mine.
Die Bleistifte im vertrauten, aber damals noch helleren Grün haben keinen Abschluss und fallen auch durch die eckigen Ziffern auf, doch das Besondere ist ihr Aufdruck „LEADS IMPORTED FROM AMERICAN ZONE, GERMANY“. (Ich vermute, dass der Graphit von der Firma Kropfmühl in Hauzenberg nahe Passau im Bayerischen Wald kam und die Minen in Stein bei Nürnberg hergestellt wurden.) – Die amerikanische Besatzungszone existierte von Juli 1945 bis Dezember 1946, so dass das Alter dieser Bleistifte bei rund 65 Jahren liegen dürfte (es sei denn, man hat die Minen in großen Mengen eingeführt und noch lange Zeit danach in Holz gefasst).
Vielen Dank an Michael Leddy für diese und die anderen außergewöhnlichen Stücke!
You’re welcome, Gunther!
I read in Petroski’s book that one of the conditions (cheap) imported pencils suffered in the U.S. was that the country of origin not only needed to be printed on the barrel (to indicate they weren’t made in the U.S.), but also more toward the center. This was because some of those buying imported pencils were concealing that fact by sharpening them past the point where the country’s name was imprinted on the barrel (they were often found right at the end of the pencil). Importers and re-sellers were bypassing certain taxes and tariffs.
Looking at this pencil, I wonder if the placement of that text – regarding the source of the lead – was placed in the center in an attempt to guarantee the message wouldn’t or couldn’t be altered, or otherwise removed. Not that it has anything to do with the scenario I mentioned above — it’s just the text seems conspicuously centered.
Congrats! I’ve been looking for examples of these pencils for some years now.
Einmalig! Die Ziffern sind wirklich sehr eckig. Die Neun sieht dadurch sehr ungewöhnlich aus.
Michael Leddy: Thank you again :-)
Sean: Thank you for mentioning that detail – I haven’t remembered that from Petroski’s book. You’re right: the position of that additional print is unusual. I will try to get more information from Faber-Castell Germany.
Matthias: Die Neun ist so ungewöhnlich, dass sie nur schwer lesbar ist, und ich frage mich, ob es einen konkreten Grund für diese Form gab. – Hier noch ein Detailfoto:
Wenn ich mir das nochmal ansehe erinnert es mich doch stark an Runenschrift, die wohl gerade zu dem damaligen Zeitpunkt keine positiven Assoziationen geweckt hat. Das macht die Wahl dieser Schrift noch ungewoehnlicher…
Das ist ein bemerkenswerter Aspekt. – Ich dachte zunächst, dass man vielleicht technisch-eckig auftreten wollte, habe aber diesen Gedanken schnell wieder verworfen.