Ein schlichter und guter Dosenspitzer für Minen mit 2 und 3,15 Millimetern Durchmesser ist das Modell 424 von Eberhard Faber.
Der in Deutschland hergestellte und in einer Faltschachtel verpackte Spitzer besteht aus zwei Kunststoff- und fünf Metallteilen und misst etwa 35 × 23 × 17 mm.
Seine Hälften halten fest zusammen und schließen zuverlässig. – Die Unterseite des 424 trägt die Beschriftung „D.B.Pat. D.B.G.M. angem.“1.
Ein ansprechender, gut funktionierender Minenspitzer, der jedoch schon lange nicht mehr erhältlich ist.
Wer denkt, der 424 lebe im KUM-onit № 250 weiter2, hat nur zum Teil recht.
Bauform und Minendurchmesser sind gleich, doch der Einsatzspitzer des KUM-onit ist im Gegensatz zu dem metallenen des 424 aus Kunststoff.
Auf der Unterseite und im Gebrauch zeigt sich ein zweiter, wichtigerer Unterschied. Wohl fertigungsbedingt hat der KUM-onit unter den beiden Halterungen3 für den Spitzer zwei Öffnungen, durch die der Graphitstaub austritt.
Ein Dosenspitzer mit Löchern? Auf mich wirkt das wie eine Fehlkonstruktion.
Ich finde es kurios, dass es hierzulande keinen wirklich brauchbaren, kleinen Dosen-Minenspitzer gibt. Ist die Nachfrage denn so gering? – Deutlich größer und vielleicht auch für unterwegs geeignet ist der KUM 23A R, aber den konnte ich bis jetzt noch nicht finden.
Meine erste Wahl für das mobile Minenspitzen bleibt daher der uni DPS-6004; zuhause werkeln der M+R 0970 und der Tortoise. – Weitere Minenspitzer gibt es bei pencil talk unter „Pointing a lead“ zu sehen.
Nachtrag vom 19.3.12: Von KUM konnte ich erfahren, dass es diese Bauform seit den 1950er Jahren gibt.
- „D.B.Pat.” steht für „Deutsches Bundespatent“ und „D.B.G.M.“ für „Deutsches Bundesgebrauchsmuster“.↩
- Den sehr ähnlich aussehenden Faber-Castell 186600 kenne ich nicht.↩
- Diese Nasen sind übrigens recht empfindlich, denn bereits nach einmaligem Entfernen und Einsetzen des Einsatzspitzers ist Weißbruch sichtbar. (Natürlich weiß ich, dass sie dafür nicht ausgelegt sind, denn normalerweise muss man den Spitzer nicht herausnehmen.)↩
- Bei diesem kann man sogar den Mineneinlass verschließen.↩
One of the things that interests me so much about the history of such items is how little they have changed over time. Growing up, I came to associate certain shapes and sizes with certain things. But because you might not be aware of where they came from, its easy to think those shapes and sizes were only available during your own time, or near to it. Instead, they come from a long line of ancestors.
Thanks for this post!
Sean, thank you for your comment and for sharing your thoughts. You’re absolutely right about the perception of certain shapes, and I can confirm it.
In this particular case I wonder where the design comes from. To me, a straight or cylindrical shape would immediately suggests itself but this double-wedge-shaped body (so to speak) looks unusual and could also be more difficult to manufacture. I now feel motivated to search for the origin of that sharpener!
In view of the continuity it is even more odd that the new version has two holes in the base – definitely not an optimization. Besides that, the two protruding edges on the top and the bottom are still sharp (I don’t know what their purpose is).
Was haben Sie denn gemacht, dass der blaue Spitzer im Bild 7 gar so erschreckt dreinschaut?
Oh, tatsächlich! Der Blick ist mir gar nicht aufgefallen. Wer weiß, vielleicht hat er sich gewundert, dass er so genau inspiziert wurde.