J.S. STAEDTLER 1919 (5)

Als Abhilfe für den Schwund der von meh­re­ren Per­so­nen genutz­ten Schreib­ge­räte diente J.S. STAEDTLER im Kata­log des Jah­res 1919 sei­nen Kun­den den „Tele­phon­stift“ an.

Telephonstift

Aus­ge­stat­tet mit einer Ring­kap­sel ließ sich der in zwei Aus­füh­run­gen und dem Här­te­grad 2 erhält­li­che Blei­stift an einer Schnur oder Kette befes­ti­gen und so zumin­dest gegen das ver­se­hent­li­che Mit­neh­men sichern.

Telephonstift

Kleine Anmer­kung am Rande: Der Ein­druck, als handle es sich hier um eine frühe Form der heute gras­sie­ren­den Apo­stro­phi­tis, täuscht, denn nach mei­nem Wis­sen kam der Genetiv-Apostroph Anfang des 17. Jahr­hun­derts im Deut­schen auf und blieb bis ins ver­gan­gene hin­ein üblich.

Telephonstift

Auch wenn man damals mit der nicht nur in die­sem Kata­log zu fin­den­den Pro­dukt­viel­falt wohl zuwei­len über das Ziel hin­aus­schoss und damit viel­leicht man­che Kun­den ver­wirrt hat, so spricht sie mich doch auf­grund der zahl­rei­chen und sorg­fäl­tig aus­ge­führ­ten Details, die zudem meist einen prak­ti­schen Nut­zen hat­ten, sehr an.

Telephonstift

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4 Kommentare zu „J.S. STAEDTLER 1919 (5)“

  1. Eine tolle Idee. Schade, dass es das heute nicht mehr gibt …als Alter­na­tive zu den Kugel­schrei­bern an der Schnur, die es in oef­fent­li­chen Plaet­zen gibt. Das Ganze erin­nert mich auch an mein Wahl­lo­kal, wo mit einem Blei­stift (Kopier­stift?) gewaehlt wird. Durch das Ende wurde ein Loch gebohrt und er wurde durch die­ses Loch mit einer Schnur angebunden.

    Der Genitiv-Apostroph im Deut­schen des 17. Jahr­hun­derts. Das war mir neu, ist aber aeus­serst inter­es­sant. Ich frage mich wieso der Genitiv-Apostroph dann wie­der verschwand.

  2. Auch ich halte die­sen Blei­stift für eine tolle Idee, doch für den öffent­li­chen Gebrauch hat ein Kugel­schrei­ber natür­lich den Vor­teil, nicht ange­spitzt wer­den zu müssen.

    Wir hat­ten frü­her eben­falls holz­ge­fasste Stifte in den Wahl­lo­ka­len, und ich glaube mich erin­nern zu kön­nen, dass es auch eine Vor­schrift gibt, nach der nur doku­men­ten­echte, also Kopier­stifte zum Ein­satz kom­men dür­fen (bei der letz­ten Wahl gab’s jedoch Kugelschreiber).

    Die Sache mit dem Genitiv-Apostroph war mir auch neu – ich hatte schnell gegoo­gelt gründ­lich recher­chiert ;-) Warum er abge­schafft wurde, weiß ich nicht, aber in man­chen Fäl­len ist er ja auch heute noch üblich und kor­rekt, z. B. bei „Mat­thias‘ Kommentar“.

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