Papier

Kleine Hunde

Meine Fami­lie und ich sind völ­lig ver­narrt in Kisho, unse­ren inzwi­schen gut vier Monate alten Shiba-Rüden.

Kleine Hunde

Kisho bei einem Spa­zier­gang Mitte Januar

Diese Büro­klam­mern des japa­ni­schen Her­stel­lers Midori musste ich daher unbe­dingt haben.

Kleine Hunde

Die gut ver­ar­bei­te­ten „D-Clips“, die auch noch in ande­ren Tier­for­men ange­bo­ten wer­den, gibt es u. a. bei Jet­Pens; 30 Stück in der Kunststoff-Schiebeschachtel kos­ten etwa 5,30 Euro.

文具上手

„文具上手“ (bungu uwate), in etwa „Gekonn­ter Umgang mit Schreib­wa­ren“1, heißt das sechste Buch des japa­ni­schen Autors Tada­shi Tsu­chi­ha­shi, für das er zwölf Per­so­nen u. a. aus der Mode, der Medi­zin, der Schreib­wa­ren­bran­che und der Buch­hal­tung zu ihrem Um­gang mit Schreib­wa­ren befragt hat. Einen klei­nen Ein­druck ver­mit­telt die Pro­dukt­seite bei Ama­zon Japan. – Auf die­ses Buch auf­merk­sam wurde ich durch einen Bei­trag im lesens­werten Blog Scrip­tion.

Und jetzt weiß ich nicht, was mich mehr wurmt: Dass ich kein Japa­nisch kann oder dass es hier­zu­lande nie­man­den gibt, der sol­che Bücher schreibt. Aber nein, natür­lich wurmt es mich nicht – schließ­lich könnte ich ver­su­chen, bei­des zu ändern (ob mit Erfolg, steht je­doch auf einem ande­ren Blatt).

  1. Die der japa­ni­schen Spra­che Kun­di­gen mögen über kleine Unge­nau­ig­kei­ten hin­weg­se­hen, mich aber bitte auf grobe Feh­ler hin­wei­sen.

Presseschau

Presseschau

Unter der Über­schrift „Völ­lig aus der Zeit“ bringt die Süd­deut­sche Zei­tung in ihrer heu­ti­gen Druck­aus­gabe einen lesens­wer­ten Bericht über den Sammelalben- und Notiz­buch­her­stel­ler Leucht­turm. Des­sen Notiz­bü­cher sind meine erste Wahl, auch wenn mich im kom­men­den Jahr der Ho­bonichi Techo beglei­ten wird.

Hobonichi Techo

Kalen­der? Tage­buch? Notiz­buch? Alles in einem! Aber der Reihe nach.

Hobonichi Techo

Im Hin­ter­gund ein Tenu­gui.

Der japa­ni­sche Autor und Gestal­ter Shi­ges­ato Itoi1, Betrei­ber der Web­site Hobo Nik­kan Itoi Shin­bun (kurz „Hobo­ni­chi“), hat 2001 zum ers­ten Mal den von ihm ent­wor­fe­nen Pla­ner Hobo­ni­chi Techo („Techo”, 手帳 auf dem Cover, heißt hier „Notiz­buch“) ange­bo­ten. Nach dem gro­ßen Erfolg2 des Techo in Japan erschien 2013 zusam­men mit Arts & Sci­ence die erste eng­li­sche Aus­gabe; bei der zwei­ten für das Jahr 2014 habe ich zugegriffen.

Hobonichi Techo

Der Techo ist zwar nur 14 mm dick, hat aber 464 Sei­ten, was durch die Ver­wen­dung des sehr hoch­wer­ti­gen „Tomoe River“-Papiers3 mit nur 52 g/m² mög­lich wurde. So gibt es nicht nur für jeden Tag des Jah­res eine ganze Seite, son­dern auch noch zwei wei­tere Kalen­da­rien, Notiz- und einige infor­ma­tive Sei­ten. Wer nun denkt, man könne die­ses Papier auf­grund sei­ner gerin­gen Dicke nur ein­ge­schränkt nut­zen, liegt falsch – gerade die­je­ni­gen, die mit Füll­fe­der­hal­ter schrei­ben4, sind vom Tomoe River begeis­tert, und auch mit Blei­stif­ten5 und Tin­ten­rol­lern6 har­mo­niert es her­vor­ra­gend (ledig­lich ein star­ker Schreib­druck ist ungüns­tig, wirkt er sich doch gleich auf meh­rere Sei­ten aus7). Dank des leich­ten Papiers und der Faden­hef­tung liegt der Techo zudem flach, was sei­nen Gebrauch sehr ange­nehm macht.

Hobonichi Techo

Hier mit dem Druck­blei­stift Pen­tel Graph­Gear 500.

Aus der Viel­zahl der Schutz­hül­len habe ich das Stan­dard­co­ver aus Poly­es­ter gewählt (das aus Leder wäre mir lie­ber gewe­sen, doch die­ses ist erst wie­der im Februar 2014 erhält­lich). Mit zahl­rei­chen Taschen auf den Innen­sei­ten und einer auf der Rück­seite bie­tet es Platz für fla­che Dinge. Ein trans­pa­ren­tes „Cover on Cover“ gab es gra­tis; man kann es dar­über­zie­hen und mit Deko­ra­ti­vem befül­len. – Der Ver­schluss und die bei­den Lese­bänd­chen sind schlicht und funktionell.

Hobonichi Techo

Alle Kalen­da­rien haben das in Deutsch­land unüb­li­che 4-mm-Raster mit gepunk­te­ten Linien, das mir gut gefällt.

Hobonichi Techo

Jedem Monat ist eine nütz­li­che „Coming Up!“-Seite vor­an­ge­stellt (gut mög­lich, dass diese eine der Kun­den­ideen war, die über die Jahre in den Techo ein­ge­ar­bei­tet wurden).

Hobonichi Techo

Am unte­ren Rand der Dop­pel­sei­ten des Haupt­ka­len­da­ri­ums fin­den sich Zitate8, von denen mir jedoch nur wenige zugäng­lich sind.

Hobonichi Techo

Die Ver­ar­bei­tung ist hoch­wer­tig, und die Gestal­tung – vor allem die Typo­gra­fie – finde ich geschmack­voll. – Der infor­ma­tive Teil ent­hält auch einen „Guide to Sushi“.

Hobonichi Techo

Man beachte die Zei­ge­hand oben rechts.

Für die wei­te­ren Details des Techo ver­weise ich auf die Über­sicht unter „Hobo­ni­chi Plan­ner Fea­tures“ (eine so aus­führ­li­che Beschrei­bung eines Kalen­ders oder Notiz­buchs habe ich übri­gens noch nie gesehen).

Hobonichi Techo

Der Techo kos­tet 2500 Yen, das Stan­dard­co­ver 1500 Yen und für den Ver­sand fie­len 1800 Yen an; so kam ich auf ins­ge­samt 41 Euro. Von der Bestel­lung bis zum Ein­tref­fen ver­gin­gen fünf Tage, und da der Dezem­ber 2013 mit zwei Tagen pro Seite ver­tre­ten ist, kam der Techo sofort zum Einsatz.

Hobonichi Techo

Hat sich der Kauf gelohnt? Ich denke ja. Für eine abschlie­ßende Bewer­tung ist es zwar noch zu früh, doch die Qua­li­tät, die Gestal­tung und das Papier las­sen mich den Hobo­ni­chi Techo mit Freude nutzen.

  1. Ein Inter­view mit Shi­ges­ato Itoi gibt es im Ping­Mag. – Eini­ges mehr erfährt man unter „Shi­ges­ato Itoi shares lots of ‘deli­cious life’“.
  2. Viele Bei­spiele der krea­ti­ven und oft ver­spiel­ten Ver­wen­dung des Techo zeigt das Tumblr-Weblog Hobo­ni­chi Love.
  3. Das „Tomoe River“ der Tomoe­gawa Co., Ltd. (Tokyo), erhält­lich in Gram­ma­tu­ren von 33 bis 85 g/m², wurde für den Druck u. a. von Kata­lo­gen ent­wi­ckelt, um Ver­sand­kos­ten zu spa­ren; ich habe es über die sehr guten Notiz­bü­cher von Design.Y, in denen es eben­falls steckt, ken­nen­ge­lernt. – Eine aus­führ­li­che Bespre­chung des Papiers gibt es unter „Tomoe River Paper Review“.
  4. Ich schreibe nicht mit Füll­fe­der­hal­ter, ver­su­che mich aber ab und zu mit dem Pilot Par­al­lel Pen in Kal­li­gra­fie. Die­ser gibt die Tinte sehr groß­zü­gig ab, was natür­lich auch an der Breite der Feder liegt, doch selbst mit die­sem gibt es auf dem Tomoe River kein Aus­fa­sern oder Durch­schla­gen.
  5. Getes­tet mit den holz­ge­fass­ten Blei­stif­ten STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 B und Pen­tel Black Poly­mer 999 HB, den Druck­blei­stift­mi­nen Pilot Eno NeoX B und 2B sowie den Radie­rern Tree’s Air-in Soft von Plus, Faber-Castell Dust Free und Tom­bow Mono Zero.
  6. Getes­tet mit dem Mitsu­bi­shi uni-ball eye fine. – Auch der STAEDTLER pig­ment liner macht sich mit die­sem Papier sehr gut.
  7. Wer manch­mal fes­ter auf­drü­cken will oder muss und den Kauf des Pen­cil Board scheut, schnei­det sich ein Stück stei­fer Kunst­stoff­fo­lie zurecht, legt diese beim Schrei­ben unter das Blatt und ver­staut sie bei Nicht­ge­brauch in einer der hin­te­ren Taschen des Covers.
  8. Die erste eng­li­sche Aus­gabe des Hobo­ni­chi Techo ent­hielt aus­schließ­lich Zitate von der Hobonichi-Website und von Sonya Park, der Inha­be­rin von Arts & Sci­ence; dies ist nun nicht mehr der Fall.

Kurz notiert

Der ita­lie­ni­sche Her­stel­ler Ogami hat auf der Paper­world 2012 Notiz­bü­cher aus „stone pa­per“ vor­ge­stellt. Die­ses Papier besteht zu 80% aus Cal­ci­um­car­bo­nat, das bei der Marmor­verarbeitung anfällt, und ent­hält zudem den Kunst­stoff HDPE (Poly­ethy­len hoher Dichte), ist also keine Freude für die Umwelt. (Übri­gens nutzt man bei der Papier­her­stel­lung schon lange Cal­ci­um­car­bo­nat, wenn auch in wesent­lich klei­ne­ren Men­gen, um das Papier hel­ler und glän­zend zu machen.) Auf der Buch­messe in Frankfurt/Main vor zwei Wochen konnte ich ein Ogami-Notizbuch tes­ten und war ent­täuscht – selbst mit zwei ansons­ten sehr leicht glei­ten­den Blei­stif­ten (Pen­tel Black Poly­mer 999 und Caran d’Ache 348) hatte ich den Ein­druck, als bremse das Papier den Stift, und so war das Schreib­ge­fühl unan­ge­nehm. Mit Füll­federhalter, so ein Mit­ar­bei­ter am Stand des deut­schen Ver­triebs, könne man das Papier gar nicht nut­zen, da es fast nichts auf­sauge. Die Gestal­tung der Ogami-Notizbücher spricht mich an, doch die Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten emp­finde ich als ernüchternd.

Notizen

Notizen

Notizen

Notizen

Notiz­buch von Suhr­kamp. 94 × 155 mm (und damit klei­ner als die Taschen­bü­cher die­ser Reihe), 144 Blanko-Seiten, ISBN 978-3-518-06862-5, 3 Euro. – Im zwei­ten Foto der Mitsu­bishi 9800.

Papier Plus

Schnö­des Uni­ver­sal­pa­pier? Pah! Der Fea­tures for­dernde User des 21. Jahr­hun­derts ver­langt mehr.

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Ihm und damit auch mir dient die Deut­sche Post ihr Mul­ti­funk­ti­ons­pa­pier an, das mir beim Ein­kauf von Ver­brauchs­ma­te­rial nicht nur auf­grund sei­ner Ver­pa­ckung sofort ins Auge fiel.

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Als Befür­wor­ter des bestim­mungs­ge­mä­ßen Gebrauchs habe ich umge­hend nach dem Hin­weis auf die Eig­nung des Mul­ti­funk­ti­ons­pa­piers für den von mir ange­streb­ten Verwen­dungszweck gesucht:

Papier Plus

Doch lei­der hat die­ser Hin­weis gefehlt, und so musste ich auf den Kauf des Multifunktions­papiers ver­zich­ten. Schade! – Ich hoffe jetzt auf das „Per­for­mance Paper Extra Power“ aus der noch ein­zu­füh­ren­den „Office Pro“-Serie.

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