„Janus”
Danke an Faber-Castell für den Scan!
Alte Kataloge von Möbius+Ruppert liefern weitere Details zur Geschichte des Handspitzers „Granate“.
Der älteste mir vorliegende Eintrag stammt aus dem Jahr 1938 und führt den Messingspitzer unter der Nummer 14/I auf. Es gab auch eine Variante aus „Elektron-Metall“, wie es damals hieß, also aus einer Magnesium-Aluminium-Legierung; sie hatte die Nummer 14/II.
In den 1960er Jahren bot man nur noch die Magnesium-Ausführung an. Sie trug jetzt die Nummer 14/II und hatte statt der Rändel- eine Schlitzschraube aus Messing.
Die Befestigung mit einer Schraube und zwei Stiften behielt man bis in die frühen 1970er Jahre bei.
Eine weitere Änderung bestand im Wegfall der beiden Stifte; wie jedoch das Messer gegen Verdrehen geschützt war, kann ich dieser Abbildung leider nicht entnehmen. Die „Granate“ bekam nun die heute noch aktuelle Artikelnummer 6041.
In der zweiten Häfte der 1970er Jahre legte man das Messer in ein Messerbett, wodurch es in Position gehalten wurde; daher stand es auch nicht mehr über und ließ den Spitzer gefälliger aussehen. Es musste dafür allerdings schmaler gemacht werden, und so gab (und gibt) es eigene Ersatzmesser nur für die „Granate“. – Die letzte konstruktive Änderung2 war der Umstieg von der im Haus gefertigten Messingschraube auf eine aus kaltem Draht gepresste und zum Schutz vor Rost galvanisierte Kreuzschlitzschraube von Laro (Italien)3.
Danke an Möbius+Ruppert für die Leihgabe der Kataloge!
Ein weiteres Exponat im virtuellen Museum zum Spitzerklassiker „Granate“, und zwar aus Messing, für dicke Stifte mit einem Durchmesser von bis zu 11 mm und mit einer interessanten Kennzeichnung.
Das Stück war in keinem guten Zustand, und so musste ich erst einen Frühjahrsputz1 vornehmen.
Dieses Modell hat die gleiche Form und Größe wie das bereits vorgestellte mit dem 1939 eingetragenen Warenzeichen 507558 und trägt ebenfalls die Prägung „GRANATE“. Es fällt auf, dass es auch hier nur drei statt der üblichen vier Rändelungen gibt; dies ist das typische Merkmal der Varianten für dickere Stifte. – Das Messer ist stumpf und schartig, so dass ich auf einen Funktionstest verzichtet habe.
Hier zu sehen ist jedoch das Warenzeichen 47683, das 1900 angemeldet und 1901 für Möller & Breitscheid eingetragen wurde; daraus schließe ich, dass der Spitzer von diesem Anbieter stammt und um die 100 Jahre alt sein könnte.