April 2016

Granate 1938–1980

Alte Kata­loge von Möbius+Ruppert lie­fern wei­tere Details zur Geschichte des Hand­spit­zers „Gra­nate“.

Granate 1938–1980

1938

Der älteste mir vor­lie­gende Ein­trag stammt aus dem Jahr 1938 und führt den Mes­sing­spit­zer unter der Num­mer 14/​I auf. Es gab auch eine Vari­ante aus „Elektron-​Metall“, wie es damals hieß, also aus einer Magnesium-​Aluminium-​Legierung; sie hatte die Num­mer 14/​II.

Granate 1938–1980

1960er Jahre

In den 1960er Jah­ren bot man nur noch die Magnesium-​Ausführung an. Sie trug jetzt die Num­mer 14/​II und hatte statt der Rändel- eine Schlitz­schraube aus Messing.

Granate 1938–1980

1971

Die Befes­ti­gung mit einer Schraube und zwei Stif­ten behielt man bis in die frü­hen 1970er Jahre bei.

Granate 1938–1980

1975

Eine wei­tere Ände­rung bestand im Weg­fall der bei­den Stifte; wie jedoch das Mes­ser gegen Ver­dre­hen geschützt war, kann ich die­ser Abbil­dung lei­der nicht ent­neh­men. Die „Gra­nate“ bekam nun die heute noch aktu­elle Arti­kel­num­mer 6041.

Granate 1938–1980

1980

In der zwei­ten Häfte der 1970er Jahre legte man das Mes­ser in ein Mes­ser­bett, wodurch es in Posi­tion gehal­ten wurde; daher stand es auch nicht mehr über und ließ den Spit­zer gefäl­li­ger aus­se­hen. Es musste dafür aller­dings schma­ler gemacht wer­den, und so gab (und gibt) es eigene Ersatz­mes­ser nur für die „Gra­nate“. – Die letzte kon­struk­tive Ände­rung2 war der Umstieg von der im Haus gefer­tig­ten Mes­sing­schraube auf eine aus kal­tem Draht gepresste und zum Schutz vor Rost gal­va­ni­sierte Kreuz­schlitz­schraube von Laro (Ita­lien)3.

Danke an Möbius+Ruppert für die Leih­gabe der Kataloge!

  1. Genauer: Zuerst 604 0, spä­ter 604.0 und heute 0604.
  2. Zu Ände­run­gen bei den Mate­ria­lien und Fer­ti­gungs­ver­fah­ren kann ich nichts sagen.
  3. Quelle: „Waren­probe: Das steckt alles in einem Spit­zer“.

W.Z. № 47683

Ein wei­te­res Expo­nat im vir­tu­el­len Museum zum Spit­zer­klas­si­ker „Gra­nate“, und zwar aus Mes­sing, für dicke Stifte mit einem Durch­mes­ser von bis zu 11 mm und mit einer inter­es­san­ten Kennzeichnung.

W.Z. № 47683

Das Stück war in kei­nem guten Zustand, und so musste ich erst einen Früh­jahrs­putz1 vornehmen.

W.Z. № 47683

Die­ses Modell hat die glei­che Form und Größe wie das bereits vor­ge­stellte mit dem 1939 ein­ge­tra­ge­nen Waren­zei­chen 507558 und trägt eben­falls die Prä­gung „GRANATE“. Es fällt auf, dass es auch hier nur drei statt der übli­chen vier Rän­de­lun­gen gibt; dies ist das typi­sche Merk­mal der Vari­an­ten für dickere Stifte. – Das Mes­ser ist stumpf und schar­tig, so dass ich auf einen Funk­ti­ons­test ver­zich­tet habe.

W.Z. № 47683

Hier zu sehen ist jedoch das Waren­zei­chen 47683, das 1900 ange­mel­det und 1901 für Möl­ler & Breit­scheid ein­ge­tra­gen wurde; dar­aus schließe ich, dass der Spit­zer von die­sem Anbie­ter stammt und um die 100 Jahre alt sein könnte. 

W.Z. № 47683

  1. Sehr hilf­reich dabei war das Ein­wei­chen in der Sidol-​Metallpolitur und das anschlie­ßende Bear­bei­ten mit einer alten Zahn­bürste; die fest­sit­zende Rän­del­schraube konnte ich mit Caramba Super Plus Vielzweck-​Spray (heute Caramba Super Plus Pre­mium Mul­tiöl) lösen.
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