Pentel Accu Graph
Mein Interesse an Bleistiften und Zubehör hat wechselnde Ausprägungen. Mal benutze ich nur einen einzigen holzgefassten Bleistift, mal führe ich eine größere Auswahl mit mir und habe Spaß an der Vielfalt. In manchen Wochen schreibe ich ausschließlich mit Druckbleistiften, und dabei kommt es vor, dass ich Stücke, die ich vor langer Zeit gekauft habe, wiederentdecke. So erfreue ich mich zurzeit erneut an der „Accu Graph“1-Serie des japanischen Herstellers Pentel, die in den späten 1970er Jahren2 auf den Markt kam und wohl bis in die 1990er hinein erhältlich war.
Der erste war der PG1505 (0,5 mm)3, dem kurz darauf der PG2003 (0,3 mm)4 folgte5. Danach kam der PG1804 (0,4 mm), den es im Gegensatz zu den anderen beiden nur in Japan gab6. Diese Druckbleistifte gefallen mir noch genauso gut wie vor zehn Jahren, als ich auf sie aufmerksam geworden bin – ich finde sie funktionell, hochwertig und ansprechend gestaltet, obwohl (oder vielleicht gerade weil) sie nach 40 Jahren etwas altmodisch wirken.
Auch wenn ich bezweifle, dass der Accu Graph für das Technische Zeichnen angeboten wurde (denn dafür fehlt die 0,7-mm-Variante), bietet er doch alles, was man bei dieser Profession schätzte: das feste, vier Millimeter lange Minenführungsröhrchen, die exakte Führung der Mine, den verlässlichen Minentransport in kleinen Schritten7, die Griffzone für sehr guten Halt, den weit vorne liegenden Schwerpunkt und den abnehmbaren Clip8. Natürlich sind diese Eigenschaften auch beim Schreiben von Vorteil.
Die erste Generation des Accu Graph hatte keinen Härtegrad-Indikator, und in diesem sehe ich auch die einzige Schwachstelle. Das Etikett darin ist nicht sehr strapazierfähig, denn wenn man häufiger auf das Fenster im Ring fasst, löst sich der schwarze Aufdruck. Daher habe ich bei zwei Stiften das Etikett durch silberfarbenes Klebeband ersetzt, um weder auf den beschädigten Druck noch (nach Entfernen des Etiketts) auf das messingfarbene Teil darunter zu schauen. – Als kleinen Schönheitsfehler könnte man noch die geringfügigen Farbdifferenzen zwischen Schaft und Endstück des PG2003 und PG1804 bezeichnen.
Mit damals 1500 bis 2000 Yen waren diese Druckbleistifte vergleichsweise teuer, doch was heute dafür verlangt wird, ist ein vielfaches davon – für einen neuwertigen Accu Graph der zweiten Generation werden inzwischen 100 US-Dollar und mehr gefordert, und Exemplare der ersten und unbenutzte in Originalverpackung erzielen oft weit höhere Preise9.
Bei den Minen bevorzuge ich übrigens die des Mitbewerbers Pilot. Habe ich früher die Pentel Ain in B und 2B benutzt, so bin ich schon vor einigen Jahren auf die Pilot Eno Neox 2B und dann auf den Nachfolger Pilot Neox Graphite 2B umgestiegen; Schwärzung, Bruchfestigkeit, Gleitfähigkeit und Radierbarkeit finde ich hervorragend.
- In manchen Katalogen mit dem Trademark-Zeichen „™“ geschrieben.↵
- Bei den Jahresangaben bin ich mir nicht sicher.↵
- Dem PG1505 ging der PG15 voraus, der einen silberfarbenen Schaft und ein Griffstück mit anderer Oberfläche hatte.↵
- Ich wüsste gerne, warum der PG2003 eine andere Spitze und als einziger der drei Stifte einen dekorierten Schaft hat.↵
- Soweit ich weiß, waren diese Stifte nur in Japan und den USA, aber nicht in Deutschland erhältlich.↵
- Die vollständigen Typenbezeichungen lauten PG2003ED, PG1804DD und PG1505AD, wobei „PG“ meines Wissens für „Pentel Graph“ steht, eine Bezeichnung, die bereits in den 1960er Jahren verwendet wurde und sich auch heute noch bei vielen Modellen findet.↵
- Der Vorschub bei einmaligem Drücken entspricht etwa dem Minendurchmesser.↵
- Auf einen Radierer im Drücker hat man hier verzichtet.↵
- Beim Kauf eines solchen Stifts lohnt der genaue Blick auf die verchromten Teile wie z. B. den Clip, denn von diesen kann sich die Beschichtung ablösen.↵