Noris

Marke von STAEDTLER, ein­ge­tra­gen 1901

Zurück zu den Wurzeln

STAEDTLER hat vier Blei­stifte von PEFC-zertifizierter Kolorado-Tanne auf FSC-zertifizierte Linde umgestellt.

Zurück zu den Wurzeln

STAEDTLER tra­di­tion 110 aus Kolorado-Tanne (oben) und Linde (unten)

Neben dem tra­di­tion 110 (im Bild)1 betrifft dies den tra­di­tion 112 und den Noris 122 (beide mit Radier­tip) sowie den unla­ckier­ten 123 60.

Im 17. Jahr­hun­dert, als sich in Nürn­berg das Blei­stift­ma­cher­ge­werbe ent­wi­ckelte, war die hei­mi­sche Linde (Tilia) die wich­tigste Holz­art für Blei­stifte. Durch den spä­te­ren Erfolg der Zeder2 und ihren höhe­ren Preis wurde die Linde bevor­zugt für güns­tige Stifte wie z. B. Zim­mer­manns­blei­stifte genutzt (auch STAEDTLER bewarb sie vor gut 100 Jah­ren ent­spre­chend). Doch der regio­nale Bezug, die lange Geschichte und vor allem höhere Umwelt­stan­dards machen die Linde inzwi­schen auch für andere Blei­stifte attrak­tiv; von Vor­teil ist zudem, dass die Linde im Gegen­satz zur Zeder in Europa wächst und ohne Imprä­gnie­rung3 ver­wen­det wer­den kann.

2015 hat STAEDTLER mit den Baye­ri­schen Staats­fors­ten und dem PEFC Deutsch­land im Rah­men des Pro­jekts „Von der Linde zum Blei­stift“ für das zehn­jäh­rige Jubi­läum der Baye­ri­schen Staats­fors­ten einen Wer­be­blei­stift aus hei­mi­scher Linde gefer­tigt. Im sel­ben Jahr folgte der STAEDTLER White aus Linde, der jedoch nur in Japan ange­bo­ten wird, und durch diese Umstel­lung kommt die Linde jetzt erneut als Holz hoch­wer­ti­ger Blei­stifte auf den Markt.

  1. Damit kann man der Geschichte des Blei­stifts „tra­di­tion“ ein wei­te­res Kapi­tel hin­zu­fü­gen.
  2. Zunächst war es die Vir­gi­ni­sche Zeder (Juni­pe­rus vir­gi­niana), dann die Kali­for­ni­sche Weihrauch-Zeder (Calo­cedrus decur­rens); siehe auch „Blei­stift­höl­zer (2)“.
  3. 2016 ist STAEDTLER bei den ergosoft-Stiften (Mars, Noris und einige Farb­stifte) von imprä­gnier­ter Linde aus Ost­asien auf unbe­han­delte Linde aus Europa umge­stie­gen.

Der neue STAEDTLER Noris 120

Der Bleistift-Klassiker STAEDTLER Noris 120 wurde mit Beginn des Jah­res für den euro­päi­schen Markt auf „Upcy­cled Wood“ umgestellt.

Der neue STAEDTLER Noris 120

STAEDTLER hat „Upcy­cled Wood“ als Schaft­ma­te­rial für Blei- und Farb­stifte bereits im ver­gan­ge­nen Jahr prä­sen­tiert (auch pen­cil talk berich­tete)1. Bei die­sem han­delt es sich um den auf der Paper­world 2009 mit dem Blei­stift WOPEX vor­ge­stell­ten Ver­bund­werk­stoff, der zu etwa 70% aus Holz­spä­nen besteht, die bei der indus­tri­el­len Ver­ar­bei­tung von Holz haupt­säch­lich deut­scher Wäl­der anfal­len. – Auch der neue Noris 120 wird durch Coex­tru­sion aus drei ver­schie­de­nen Gra­nu­la­ten (Mine, Schaft und Über­zug) hergestellt.

Die fünf Här­te­grade blei­ben erhal­ten, ebenso die Gestal­tung mit den typi­schen far­bi­gen Kro­nenk­äpp­chen; ledig­lich die Kenn­zeich­nung „Upcy­cled Wood“ kam hinzu. Auf­grund des Fer­ti­gungs­ver­fah­rens hat der neue Noris 120 keine glän­zende Ober­flä­che mehr, son­dern eine matte, wie sie schon vom WOPEX bekannt ist.

  1. Zum „Upcy­cled Wood“-Sortiment gehö­ren schon der Blei­stift Noris 183, die Farb­stifte Noris colour 185 und Noris colour 187 sowie der Noris digi­tal (Clas­sic und Jumbo).

STAEDTLER Noris junior

Neu von STAEDTLER: Der Blei­stift Noris junior für Kin­der1.

STAEDTLER Noris junior

Zum Grö­ßen­ver­gleich: Der STAEDTLER Noris 120

Der – so der Text auf der Karton-Einzelverpackung – „per­fekte erste Kin­der­blei­stift im extra gro­ßen Stift­for­mat“ ist 12,5 cm lang, hat einen Durch­mes­ser von 14,8 mm und eine etwa 9,5 mm dicke Mine des Här­te­grads 2B.

STAEDTLER Noris junior

Die Kan­ten des hexa­go­na­len Stifts sind stark abge­run­det und die werk­sei­tige, leicht kon­kave Spitze ist abge­flacht. Beim Blick auf das Ende des Noris junior fällt ein Stop­fen in Minen­di­cke auf; ich schließe dar­aus, dass die Mine kür­zer als der Stift ist. – Ange­sichts der Mase­rung des Hol­zes tippe ich auf Weihrauch-Zeder, doch ein Aroma kann ich nicht wahrnehmen.

STAEDTLER Noris junior

Der matte Lack ist ver­gleichs­weise dünn, aber glatt (der Stift wurde erst gelb lackiert, dann kamen die schwar­zen Strei­fen). Auch der Prä­ge­druck und die Kenn­zeich­nung auf der gegen­über­lie­gen­den Flä­che sind makel­los. – Die Mine glei­tet leicht, schreibt sau­ber und schwärzt gut.

STAEDTLER Noris junior

Pas­send zum Noris junior und für andere Stifte mit einem Durch­mes­ser von 13 bis 16 mm gibt es einen Behäl­ter­spit­zer, der von Möbius+Ruppert gefer­tigt wird. Er hat einen Ver­schluss, der zum Spit­zen mit dem Stift auf­ge­drückt wird und sich durch Feder­kraft selbst­tä­tig schließt; so kön­nen kleine Fin­ger nicht an das Mes­ser gelangen.

STAEDTLER Noris junior

Der Kunststoff-Einsatzspitzer arbei­tet sehr gut und nimmt einen unge­fähr 0,3 mm dicken Span ab, erzeugt jedoch einen klei­nen Zap­fen. – Nach dem Spit­zen fal­len einige Poren in der Mine auf.

STAEDTLER Noris junior

Der Noris junior hat die Arti­kel­num­mer 141 und kos­tet knapp 3 Euro; den Behäl­ter­spit­zer Noris junior 514 16 gibt es für etwa 8,50 Euro. – Der Blei­stift gehört zur „Noris junior“-Serie, die auch Farb­stifte, Wachs­mal­krei­den und einen wei­te­ren Spit­zer umfasst.

Danke an STAEDTLER für den Noris junior und den Behälterspitzer!

Nach­trag vom 23.5.21: Ich konnte es mir nicht ver­knei­fen, einen Noris junior längs teil­weise zu halbieren.

STAEDTLER Noris junior

Der Stop­fen ist 3,4 cm lang und zwi­schen ihm und dem Ende der Mine ist eine etwa 4 mm lange Lücke. Die Mine ist ca. 8,7 mm lang, nimmt also knapp 70% des Stifts ein.

  1. „… jeden Alters“ bin ich geneigt hin­zu­zu­fü­gen.

„Etwas über das Spitzen der Stifte“

Aus einer Bro­schüre von J.S. STAEDTLER des Jah­res 1933: Eine Infor­ma­tion zum Spit­zen und die Reklame für den NORIS-Spezialspitzer 4510 „für alle Stifte mit wei­cher, emp­find­li­cher Mine“.

„Etwas über das Spitzen der Stifte“

Die­ser paten­tierte Spit­zer bot bereits damals einen Spitz­stopp, um eine zu feine Spitze und das unnö­tige Spit­zen zu ver­hin­dern. – Der Vier­tel­mond darf hier natür­lich nicht fehlen.

„Etwas über das Spitzen der Stifte“

Klei­nes Rate­spiel am Rande: Wer ent­deckt den Zwiebelfisch?

STAEDTLER Noris – Die frühen Jahre

Gelb-schwarzes Strei­fen­mus­ter und far­bi­ges Kro­nenk­äpp­chen – so kennt man den Blei­stift­klas­si­ker Noris von STAEDTLER, den es seit 120 Jah­ren gibt. Doch er hat nicht immer so aus­ge­se­hen, denn die typi­sche Lackie­rung kam 1934 und das Käpp­chen 19551. Einen Ein­druck davon, wie der Noris davor aus­sah, ver­mit­telt eine Bro­schüre aus dem Jahr 19332; hier ein Ausschnitt.

STAEDTLER Noris – Die frühen Jahre

In obi­gem Scan lei­der nicht zu sehen ist die glän­zende Farbe, die für die Dar­stel­lung des Gold- und Sil­ber­stem­pels (heute: Prä­ge­druck) genutzt wurde und in der Schräg­an­sicht am bes­ten zur Gel­tung kommt; daher einige Details im Foto.

STAEDTLER Noris – Die frühen Jahre

„Bil­lige Noris-Stifte“ klingt heute natür­lich etwas selt­sam, aber damals stand „bil­lig“ für „preis­wert“ und war posi­tiv konnotiert.

Den Noris gab es nicht nur in vier Här­te­gra­den, son­dern auch in drei Pro­fi­len – rund, sechs­eckig und acht­eckig(!)3 – und in bis zu vier Far­ben, die sich nach dem Här­te­grad rich­te­ten oder im Fall des 2784 in zwei wei­te­ren, die nach Wunsch auf­ge­bracht wer­den konn­ten. – Der Begriff „Poli­tur“ geht zurück auf die Zeit vor 1900, als die Spit­zen­blei­stifte einen Schel­lack­über­zug mit Schwermetall-Farben erhiel­ten und von Hand poliert wurden.

Für mich neu ist die Bezeich­nung „Cedrol­holz“. In der Bro­schüre heißt es: „Cedrol ist das von der MARS-Bleistiftfabrik Nürn­berg her­ge­stellte, beson­ders leicht spitz­bare Zedern-Ersatzholz.“5 Dazu wüsste ich gerne mehr!

  1. Wei­tere Details zur Gestal­tung gibt es unter „J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2“.
  2. Der Titel die­ser Bro­schüre ist unter „Der Geist des Gra­phits“ zu sehen.
  3. Mit dem Noris Club maxi gibt (gab?) es heute einen zwölf­sei­ti­gen Noris.
  4. Der Noris 278 wurde in den 1910er Jah­ren ein­ge­führt.
  5. Siehe dazu auch „Blei­stift­höl­zer (6)“.

Mit Noris durch Europa

Die Pro­dukte des Noris-Sortiments bewarb STAEDTLER vor etwa 50 Jah­ren mit die­sem klei­nen Taschen-Atlas.

Mit Noris durch Europa

Er hat 20 Sei­ten und misst 73 × 103 mm (etwa A7). Den Titel schmückt eine sti­li­sierte Stadt­an­sicht (ver­mut­lich Nürn­berg, die Hei­mat von STAEDTLER), die in unter­schied­li­chen Vari­an­ten auch auf Ban­de­ro­len und Schach­teln zu sehen war.

Mit Noris durch Europa

Die vier wer­ben­den Umschlag­sei­ten sind in den Noris-Farben gehal­ten, und natür­lich nimmt der Blei­stift eine pro­mi­nente Posi­tion ein. – Die für die Auf­lis­tung genutzte Schrift könnte die Futura von Paul Ren­ner aus dem Jahr 1936 sein1.

Mit Noris durch Europa

Ich mag den alten Landkarten-Stil und freue mich, die als „Römisch Links­kur­siv“ bekannte und nur in Land­kar­ten ver­wen­dete Schrift wie­der­zu­se­hen. Sie wurde im frü­hen 19. Jahr­hun­dert ein­ge­führt und bis vor etwa 20 Jah­ren in unter­schied­li­chen Vari­an­ten zur Kenn­zeich­nung von Gewäs­sern genutzt.

Mit Noris durch Europa

Auch die Dar­stel­lung des geteil­ten Deutsch­lands macht die­sen Taschen-Atlas zu einem his­to­risch inter­es­san­ten Dokument.

Mit Noris durch Europa

Die klei­nen Land­kar­ten und die Ver­kehrs­zei­chen mit Legende erin­ne­ren mich an die Zugabe, die frü­her oft in Taschen­ka­len­dern zu fin­den war (meist beglei­tet durch eine Entfernungstabelle).

Mit Noris durch Europa

Der Mar­s­kopf gibt Auf­schluss über das Alter des Atlan­ten: Die hier gezeigte Form wurde 1963 bis 1973 genutzt2.

Mit Noris durch Europa

Mir gefällt die­ser kleine Atlas!

Mit Noris durch Europa

Einen ande­ren, noch älte­ren Taschen-Atlas von STAEDTLER gibt es unter „Kleine Welt“ zu sehen.

  1. Die ft-Ligaturen las­sen mich an diese Holz­let­tern den­ken.
  2. Die Kenn­zeich­nung „P 3413“ auf der vier­ten Umschlag­seite sollte eine genauere Datie­rung ermög­li­chen.

Ein Dutzend J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Heute nur ein Foto, und zwar von einem Dut­zend J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2, das ich natür­lich anläss­lich des 120. Geburts­tags der Marke Noris zeige.

Ein Dutzend J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2

Das Alter die­ses Dut­zends lässt sich ver­gleichs­weise leicht und genau bestim­men. Der Noris 1100 mit oran­ge­far­be­ner Lackie­rung und jeweils zwei schwar­zen Flä­chen und Strei­fen kam 1934 auf den Markt. 1955 erhielt er die noch heute aktu­elle Gestal­tung mit gel­ber Grund­farbe und far­bi­gen Kro­nenk­äpp­chen, doch die Vari­ante des Mar­s­kop­fes, die hier auf der Ban­de­role zu sehen ist, wurde von 1952 bis 1957 benutzt. So stammt die­ses Dut­zend also aus der Zeit zwi­schen 1952 bis 1955 und ist dem­nach 66 bis 69 Jahre alt. – Wei­tere Details zum Noris 1100 gibt es unter „J.S. STAEDTLER Noris 1100 № 2“.

Aus dem Archiv

Anläss­lich des 120. Geburts­tags der Marke Noris ein Blick in das Archiv die­ses Web­logs und dort in ein altes Ring­buch von STAEDTLER, ver­mut­lich für den Vertrieb.

Aus dem Archiv

Es hat das For­mat DIN A4 und ent­hält sie­ben Klar­sicht­hül­len mit jeweils sechs 9 × 13 cm gro­ßen Fotos nebst Details.

Aus dem Archiv

Ein Foto zeigt das dama­lige Sor­ti­ment des Blei­stifts Noris 1201.

Aus dem Archiv

Das hier gezeigte Logo wurde von 1963 bis 1973 benutzt, und da der Noris 1967 die Arti­kel­num­mer 120 bekam, stammt das Foto wohl aus der Zeit von 1967 bis 1973. – Ein wei­te­res Foto aus die­sem Ring­buch gibt es unter „Tschüss, Sten­o­fix“.

  1. Es fällt auf, dass der Noris 120 2B mit oran­ge­far­be­ner Tauch­kappe hier nicht zu sehen ist. – Das Noris-Sortiment war damals schon sehr groß: Im Ring­buch fin­den sich außer­dem der Schul­farb­stift Noris, die Farb­stifte Noris-Karat und Noris-Duetto, die Noris Wachs­mal­krei­den, der Noris Farb­stift für Heft und Tafel sowie Zei­chen­ge­räte und eini­ges andere.
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