April 2019
Kurz notiert
- Das neue Patent „Spitzer für Stifte“ von Möbius+Ruppert beschreibt einen zweistufig arbeitenden Spitzer, der im ersten Schritt das Holz abschält und im zweiten Schritt die Mine spitzt. Um den Spitzvorgang der Minendicke anzupassen, lässt sich das Messer für den ersten Schritt mithilfe einer Verstelleinrichtung verschieben und fixieren.
- Eine radierbare Farbmine wird im kürzlich veröffentlichten Patent „Farbmine oder Farbkreide, Stift mit einer Farbmine sowie Verfahren zur Herstellung einer Farbmine oder Farbkreide“ von Faber-Castell beschrieben. – Interessant finde ich auch die hier genannten Details zu anderen radierbaren Minen: Manche enthalten Kunststoffpartikel in Minenfarbe, die sich leicht vom Papier entfernen lassen, oder Alginate als Bindemittel, damit der Abstrich weniger stark am Papier haftet.
- Nicht mehr ganz neu, aber immer noch interessant: Das Warenkundehandbuch von Faber-Castell.
- Auch aus Stiften kann man einen Stift machen: „A Pencil made from Pencils“.
- Den Bleistift Tombow 8900 gibt es anlässlich seines 70-jährigen Jubiläums in einer Sonderauflage. Die Faltung des Beilegers finde ich pfiffig!
- Diese T-Shirts, die aus einer erneuten Zusammenarbeit von Tombow und Uniqlo entstanden sind, würde ich gerne tragen.
- Einfach schön, vor allem die Shiba-Variante: Die PiT-Klebestifte und Kleberoller von Tombow mit Verzierung.
Doppeldruck
Vor einiger Zeit habe ich den Pilot Holder gezeigt und mich später gefragt, woher die Idee zur Doppeldruckmechanik dieses Druckbleistifts stammt. Es sieht so aus1, als ginge diese Mechanik, die auch in anderen Stiften2 zum Einsatz kam, auf eine Erfindung von Yukio Horie zurück, dem Gründer von Dai Nihon Bungu Kabushiki Kaisha, später Pentel.
Das älteste Dokument, das ich finden konnte, stammt aus dem Jahr 1971, verweist auf ein in Japan eingetragenes Patent von 1968 und hat den Titel „Mechanischer Druckstift“ (DE1966095A1). In diesem heißt es u. a.:
Mechanischer Druckstift, nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Feder (16) eine geringere Federspannung als die erste Feder (8) aufweist, so daß das innere Gehäuse (5) zunächst ausserhalb der vorderen Endöffnung der Buchse (3) bewegt wird und dann eine Mine durch das Führungsrohr (2) gedrückt wird.
Zwei weitere Patente, nämlich „Mechanical Pencil“ (GB1272835) aus dem Jahr 1972 und „Push-Type Mechanical Pencil“ (US3713745) von 1973 beziehen sich ebenfalls auf das aus Japan3. Das amerikanische beschreibt:
A pushing force applied to an end cap of a push-type mechanical pencil compresses initially a first spring to expose a guide tube at the tip of an inner casing to the outside of a barrel. Then, the stronger pushing force applied successively to the end cap compresses a second spring to eject a lead through the guide tube by means of a lead ejecting means.
(Da hier von „guide tube“ die Rede ist, dachte ich zunächst, es ginge um ein gleitendes Führungsröhrchen.)
Am selben Tag, nämlich am 29. Mai 1968, wurde ein weiteres Patent von Yukio Horie angemeldet, das im Jahr darauf zum Pentel Mechanica führte, doch zu diesem bei anderer Gelegenheit mehr.
- Ja, ich bin hier sehr vorsichtig, denn ich habe keine Bestätigung durch einen Hersteller.↵
- Darunter Mitsubishi W-Knock, Pentel PSD5, Schwan Stabilo microtom 3365 und STAEDTLER retro.↵
- Genaugenommen sind es zwei, und zwar JP19680036098 (29.5.1968) und JP19680048681 (11.7.1968).↵
Pilot Murex
Der Füllfederhalter Murex (genauer: MYU-REX1) des japanischen Herstellers Pilot kam 1977 als Nachfolger des 1971 eingeführten MYU 7012 auf den Markt. Ebenso wie dieser hatte der Murex eine in das Griffstück integrierte Feder, d. h. Griff und Feder wurden aus demselben Stück Stahl gefertigt3. Sowohl den MYU als auch den Murex gab es in unterschiedlichen Varianten, und 2008 wurde mit dem M90 eine limitierte und leicht veränderte Neuaflage des MYU herausgebracht.
Das „Space Age“-Design des Pilot Murex spricht mich sehr an, und so bin ich froh, einen zu haben, und obwohl seine F-Feder4 nicht ganz so leicht gleitet wie die vieler anderer Füllfederhalter von Pilot, benutze ich ihn gerne. – Mehr unter „The Legendary Pilot Murex“.
- Modellbezeichnung MR-500SS.↵
- Modellbezeichnung M-350SS.↵
- Der erste Füllfederhalter dieser Art war der Parker T-1 von 1970, doch dessen Produktion wurde nach nur einem Jahr eingestellt.↵
- Er war auch mit M-Feder erhältlich.↵