April 2019

Kurz notiert

Doppeldruck

Vor eini­ger Zeit habe ich den Pilot Hol­der gezeigt und mich spä­ter gefragt, woher die Idee zur Dop­pel­druck­me­cha­nik die­ses Druck­blei­stifts stammt. Es sieht so aus1, als ginge diese Mecha­nik, die auch in ande­ren Stif­ten2 zum Ein­satz kam, auf eine Erfin­dung von Yukio Horie zurück, dem Grün­der von Dai Nihon Bungu Kabu­shiki Kai­sha, spä­ter Pentel.

Doppeldruck

Das älteste Doku­ment, das ich fin­den konnte, stammt aus dem Jahr 1969 und wurde 1970 offen­ge­legt. Es hat den Titel „Schreib­ge­rät“ (DE1926208) und ver­weist auf die japa­ni­schen Patente JP19680036098 vom 29.5.1968 sowie JP19680048681 vom 11.7.1968. Darin heißt es u. a.:

Mecha­ni­scher Druck­stift, nach Anspruch 1 dadurch gekenn­zeich­net, daß die zweite Feder (16) eine gerin­gere Feder­span­nung als die erste Feder (8) auf­weist, so daß das innere Gehäuse (5) zunächst aus­ser­halb der vor­de­ren End­öff­nung der Buchse (3) bewegt wird und dann eine Mine durch das Füh­rungs­rohr (2) gedrückt wird.

Doppeldruck

Zwei wei­tere Patente, näm­lich „Mecha­ni­cal Pen­cil“ (GB1272835) aus dem Jahr 1972 und „Push-Type Mecha­ni­cal Pen­cil“ (US3713745) von 1973 bezie­hen sich eben­falls auf die bei­den genann­ten Patente aus Japan. Das ame­ri­ka­ni­sche beschreibt:

A pushing force applied to an end cap of a push-type mecha­ni­cal pen­cil com­pres­ses initi­ally a first spring to expose a guide tube at the tip of an inner casing to the out­side of a bar­rel. Then, the stron­ger pushing force applied suc­ces­si­vely to the end cap com­pres­ses a second spring to eject a lead through the guide tube by means of a lead ejec­ting means.

(Da hier von „guide tube“ die Rede ist, dachte ich zunächst, es ginge um ein glei­ten­des Führungsröhrchen.)

Am Tag des ers­ten japa­ni­schen Patents, näm­lich am 29. Mai 1968, wurde ein wei­te­res von Yukio Horie ange­mel­det, das im Jahr dar­auf zum Pen­tel Mecha­nica führte, doch zu die­sem bei ande­rer Gele­gen­heit mehr.

Nach­trag vom 26.10.19: Eine Bespre­chung des letz­te­ren gibt es unter „Pen­tel Mecha­nica“.

  1. Ja, ich bin hier sehr vor­sich­tig, denn ich habe keine Bestä­ti­gung durch einen Her­stel­ler.
  2. Dar­un­ter Mitsu­bi­shi W-Knock, Pen­tel PSD5, Schwan Sta­bilo micro­tom 3365 und STAEDTLER retro.

Pilot Murex

Pilot Murex

Der Füll­fe­der­hal­ter Murex (genauer: MYU-REX1) des japa­ni­schen Her­stel­lers Pilot kam 1977 als Nach­fol­ger des 1971 ein­ge­führ­ten MYU 7012 auf den Markt. Ebenso wie die­ser hatte der Murex eine in das Griff­stück inte­grierte Feder, d. h. Griff und Feder wur­den aus dem­sel­ben Stück Stahl gefer­tigt3. Sowohl den MYU als auch den Murex gab es in unter­schied­li­chen Vari­an­ten, und 2008 wurde mit dem M90 eine limi­tierte und leicht ver­än­derte Neuaflage des MYU herausgebracht.

Pilot Murex

Das „Space Age“-Design des Pilot Murex spricht mich sehr an, und so bin ich froh, einen zu haben, und obwohl seine F-Feder4 nicht ganz so leicht glei­tet wie die vie­ler ande­rer Füll­fe­der­hal­ter von Pilot, benutze ich ihn gerne. – Mehr unter „The Legen­dary Pilot Murex“.

  1. Modell­be­zeich­nung MR-500SS.
  2. Modell­be­zeich­nung M-350SS.
  3. Der erste Füll­fe­der­hal­ter die­ser Art war der Par­ker T-1 von 1970, doch des­sen Pro­duk­tion wurde nach nur einem Jahr ein­ge­stellt.
  4. Er war auch mit M-Feder erhält­lich.
Nach oben scrollen