Reklame

Ausgetütet

Ausgetütet

Auf­druck einer etwa 200 × 55 mm klei­nen Papier­tüte, auf deren Rück­seite der STAEDT­LER Ela­s­tic, der „hand­freund­li­che Kugel­schrei­ber mit der tele­s­kop­ge­fe­der­ten IRREMOVO-​Mine“, bewor­ben wird. Die jedoch zeige ich nicht, denn Kugel­schrei­ber kom­men hier nicht in die vir­tu­elle Blog-​Tüte. – Der 754 war ein Kopierstift.

Mikado und Maschine

Einen Blick hin­ter die Kulis­sen bot die Eagle Pen­cil Com­pany in „The Lite­rary Digest“ vom 11. April 1931.

Mikado und Maschine

Im Mit­tel­punkt der 58 × 275 mm gro­ßen Anzeige stand ein von Eagle erfun­de­nes Gerät, mit dem der beim Schrei­ben mit einem Blei­stift benö­tigte Druck auf­ge­zeich­net und jede Charge des bewor­be­nen „Mikado” end­ge­prüft wurde.

Mikado und Maschine Mikado und Maschine

(Minia­tu­ren ankli­cken, um die Aus­schnitte ver­grö­ßert anzuzeigen)

Der „Mikado 174“, des­sen gel­ben Lack und roten Ring man in der Schwarzweiß-​Anzeige betonte, trug die Bezeich­nung des gött­li­chen Kai­sers von Japan, und der gepin­selt wirken­de Namens­zug unter­strich das fern­öst­li­che Image, das man z. B. auch bei L. & C. Hardt­muth mit dem „Koh-​I-​Noor“ pflegte. Nach dem Angriff der japa­ni­schen Streit­kräfte auf Pearl Har­bour am 7. Dezem­ber 1941 wollte man jedoch bei Eagle weg von die­ser nun nicht mehr wer­be­wirk­sa­men Kon­no­ta­tion und benannte den Blei­stift zu „Mirado“ um. Die neue Marke wurde 1947 ange­mel­det und ist bis heute in Gebrauch.

Mikado und Maschine Mikado und Maschine
Mikado und Maschine Mikado und Maschine

Um Eagles Jubi­lä­ums­jahr herum gab es in der Welt der Blei­stifte noch min­des­tens zwei wei­tere wich­tige Ereig­nisse: 1929 erhiel­ten die Stifte von Schwan die typi­schen Kantenstrei­fen und am 1. August 1930 kam der STAEDTLER MARS-​LUMOGRAPH 2886 auf den Markt.

SCALA № 1012

Den Här­te­grad eines Blei­stifts fin­det man meist auf sei­nen Sei­ten­flä­chen. Man­che Her­stel­ler ergän­zen diese Kenn­zeich­nung durch eine far­bige Tauch­kappe oder eine graue Flä­che, deren Hel­lig­keit mit der Härte kor­re­spon­diert; Bei­spiele dafür sind der Maped Black’Peps und der inzwi­schen nicht mehr erhält­li­che Pan­tone Gra­phite. Eine andere, mich sehr anspre­chende Gestal­tung zur raschen Iden­ti­fi­ka­tion des Här­te­grads wähl­ten L. & C. Hardt­muth beim SCALA № 1012, den diese Anzeige im Jahr 1927 bewarb.

SCALA № 1012

Die Poli­tur in fünf abge­stuf­ten Rot­tö­nen – zwei­fel­los eine ästhe­ti­sche Palette – sollte den Griff zum gewünsch­ten Här­te­grad erleich­tern. Da sie den Blei­stift kom­plett über­zog, war die­ser in jeder Lage wiedererkennbar.

SCALA № 1012

L. & C. Hardt­muth konn­ten sich offen­bar kaum brem­sen, den Nut­zen zu beto­nen. Doch war er wirk­lich so groß? Ich kann mir vor­stel­len, dass man einem ein­zi­gen Stift nicht sofort die Härte anse­hen konnte, son­dern nur im Ver­gleich mit allen ande­ren, und so auch mal den benach­bar­ten Grad erwischte. Stär­ker kon­tras­tie­rende Far­ben mit ver­trau­ter Bedeu­tung sind ver­mut­lich praktischer.

SCALA № 1012

Den­noch: Die Idee war gut, und ich bin mir sicher, dass ich ein Set des SCALA № 1012 gekauft hätte.

SCALA № 1012

Danke an Her­bert R. für den Scan!

Anm.: Im drit­ten Bild fällt auf, dass das Attri­but „eigen­ar­tig“ im Gegen­satz zu heute posi­tiv kon­no­tiert war. Oder ist das viel­leicht eine öster­rei­chi­sche Besonderheit?

Das Beste für jeden Zweck

Nicht viele Worte mach­ten L. & C. Hardt­muth in die­ser nur 109 × 48 mm klei­nen und gut 100 Jahre alten Anzeige.

Das Beste für jeden Zweck

Der gra­fi­sche Auf­wand indes war grö­ßer: Ein Blei­stift durch­drang per­spek­ti­visch unmög­lich die drei­di­men­sio­na­len Buch­sta­ben und erin­nert heute an die Werke des nie­der­län­di­schen Künst­lers M.C. Escher.

Das Beste für jeden Zweck

Der genaue Blick zeigt, dass hier alles von Hand gezeich­net wurde.

Das Beste für jeden Zweck

Für mich eine kleine Kostbarkeit!

Das Beste für jeden Zweck

Formsache

Heute ein rascher Blick auf alte Stifte mit unge­wöhn­li­chen Formen.

Formsache

Farb­stift von L. & C. Hardt­muth (Anf. 20. Jahrh.)

Formsache

Blei­stifte von L. & C. Hardt­muth (Anf. 20. Jahrh.)

Formsache

Blei­stifte von L. & C. Hardt­muth (Anf. 20. Jahrh.) – Der Blei­stift rechts hieß „Spi­ral“.

Formsache

Blei­stift von Johann Faber (Anf. 20. Jahrh.)

Formsache

Polygrades-​Bleistift von Groß­ber­ger & Kurz (1880; im Kata­log als vier­eckig aufgeführt)

Formsache

Blei­stift von Groß­ber­ger & Kurz (Anf. 20. Jahrh.)

Formsache

Blei­stift von Groß­ber­ger & Kurz (Anf. 20. Jahrh.)

Formsache

Blei­stift der Eagle Pen­cil Com­pany (1894; zum Ver­grö­ßern anlicken)

Formsache

Blei­stift der Eagle Pen­cil Com­pany (1894; zum Ver­grö­ßern anlicken)

Fünf­flä­chige Blei­stifte aus aktu­el­ler japa­ni­scher Pro­duk­tion gibt es hier zu sehen. – Danke an Her­bert R. für die Scans!

Nach­trag vom 28.8.11: Einen zwölf­flä­chi­gen Blei­stift gibt es hier.

Nach­trag vom 1.10.11: Die große For­men­viel­falt als geschmack­vol­les, zie­ren­des Ele­ment genutzt hat L. & C. Hardt­muth auf dem Titel die­ses Kata­logs aus dem Jahr 1910.

Nach­trag vom 7.8.12: 1898 ging es auch bei Johann Faber hexagonal-​konisch zu, wie der Kata­log von Richard Best, New York, zeigt.

Formsache

Danke an Faber-​Castell für die­sen Scan!

Wundersame Welt der Waren (18)

Ob Knus­per­kno­ten, Power­hörn­chen oder Korn­spitz1: Die Sprach­schöp­fun­gen der Bäcke­reien ver­blüf­fen mich immer wieder.

Schneckenparade

In ganz neue Dimen­sio­nen stößt die Glocken-​Bäckerei vor, denn als einen „Wochen­knal­ler“ (O-​Ton) macht sie den Diens- zum Schne­cken­tag und fährt eine Schne­cken­pa­rade auf. Selbst­ver­ständ­lich werde ich dem Auf­marsch in der ers­ten Reihe beiwohnen!

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  1. Back­wa­ren mit die­sen Namen gibt es wirk­lich.

Gut geplant

Allen Blei­stift­lieb­ha­bern ver­traut sein dürfte der „Turquoise“-Bleistift, für den sein Herstel­ler, die Eagle Pen­cil Com­pany, in der Zeit­schrift „Pro­gres­sive Archi­tec­ture“ vom April 1952 gra­fisch reiz­voll warb.

Gut geplant

An Super­la­ti­ven fehlte es nicht, doch was sich hin­ter „Elec­tro­nic“ ver­barg, ließ man offen. Kann meine geschätzte Leser­schaft viel­leicht etwas dazu sagen?

Gut geplant

Gut geplant

Die Idee, die Buch­sta­ben als Aus­schnitte von Blau­pau­sen zu zei­gen und dann noch einen Blei­stift durch­zu­ste­cken, finde ich großartig.

Gut geplant

Als beken­nen­der Typo­ho­li­ker freue ich mich über die gelun­gene Aus­wahl der Fonts in die­ser Anzeige.

Gut geplant

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