August 2018

Begegnung

Begegnung

Kisho und Maja ken­nen sich schon sehr lange, und so ließ die Auf­for­de­rung zum Tanz nicht lange warten.

Begegnung

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

Der IBM Elec­tro­gra­phic ist wohl der bekann­teste Blei­stift für das maschi­nen­les­bare Mar­kie­ren, aber es gab noch andere1. Einer davon ist der MARS-IMPULSOGRAPH 108 70 von STAEDTLER.

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

Er wurde im Juli 1959 unter Arti­kel­num­mer 2870 ein­ge­führt und als Spe­zi­al­stift zum Beschrif­ten von Loch­kar­ten im Zei­chen­loch­ver­fah­ren ange­bo­ten. Par­al­lel dazu gab es Minen die­ser Art, und zwar im 6er- und im 12er-Set (Art.-Nr. 8390 und 8392). Mit der Ein­füh­rung des neuen Num­mern­sys­tems im Jahr 1967 erhielt der MARS-IMPULSOGRAPH die Num­mer 108 70. Er blieb noch bis Ende der 1970er Jahre in den Kata­lo­gen und ver­schwand dann aus dem Sor­ti­ment2.

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

Der MARS-IMPULSOGRAPH hat den klas­si­schen mars­blauen Lack und Stan­dard­ab­mes­sun­gen, aber eine 2,5 mm dicke Mine. Außer den übli­chen Details trägt er die Kenn­zeich­nung „FOR MARKSENSING – FÜR ZEICHENLOCHUNG“; eine Blind­prä­gung kann ich nicht fin­den. Ein in mei­nen Augen sehr reiz­vol­les Detail sind die bei­den Punkte auf allen sechs Flä­chen (ich ver­mute, sie bezie­hen sich auf die Kar­ten­lo­chung3).

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

Die wei­ßen Käpp­chen haben feine Risse, und ebenso wie die Schäfte man­cher Exem­plare zei­gen sie leichte und ver­mut­lich durch unsach­ge­mäße Lage­rung bedingte Ver­fär­bun­gen. Bei drei Stif­ten ist der Lack ent­lang der Trenn­li­nie dun­kel gefärbt; mög­li­cher­weise ist der Leim4 aus­ge­tre­ten und hat mit dem Lack reagiert.

Exkurs: Zeichenlochung

Die erste Maschine, die Bleistift-Markierungen anhand ihrer Leit­fä­hig­keit erkannte, war die IBM 805 Test Scoring Machine aus dem Jahr 1937. Für die­ses unter dem Mar­ken­na­men „Mark Sense“ ein­ge­tra­gene Ver­fah­ren wur­den spä­ter Elektrografik-Bleistifte und Elektrografik-Tinte für Füll­fe­der­hal­ter angeboten.

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

Mar­kie­ren und Lesen (Quelle: Auto­ma­tic Pun­ches Gene­ral Infor­ma­tion Manual; IBM 1959)

Bei der Zei­chen­lo­chung wur­den die auf der Loch­karte vor­ge­nom­me­nen Mar­kie­run­gen abge­tas­tet und die dabei ent­ste­hen­den Ströme ver­stärkt, um den Loch­vor­gang aus­zu­lö­sen. Auch die­ses Ver­fah­ren wurde von IBM er­dacht und erst­mals in den 1940er Jah­ren mit dem IBM 513 Repro­du­cing Punch (Kar­ten­dopp­ler) umgesetzt.

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

IBM 513 (Quelle: IBM Elec­tric Pun­ched Card Accoun­ting Machi­nes – Prin­ci­ples Of Ope­ra­tion; IBM 1952)

Die Vor­teile der Zei­chen­lo­chung bestan­den darin, dass die Loch­karte mit den Mar­kie­run­gen zum Ori­gi­nal­be­leg wurde und alle wei­te­ren Arbeits­gänge auto­ma­tisch durch­ge­führt wer­den konn­ten; so lie­ßen sich auch Feh­ler mini­mie­ren. Zudem konn­ten die Loch­kar­ten dezen­tral erstellt wer­den. – Zurück zum MARS-IMPULSOGRAPH.

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

Der Här­te­grad der Mine ent­spricht etwa 3B des STAEDTLER Mars Lumo­graph5. Sie glei­tet jedoch nicht ganz so leicht, was auf einen gerin­ge­ren Wachs­an­teil schlie­ßen las­sen könnte (was nicht ver­wun­dern würde, ver­min­dert das Wachs doch die benö­tigte Leit­fä­hig­keit des Abstrichs). Die Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten des MARS-IMPULSOGRAPH erfreuen: Abgabe, Schwär­zung, Radier­bar­keit, Wisch­fes­tig­keit und Bruch­fes­tig­keit sind gut bis sehr gut, und im Pol­lux, der gerne die Schwä­chen eines Blei­stifts offen­legt, machen Mine und Zedern­holz eine gute Figur.

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

Mit dem M+R Pol­lux

Die Loch­karte ist ver­schwun­den und damit auch die Auf­gabe des STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH, doch die Qua­li­tä­ten die­ses Blei­stifts beein­dru­cken noch heute!

  1. Andere waren der Dixon Sense-A-Mark, der Faber-Castell 9000 E Spe­cial und der FILA Elec­tro­gra­phic 203 (ver­mut­lich gab es noch mehr). – Die neue­ren Blei­stifte für das maschi­nelle Lesen wie z. B. der General’s Test Scoring 580, der Mus­grave Test Scoring 100, der Sta­bilo Exam Grade sowie die „Mark Sheet“-Bleistifte von Mitsu­bi­shi und Tom­bow arbei­ten anders, denn ihr Abstrich wird nicht über die Leit­fä­hig­keit, son­dern anhand des Refle­xi­ons­gra­des oder der Licht­durch­läs­sig­keit erkannt (Opti­cal Mark Reco­gni­tion, OMR).
  2. Danke an STAEDTLER für diese Details.
  3. Die Löcher in den Loch­kar­ten waren jedoch meist recht­eckig.
  4. Bei der hier genutz­ten Sicher­heits­ver­lei­mung (gekenn­zeich­net durch das von zwei Tra­pe­zen ein­ge­schlos­sene „S“) kamen zwei unter­schied­li­che Leime (Holz/Holz und Holz/Mine) zum Ein­satz, was die Bruch­fes­tig­keit der Mine im Holz erheb­lich ver­bes­serte.
  5. Der MARS-IMPULSOGRAPH ist gering­fü­gig wei­cher als der IBM Elec­tro­gra­phic.

Auf einen Blick

Dem Man­gel an Tor­ten­dia­gram­men in die­sem Blog muss ich abhelfen.

Auf einen Blick

Mit die­ser aus­sa­ge­kräf­ti­gen Info­gra­fik sollte der Bedarf sowohl an Tor­ten­dia­gram­men als auch an Albern­hei­ten zumin­dest für heute gedeckt sein.

Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor

Seit April auf dem Markt ist der Jumbo Grip Bico­lor von Faber-Castell mit roter und blauer Mine.

Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor

Der drei­flä­chige Stift mit der im Jahr 2001 ein­ge­führ­ten „Soft-Grip-Zone“ ist knapp 10 mm dick1 und hat die übli­che Länge von 17,5 cm.

Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor

Die Material- und Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät des aus Zeder gefer­tig­ten Jumbo Grip Bico­lor emp­finde ich als sehr gut: Der sil­bern glän­zende Was­ser­lack, die Grip-Punkte und die Prä­gun­gen sind makel­los; auch an der Ver­lei­mung der Holz­hälf­ten und der Mine gibt es nichts auszu­setzen. – Neben den übli­chen Kenn­zeich­nun­gen im mitt­le­ren Teil des Stif­tes fin­det sich auf der roten Hälfte eine zwei­stel­lige Blind­prä­gung2.

Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor

Die etwa 4,3 mm starke Mine hat eine sau­bere Abgabe und eine sowohl für das Schrei­ben als auch das Malen ange­nehme Härte; erwar­tungs­ge­mäß ist sie nur ein­ge­schränkt radier­bar. Es macht Freude, den Jumbo Grip Bico­lor zu benut­zen: Er glei­tet recht leicht, bie­tet eine gute Sät­ti­gung und behält seine Spitze lange. Dar­über hin­aus ist er ver­gleichs­weise wisch­fest und bruch­sta­bil. – Laut Faber-Castell soll die Mine was­ser­ver­mal­bar sein, doch das kann ich nicht bestätigen.

Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor

Mit dem Möbius+Ruppert 602

Der Stift lässt sich im Hand- und im Kur­bel­spit­zer sehr gut spit­zen. Die feine, am Spitz­an­fall gut erkenn­bare Mase­rung des Zedern­hol­zes ist beeindruckend!

Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor

Faber-Castell bewirbt den für Kin­der­hände gedach­ten Jumbo Grip Bico­lor als „[i]deal zum Sil­ben­tren­nen und Kor­ri­gie­ren“; er soll zudem das das Regel­ler­nen der Recht­schrei­bung vi­suell unterstützen.

Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor

Von links: Spitze ab Werk, Möbius+Ruppert 602, West­cott iPoint ClassAct

Die unver­bind­li­che Preis­emp­feh­lung für den Faber-Castell Jumbo Grip Bico­lor beträgt 1,95 Euro.

Danke an Ste­phen von pen­cil talk für den Hin­weis auf die­sen groß­ar­ti­gen Rot-Blau-Stift!

  1. Durch­mes­ser des Umkrei­ses.
  2. Bei mei­nen Exem­pla­ren: d8 (April 2018?).
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