Holz und Holz
Genauer: Zweimal Kirschholz, und zwar als Einband des Notizbuchs Cherry Graph von Field Notes und als Schaft des modifizierten STAEDTLER 925 25 03.
Danke an Matthias für das Notizbuch!
Genauer: Zweimal Kirschholz, und zwar als Einband des Notizbuchs Cherry Graph von Field Notes und als Schaft des modifizierten STAEDTLER 925 25 03.
Danke an Matthias für das Notizbuch!
Der IBM Electrographic ist wohl der bekannteste Bleistift für das maschinenlesbare Markieren, aber es gab noch andere1. Einer davon ist der Mars Impulsograph2 108 70 von STAEDTLER.
Er wurde im Juli 1959 unter Artikelnummer 2870 eingeführt und als Spezialstift zum Beschriften von Lochkarten im Zeichenlochverfahren angeboten. Parallel dazu gab es Minen dieser Art, und zwar im 6er- und im 12er-Set (Art.-Nr. 8390 und 8392). Mit der Einführung des neuen Nummernsystems im Jahr 1967 erhielt der Mars Impulsograph die Nummer 108 70. Er blieb noch bis Ende der 1970er Jahre in den Katalogen und verschwand dann aus dem Sortiment3.
Der Mars Impulsograph hat den klassischen marsblauen Lack und Standardabmessungen, aber eine 2,5 mm dicke Mine. Außer den üblichen Details trägt er die Kennzeichnung „FOR MARKSENSING – FÜR ZEICHENLOCHUNG“; eine Blindprägung kann ich nicht finden. Ein in meinen Augen sehr reizvolles Detail sind die beiden Punkte auf allen sechs Flächen (ich vermute, sie beziehen sich auf die Kartenlochung4).
Die weißen Käppchen haben feine Risse, und ebenso wie die Schäfte mancher Exemplare zeigen sie leichte und vermutlich durch unsachgemäße Lagerung bedingte Verfärbungen. Bei drei Stiften ist der Lack entlang der Trennlinie dunkel gefärbt; möglicherweise ist der Leim5 ausgetreten und hat mit dem Lack reagiert.
Die erste Maschine, die Bleistift-Markierungen anhand ihrer Leitfähigkeit erkannte, war die IBM 805 Test Scoring Machine aus dem Jahr 1937. Für dieses unter dem Markennamen „Mark Sense“ eingetragene Verfahren wurden später Elektrografik-Bleistifte und Elektrografik-Tinte für Füllfederhalter angeboten.
Markieren und Lesen (Quelle: Automatic Punches General Information Manual; IBM 1959)
Bei der Zeichenlochung wurden die auf der Lochkarte vorgenommenen Markierungen abgetastet und die dabei entstehenden Ströme verstärkt, um den Lochvorgang auszulösen. Auch dieses Verfahren wurde von IBM erdacht und erstmals in den 1940er Jahren mit dem IBM 513 Reproducing Punch (Kartendoppler) umgesetzt.
IBM 513 (Quelle: IBM Electric Punched Card Accounting Machines – Principles Of Operation; IBM 1952)
Die Vorteile der Zeichenlochung bestanden darin, dass die Lochkarte mit den Markierungen zum Originalbeleg wurde und alle weiteren Arbeitsgänge automatisch durchgeführt werden konnten; so ließen sich auch Fehler minimieren. Zudem konnten die Lochkarten dezentral erstellt werden. – Zurück zum Mars Impulsograph.
Der Härtegrad der Mine entspricht etwa 3B des STAEDTLER Mars Lumograph6. Sie gleitet jedoch nicht ganz so leicht, was auf einen geringeren Wachsanteil schließen lassen könnte (was nicht verwundern würde, vermindert das Wachs doch die benötigte Leitfähigkeit des Abstrichs). Die Gebrauchseigenschaften des Mars Impulsograph erfreuen: Abgabe, Schwärzung, Radierbarkeit, Wischfestigkeit und Bruchfestigkeit sind gut bis sehr gut, und im Pollux, der gerne die Schwächen eines Bleistifts offenlegt, machen Mine und Zedernholz eine gute Figur.
Mit dem M+R Pollux
Die Lochkarte ist verschwunden und damit auch die Aufgabe des STAEDTLER Mars Impulsograph, doch die Qualitäten dieses Bleistifts beeindrucken noch heute!
Dem Mangel an Tortendiagrammen in diesem Blog muss ich abhelfen.
Mit dieser aussagekräftigen Infografik sollte der Bedarf sowohl an Tortendiagrammen als auch an Albernheiten zumindest für heute gedeckt sein.
Seit April auf dem Markt ist der Jumbo Grip Bicolor von Faber-Castell mit roter und blauer Mine.
Der dreiflächige Stift mit der im Jahr 2001 eingeführten „Soft-Grip-Zone“ ist knapp 10 mm dick1 und hat die übliche Länge von 17,5 cm.
Die Material- und Verarbeitungsqualität des aus Zeder gefertigten Jumbo Grip Bicolor empfinde ich als sehr gut: Der silbern glänzende Wasserlack, die Grip-Punkte und die Prägungen sind makellos; auch an der Verleimung der Holzhälften und der Mine gibt es nichts auszusetzen. – Neben den üblichen Kennzeichnungen im mittleren Teil des Stiftes findet sich auf der roten Hälfte eine zweistellige Blindprägung2.
Die etwa 4,3 mm starke Mine hat eine saubere Abgabe und eine sowohl für das Schreiben als auch das Malen angenehme Härte; erwartungsgemäß ist sie nur eingeschränkt radierbar. Es macht Freude, den Jumbo Grip Bicolor zu benutzen: Er gleitet recht leicht, bietet eine gute Sättigung und behält seine Spitze lange. Darüber hinaus ist er vergleichsweise wischfest und bruchstabil. – Laut Faber-Castell soll die Mine wasservermalbar sein, doch das kann ich nicht bestätigen.
Mit dem Möbius+Ruppert 602
Der Stift lässt sich im Hand- und im Kurbelspitzer sehr gut spitzen. Die feine, am Spitzanfall gut erkennbare Maserung des Zedernholzes ist beeindruckend!
Faber-Castell bewirbt den für Kinderhände gedachten Jumbo Grip Bicolor als „[i]deal zum Silbentrennen und Korrigieren“; er soll zudem das das Regellernen der Rechtschreibung visuell unterstützen.
Von links: Spitze ab Werk, Möbius+Ruppert 602, Westcott iPoint ClassAct
Die unverbindliche Preisempfehlung für den Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor beträgt 1,95 Euro.
Danke an Stephen von pencil talk für den Hinweis auf diesen großartigen Rot-Blau-Stift!