Bleistifte

Gesucht wird …

… der Her­stel­ler die­ses Bleistifts:

Bleistift POLO 1472

Lei­der hat der Gebrauch die­ses Schreib­ge­räts mit der Typen­be­zeich­nung „POLO 1472“ dafür gesorgt, dass der auf­ge­druckte Her­stel­ler­name weg­ge­spitzt wurde. Aus wel­chem Hause kommt die­ses Stück? Sach­dien­li­che Hin­weise belohne ich mit einer klei­nen Aus­wahl hoch­wer­ti­ger, nicht all­täg­li­cher Bleistifte.

Druckbleistift des Monats: Pentel GraphGear 500

Pentel GraphGear 500

Mein Druck­blei­stift des Monats ist der Pen­tel Graph­Gear 500 (PG525), der seit 2005 in Japan her­ge­stellt und dort sowie in den USA ver­trie­ben wird. Das hier­zu­lande erhält­li­che Modell mit glei­chem Namen unter­schei­det sich von die­sem in meh­re­ren Details und in der Typen­be­zeich­nung (PG515). Neben­bei: Letz­te­rem bau­ähn­lich ist der eben­falls von Pen­tel gefer­tigte und bis jetzt nur in Japan ange­bo­tene „item 16: Mecha­ni­cal Draf­ting Pen­cil“ von Craft Design Tech­no­logy.

Pentel PG525, Pentel PG515, CDT item 16

Das auf­grund sei­ner Gestal­tung etwas alt­mo­disch anmu­tende Schreib­ge­rät erin­nert mit fes­tem und daher nicht hemd­en­ta­schen­freund­li­chem Minen­füh­rungs­röhr­chen an die Zeit des tech­ni­schen Zeich­nens vor Ein­füh­rung des CAD.

Pentel GraphGear 500

Die in einem ange­neh­men Maß gerän­delte Griff­zone und der 58 mm von der Spitze, also recht weit vorne lie­gende Schwer­punkt sor­gen für eine sehr gute Hand­ha­bung, zu der die ohne jedes seit­li­che Spiel aus­ge­legte Füh­rung der unge­fe­der­ten Mine ebenso bei­trägt wie die lange, gut sit­zende und daher beim Schrei­ben nicht klap­pernde Kappe. Das zehn­ma­lige Betä­ti­gen der Mecha­nik, die Pentel-gewohnt sehr zuver­läs­sig arbei­tet, trans­por­tiert die Mine gerade mal um knappe 4,5 mm. Die­ser geringe Vor­schub hat Vor- und Nach­teile: Durch das not­wen­dige Drü­cken wird der Schreib­fluss der­je­ni­gen, die viel schrei­ben, oft unter­bro­chen; ver­wen­det man jedoch wei­che oder Farb­mi­nen im Graph­Gear 500, ist die Gefahr des Abbre­chens denk­bar gering.

Pentel GraphGear 500

Der inte­grierte und sepa­rat erhält­li­che Radie­rer ist weich und krü­melt stark, radiert aber die getes­te­ten Minen mit Här­ten von HB bis 2B ganz ordent­lich; die in den meis­ten ande­ren mecha­ni­schen Blei­stif­ten anzu­tref­fende Nadel zur Rei­ni­gung des Minen­füh­rungs­röhr­chens und das Här­te­grad­sicht­fens­ter feh­len. Mir gelang es nicht, die Mecha­nik zu ent­neh­men, so dass die Behe­bung von Pro­ble­men – die ich jedoch von Pen­tel nicht kenne – schwie­rig oder gar unmög­lich sein dürfte. Der schlichte Clip des gut ver­ar­bei­te­ten Stifts ist kurz, verschieb- und abnehm­bar. Lei­der pro­du­ziert der Graph­Gear 500 Minen­reste mit einer Länge von 13 mm (nutzt also nur etwa 77 Pro­zent), womit er sich aller­dings in bes­ter Gesell­schaft befindet.

Pentel GraphGear 500

Fazit: Trotz der genann­ten klei­nen Schwä­chen kann ich den funk­tio­nel­len, zuver­läs­si­gen und preis­wer­ten Pen­tel Graph­Gear 500 sehr empfehlen.

Tech­ni­sche Daten
Modell: Graph­Gear 500 (PG525)
Her­stel­ler: Pen­tel, Japan
Länge: 142 mm, davon Spitze und Griff­stück zusam­men 54 mm
Durch­mes­ser: Griff­zone 9,5 mm; Gehäuse 7,8 mm
Gewicht: 14 g
Schwer­punkt: 58 mm von der Spitze
Mate­rial: Metall, schwar­zer Kunststoff
Minen­füh­rungs­röhr­chen: 4 mm, nicht versenkbar
Minen­stärke: 0,5 mm
Minen­vor­schub: 4,5 mm/10
Radie­rer: 22 mm, ø 4 mm
Vari­an­ten: 0,3 mm; 0,7 mm; 0,9 mm
Pro­duk­tion: ca. 2005 bis heute
Märkte: USA, Japan
Quel­len: Jet­Pens, Pen­Wish, eBay.com
Preis: 3 bis 5 Euro

Grö­ßere Fotos vom Pen­tel PG525, Pen­tel PG515 und CDT item:16 gibt es im Vir­tu­el­len Mäpp­chen.

Nach­trag vom 27.6.09: MUJI führt einen zum Graph­Gear 500 bau­glei­chen Druck­blei­stift; der Gedanke, dass Pen­tel (oder Koto­buki) hier als OEM tätig war, drängt sich natür­lich auf.

Null Fehler

Null-Fehler-Bleistift

Dies ist mein beschei­de­ner (und hof­fent­lich nütz­li­cher) Bei­trag zu der in man­chen Krei­sen hoch­ge­lob­ten Null-Fehler-Kultur.

Mit die­sem Blei­stift kann man nicht schrei­ben und ver­mei­det so Feh­ler. Damit ver­hin­dert er auch wirk­sam Fol­ge­feh­ler, die durch das Fest­hal­ten feh­ler­haf­ter Ideen ent­ste­hen, und sorgt dar­über hin­aus lang­fris­tig dafür, dass sich die von unzäh­li­gen Feh­lern durch­setzte Krea­ti­vi­tät des an die­ses spe­zi­elle Instru­ment gewöhn­ten Benut­zers zurück­bil­det. Doch wozu dann die Radie­rer? Natür­lich zum Ent­fer­nen der Feh­ler derer, die sich noch nicht der Null-Fehler-Kultur ver­pflich­tet haben.

Den an die­ser The­ma­tik (Feh­ler, nicht Blei­stifte) inter­es­sier­ten Lesern sei das Buch „Die Kunst, Feh­ler zu machen“ von Man­fred Osten wärms­tens empfohlen.

Erinnerungen an den KREUZER BLIFT

Die­ser Bei­trag wird gründ­lich über­ar­bei­tet und irgend­wann in erwei­ter­ter Form wiederveröffentlicht.

Mein Inter­esse an mecha­ni­schen Blei­stif­ten setzte Anfang der 70er Jahre ein, als die heute nicht mehr exis­tie­rende Firma Kreu­zer ihren Dreh­blei­stift KREUZER BLIFT auf den Markt brachte und damit bei mir – damals noch ein klei­ner Junge – für große Freude sorgte.

Erinnerungen an den KREUZER BLIFT

Der BLIFT wog noch nicht ein­mal sechs Gramm, war etwas dicker als ein Holz­blei­stift und mit knapp 16 cm deut­lich län­ger als viele Fein­mi­nen­stifte von heute. Das Dre­hen des farb­lich abge­setz­ten Endes sorgte für den Vor­schub der 1,2 mm dicken Mine, und wie bei den Fall­mi­nen­stif­ten gab es weder einen Minen­vor­rats­be­häl­ter noch einen Radie­rer. Die ver­press­ten Teile des BLIFT mach­ten ein zer­stö­rungs­freies Zer­le­gen unmöglich.

Ich glaube nicht, daß ich zu die­ser Zeit irgend­et­was beson­ders wich­ti­ges zu zeich­nen hatte, was den Ein­satz eines mecha­ni­schen Blei­stifts zwin­gend not­wen­dig gemacht hätte. Der BLIFT war tech­nisch und qua­li­ta­tiv recht ein­fach aus­ge­führt und konnte daher kaum mit pro­fes­sio­nel­lem Zei­chen­ge­rät kon­kur­rie­ren. So musste man die neue Mine durch die Spitze am vor­de­ren Ende ein­füh­ren, wobei sie abge­schabt wurde und manch­mal auch zer­brach. Auch das Ver­sen­ken der Mine war nicht son­der­lich kom­for­ta­bel, denn dazu drehte man den Knopf in die ent­gen­ge­setzte Rich­tung und drückte dann die Mine hin­ein. Die­ses und die nicht immer ganz geschmei­dig arbei­tende Mecha­nik redu­zier­ten den Gebrauchs­wert deut­lich, taten mei­ner Begeis­te­rung jedoch kei­nen Abbruch.

Erinnerungen an den KREUZER BLIFT

Den ers­ten BLIFTen, die es auch mit Farb­mine gab, folg­ten zu drü­ckende Vari­an­ten mit Minen­vor­rats­be­häl­ter und dem obli­ga­to­ri­schen Radie­rer unter der Kappe. Das Minen­füh­rungs­röhr­chen des Drück-BLIFT erleich­terte zudem den Ein­satz am Lineal.

Erinnerungen an den KREUZER BLIFT

Sepa­rat erhält­li­che Gum­mi­kap­pen in unter­schied­li­chen For­men und Far­ben dien­ten nicht etwa dem Schutz der Spitze oder als Radie­rer, son­dern ledig­lich der Deko­ra­tion des BLIFT (dem Zei­ge­fin­ger kann ich einen gerin­gen Gebrauchs­wert jedoch nicht ganz absprechen).

Erinnerungen an den KREUZER BLIFT

Kreu­zer ist ver­schwun­den, und auch das Mar­ken­re­gis­ter des Deut­schen Patent- und Mar­ken­am­tes kennt BLIFT nicht mehr. Doch meine Begeg­nung mit dem BLIFT hatte Fol­gen: Bis heute ist der mecha­ni­sche, spe­zi­ell der Druck­blei­stift, das Schreib­ge­rät mei­ner Wahl, das ich täg­lich für Ent­würfe, Skiz­zen und Noti­zen benutze. Dabei wechsle ich gerne hin und wie­der das Modell, beson­ders dann, wenn ich auf unge­wöhn­li­che Exem­plare wie den Ohto Super Pro­me­cha stoße oder – wie kürz­lich gesche­hen – bei einem Abver­kauf zu alten Model­len aus dem Hause Rot­ring kom­men kann.

Mit mecha­ni­schen Blei­stif­ten beschäf­ti­gen sich:
Daves Mecha­ni­cal Pencils
JL’s Pen­cil Collection
Pen­cil Box
Lead­hol­der
The Uncom­for­ta­ble Chair (in japanisch)
John Johnson’s 0.3 mm Mecha­ni­cal Pencils
Mecha­ni­cal Pen­cils (Pig­Pog)
Scripto & Skil­craft Pen­cil History Page
Vin­tage Pen­cils 1850-1935
The Cult Pens Guide to Mecha­ni­cal Pen­cils (Cult Pens)
Moon­Wiki – Mecha­ni­cal Pen­cil Database
The quest for the best in mecha­ni­cal pen­cils (Ask Meta­Fil­ter)

Nach­trag: Bis jetzt konnte ich lei­der nicht her­aus­fin­den, was aus Kreu­zer gewor­den ist; STAEDTLER, Faber-Castell, Eber­hard Faber, Läufer-Gutenberg sowie zahl­rei­che Fach­händ­ler in mei­ner Umge­bung konn­ten mir nicht wei­ter­hel­fen. Ich freue mich daher sehr über jeden Hin­weis aus mei­ner Leserschaft!

Noch nicht abgeschrieben

Druck­blei­stift STAEDTLER Micro­fix S 0.5 773 05

STAEDTLER Microfix S

STAEDTLER Microfix S

STAEDTLER Microfix S   STAEDTLER Microfix S

Jahr: 1980
Her­kunfts­land: Deutschland
Mate­rial: Gehäuse aus Kunst­stoff; Drü­cker, Clip und Spitze aus Metall
Minen­durch­mes­ser: 0,5 mm
Minen­vor­schub: Druckmechanik
Beson­der­heit: taschen­freund­lich dank ver­senk­ba­rem Minenführungsröhrchen
Länge: 13,6 cm (Minen­füh­rungs­röhr­chen versenkt)
Gewicht: 9 g
Zustand: Typen­be­zeich­nung abge­grif­fen, Mecha­nik tadellos

Der Schnift

Har­tes, 40 bis 70 mm lan­ges Weich­tier mit einem läng­li­chen, Bleistift-ähnlichen Kör­per, zwei kaum sicht­ba­ren Füh­lern und einem Schne­cken­haus an dem der soge­nann­ten Schreib­spitze abge­wand­ten Ende.

Der Schnift

Ein Schnift in sei­nem ziem­lich natür­li­chen Umfeld

Der leb­hafte, in zahl­rei­chen kraft­i­gen Far­ben anzu­tref­fende Schnift ist tag­ak­tiv, lebt am Land und bewegt sich auf einer von der Spitze abge­son­der­ten Spur aus gra­phit­ähn­li­cher, schnell­trock­nen­der Flüs­sig­keit fort. Dabei hin­ter­lässt er je nach Größe und Unter­grund einen 1 bis 3 mm brei­ten Strich, der mit einem han­dels­üb­li­chen Kunststoff-Radierer pro­blemlos ent­fernt wer­den kann. Diese Eigen­schaf­ten machen den Schnift zu einem für den Men­schen sehr nütz­li­chen Tier, das stets zur Hand ist, wenn es mal wie­der etwas zu no­tieren gibt.

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