Kaum zu glauben: Da findet man nach 36 Jahren einen Stempel wieder, den man als Junge bekommen hat. Doch es gibt noch mehr Bemerkenswertes.
Kreuzer „DingsBums“ (1. Serie, 1975)
1975 begann die Kreuzer Produktion & Vertrieb GmbH mit der Herstellung von Stempeln, bei denen sich die Farbe im Stempelkörper befand. Die erste Zielgruppe waren Kinder, zu denen auch ich damals gehörte, und noch im selben Jahr war ich stolzer Besitzer des gezeigten Geräts, das unter dem treffenden Namen „DingsBums“ angeboten wurde. Die Motive dienten der Verschönerung von allem, was nicht schnell genug in Sicherheit war, und so habe ich oft und gern Gebrauch von diesem Stempel gemacht (jedoch nicht immer zur uneingeschränkten Freude meiner Mitmenschen).
Im darauffolgenden Jahr brachte Kreuzer die zweite Serie dieses Utensils auf den Markt; hier eine Anzeige für den Verkaufskarton:
Der Knüller ist, dass dieser Stempel auch nach über dreieinhalb Jahrzehnten noch funktioniert – die Farbe ist nicht ausgetrocknet, der Gummi hat nur geringe Spuren und die Rückstellfeder ist in Ordnung.
Nachtrag vom 29.6.11: Die Stempel hießen nur während der ersten Jahre „DingsBums“, danach „Bilderstempel“, was für den Export besser war (dieser Artikel ging auch nach England). Die Rückstellfeder diente der leichteren Handhabung, denn damit konnte der Stempel erst positioniert und dann der Abdruck gemacht werden. Bei der zweiten Mini-Version des Stempels hat man aus Kostengründen auf die Feder verzichtet. – Wie der US-amerikanische Vorgänger hatte die erste Variante eine 2–3 mm dicke Stempelmasse, auf der das etwa 1 mm hohe Motiv saß. Diese Stempelmasse wurde mit Farbe getränkt und in das Gehäuse eingeklebt (dieses Prinzip nutzen auch viele aktuelle Stempel). Für die zweite Variante kam eine Mischung aus Kunststoff und Farbe zum Einsatz, die in Formen gegossen und polymerisiert wurde. Diese sogenannte Mikroverkapselung käme angesichts der heute für die Sicherheit von Spielzeug geltenden Voschriften (wie z. B. die EN 71) bei Kinderstempeln nicht mehr in Frage, wird aber noch bei Stempeln für Erwachsene und nachfüllbaren Stempelkissen genutzt. – Vielen Dank an Herrn Oborski für diese Details!