STAEDTLER

STAEDTLER SHORTHAND 111

Vor knapp zwei Jah­ren habe ich den STAEDTLER STENO 111 gezeigt. Hier ist er wie­der, dies­mal mit sei­nem Gegen­stück aus eng­li­scher Produktion.

STAEDTLER SHORTHAND 111

Der STAEDTLER SHORTHAND 111 hat die glei­che Farb­ge­bung1 und die glei­che Arti­kel­num­mer, aber eine andere Kenn­zeich­nung2, bei der vor allem „JET BONDED“ auf­fällt. Soweit ich weiß, bezeich­nete dies den maschi­nel­len Leim­auf­trag mit Hilfe von Düsen3, der die manu­elle Ver­lei­mung abge­löst hat. Inter­es­sant ist auch die unge­wöhn­li­che Tiefe des Prä­ge­drucks (lei­der ist das im Foto nicht so gut zu erken­nen). – Er stammt aus dem Werk in Pon­ty­clun, Glamor­gan (Wales), das von 1966 bis 2008 exis­tierte, und wurde zwi­schen 1973 und 20014 hergestellt.

Danke an den anony­men Spen­der aus Schwe­den für den STAEDTLER SHORTHAND 111!

  1. Ja, sein Lack ist wirk­lich etwas dunk­ler, aber das könnte eine Char­gen­schwan­kung sein.
  2. Beide haben keine Blind­prä­gung.
  3. Zu die­sen passt die Gestal­tung von „JET“ natür­lich her­vor­ra­gend.
  4. Auch bei die­ser Datie­rung half der Mar­s­kopf.

Ein besonderer STAEDTLER norica

Die in Deutsch­land aus impor­tier­ten Höl­zern her­ge­stell­ten Blei­stifte wer­den nahezu welt­weit ver­trie­ben, doch die­ser norica 132 46 von STAEDTLER ist eine unge­wöhn­li­che Aus­nahme. Aber warum?

Ein besonderer STAEDTLER norica

Wie der pbs report 2017 berich­tete, hat STAEDTLER in Ecua­dor eine rund 1800 Hektar große Plan­tage mit Gme­lina (bot. Gme­lina arbo­rea) auf­ge­baut. Die­ses schnell wach­sende Holz1 kann nach sechs Jah­ren ein­ge­schla­gen wer­den, und es war geplant, dass ein ange­schlos­se­nes Werk die Pro­duk­ti­ons­stand­orte in Deutsch­land, Indo­ne­sien und Thai­land mit Brett­chen ver­sorgt und diese Plan­tage mit­tel­fris­tig 35 bis 40 Pro­zent des Holz­be­darfs des Unter­neh­mens abdeckt. Die Bro­schüre „Nach­hal­tig­keit bei STAEDTLER“ aus dem Jahr 2022 nennt neben Deutsch­land und Peru2 auch noch die Werke in Thai­land und Indo­ne­sien, doch diese wur­den Ende 2022 geschlossen.

Ein besonderer STAEDTLER norica

Für den gezeig­ten STAEDTLER norica reis­ten Gmelina-​Brettchen aus Ecua­dor nach Nürn­berg3 und tra­fen dort auf Minen deut­scher Her­stel­lung. Der fer­tige Blei­stift – und das ist das Unge­wöhn­li­che – ging dann zurück in das Her­kunfts­land sei­nes Hol­zes, um nur dort ver­kauft zu wer­den4. – Es wäre inter­es­sant zu wis­sen, ob die­ser norica die aktu­el­len Vari­an­ten aus Thai­land und jetzt China ablö­sen wird.

  1. Gme­lina hat den wei­te­ren Vor­teil, nicht imprä­gniert wer­den zu müs­sen.
  2. STAEDTLER hat 2018 die Mehr­heit am perua­ni­schen Schul- und Büro­aus­stat­ter Artesco über­nom­men, und laut die­ser Mel­dung aus dem Jahr 2021 soll die bis­her im frän­ki­schen Sugen­heim ansäs­sige Radie­rer­pro­duk­tion nach Peru ver­la­gert wer­den.
  3. Wann das war, weiß ich lei­der nicht, doch ich gehe von 2022 aus.
  4. Unter „Staedt­ler siem­bra en Ecua­dor: Lápi­ces ale­ma­nes se fabri­can con madera de Los Ríos y Santo Dom­ingo“ ist die Falt­schach­tel zu sehen. – Danke an Ste­phen von pen­cil talk für den Hin­weis auf die­sen Arti­kel!

Walnuss

Zum Monats­ende vier­mal die Walnuss.

Walnuss

Von links: Brille „Chauf­feur“ von Ein­stof­fen aus Wal­nuss­holz1, Lud­dite Ever­draw mit Wal­nuss­schaft, STAEDTLER 925 25-​03 mit Wal­nuss­schaft2, Wal­nuss.

Ich mag die Walnuss.

  1. Ich ver­mute, dass die Fas­sung nicht aus rei­nem Wal­nuss­holz gefer­tigt wurde, son­dern aus einem Ver­bund­werk­stoff, d. h. aus mit Kunst­harz ver­leim­ten Holz­schich­ten, denn nur so erhält man die not­wen­dige Fes­tig­keit. – Die Enden der Bügel sind aus Kunst­stoff.
  2. Der Schaft kommt von einem Fremd­her­stel­ler.

Kurz notiert

  • Neu von Tom­bow Japan: Der Druck­blei­stift MONO work mit 1,3-mm-Mine. Er ist für das Aus­fül­len von maschi­nen­les­ba­ren Prü­fungs­bö­gen gedacht und hat einen inte­grier­ten, vom Druck­blei­stift MONO graph bekann­ten Radie­rer mit 5,3 mm Durch­mes­ser. Der Minen­vor­schub erfolgt über einen kur­zen seit­li­chen Schie­ber unter­halb des Radie­rers; auf einen Clip hat man ver­zich­tet. Wie viele andere Blei­stifte für die­sen Zweck trägt der MONO work keine Kenn­zeich­nung. Er wird in sechs Schaft­far­ben ange­bo­ten (dar­un­ter eine limi­tierte, kom­plett schwarze Vari­ante) und kos­tet 540 Yen (ca. 3,30 Euro)1. Die dazu pas­sen­den Minen, Tom­bows erste in die­sem Durch­mes­ser, gibt es in HB und B. – Quelle: Red­dit.
  • Nach der Über­nahme von LAMY durch Mitsubishi/​uni Japan Anfang des Jah­res sieht es so aus, als gin­gen dar­aus die ers­ten Pro­dukte her­vor. Einer unbe­stä­tig­ten Mel­dung zufolge soll die Mine M17 kom­men, die mit der Jetstream-​Tinte befüllt ist, aber das For­mat der LAMY-​Mine M16 hat und so auch in alten LAMY-​Kugelschreibern genutzt wer­den kann.
  • Zebra Japan hat eben­falls einen neuen Druck­blei­stift ange­kün­digt. Der Rint soll die längste Spitze von allen Zebra-​Druckbleistiften haben und damit den Blick auf das, was man schreibt, erleich­tern; zudem ver­fügt er über ein glei­ten­des Minen­füh­rungs­röhr­chen und einen leicht kon­ka­ven Griff. Der Rint ist in den Minen­durch­mes­sern 0,3 und 0,5 mm und in jeweils fünf Schaft­far­ben ab dem 28. Okto­ber für 450 Yen (ca. 2,80 Euro) erhält­lich. – Quelle: Red­dit.

Nach­trag vom 19.10.24:

Nach­trag vom 2.11.24:

  • Das kürz­lich ver­öf­fent­lichte Patent „Stift, Schaft sowie Ver­fah­ren zur Her­stel­lung“ von STAEDTLER beschreibt einen Stift mit einem Schaft, der haupt­säch­lich aus Poly­ac­tid (PLA), PLA-​Copolymer und/​oder einer PLA-​Mischung besteht. PLA ist im Gegen­satz zu dem bis­her für extru­dierte Stifte ver­wen­de­ten Poly­sty­rol indus­tri­ell kom­pos­tier­bar, bie­tet aber die glei­chen Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten, vor allen Spitz­bar­keit und Bie­ge­fes­tig­keit. Zudem ist die­ses Schaft­ma­te­rial auf­ge­schäumt und weist Poren auf, was das Gewicht des Stifts und den Mate­ri­al­ve­brauch redu­ziert (ich nehme an, dass dies auch das Spit­zen erleichert).
  1. Ein ver­gleich­ba­rer Druck­blei­stift ist der Pen­tel AM-​13.

Ein Klassiker kehrt zurück

Der von STAEDTLER Deutsch­land bis 1990 pro­du­zierte Druck­blei­stift MARS-​MICROGRAPH F 770 1x1 kehrt zurück. Unter dem Namen F 770 1x N wird er von STAEDTLER Japan ab Ende Sep­tem­ber in vier Strich­stär­ken zum Preis von knapp 10 Euro, aber aus­schließ­lich auf dem japa­ni­schen Markt erhält­lich sein.

Beim Design hat man sich an der zwei­ten Gene­ra­tion des Stifts mit etwas kür­ze­rer Spitze gehal­ten, bei der jede Strich­stärke einen eige­nen Blau­ton hatte. Den Fotos2 nach hat die Neu­auf­lage3 eine fei­nere Rän­de­lung des Griff­stücks als das Ori­gi­nal und die Ringe für die Strich­stärke nicht mehr in der Mitte der Spitze, son­dern näher am Griff. – Dem 1978 ein­ge­führ­ten 770 F 1x kommt eine beson­dere Stel­lung zu, war er doch der erste Druck­blei­stift von STAEDTLER mit gerän­del­tem Metall-​Griffstück und Härtegradindikator.

  1. Mit x = 3, 5, 7 oder 9 für die Strich­stärke in 1/​10 mm.
  2. Im ers­ten Foto sieht man als Deko­ra­tion lose Blät­ter des Kin­der­buchs „Anne of Green Gab­les“ von Lucy Maud Mont­go­mery aus dem Jahr 1908. Warum hat man das gewählt?
  3. In der Mel­dung heißt es (maschi­nell über­setzt): „Es gab einige Teile, die mit der heu­ti­gen Tech­no­lo­gie nicht her­ge­stellt wer­den konn­ten, so dass es schwie­rig war, sie her­zu­stel­len, und schließ­lich wurde er in die­sem Jahr neu auf­ge­legt.“ Ich frage mich, auf wel­che Teile des 770 F 1x man sich damit bezieht.

Tipp des Tages

Wer kennt das nicht: Man greift für die Noti­zen in einer Bespre­chung zu einem anspre­chen­den Fall­mi­nen­stift, um die Zeit etwas ange­neh­mer zu gestal­ten, muss dann aber fest­stel­len, dass man den Minen­spit­zer ver­ges­sen hat oder ihn nicht benut­zen kann, weil es keine Ent­sor­gungs­mög­lich­keit für den Spitz­staub gibt1.

Tipp des Tages

Ein STAEDTLER MARS 780 aus den 1980er Jah­ren, einer der Vor­gän­ger des STAEDTLER Mars tech­nico 780

Doch man kann ver­mei­den, in diese miss­li­che Lage zu gera­ten. Anstatt mit einer lan­gen, nur an einem Ende ange­spitz­ten Mine befüllt man den Fall­mi­nen­stift mit eini­gen kur­zen, bei­den­dig spit­zen Minen­stü­cken und hat so nicht nur eine, son­dern je nach Länge des Stifts und der Stü­cke zehn oder gar mehr (!) Spit­zen parat, womit man auch bei lan­gen Bespre­chun­gen und umfang­rei­chen Noti­zen pro­blem­los ohne Minen­spit­zer über die Run­den kommt. – Hin­weis: Der Innen­durch­mes­ser der Zwin­gen man­cher Fall­mi­nen­stifte ist lei­der so knapp bemes­sen, dass die Minen­stü­cke auf­grund ihres gerin­gen Eigen­ge­wichts nicht durch­rut­schen. Mit die­sen Stif­ten funk­tio­niert der Tipp lei­der nicht.

Tipp des Tages

Die ande­ren Bespre­chungs­teil­neh­mer wer­den nei­disch sein oder ihren Ein­druck, dass der blei­schrei­bende Kol­lege ein komi­scher Kauz ist, erneut bestä­tigt sehen.

  1. Ein­wände wie „Es gibt Behälter-​Minenspitzer“ oder „Nimm einen Druck­blei­stift“ kann ich jetzt nicht gel­ten las­sen.

Gebrauchsspuren

Vor lan­ger Zeit, als die Jah­res­zah­len noch mit „19“ anfin­gen und ich nur eine Hand­voll Schreib­ge­räte hatte, war der Druck­blei­stift MARS-​MICROGRAPH 770 151 von STAEDTLER mein stän­di­ger Begleiter.

Gebrauchsspuren

Gekauft habe ich ihn zusam­men mit der 0,3- und der 0,7-mm-Variante für das tech­ni­sche Zeich­nen, doch er wurde schnell zu mei­nem bevor­zug­ten Schreib­ge­rät und blieb es auch für die dar­auf­fol­gen­den 19 Jahre. Dies hat natür­lich Spu­ren hinterlassen.

Gebrauchsspuren

Die Spitze und der Griff sind teil­weise kor­ro­diert und der Prä­ge­druck2 ist fast voll­stän­dig abge­rie­ben. Auch der Blau­ton hat gelit­ten3 und ist nur noch im Här­te­g­rad­fens­ter zu erah­nen. Schleif­spu­ren am Drü­cker zeu­gen von häu­fi­ger Betä­ti­gung, doch die Mecha­nik funk­tio­niert noch so gut wie am ers­ten Tag.

Vor etwa 20 Jah­ren habe ich den MICROGRAPH in den wohl­ver­dien­ten Ruhe­stand geschickt und mich ande­ren Model­len zuge­wandt. Als ich kürz­lich ein neues Exem­plar4 bekom­men konnte, bot sich die Gele­gen­heit für diese Gegenüberstellung.

  1. Er war der erste Druck­blei­stift von STAEDTLER mit gerän­del­tem Metall-​Griffstück und Här­te­grad­in­di­ka­tor. – Die Modell­num­mer 770 gab es erst­mals 1969 beim Druck­blei­stift MARS-​770. Der MARS-​MIRCOGRAPH 770 1x kam 1978 in vier Strich­stär­ken auf den Markt und war bis 1990 erhält­lich, wobei zunächst alle Vari­an­ten den glei­chen blauen Schaft und eine gerade Spitze hat­ten. Spä­ter erhielt jede Strich­stärke ihren eige­nen Blau­ton (0,5: Mars­blau), und in einer wei­te­ren Ände­rung wurde die Spitze etwas kür­zer und bekam einen Absatz; dies ist die hier gezeigte Ver­sion. – Quelle: „STAEDTLER ID guide 1969-​2022“. bei Knocko­logy.
  2. Dem auf­merk­sa­men Beob­ach­ter wird auf­ge­fal­len sein, dass der Prä­ge­druck beim neuen Exem­plar etwas wei­ter links sitzt als beim alten. Dafür habe ich keine Erklä­rung; ich will nicht aus­schlie­ßen, dass es bei der drit­ten Gene­ra­tion die­ses Druck­blei­stifts zu wei­te­ren Ände­run­gen – in die­sem Fall bei der Posi­tion der Kenn­zeich­nung – kam.
  3. Aber es geht noch schlim­mer: Hin und wie­der sieht man die 0,3-mm-Variante, deren Hell­blau zu einem blas­sen Tür­kis gewor­den ist.
  4. Genauer: „NOS“, also „new old stock“, wie es gerne heißt.

Vier Stifte

Auf einem Brief­um­schlag von STAEDTLER aus dem Jahr 1935 fin­det sich diese reiz­volle Illustration.

Vier Stifte

Beson­ders gut gefällt mir der Ein­satz der Schraf­fu­ren für die Dar­stel­lung der vier Stifte1 in die­sem nur 55 × 65 mm klei­nen Druck. – Damals auch anzu­tref­fen waren drei Stifte, meist sti­li­siert und als Teil einer Wappen-​ähnlichen Grafik.

  1. Der zweite von rechts könnte der Lumo­graph sein, der zunächst nur eine schwarze Tauch­kappe hatte und in die­ser Zeit den wei­ßen Zier­ring bekam.
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