Bleistifte

Geburtstag in Grün

Heute ein­ge­trof­fen und eine große Über­ra­schung: Eine Zim­mer­pflanze und ein Haus­tier zum vier­ten Geburts­tag die­ses vir­tu­el­len Heims – natür­lich beide graphithaltig.

Geburtstag in Grün

Dem Bam­bus geschickt nach­emp­fun­den ist der erste Stift; die unre­gel­mä­ßi­gen Kno­ten mit einem dunk­le­ren Grün- und einem Braun­ton machen sich gut.

Geburtstag in Grün

Der Gecko auf dem run­den, schwarz durch­ge­färb­ten Blei­stift hat Pro­fil, denn er ist erha­ben. Der glän­zende Klar­lack hebt das Tier zusätz­lich vom mat­ten Stift ab.

Geburtstag in Grün

Beide Blei­stifte sind von EPD Eck­hoff in Schwa­bach, etwa 20 km süd­lich von Nürn­berg. – Vie­len Dank an Herrn Fischer von Möbius+Ruppert für diese schö­nen Stücke!

Geburtstag in Grün

Ausgetütet

Ausgetütet

Auf­druck einer etwa 200 × 55 mm klei­nen Papier­tüte, auf deren Rück­seite der STAEDT­LER Ela­s­tic, der „hand­freund­li­che Kugel­schrei­ber mit der tele­s­kop­ge­fe­der­ten IRREMOVO-Mine“, bewor­ben wird. Die jedoch zeige ich nicht, denn Kugel­schrei­ber kom­men hier nicht in die vir­tu­elle Blog-Tüte. – Der 754 war ein Kopierstift.

Mikado und Maschine

Einen Blick hin­ter die Kulis­sen bot die Eagle Pen­cil Com­pany in „The Lite­rary Digest“ vom 11. April 1931.

Mikado und Maschine

Im Mit­tel­punkt der 58 × 275 mm gro­ßen Anzeige stand ein von Eagle erfun­de­nes Gerät, mit dem der beim Schrei­ben mit einem Blei­stift benö­tigte Druck auf­ge­zeich­net und jede Charge des bewor­be­nen „Mikado” end­ge­prüft wurde.

Mikado und Maschine Mikado und Maschine

(Minia­tu­ren ankli­cken, um die Aus­schnitte ver­grö­ßert anzuzeigen)

Der „Mikado 174“, des­sen gel­ben Lack und roten Ring man in der Schwarzweiß-Anzeige betonte, trug die Bezeich­nung des gött­li­chen Kai­sers von Japan, und der gepin­selt wirken­de Namens­zug unter­strich das fern­öst­li­che Image, das man z. B. auch bei L. & C. Hardt­muth mit dem „Koh-I-Noor“ pflegte. Nach dem Angriff der japa­ni­schen Streit­kräfte auf Pearl Har­bour am 7. Dezem­ber 1941 wollte man jedoch bei Eagle weg von die­ser nun nicht mehr wer­be­wirk­sa­men Kon­no­ta­tion und benannte den Blei­stift zu „Mirado“ um. Die neue Marke wurde 1947 ange­mel­det und ist bis heute in Gebrauch.

Mikado und Maschine Mikado und Maschine
Mikado und Maschine Mikado und Maschine

Um Eagles Jubi­lä­ums­jahr herum gab es in der Welt der Blei­stifte noch min­des­tens zwei wei­tere wich­tige Ereig­nisse: 1929 erhiel­ten die Stifte von Schwan die typi­schen Kantenstrei­fen und am 1. August 1930 kam der STAEDTLER MARS-LUMOGRAPH 2886 auf den Markt.

Fächerfund

Rest­pos­ten in einem Main­zer Fach­ge­schäft: Ein unge­wöhn­li­cher Stift­stän­der aus hel­lem Holz und schwar­zem Karton.

Fächerfund

(Der Packpapier-Streifen ist von mir.)

Zusam­men­ge­klappt sieht man dem Uten­sil seine Funk­tion nicht an, doch geöff­net und mit dem ver­schieb­ba­ren Holz auf der Unter­seite ver­steift wird es zu einem attrak­ti­ven Zube­hör für den Schreib­tisch. – Die Blind­prä­gung ver­weist auf den Her­stel­ler For­mat Gug­gen­bühl in der Schweiz.

Fächerfund

Lei­der hat sich wäh­rend des Foto­gra­fie­rens eine Ver­kle­bung gelöst, aber die müsste sich repa­rie­ren lassen.

Fächerfund

Mit dem Palo­mino Black­wing 602 und zwei Pen­tel Black Poly­mer 999.

Die­ses Teil kommt wohl ins Büro.

Erster Eindruck

Erster Eindruck

(zum Ver­grö­ßern anklicken)

Seit zwei Tagen benutze ich den neuen Palo­mino Black­wing 602. Ich bin sehr ange­tan von die­sem Blei­stift, stellt er doch im Ver­gleich zum Palo­mino Black­wing eine Ver­bes­se­rung auf gan­zer Linie dar. Eine groß­ar­tige Leis­tung von Cali­for­nia Cedar!

Nach­trag vom 23.6.11: Eine Lese­rin mei­nes Web­logs hat zu Recht kri­ti­siert, dass die­ser Bei­trag zu wenig detail­liert ist; hier also ein paar ergän­zende Worte.

Hatte der Palo­mino Black­wing (PB) einen matt­schwar­zen Lack, auf dem einige Spreng­sel des gold­far­be­nen Auf­drucks zu sehen waren, so ist der glänzend-graue des Palo­mino Black­wing 602 (PB602) sau­ber, wesent­lich hoch­wer­ti­ger und – auch wegen des Ver­zichts auf den gold­far­be­nen Ring – ele­gan­ter. Die Mine des PB war zu weich für län­ge­res Schrei­ben und neigte zum Krü­meln, doch die des PB602 hat etwa die Härte B bis 2B und damit diese Nach­teile nicht. Zudem ist sie etwas schwär­zer als die des Ori­gi­nals, hat aber sehr ähn­li­che Schreib­ei­gen­schaf­ten. Bei mei­nen Exem­pla­ren wirkt die Zwinge des PB602 gering­fü­gig bes­ser ver­ar­bei­tet als die des PB, was jedoch durch die Seri­en­streu­ung bedingt sein könn­te. Erfreu­lich ist der Umstand, dass man auf die drei Quetsch­punkte des Ori­gi­nals ver­zichtet hat (aller­dings weiß ich nicht, ob diese bei allen Gene­ra­tio­nen zu fin­den waren). – Der Prä­ge­druck des PB602 könnte ein wenig tie­fer und abrieb­fes­ter sein, doch ich will nicht allzu pin­ge­lig sein.

Nach­trag vom 3.4.12: Das Mar­ke­ting von Cali­for­nia Cedar nimmt bizarre Fomen an und bringt mich auf gro­ßen Abstand.

SCALA № 1012

Den Här­te­grad eines Blei­stifts fin­det man meist auf sei­nen Sei­ten­flä­chen. Man­che Her­stel­ler ergän­zen diese Kenn­zeich­nung durch eine far­bige Tauch­kappe oder eine graue Flä­che, deren Hel­lig­keit mit der Härte kor­re­spon­diert; Bei­spiele dafür sind der Maped Black’Peps und der inzwi­schen nicht mehr erhält­li­che Pan­tone Gra­phite. Eine andere, mich sehr anspre­chende Gestal­tung zur raschen Iden­ti­fi­ka­tion des Här­te­grads wähl­ten L. & C. Hardt­muth beim SCALA № 1012, den diese Anzeige im Jahr 1927 bewarb.

SCALA № 1012

Die Poli­tur in fünf abge­stuf­ten Rot­tö­nen – zwei­fel­los eine ästhe­ti­sche Palette – sollte den Griff zum gewünsch­ten Här­te­grad erleich­tern. Da sie den Blei­stift kom­plett über­zog, war die­ser in jeder Lage wiedererkennbar.

SCALA № 1012

L. & C. Hardt­muth konn­ten sich offen­bar kaum brem­sen, den Nut­zen zu beto­nen. Doch war er wirk­lich so groß? Ich kann mir vor­stel­len, dass man einem ein­zi­gen Stift nicht sofort die Härte anse­hen konnte, son­dern nur im Ver­gleich mit allen ande­ren, und so auch mal den benach­bar­ten Grad erwischte. Stär­ker kon­tras­tie­rende Far­ben mit ver­trau­ter Bedeu­tung sind ver­mut­lich praktischer.

SCALA № 1012

Den­noch: Die Idee war gut, und ich bin mir sicher, dass ich ein Set des SCALA № 1012 gekauft hätte.

SCALA № 1012

Danke an Her­bert R. für den Scan!

Anm.: Im drit­ten Bild fällt auf, dass das Attri­but „eigen­ar­tig“ im Gegen­satz zu heute posi­tiv kon­no­tiert war. Oder ist das viel­leicht eine öster­rei­chi­sche Besonderheit?

Schreiben statt lesen

Schreiben statt lesen

Man­che haben Glück und die gel­ben Hefte aus ihrer Schul­zeit in so guter Erin­ne­rung, dass sie nun sel­ber eines fül­len möch­ten. Gele­gen­heit dazu bie­tet Reclam schon seit 2009 mit sei­nem „Universal-Notizbuch“.

Schreiben statt lesen

Es ist mit 148 × 98 mm so groß wie die kar­to­nier­ten Paper­backs der Universal-Bibliothek und steckt zusam­men mit einem schwarz lackier­ten Blei­stift in einem pfif­fig gestal­te­ten Kartonschuber.

Schreiben statt lesen

Sowohl Buch als auch Schu­ber sind sau­ber ver­ar­bei­tet, und der sechs­flä­chige Blei­stift ist eine Über­ra­schung: Leicht geschär­felt, mit sehr glat­tem Lack und hoch­wer­ti­ger Mine etwa der Härte HB ist er ungleich bes­ser als die meis­ten ande­ren Dreingabe-Stifte. Lei­der trägt er keine Kenn­zeich­nung, die Auf­schluss über sei­nen Her­stel­ler geben könnte.

Schreiben statt lesen

Die 128 Sei­ten „ori­gi­na­les Reclam-Papier“ sind ver­gleichs­weise rauh, eig­nen sich dadurch aber beson­ders gut für den Gebrauch mit einem Blei­stift (die­ser sollte jedoch nicht här­ter sein als der mit­ge­lie­ferte). Wie sich die Bin­dung des Notiz­buchs macht, muss sich erst noch zei­gen, doch ich bezweifle, dass ihre Qua­li­tät an die der Faden­hef­tung z. B. mei­nes „Agen­da“ (jetzt: „Pocket“) von Leucht­turm 1917 herankommt.

Schreiben statt lesen

Ver­schluss­gummi, Lese­bänd­chen, Sei­ten­zah­len, Ein­steck­ta­sche und her­aus­trenn­bare Sei­ten feh­len, doch bis auf die Sei­ten­zah­len gibt es diese Extras beim Ori­gi­nal ja eben­falls nicht.

Schreiben statt lesen

Das Notiz­buch, des­sen gelun­ge­nes Design von blum­pro­dukt stammt, gibt es mit karier­ten Sei­ten und in Blanko. Der emp­foh­lene Ver­kaufs­preis beträgt 5 Euro pro Stück.

Schreiben statt lesen

„Dumm­deutsch“ von Eck­hard Hen­scheid gehört in jede erst­zu­neh­mende Hausbibliothek.

Auch wenn sich das „Universal-Notizbuch“ wegen sei­nes emp­find­li­che­ren Ein­bands weni­ger für einen rau­hen Ein­satz eig­net als z. B. die schwarz­ge­wan­de­ten Pen­dants, so ist es doch ein nütz­li­cher und sehr geschmack­vol­ler Gebrauchs­ge­gen­stand. – Wer das kleine Gelbe als Kalen­der für das kom­mende Jahr möchte, wird hier fün­dig, und all jene, die sich gerne an die Umschlag-Kritzeleien erin­nern, freuen sich viel­leicht über „Kaba und Liebe“.

Schreiben statt lesen

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